Browse results

You are looking at 1 - 10 of 13 items for :

  • Brill | Fink x
  • Search level: All x
Clear All
Virtuelle Räume bestimmen unsere Kultur heute bereits mehr, als uns bewusst ist. Wir betreten sie sowohl zur Unterhaltung, beim Spielen und Lernen, als auch in der Architektur und in industriellen Arbeitsprozessen. Zugleich steht eine kritisch reflektierende Beschäftigung mit der Ästhetik der simulierten Bildräume, den Prämissen ihres Entstehens und den von ihnen ausgehenden Handlungsangeboten noch weitgehend aus. Zwölf Beiträge aus angewandten Bereichen in Forschung und Technik, experimentellen Ansätzen in Architektur, Kunst und Theater sowie aus theoretisch-historischer Perspektive geben erhellende Einblicke in den kulturell und gesellschaftlich zunehmend bedeutsamen Bereich digitaler Raumkonzepte und virtueller Realitäten und loten deren ästhetischen wie auch performativ-praktischen Potenziale aus.
Christoph Schlingensief und die Tradition
Das enfant terrible und die Tradition? Ein Sammelband widmet sich Christoph Schlingensiefs Umgang mit medialen, ästhetischen und genrehistorischen Traditionslinien.
Die ‚Arbeit am Bild‘ erklärte Christoph Schlingensief retrospektiv zu seinem zentralen ästhetischen Prinzip. Und tatsächlich präsentieren sich seine Projekte gleichermaßen als Bildproduktions- wie Bildzerstörungsmaschinerien. Der vorliegende Sammelband unternimmt eine interdisziplinäre Kontextualisierung des Œuvres und befragt Schlingensiefs Werk konsequent auf seine medien-, kultur- und genrehistorischen Bezüge. In den Fokus rückt damit erstmals in einem umfassenden Sinne Schlingensiefs produktives Verhältnis zur Tradition.
Author:
Die Studie erfasst das Kunstprogramm MERZ des Avantgarde-Künstlers Kurt Schwitters (1887–1948) als autonomieästhetischen Entwurf und stellt es damit in eine Diskurstradition, die um 1800 ihren Anfang genommen hat. Im ersten Schritt werden aus den grundlegenden Konzeptionen ästhetischer Autonomie (Karl Philipp Moritz, Immanuel Kant, Friedrich Schiller, Friedrich Schlegel und Novalis) Kernmerkmale des ästhetisch Autonomen abgeleitet. Die Untersuchung betrachtet MERZ daraufhin vor der Folie dieser Merkmale und zeigt, dass Schwitters zentrale Impulse des autonomieästhetischen Diskurses einerseits fortschreibt und andererseits einlöst. Verschiedenste Texte/Artefakte des ›Allround‹-Künstlers rücken dabei in den Blick. Im Ergebnis steht die Erkenntnis, dass das Verhältnis von ›ästhetischer Autonomie‹ und ›historischer Avantgarde‹ – von Schwitters ausgehend – als genealogisch zu denken ist.
Zur Aktualität von Günther Anders und Theodor W. Adorno
Author:
In Zeiten von Smartphone und Social Web die Medienkritik von Günther Anders und Theodor W. Adorno zu behandeln, scheint auf den ersten Blick ein antiquiertes Vorhaben zu sein. Dabei wird die Auseinandersetzung mit ihren Gedanken zu Mensch, Gesellschaft und Medien immer wichtiger.
Die Seele des Menschen ist inmitten der totalen Computerisierung vom verzifferten Lärm und von den grellen Bildschirmen umstellt. Das Andere, »Nichtidentische« rückt mit der Digitalisierung von allem und jedem in immer weitere Ferne. Mit der hier vorgenommenen Relektüre lassen sich die kritischen Theorien von Günther Anders und Theodor W. Adorno zuspitzen. In der totalen Überhöhung der ins-trumentellen ratio (Adorno) in Form von obskuren Datenbergen lässt sich ein neuer Höhepunkt der Dialektik der Aufklärung verorten. Der Rückfall der aufgeklärten Gesellschaft in den Mythos ereignet sich ganz konkret in der digitalen Totalität – wir stecken mit Big Data mitten drin.
Ästhetische Ordnungen
Displays formieren das Betrachten und die ästhetische Erfahrung in neuer Weise: Sie bringen Bildfelder und Rahmungen in Konstellation und koordinieren verschiedene Benutzeroberflächen wie auch Interfaces. Als ästhetische Anordnungen werden sie im Raum wirksam, stellen sowohl einen taktilen Zugang zu Artefakten als auch eine Reflexions- und Vermittlungsebene her. Displays schließen an Praktiken des Ausstellens an, da sie zugleich die bilderzeugenden Apparaturen selbst zur Anschauung bringen. Dispositive konstituieren apparative Gefüge, wie diejenigen des Kinos, und auch die mit ihnen verbundenen Wahrnehmungsmodelle. Dabei geben sie seismographisch Aufschluss über sichtbare mediale Umbrüche sowie verdeckte Ordnungen von Macht und Gesellschaft. Im Wechselspiel von Projektion, Installation und Ausstellung lassen Displays und Dispositive transmediale und transkulturelle Verflechtungen sichtbar werden.
Ausgangs- und Referenzpunkt der Beiträge bilden sowohl kinematografische Installationen der Gegenwartskunst und Filmdispositive in ihrer spezifischen Ästhetik, für die das Zusammenspiel von Display und Dispositiv konstitutiv ist. In Betracht kommen ebenso die Höhle als primordiales kinematografisches Dispositiv wie Hotelarchitekturen, Projektionsräume und Displays der Versammlung, mobile Endgeräte und die Stadt als Dispositiv.
Stream – Archiv – Ambiente
Die Ubiquität digitaler Bilder ist ein Effekt ihrer distributiven Versatilität. Sie können nahezu unbegrenzt gespeichert, instantan übertragen, aufwandlos vervielfältigt, vielschichtig visualisiert, verdatet und verarbeitet werden. Ihre Mobilisierung vollzieht sich nicht regellos, sondern folgt einer komplexen Medienlogistik aus Formatstandards, Infrastrukturen und Transportkalkülen. Digitale Bilder werden und sind verteilt: nicht als sessile Objekte, verbindlich feststehende Entitäten, sondern als streamförmig modulierte Prozesse.
Die Studie konzeptualisiert Akteure und Agenden des Bilddatenverkehrs, untersucht retrodigitalisierte Archivbildkorpora medienhistoriografisch auf Verteilungsgeschichten – das Fallstudienmaterial bilden tatortforensische Fotografien aus den 1910er Jahren und heimlich übertragene Hochfrequenzvideos, die zu Claude Lanzmanns SHOAH Collection gehören – und befasst sich mit den ›kalmierten‹ bildsensorischen Operationen in intelligenten Umgebungen.
Schriften zur Photographie 1921-1968
Series:  Photogramme
Ein Klassiker der modernen Photographie ist in einer Edition seiner Schriften neu zu entdecken. Raoul Hausmann hat Zeit seines Lebens in Theorie und Praxis versucht, die Photographie als neue Sehform zu begreifen. Sie stellte für ihn die Möglichkeit dar, die Wirklichkeit anders, lebendig, spannungsreich und bis dahin ungesehen wahrzunehmen und dann auch darzustellen. Über einen Zeitraum von fast fünfzig Jahren hat er dabei immer neue Projekte in Angriff genommen: Das Spektrum reicht von Pflanzen-, Landschafts- und Aktaufnahmen über Bildberichte, Photomontagen und Infrarotphotographien bis hin zu ethnographischen und experimentellen Bildern. Der Band versammelt alle überlieferten Texte Hausmanns zur Photographie. Viele von Ihnen – wie etwa ein umfangreiches Manuskript zur Infrarotphotographie – werden hier erstmals ediert. Damit wird das theoretische Werk eines der bedeutendsten Photographen der Moderne umfassend erschlossen und vorgestellt.
Gottfried Jägers Arbeiten und Schriften markieren eine der wichtigsten und nachhaltigsten Neubestimmungen der Fotografie der letzten fünfzig Jahre. Konsequent verwandelte er bereits existierende Formen der Abstraktion in eine radikale Befragung des medialen Charakters der Fotografie und führte diese zur konkreten und zur generativen Fotografie.
Die Fotografie wird zu ihrem eigenen Gegenstand, die von ihr erzeugten Bilder sind Erkundungen ihrer eigenen Grenzen und Möglichkeiten: Sie wird Fotografie der Fotografie. Jäger ergänzte seine Arbeiten dabei durchweg um ebenso scharfsinnige und materialreiche wie programmatische Texte. 2014 wurde Gottfried Jäger mit dem renommierten Kulturpreis der Deutschen Gesellschaft für Photographie ausgezeichnet. Seine Schriften zur Fotografie erscheinen nun in ihrer ganzen Breite zusammen mit zahlreichen Dokumenten aus der Werkstatt.
Einerlei, ob sie im Namen der Literatur oder des Films erhoben werden: Die nach wie vor weit verbreiteten Vorbehalte gegen die filmische Literaturadaption sind müßig und verkennen nicht zuletzt deren Potenziale als privilegierter Ort der medialen und ästhetischen Selbtreflexion.
Dies bestätigt der vom Stumm- bis zum Gegenwartsfilm reichende Streifzug durch die »Weltliteratur des Kinos«, zu dem die insgesamt elf Beiträge des Bandes einladen. Halt gemacht wird bei den großen Stationen der kinematografischen Adaptionsgeschichte, unter anderem bei Murnaus Herr Tartüff, Renoirs Eine Landpartie, Kurosawas Das Schloss im Spinnwebwald, Rohmers Die Marquise von O. und Tarrs Satanstango, die allesamt, wenn auch auf je unterschiedliche Weise, den spezifischen Mehrwert des »unreinen Kinos« (André Bazin) zum Ausdruck bringen.
Eine Kulturgeschichte der Schattenbilder
Author:
Schattenbilder haben das moderne Verständnis von Bildlichkeit radikal verändert. Die breit angelegte Kulturgeschichte geht den Folgen dieser Revolution bisheriger Seh- und Bildherstellungsmethoden in Wissenschaft und Kunst nach und entwickelt anhand des umfangreichen Bild- und Quellenmaterials eine an Physik und projektiver Geometrie orientierte Bildtheorie.
Das Standardwerk gibt einen allgemeinverständlichen und lebendigen Einblick in die Geschichte der Schattenaufnahmen vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart. Dabei spielen wissenschaftliche Verfahren wie die Röntgentechnik ebenso eine Rolle wie künstlerische Auseinandersetzungen mit Raum und Körper. Bilder und deren materielle Entstehungskontexte werden dabei mitunter in einer fast schon kriminalistischen Manier – wie z. B. bei Man Ray – zum Sprechen gebracht. So wird Kunstgeschichte neu geschrieben.