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Stand und Perspektiven der Operativen Pädagogik
Erziehung beginnt als Reaktion von Eltern und anderen Personen auf die Erziehungsbedürftigkeit und Lernfähigkeit eines Kindes. Dieser Prozess der Unterstützung des Lernens erstreckt sich nicht bloß auf die Kindheit, sondern zieht sich über den gesamten Lebenslauf. Dabei differenziert sich Erziehung in vielfältige Pädagogiken mit individuellen Praktiken, Institutionen und Reflexionszusammenhängen. Die Operative Pädagogik verknüpft diese verschiedenen Pädagogiken miteinander und argumentiert, dass das Zeigen und das Lernen das Fundament für die Erklärung von Erziehung und für ihre Praxis bilden. Der Band untersucht deshalb Prozesse des Zeigens und Lernens aus einer theoretischen und empirischen Perspektive in verschiedenen pädagogischen Handlungsfeldern. Er entwickelt vorhandene Forschungen im Bereich der Operativen Pädagogik weiter und zeigt Anschlüsse für zukünftige Forschungen auf. Ergänzt wird der Band durch eine Bibliografie der Schriften von Klaus Prange, dem Begründer der Operativen Pädagogik.
Bildungsphilosophische Rekonstruktionen und erziehungswissenschaftliche Überlegungen
Author:
Ausgehend von der rekonstruktiven Frage, wie sich das Verhältnis von Glück und Pädagogik gestaltet, spürt der Band systematisch den Potenzialen nach, die eine Revitalisierung des Glückstopos für die Erziehungswissenschaft eröffnen kann. Als theoretischer Rahmen dient der Capabilities Approach von Martha C. Nussbaum. Dabei scheint weniger die Notwendigkeit einer neuen ›glücksorientierten Pädagogik‹ als vielmehr eine Diskussion darüber erforderlich zu sein, inwiefern die Pädagogik per se eine ›Pädagogik des Glücks‹ abbildet. Mögliche Weiterführungen dieses Gedankengangs werden auf aktuelle Bildungs- und Erziehungsverständnisse bezogen.
Eine Grounded Theory zu Haltungen und Praxis pädagogischer Fachkräfte
Author:
In ihrer Studie geht Jasmin Zimmer der Frage nach, was pädagogische Fachkräfte dazu bewegt, digitale Medien in ihrer täglichen Arbeit mit den Kindern einsetzen zu wollen oder sich dagegen zu positionieren. In einem Mixed-Methods-Ansatz entwickelt sie auf Grundlage umfassender quantitativer und qualitativer Analysen eine empirisch gestützte Theorie (Grounded Theory), die das individuelle Bildungsverständnis der Fachkräfte als wesentliche Ursache für ihre jeweilige Haltung zur Verwendung dieser Medien ausmacht. Bisher in der Literatur diskutierte Begründungen für die häufig beobachtete Verweigerung des Medieneinsatzes wie mangelnde Medien- oder medienpädagogische Kompetenzen erweisen sich hierbei als nachrangig. Der Autorin gelingt es, das multidimensionale Gefüge von ursächlichen, intervenierenden und rahmenden Bedingungen der Haltung von Fachkräften zu einem pädagogischen Einsatz digitaler Medien in der Kita darzulegen und empirisch zu untermauern.
Erscheinungstermine der Einzelbände 1-4: 2009-2021

Mit diesem vierbändigen Werk zur Geschichte der Ästhetischen Bildung wird eine Lücke in der Geschichte der Bildung und der Pädagogik geschlossen. Die Beschäftigung mit Kunst, Schönheit, Spiel und Form hatte in allen Epochen der europäischen Geschichte zentrale Bedeutung für die Bildung des Menschen. Ästhetische Bildung war und ist dabei immer eng mit künstlerischer Produktion und ästhetischer Rezeption sowie mit Nachahmung und Kreativität verbunden. In diesem Werk werden zentrale Theorien bzw. Ideen Ästhetischer Bildung im Grundriss darstellt. Die Darstellung ist in vier Zeitabschnitte gegliedert, die Antike und das Mittelalter, die Frühe Neuzeit, die Neuzeit und die Moderne. Die zentralen Autoren werden jeweils unter biographischen und inhaltlichen Aspekten behandelt; die jeweilige Theorie ästhetischer Bildung wird im Grundriss dargestellt. Kulturwissenschaftliche Einführungen eröffnen jeweils Autoren übergreifend einen historischen Rahmen für Lebensformen, Weltanschauungen, Bildungskonzepte und ästhetische Modelle der einzelnen Epochen.
Historisch-systematische Rekonstruktionen zu einem denknotwendig ungeklärten Verhältnis
Utopien haben mal mehr und mal weniger Konjunktur – nicht nur, aber auch in der Pädagogik. Man kann sie maßlos überschätzen, müde belächeln oder generell für hinfällig und überholt erklären; sobald man jedoch danach fragt, wohin Erziehung und Bildung sinnvollerweise führen sollen, kann man sich der utopischen Dimension menschlichen Lebens kaum entziehen. Um hier zu wissenschaftlich fundierten und wohlbegründeten Orientierungen zu gelangen, wird in der Monografie der Begriff der Utopie als historisch-systematische Vermittlungsfigur rekonstruiert und dabei reflektiert, in welcher Weise pädagogisches Denken und Handeln immer in die (Re-)Produktion bzw. Erneuerung menschlicher Lebensverhältnisse verstrickt ist.
Bildungsphilosophische Öffnungen im Anschluss an Roberto Espositos politisches Denken
In der vorliegenden Studie wird das Werk des italienischen Philosophen Roberto Esposito auf mögliche Anschlüsse an erziehungswissenschaftliche Diskurse untersucht.
Politische wie pädagogische Theorie und Praxis sind darauf angewiesen, zeitweise feste Fundamente anzunehmen und Kontingenz zu schließen. Dies kann heute nur noch im Bewusstsein um die Unmöglichkeit einer Letztbegründung oder universellen Schließung geschehen. Für die Theorie bedeutet das, die Offenlegung von Kontingenz als relevante Aufgabe zu verstehen. Die Analyse ausgewählter Schriften Roberto Espositos zeigt in diesem Sinne, dass dessen zentrale Begriffe sowohl in der politischen Philosophie als auch in der erziehungswissenschaftlichen Theoriebildung von Bedeutung sind: Vom (Im)Politischen führt der hermeneutische Pfad über die Politisierung des Gemeinschaftsbegriffs, die Konzeption eines Paradigmas der Immunität bis zur Affirmativen Biopolitik und einer Dekonstruktion des Personenbegriffs. Von dort aus ergeben sich Denkangebote für bildungsphilosophische Diskurse und exemplarische Handlungsfelder.
Nicht für die Hochschule, sondern für das Leben lernen wir! Diese schon 2000 Jahre alte Forderung Senecas nach einer lebensweltorientierten und lernerzentrierten Didaktik greift der Ansatz des Forschenden Lernens auf.
Ausgehend von der Tatsache, dass sich Lernen nicht allein von den Dozent:innen aufschlüsseln, planen und erzeugen lässt, sondern es prinzipiell von den Lernenden selber abhängt, ob und was gelernt wird, spannt der vorliegende Sammelband einen thematischen Bogen von der theoretischen Diskussion über verschiedene Ansätze und Methoden angewandter Praxisforschung im Studium bis hin zu ganz alltäglichen Fragen aus Sicht von Dozierenden, Studierenden und auch Einrichtungen der Praxis. Die hier versammelten Beiträge zeigen in Theorie, Methode und Anwendung deutlich auf, dass eine Professionalisierung von Studierenden und damit der Aufbau eines Forschenden Habitus nur mit einer (eigen)verantwortlichen Einbindung der Studierenden gelingen kann.
Die Bildungsfiguren der Moderne
Author:
Bildung und ihre Figuren – ein neuer Zugang zur pädagogischen Grundlagenforschung
Wie kann Bildung sichtbar werden? Mit vorliegendem Band wird erstmalig der Versuch unternommen, über Bildungsfiguren, als plastische und anschauliche Repräsentation pädagogischer Sachverhalte, einen neuen Zugang zur bildungstheoretischen Forschung zu legen. Was Pilger, Künstler, Neuankömmlinge oder Gastgeber im Einzelnen auszeichnet und welche Lehren bzw. didaktischen Impulse aus ihnen abgeleitet werden können, wird mit bedeutenden Denkerinnen und Denkern von Comenius und Nietzsche bis zu Hannah Arendt und Jacques Derrida in dieser Arbeit grundlegend erforscht und im wörtlichen Sinne ‚evident‘.
Eine Festschrift für Gabriele Kniffka
Der Band umspannt das nach wie vor bildungspolitisch drängende Thema Deutsch-als-Zweitsprache und Deutsch-als-Fremdsprache mit Fokus auf die besonderen Anforderungen an Lehr- und Ausbildungskräfte in schulischen sowie berufsbildenden Kontexten.
Die Festschrift greift zentrale Forschungsfelder rund um den Erwerb des Deutschen als Zielsprache in Bildungsinstitutionen auf, die sich vorrangig mit dem Namen Gabriele Kniffka verbinden. Im ersten Teil werden praxisrelevante Konzepte zum Aufbau sprachlicher Fertigkeiten vorgestellt. Der zweite Teil spiegelt die sprachliche wie schriftsprachliche Komplexität schulischer Lehr-Lern-Prozesse auf der Ebene der Professionalisierung von Lehrkräften wider. Im dritten Kapitel werden Fach- und Berufssprachen hinsichtlich ihrer Implikationen für DaZ-Lernende untersucht. Der letzte Teil widmet sich dem Erfassen von Sprachständen in der Schule, aber auch für den Hochschulzugang.
Eine ethnographische Untersuchung zur sprachlichen Praxis am Nachmittag
Author:
Mittels teilnehmender Beobachtungen werden die sprachlichen Praktiken innerhalb des untersuchten Ganztags differenziert beleuchtet und analysiert.
Einem ethnografischen Forschungsstil folgend wird der Frage nach der Rolle von Familiensprachen im Offenen Ganztag einer Grundschule in Nordrhein-Westfalen nachgegangen. Es wird herausgearbeitet, wie und von wem Familiensprachen relevant gemacht, eingefordert oder restriktiv behandelt werden und was die Situationen kennzeichnet, in denen Familiensprachen eine Rolle spielen. Im Ergebnis zeigen sich widersprüchliche Praktiken, die je nach involvierten Personen, Kontexten und Settings variieren. Die Studie trägt dazu bei, das bislang noch wenig untersuchte Feld des Offenen Ganztags innerhalb der Forschung zu mehrsprachigen Praktiken im Bildungssystem zu erschließen.