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Literatur und Repräsentation in der politischen Moderne
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Die demokratische Stimmabgabe – handelt es sich hierbei um eine irrelevante Metapher? Oder sollte man sie beim Wort nehmen, um nach der Beziehung zwischen der Stimmabgabe in Repräsentativdemokratien und den „stummen Stimmen“ der modernen Literatur zu fragen?
Das Buch antwortet hierauf mit einem transdisziplinär erweiterten, post-poststrukturalistischen Repräsentationskonzept, das Erkenntnisse der Sozial-, Rechts- und Geschichtswissenschaften mit aktuellen Literatur- und Kulturtheorien verbindet. Diese Grundlage eröffnet neue, bei den Umbruchsjahrzehnten um 1800 ansetzende Perspektiven auf die Relation zwischen ästhetischer und politischer Repräsentation (Darstellung/ Stellvertretung) und auf zentrale Etappen in der Geschichte der politischen Ästhetik von Kollektivität. Materialien der Verwaltungs-, Bildungs-, Theater-, Popularkultur- und Literaturgeschichte heranziehend, nimmt die Studie chorisch katechisierende Schulkinder, idiosynkratische Theatergänger und lärmempfindliche Kinobetreiber ebenso in den Blick wie literarische Positionen von Friedrich Schiller bis zu Elias Canetti, Anton Kuh, Felix Salten und Franz Kafka.
Studien zu Literatur und Recht in Russland und der Ukraine von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart
Weshalb haben sich die seit der Wende für Russland und die Ukraine gehegten Hoffnungen auf institutionellen Wandel und Rechtsstaatlichkeit nicht erfüllt? Der Band dokumentiert Ergebnisse der Forschungsprojekte »Erzählte Justiz in Russland: Narrative Übersetzungen einer Rechtsordnung, 1864–1917« und »Recht und Rhetorik im Postsozialismus«.
Der Band erforscht zwei Modernisierungsetappen der russischen und ukrainischen Justiz. In Konkurrenz zur Literatur illustrieren Anwälte seit der Justizreform (1864) mit Fallbeschreibungen als »narrativen Übersetzungen von Rechtsordnung« ihre Plädoyers. »Recht und Rhetorik« wiederum untersucht ›Paratexte‹ wie den Justizjournalismus, die die jüngeren Rechtsreformen begleiten.
Die Frage nach der Gerechtigkeit beschäftigt die Philosophie seit der Antike. Doch stellt sich mit Blick auf die Vielfalt der Gerechtigkeitsvorstellungen in historischer wie interkultureller Perspektive die Frage, ob die Suche nach einem universellen Prinzip des Gerechten angesichts der Vielschichtigkeit des Phänomens überhaupt erfolgreich sein kann. Inwiefern es daher sinnvoller erscheint, von einer irreduziblen Pluralität der Gerechtigkeit auszugehen, wird in den Beiträgen dieses Sammelbandes aus unterschiedlichen Blickwinkeln heraus diskutiert. Im Fokus stehen die Suche nach einer interkulturellen Perspektive auf drängende Gerechtigkeitsprobleme unserer Zeit sowie die Frage nach dem Verhältnis der Gerechtigkeit zu anderen normativen Ansprüchen und deren Quellen wie Liebe oder Humanität.
Diskurse und Figurationen
Der Band versammelt Fallstudien renommierter Autoren aus Kunstgeschichte und Literaturwissenschaft zu den komplexen Bezügen von Bild und Text und zu deren medialer Differenz im 14. Jahrhundert in Italien. Im Fokus steht die Malerei des Trecento mit ihrer neuen Visualisierungskraft, die sich als kommunikatives Potenzial in der Praxis öffentlicher Bildpolitik entfaltet und an eine hohe Komplexität von bildlichen 'Sprachformen' geknüpft ist. Die Bilder erweisen sich als Medien, die an der Schnittstelle zu gesellschaftlichen und politischen Kontexten, aber auch zu visuellen und textuellen Diskursen stehen. Eine wiederkehrende Referenz ist Dantes Divina Commedia mit ihrer enzyklopädisch und zugleich eschatologisch konzipierten Fundierungsprogrammatik. Mit Beiträgen von Hans Belting, Dieter Blume, Michael Cuntz, Andreas Kablitz, Klaus Krüger, Wolf Löhr, Tanja Michalsky, Caroline Smout, Imke Wartenberg und Friederike Wille.
Durch Prozesse der Deindustrialisierung haben sich im Ruhrgebiet und im Rust Belt nicht nur die wirtschaftlichen Grundlagen der beiden Regionen verändert, sondern auch das soziale, kulturelle und räumliche Gefüge. Anhand der beiden ehemaligen Industrieregionen wird beispielhaft herausgearbeitet, wie etwa Landschaften, Architekturen, Materialitäten oder Immaterialitäten unaufhörlichen Überformungen und Transformationsprozessen unterworfen sind – auch und vor allem aus ästhetischer Perspektive. Der Band rückt diese Dynamiken von Stadt- und Regionsgebilden ins Zentrum und untersucht sie als Elemente von Schichtungen. Dabei geht er der Frage nach, wie die beiden Regionen konstruiert und ästhetisch produziert werden und welche Funktion dabei Schichtungsprozessen zukommt.
Die deutsch-israelischen Beziehungen in den Geisteswissenschaften (1950-1990)
Series:  Makom, Volume: 13
Die Studie präsentiert erstmals die Anfänge der entstehenden wissenschaftlichen Kontakte zwischen Israel und Deutschland in den Geisteswissenschaften aus israelischer Perspektive. Die Autorinnen fragen nach den Folgen dieser Zusammenarbeit mit Deutschland für die israelischen Geisteswissenschaften – am Beispiel der Disziplinen Germanistik und Deutschen Geschichte.Im Zentrum der Untersuchung stehen dabei die Universitäten Tel Aviv, Jerusalem und Haifa. Dem jeweiligen Schritt zur Aufnahme von Kontakten mit deutschen wissenschaftlichen Einrichtungen gingen komplexe Aushandlungen innerhalb der Universitäten voraus.
Mittelalterliches Aventiurenerzählen und seine Transzendenzen
Aventiurenerzählen erschließt in seinen zentrifugalen Bewegungsmustern Areale am Rande dessen, was vertraut und ordnungsgemäß bestimmbar ist – mit weitreichenden Folgen für die europäische Literatur. Aber was resultiert aus dem Blick über den Rand? Konturiert sich im Erzählen eine andere Ordnung oder zeigt sich etwa ein Anderes der Ordnung? Werden in der agonalen Steigerungslogik des Abenteuers letztlich Differenzen in Intensitäten umgewandelt? Die Beiträge des Bandes werfen ein neues Licht auf die Genealogie des Abenteuers, dessen literarischer Eigenwert nicht einfach auf der Abblendung religiöser Sinnangebote gründet, sondern eher auf eigenwilligen Modi des Transzendierens. Am Beispiel volkssprachiger Texte, von Artusromanen und Kreuzzugsepen über Ritterbiographien bis hin zu spätmittelalterlichen Pilgerberichten, werden neue Thesen zur strukturellen Charakteristik, zur intertextuellen Reichweite und zur Interdependenz des Abenteuer-Narrativs mit Historie und sozialer Praxis erprobt.
Towards Post-Anthropocentric Concepts of Multiplicity
The global socio-ecological crisis is making it increasingly clear that ‘we’ do not only act in interpersonal social and political relationships, but that non-human forms of life and relationships must also be taken into account in the critical analysis of our present. In light of that realization, this volume opens the question of the crowd towards a post-anthropocentric perspective on multiplicity. Based on speculative readings of works by K. Barad, M. de la Cadena, and C. Vicuña, the essays illuminate how a human-and-more-than-human intra/sectional approach can help deconstruct the western hegemonic framework in contemporary cultural thinking from a transdisciplinary perspective.
Zum Fortleben von Werk und Autor
Kaum ein anderer deutschsprachiger Autor des 20. Jahrhunderts lebt prominenter und auf eine so medial vielfältige Weise im Kunstbetrieb weiter. Thomas Manns (1875–1955) Werk, Leben und Umfeld wurden bereits früh und werden auch heute in Literatur, Film, Oper, Ballett, Comic adaptiert, imitiert, parodiert. Seine Wirkung reicht über den deutschsprachigen Raum weit hinaus: Früh in mehrere Sprachen übersetzt, sind seine Texte der weltweiten Rezeption zugänglich. Nach wie vor fehlt jedoch eine systematische Erhebung von deren literarischer und medialer Verarbeitung. Der vorliegende Band versammelt Beiträge, die einen vergleichenden Blick auf unterschiedliche Phänomene der ›produktiven Rezeption‹ erlauben. Das Beispiel Thomas Manns gibt Anlass, dieses in der Forschung vielfach verwendete Konzept unter aktuellen Perspektiven der Intertextualitäts- und Materialitätsforschung kritisch zu befragen, konzeptuell zu schärfen und für weitergehende Forschung nutzbar zu machen.