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Supported by the legal ideas of Hugo Grotius, the Swedish armies exploited opportunities to seize books as spoils of war from conquered enemies to an unparalleled degree in the seventeenth century. They took books from countries such as today’s Latvia, Poland, Germany, the Czech Republic and Denmark, distributing the goods to recently founded institutions and private manors in their native country. In Looted Libraries, Looted Books – The Swedish Case, Peter Sjökvist gives a summarizing overview of these plunders: from which regions and owners full libraries or selected books were taken during the conflicts, where they subsequently tended to end up when arriving in Sweden, and how they have been received and curated over the years. It is argued that it can be questioned whether large portions of the spoils have served any proper user needs in their new contexts.
Zum Fortleben von Werk und Autor
Kaum ein anderer deutschsprachiger Autor des 20. Jahrhunderts lebt prominenter und auf eine so medial vielfältige Weise im Kunstbetrieb weiter. Thomas Manns (1875–1955) Werk, Leben und Umfeld wurden bereits früh und werden auch heute in Literatur, Film, Oper, Ballett, Comic adaptiert, imitiert, parodiert. Seine Wirkung reicht über den deutschsprachigen Raum weit hinaus: Früh in mehrere Sprachen übersetzt, sind seine Texte der weltweiten Rezeption zugänglich. Nach wie vor fehlt jedoch eine systematische Erhebung von deren literarischer und medialer Verarbeitung. Der vorliegende Band versammelt Beiträge, die einen vergleichenden Blick auf unterschiedliche Phänomene der ›produktiven Rezeption‹ erlauben. Das Beispiel Thomas Manns gibt Anlass, dieses in der Forschung vielfach verwendete Konzept unter aktuellen Perspektiven der Intertextualitäts- und Materialitätsforschung kritisch zu befragen, konzeptuell zu schärfen und für weitergehende Forschung nutzbar zu machen.
Volume Editors: and
Following the murder of George Floyd in 2020, monuments became a focal point: protestors toppled or spray-painted them, even danced on them. These politically, visually, and emotionally potent events may have looked instantaneous, yet frequently sprang from years of activism, as well as protracted political and academic debate. Toppling Things challenges stereotypical notions monument topplings as riotous, spontaneous, or irrational. Bringing together the ideas and emotions, the uncertainty and convictions, of artists, activists, and academics, the volume rejects a neatly tied-up, distant narrative. As it sheds light on the global, personal, immediate, and historical processes around the fall of a monument, the volume engages directly with the complexity of toppling activism and monument removal as a form of lived experience.
On the Narrative Formation of Violence
Adventure fiction suggests that social conflicts can be displaced from the centre to the periphery of culture in order to be settled there by violent means. Its protagonists are endowed with extraordinary physical agency and a strange resilience to bodily and psychic wounds. This volume proposes a critical analysis of adventurous violence that foregrounds narratological issues as well as their socio-historical, political, and anthropological implications. Predicated on a broad diachronic perspective that challenges simple generalizations, the articles presented here cover a wide array of genres from ancient romance to the swashbuckling novel and a variety of contexts ranging from early modern state building to colonialism, imperialism, and modern warfare.
Author:
Im Mittelpunkt der Studie steht die Rekonstruktion des Schreibverfahrens in Lichtenbergs Sudelbüchern, in denen der Physiker, Philosoph und Literat von 1765 bis zu seinem Tod 1799 Notizen verschiedenster Art zusammentrug. Das „Buch, in das ich alles eintrage“, wird Schauplatz einer Evidenzerzeugung, wie sie zwischen Descartes und Kant Programm war. Im Schreibverfahren Lichtenbergs erreicht die Zeit der Evidenz einen Höhepunkt, sie stößt aber auch an ihre Grenze.
Ältere Arbeiten Campes sind in diesem Buch mit neuen zu einer in sich geschlossenen Studie zusammengefügt. Das methodische Konzept der „Schreibszene“, mit dem Autorschaft und Kreativität in Wissenschaft und Literatur neu zu durchdenken sind, wird an literarischen Aufsätzen und Experimentalberichten erprobt. Im Fokus stehen aber Lichtenbergs Sudelbücher: Hier ist exemplarisch zu beobachten, wie etwas, das wohl nie als Werk geplant war, für uns heute aber Lichtenbergs wichtigstes Werk darstellt, Gestalt annimmt.
Episteme, Rhetorik und Performanz bei Ludwig Wittgenstein
Author:
In „Quadraturen des Staunens“ wird die These entwickelt, dass sich Staunen in Ludwig Wittgensteins Wirken und Werk als signifikante, transformationsfähige und inkorporierende Figur mit intellektuellen und praxeologischen Valenzen bestimmen lässt. Die Monografie nimmt Wittgensteins Semantiken und Praktiken des Staunens unter den Vorzeichen krisenhafter Wissensordnungen der Zwischenkriegszeit 1918–1939 als epistemische, literarische und performative Operation in den Blick. Anhand seiner Theoreme und Verschriftlichungsstrategien und unter Einbezug biografischen Materials wird aufgezeigt, dass Staunen bei Wittgenstein kognitive und affektive Störungsmomente auslöst, die die Faktizität einer etablierten Wirklichkeit problematisieren und zugleich Teil eines aufmerksamkeitsökonomischen Programms sind.
Katastrophenereignisse bringen menschliche Handlungs- und Deutungsgewissheiten zum Einsturz. Sie stellen bestehende Ordnungen in Frage und konfrontieren die Gegenwart mit einer ungewissen Zukunft. Das institutionalisierte Wissen wird in seinen Deutungsansprüchen herausgefordert; Möglichkeiten der Darstellung und Imaginierbarkeit werden ebenso in Frage gestellt wie ästhetische Konzepte und künstlerische Verfahren. Vor diesem Hintergrund interessiert sich der Sammelband für die affektiven Dimensionen von Katastrophen: Momente des Schocks, der Erschütterung oder des Schreckens, die der Plötzlichkeit des Ereignisses entsprechen, Verunsicherung, Staunen, Neugier und Zweifel, die sich mit der Dauer der wissenschaftlichen oder künstlerischen Bewältigung der Katastrophe verbinden.