Con terrible y fïero desear

Bukolisches Pathos in Spanien (1492-1559)

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Die spanische Schäferliteratur ist zu Unrecht unter den Schlagworten der sentimentalen Süße und des niedrigen Stils zu den Akten gelegt worden. Denn bei Juan del Encina, Garcilaso de la Vega und Jorge de Montemayor wird nicht nur der zentrale Zusammenhang von Affekt, Subjektivität und Sprache virtuos verhandelt. Die Bukolik des Siglo de Oro macht auch den kulturellen und politischen Apparat unter den Katholischen Königen und Habsburgern sichtbar und wird im Rahmen dieser Arbeit deshalb mit neueren Theorien aus der Literatur- und Kulturwissenschaft, der Emotionsgeschichte oder Politikwissenschaft in den Blick genommen. Dieser Perspektivwechsel zeigt, wie durch den Einbruch des Pathos in bukolische Traditionen ein wildes, nonkonformes und disruptives Begehren – ein „terrible y fiero desear“ – den Widerstreit frühmoderner Subjekte mit der Sphäre der politischen Macht entblößt.
16th century Spanish literature about lamenting shepherds not only deals with the connection between affect, subjectivity and language, but also renders the cultural apparatus of the Habsburg empire more visible. With its pathos and non-conformist desire, it exposes the resistance of early modern subjects to the sphere of political power.

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Karin Peters studierte Komparatistik, Hispanistik und Interkulturelle Kommunikation an der LMU München, wo sie auch promovierte. Seit 2008 unterrichtete sie am Romanischen Seminar der Johannes Gutenberg-Universität Mainz, wo sie 2022 in Romanischer und Allgemeiner Literaturwissenschaft habilitiert wurde. 2023 nahm sie einen Ruf auf den Lehrstuhl für "Romanische Literatur- und Kulturwissenschaft mit Schwerpunkt in der Iberoromania" an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn an.
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