Res publica continuata

Politischer Mythos und historische Semantik einer spätantiken Ordnungsmetapher

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Wie wurde kaiserliche Herrschaft im spätantiken Ostrom begründet? Um dies zu ergründen, lotet der vorliegende Band für den Zeitraum von etwa 457 bis 550 n. Chr. systematisch den Stellenwert republikanischer Deutungsangebote aus und ergänzt so die Forschung, die sich auf den als Sakralisierung bezeichneten Prozess der christlichen Überformung traditioneller Kommunikationsformen konzentrierte. Methodisch werden Zugänge der Historischen Semantik und der metaphorologischen Begriffsgeschichte genutzt. Das betrachtete Jahrhundert zeichnet sich durch einen Rechtfertigungsdruck dafür aus, weshalb die tradierte imperiale Monarchie die für das römische Gemeinwesen (res publica) angemessene Herrschaftsform darstellte. Die Kombination aus teils traditionellen, teils innovativen Formen von Monarchiekritik, Endzeiterwartungen und dem Umstand, dass auf ehemals römischem Boden Reiche entstanden, die von keinem Kaiser beherrscht wurden, entfaltete eine bedrohliche Begründungslast, auf die reagiert werden musste.
How was imperial rule justified in the late antique Eastern Roman Empire? In order to answer this question, the book explores the significance of republican interpretations for the period from about 457 to 550 AD. The combination of criticism of monarchy, end-time expectations and the fact that kingdoms arose on former Roman soil that were not ruled by an emperor, unfolded a threatening burden of justification.

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Bastian Max Brucklacher studierte Geschichte, Latein, Philosophie und Griechisch-Römische Archäologie an der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, wo er nach seinem Studium als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Alte Geschichte tätig war. Im Anschluss an seine Dissertation absolvierte er das Referendariat und ist seitdem Studienrat an einem württembergischen Gymnasium.
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