Der Kampf um die sogenannten Herzen und Köpfe während des Kalten Krieges erlebte im Indien der späten 1950er Jahre einen direkten Vergleich zwischen Ost und West. Zeitgleich wurden ab 1955 in zwei bis dato unbekannten indischen Dörfern zwei Hüttenwerke errichtet – in Rourkela mithilfe der Bundesrepublik, in Bhilai mit Unterstützung der Sowjetunion. Der sich daraufhin entwickelnde Wettlauf umfasste nicht nur technische Aspekte, sondern auch Transfers im Bereich der auswärtigen Kulturpolitik sowie beim Faktor Mensch. „Moskau – Indien – Bonn“ zeichnet die Verbindungen und Verflechtungen der drei Länder im Rahmen der zwei Hüttenwerkprojekte nach und stellt sie in den Kontext einer internationalen Entwicklungszusammenarbeit.
Copyright Year:
2024
The quest for winning hearts and minds during the Cold War saw one of its first peaks during the 1950s in India. Two steel plants were being built at the same time – one with the help of West Germany, the other assisted by the Soviet Union. The subsequent race between East and West did not only include technical aspects but also aspects of culture and foreign aid.
Mirko Schwagmann studierte Film, Geschichte und Slavistik in Hamburg, Freiburg, Dublin und St. Petersburg. Danach promovierte er am Internationalen Graduiertenkolleg „Kulturtransfer und ‚kulturelle Identität‘“ in Freiburg. Gegenwärtig arbeitet er als Referent bei der Friedrich-Ebert-Stiftung.