Zum 100. Geburtstag des Hörspiels legt Günter Peters eine Geschichte dieser Kunstgattung vor, die seit ihrer Entstehung eine breite thematische Palette und ein vielfältiges Formenrepertoire entwickelt hat. Flankiert von der Kritik am Rundfunk als bloßem Distributionsapparat und der Utopie einer absoluten Radiokunst erkunden Autor:innen die Möglichkeiten des Mediums von den zartesten Regungen der Stimme bis zum volltönenden Geräusch der Welt. Als die Nazis den Rundfunk erobern, stagniert das Hörspiel im Anpassungszwang der Autor:innen, die dennoch versuchen, es am Leben zu erhalten. Nach dem Krieg erlebt das Hörspiel im Leitmedium Radio seine Blüte. Dabei zeigt sich der Gegensatz von West und Ost auch in der Hörspielästhetik. In den 70er Jahren gerät das literarische Hörspiel in die Defensive gegenüber dem klang- und sprachexperimentellen Neuen Hörspiel. Aber durch diesen Streit öffnet sich die Hörspiellandschaft zu grenzenlosen Möglichkeiten, das Leben im Akustischen zu spiegeln.
Zum 100. Geburtstag des Hörspiels legt Günter Peters eine Geschichte dieser Kunstgattung vor, die seit ihrer Entstehung eine breite thematische Palette und ein vielfältiges Formenrepertoire entwickelt hat. Flankiert von der Kritik am Rundfunk als bloßem Distributionsapparat und der Utopie einer absoluten Radiokunst erkunden Autor:innen die Möglichkeiten des Mediums von den zartesten Regungen der Stimme bis zum volltönenden Geräusch der Welt. Als die Nazis den Rundfunk erobern, stagniert das Hörspiel im Anpassungszwang der Autor:innen, die dennoch versuchen, es am Leben zu erhalten. Nach dem Krieg erlebt das Hörspiel im Leitmedium Radio seine Blüte. Dabei zeigt sich der Gegensatz von West und Ost auch in der Hörspielästhetik. In den 70er Jahren gerät das literarische Hörspiel in die Defensive gegenüber dem klang- und sprachexperimentellen Neuen Hörspiel. Aber durch diesen Streit öffnet sich die Hörspiellandschaft zu grenzenlosen Möglichkeiten, das Leben im Akustischen zu spiegeln.
Das Meer ist die größte Medientheoriemaschine der Welt. Denn „Welt“ muss auf See immer erst medientechnisch ermöglicht werden. Die primäre Infrastruktur, durch die das Meer operationalisiert und historisiert wird, ist das Schiff. Bernhard Siegerts groß angelegte Medienarchäologie des Meeres handelt vom Schiff und vom Meer als der Final Frontier des menschlichen Habitats, des Rechts, des Krieges, der Ästhetik, des Bildes und des Zeichens, durch die diese ihr eigenes Medienapriori reflektieren. Von der res nullius bis zum Torpedoboot, von der Verstaatlichung des Meeres im niederländischen Seestück bis zur Deterritorialisierung der Signifikanten auf dem Mississippi-Dampfer, vom Urschleim bis zum Nanoplankton, vom Undarstellbaren bis zum Verrat an der symbolischen Ordnung: All diese Figuren des Meeres lassen den medialen (Ab-)grund miterscheinen, durch dessen Ausschluss sie sich konstituieren: sei es die Materialität des Mediums, der Bildgrund, der Pirat, das Rauschen oder der Dreck.
Das Meer ist die größte Medientheoriemaschine der Welt. Denn „Welt“ muss auf See immer erst medientechnisch ermöglicht werden. Die primäre Infrastruktur, durch die das Meer operationalisiert und historisiert wird, ist das Schiff. Bernhard Siegerts groß angelegte Medienarchäologie des Meeres handelt vom Schiff und vom Meer als der Final Frontier des menschlichen Habitats, des Rechts, des Krieges, der Ästhetik, des Bildes und des Zeichens, durch die diese ihr eigenes Medienapriori reflektieren. Von der res nullius bis zum Torpedoboot, von der Verstaatlichung des Meeres im niederländischen Seestück bis zur Deterritorialisierung der Signifikanten auf dem Mississippi-Dampfer, vom Urschleim bis zum Nanoplankton, vom Undarstellbaren bis zum Verrat an der symbolischen Ordnung: All diese Figuren des Meeres lassen den medialen (Ab-)grund miterscheinen, durch dessen Ausschluss sie sich konstituieren: sei es die Materialität des Mediums, der Bildgrund, der Pirat, das Rauschen oder der Dreck.