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Barnaul und die Region Altai 1953–1964
Author:
Stalins Tod 1953 und der 20. Parteitag der KPdSU 1956 markierten eine Wende in der Geschichte der Sowjetunion. Chruščevs Jahrzehnt von 1953 bis 1964 war ein Phänomen der Entstalinisierung, eine Zeit der Neubewertung Stalins und seiner Politik.
Das Buch betrachtet die sowjetische Provinz in der Region Altai während dieser Ära des Wandels. Oleg Garms gelingt es, ein facettenreiches Bild der Epoche zu zeichnen, das sowohl die großen historischen Prozesse und regionalen Besonderheiten als auch die kleinen Akteure, ihre Lebensweisen und Alltagspraktiken berücksichtigt.
Die Studie zeigt die Entstalinisierung nicht nur als Demontage der repressiven Staatspolitik und Ende des Terrors, sondern auch als eine umfassende Reform des sowjetischen Alltags, die vielfältige Bereiche des Lebens in Staat und Öffentlichkeit umfasste.
Kriegstagebücher und Briefe 1939–1941
Author:
Erich von Manstein gilt als Hitlers fähigster General, dem die Wehrmacht einige ihrer größten Erfolge verdankt. Roman Töppel legt in dieser Edition die bislang unveröffentlichten privaten Kriegstagebücher und Briefe des Generals an seine Frau vor und bettet diese bedeutenden Quellen in eine umfassende Forschungsarbeit zu Mansteins Feldzügen aus den Kriegsjahren 1939–1941 ein. Dabei präsentiert er neue Erkenntnisse, die nicht selten der tradierten Geschichtsschreibung entscheidend widersprechen.
Historische und globale Perspektiven
Volume Editors: and
Asien als Kriegsschauplatz ist in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft bislang nur am Rande behandelt worden. Um das Forschungsfeld auch bei uns zu etablieren, eröffnet dieser Band historische und globale Perspektiven auf den Kriegsschauplatz Asien. Im historischen Längsschnitt durch alle Epochen werden militärische Konflikte in Asien thematisiert und liefern Impulse für die globale Forschung zur Kulturgeschichte der Gewalt. Die facettenreichen Beiträge beinhalten verschiedene militärgeschichtliche Themenkomplexe im geografischen und historischen Längsschnitt und reichen dabei von der Vormoderne über das Zeitalter der Kolonialkriege, den Russisch-Japanischen Krieg (1904/05) und die beiden Weltkriege bis an das Ende der in Asien geführten „heißen Kriege“ des Kalten Krieges.
Ahndung von Menschheitsverbrechen in Jugoslawien zwischen Völkerrecht und Partisanenjustiz (1941–1948)
Während des Zweiten Weltkrieges beteiligten sich jugoslawische Juristen an zahlreichen alliierten Initiativen zur Ahndung von Menschheitsverbrechen. Gleichzeitig legte im besetzten Land die kommunistische Führung der Widerstandsbewegung die Grundlagen einer Machtübernahme nach der Befreiung. Das Buch analysiert, welche Bedeutung der rechtliche und narrative Umgang mit Menschheitsverbrechen in Jugoslawien hatte. Es gibt einen umfassenden Überblick über die Entwicklung des jugoslawischen Rechts zur Ahndung von Kriegsverbrechen und nennt zentrale Akteure und Institutionen. Parallel wird der Prozess in den Kontext internationaler Entwicklungen gesetzt und dessen innenpolitische Implikationen analysiert. Dabei werden sowohl die Übernahme internationaler rechtlicher Normen als auch die spezifischen Entwicklungen in Jugoslawien beleuchtet.
Die Landeskinderheilstätte Mammolshöhe in Mammolshain/Taunus war von 1927 bis 1947 ein Sanatorium, in dem an Tuberkulose erkrankte Kinder und Jugendliche behandelt wurden. Ab 1947 nahm die Einrichtung einen klinischen Charakter an und wurde zu einer Stätte der TBC-Forschung. Dieser Umschwung war das Werk des neuen Direktors Werner Catel, der vor 1945 in zentraler Funktion an der NS-Kinder-„Euthanasie“ mitgewirkt hatte. Er begann auf der Mammolshöhe mit einer Versuchsreihe zur Erprobung eines neu entwickelten Präparats gegen TBC. Die Vorgänge rund um die Versuchsreihe wurden im Zusammenhang mit einer von Verleugnung und Verharmlosung der Fakten geprägten Neuerfindung der Biographie Catels umgedeutet. Die Studie zeigt exemplarisch, wie sich die ausbleibende kritische Auseinandersetzung der Medizin mit der eigenen Rolle im NS-Staat nach 1945 auswirken konnte.
2. Jhd. v. Chr. - 3. Jhd. n. Chr.
Die vorliegende Monographie entwirft eine literaturgeschichtliche Gesamtdarstellung des römischen Antiquarianismus vom 2. Jahrhundert v. Chr. bis zum 3. Jahrhundert n. Chr. Ausgangspunkt ist die begrifflich-konzeptuelle Neuprofilierung des Phänomens. Dieses wird als ein epistemologisches Modell gegenwartsbezogener Vergangenheitsanalyse aufgefasst, die mit den Denkfiguren der Etymologie, Aitiologie und Genealogie operiert, um die hinter der erfahrbaren Lebenswelt liegenden Kausalitäten freizulegen. Anhand der überlieferten Fragmente und Testimonien wird die Entwicklung der heute verlorenen antiquarischen Fachliteratur Roms in ihren unterschiedlichen medialen Formaten, Darstellungsformen und Wirkungskontexten nachgezeichnet.
This volume provides an account of Roman antiquarianism from the 2nd century BC to the 3rd century AD, reconstructing its textual manifestations and analysing the mechanisms of transmission. It is based on a new conceptualisation of antiquarianism as an epistemological mode of understanding the present by uncovering its origins in the past. Etymology, aitiology and genealogy were the tools used to explore the causalities that underpin the perceptible world. Antiquarianism, represented by a wide range of texts and genres throughout antiquity, is traced as an autonomous branch of literature. Fragments and testimonies are used to identify a lost corpus of treatises, lexica and handbooks that formed the scholarly basis of Augustan poets, historiographers and imperial litterateurs.    
Angela Merkel und Donald Tusk standen symbolhaft für die deutsch-polnische Partnerschaft in der jüngsten Vergangenheit. Doch hält diese Partnerschaft dem Blick hinter die Kulissen stand? Wie erfolgreich war die damalige Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen in der Europäischen Union und Nordatlantischen Allianz tatsächlich? Und was können wir daraus für die Herausforderungen unserer Gegenwart und Zukunft lernen? Diese Fragen untersucht die Studie und stellt dadurch die deutsch-polnischen Beziehungen in der Außen- und Sicherheitspolitik 2007–2015 aus zeitgeschichtlicher Perspektive auf den Prüfstand. Dabei wird der Eindruck einer Partnerschaft widerlegt. Zwar waren die bilateralen Kontakte so eng wie nie zuvor, doch beide Seiten kamen nicht über den reinen Dialog hinaus zu gemeinsamem Handeln. Nicht zuletzt warf auch die belastende Vergangenheit immer wieder ihren Schatten auf das bilaterale Verhältnis.
Rechtskatholizismus in der Weimarer Republik
Die Bedrohung und Untergrabung von Demokratien werden heute wieder lebhaft diskutiert. Viele aktuelle Entwicklungen erinnern an das Scheitern der Weimarer Republik. Dieser Band fragt nach dem Anteil der damaligen „Rechtskatholiken“, unter ihnen Franz von Papen, am Untergang der ersten deutschen Demokratie. Gehörten sie zu den „Totengräbern der Republik“? Die Beiträge nähern sich der Definition des Begriffs „Rechtskatholizismus“ und analysieren das ambivalente Verhältnis von „Rechtskatholiken“ zur katholischen Amtskirche und die Verbindungen in den Vatikan. Auch regionale Netzwerke rechtskatholischer Akteure in ihren Hochburgen Westfalen und Rheinland sowie wichtige überregionale Bezüge und transnationale Perspektiven werden aufgezeigt. Ausblickend wird diskutiert, wie viel Katholisches in heutigen rechten Strömungen steckt − und wie viel Rechtspopulismus im heutigen Katholizismus.