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Abstract
Der Apostel Paulus drückt sein Gemeindeverständnis häufig mit Hilfe von Bildern aus. Raummetaphern überwiegen dabei. Besonders konzentriert begegnen sie im 1. Korintherbrief, wo in 1 Kor 3,5–17 mit der Bezeichnung als „Ackerfeld“, als „Bau(werk)“ und als „Tempel“ drei Raummetaphern in enger Aufeinanderfolge Gemeinde als den Ort umschreiben, in und an dem sich die Verkündigung des Christusglaubens realisiert. Vor dem Hintergrund theoretischer Grundlegungen des spatial turn gelesen, ergeben sich im Zuge der Analyse dieser Perikope je spezifische Sinndimensionen, die die Bilder und ihre Semantisierungen differenziert als Zusammenschau von Vorstellungen von Containerraum, relationalen Prozessen von Spacing und Syntheseleistung sowie Thirdspace interpretieren lassen und für das Verständnis des Textes nicht nur unter (raum-)soziologischer Rücksicht von Interesse, sondern im Sinne einer Polyphonie der Räume auch theologisch bedeutsam sind.