In der Verknüpfung von Recht und Kulturtechnik verfolgt der vorliegende, interdisziplinäre Band eine doppelte Perspektive: Er fragt nach dem medialen und materiellen Umfeld, in dem Recht entsteht. Und er untersucht, wie ‚Recht als Kulturtechnik‘ seine soziokulturelle Umwelt gestaltet. Als ein besonderes Arrangement, das materielle, mediale und intellektuelle Kulturtechniken verschaltet, erzeugt das Recht nicht nur rechtliche Normativität, sondern auch Subjekte, es stiftet Beziehungen und reguliert Gesellschaften, es formt sogar Affekthaushalte nicht nur in Prozessen oder vor Gericht, sondern auch in Literatur, Kultur und Film. Die Beiträge aus Literatur-, Medien- und Rechtswissenschaft fragen nach dem Konnex von Rechtssubjektivität und Kulturtechnik, den rechtlichen Techniken des (Anti-)Kolonialismus und den juridischen Kulturtechniken der digitalen Gegenwart.
Copyright Year:
2024
In linking law and research on cultural techniques, this interdisciplinary volume pursues a dual perspective: it asks about the medial and material environment in which law emerges. And it examines how ‘law as a cultural technique’ shapes social and cultural environments. The contributions from literary, media, and legal studies explore subjectivity, (anti-)colonialism, and the digital present.
Rupert Gaderer ist Akademischer Oberrat auf Zeit am Germanistischen Institut der Ruhr-Universität Bochum. Sigrid G. Köhler ist Professorin für Neuere deutsche Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts am Deutschen Seminar der Universität Tübingen. Florian Schmidt ist wissenschaftlicher Mitarbeiter am Deutschen Seminar der Universität Tübingen.