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Abstract
In der Palliative Care sind Sterblichkeit und Vergänglichkeit keine Gegenstände abstrakter Reflexionen, sie erhalten eine ganz konkrete, reale Dimension für die betroffenen Menschen. Das Erleben der Gewissheit des baldigen Sterbens und Nichtmehrseins ist mit Außenstehenden nicht teilbar, wodurch für Sterbende hieraus eine epistemische Einsamkeit erwächst, die wir als Quelle einer spezifischen Vulnerabilität interpretieren. Mit dieser spezifischen, mit epistemischer Einsamkeit assoziierten Vulnerabilität sind für das Behandlungsteam moralische Implikationen verbunden.
Abstract
Im Bereich der Kassenärztlichen Versorgung Westfalen-Lippe (KVWL) hat sich eine palliativmedizinische Versorgungsstruktur entwickelt, die Modell für ganz Deutschland sein kann. Am Beispiel der benachbarten Kreise Paderborn und Höxter wird aufgezeigt, welchen Beitrag die ambulante Palliativmedizinische Versorgung zur Betreuung am Lebensende leisten kann. Die Nutzung und Vernetzung vorhandener Strukturen und zuletzt die Implementierung eines Netzwerk-Koordinators sind Grundpfeiler dieses Modells.
Abstract
Bei nahezu jeder Behandlung von Patienten werden Leistungen angeboten, die grundsätzlich einer Verknappung unterliegen, da alle Leistungen finanzielle Ressourcen verbrauchen, die dann für andere Güter nicht mehr zur Verfügung stehen. Weil diese Ressourcen aus den Mitgliedsbeiträgen der Krankenkassen stammen, besteht eine allgemeine Verpflichtung zum „vernünftigen“ Einsatz dieser Ressourcen. Doch was heißt vernünftiger Einsatz? Zur Klärung dieser Frage wird der Begriff der Notwendigkeit vertieft, um in einem zweiten Schritt das Spannungsfeld verschiedener ethischer Orientierungen auszuleuchten.
Abstract
Fortschritte in der Therapie von Krebserkrankungen haben dazu geführt, dass diese auch in fortgeschrittenen Stadien gut behandelbar geworden sind. Die Entscheidungen über Indikation, Dauer und möglichen Nutzen multimodaler Therapien werden in multidisziplinären zertifizierten Tumorboards getroffen. Im Spannungsfeld von individuellen Erwartungen, Verfügbarkeit von Palliativversorgung und zunehmendem Finanzierungsdruck im Gesundheitswesen wächst die Sorge, dass Patienten am Ende ihres Lebens nicht angemessen therapiert – also über- oder untertherapiert – werden.
Abstract
Die klinische Ethikberatung hat sich als unverzichtbarer Bestandteil vieler Krankenhäuser etabliert. Ein niederschwelliges Kontaktangebot bieten die ethischen Stationspatenschaften. Ethisch geschulte Mitarbeitende übernehmen hier die Verantwortung für eine Station, mit dem Ziel ethische Konflikte frühzeitig zu erkennen. Trotz Herausforderungen wie Personalmangel und Zeitdruck haben sich die Stationspatenschaften als effektives Mittel erwiesen, um die Qualität der Patientenversorgung zu verbessern und die Zufriedenheit aller Beteiligten zu steigern.
Abstract
Gesundheitsökonomische Evaluationen der medizinischen Versorgung am Lebensende, die qualitative Standards der Disziplin erfüllen, sind nach wie vor selten und weisen zwar auf Kosteneinsparungen hin, zeichnen aber hinsichtlich Kosteneffektivität kein einheitliches Bild. Im vorliegenden Beitrag wird argumentiert, dass die (quasi-)utilitaristische Logik, die konventionellen Kosten-Nutzen- und Kosteneffektivitäts-Analysen zugrunde liegt, zu Schlussfolgerungen führen kann, die weder mit vorherrschenden sozialen Normen und Präferenzen übereinstimmen noch aus ethischer Sicht überzeugen können.
Abstract
Klinikverlegungen von Bewohnerinnen und Bewohnern aus der stationären Langzeitpflege in der letzten Lebensphase bedeuten in der Regel eine deutliche Verschlechterung der Lebensqualität. In diesem Beitrag werden Krankenhausroutinedaten zum Umfang der Verlegungen vorgestellt und mit Vergleichsdaten aus Pflegeeinrichtungen eines großen katholischen Trägers der Gesundheitshilfe (BBT-Gruppe) verglichen. Das Palliative-Care-Konzept der BBT-Gruppe wird erläutert.