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Das transnationale iranische Art Cinema und seine filmische Dissidenz
Series:  Inter/Media
Author:
Mit welcher Wucht (bewegte) Bilder es schaffen, sich Machtsystemen entgegenzustellen und auf soziopolitische Umstände einzuwirken, zeigt uns die Geschichte des transnationalen iranischen Art Cinema. Dieses Kino wächst seit seinen Anfängen in den 1960er-Jahren über jedwede geografische, kulturelle und ideologische Einschränkung hinaus und setzt sich unverdrossen und wagemutig für universelle menschliche Werte ein. In einem despotischen System wurde dieses Kino zur Stimme der Freiheit und wirkte auf gesellschaftlicher Ebene sogar zugkräftiger und aufklärender als das Medium Schrift. Während das Wort im Munde der Mullahs zu einem Mittel der Heuchelei wurde, entleert von jeglichem kritischen Impetus und jeglicher Mündigkeit, blühte das kritische Denken in den bewegten Bildern dieses Kinos auf. Anschließend wurde das iranische Art Cinema im wortdominierten misogynen Männerstaat zur wirkmächtigen Waffe im Kampf der Frauen gegen die systematische Unterdrückung ihrer Rechte. Aufklärerische Dissidenz und Transnationalität sind somit zwei Wesenszüge des iranischen Art Cinema, die in dem vorliegenden Buch genauer unter die Lupe genommen werden und für eine grundlegende Auseinandersetzung mit diesem Kino sorgen.
Abbas Kiarostami und die Spätmoderne
Author:
Ohne die Realität unseres Lebens in der Spätmoderne zu dramatisieren oder zu vertuschen, bahnt der renommierte Regisseur Abbas Kiarostami in seinem zwischen Dokumentar- und Spielfilm oszillierenden Kino kulturübergreifende Auswege aus der Krise der Zeit. Diese werden jedoch nicht wie eine Morallehre vorgelegt oder bieten eine artifizielle Pseudolösung an, vielmehr kehren sie die zur Norm gewordene Logik unseres alltäglichen Lebens in der Spätmoderne um und eröffnen ein Fenster zu einer anderen Art des Sehens oder einem anderen Wahrnehmungsmodell. In diesem Buch wird herausgestellt, wie Kiarostamis Filme mittels Bildern statt Begriffen poetisch, humorvoll und mutig von der Leichtigkeit der Realität erzählen, In-der-Zeit-Sein und In-der-Welt-Sein neu definieren und eine lachende, schwerelose Reflexion ermöglichen, die sich mit der Realität und ihren elegisch gestimmten Momenten versöhnt und einem Horizont der zukunftslosen, entidealisierten Hoffnung auf das Gegenwärtige entgegenstrebt. Dabei weisen sie einen poetisch resonierenden Ausweg auf, der sich von der Entfremdung abkehrt und gerade im Herzen des spätmodernen Alltags einen ursprünglichen ‚einfachen‘ Sinn des Lebens aufschimmern lässt.
Author:
In a decade, Francis has transformed Catholicism into a dynamic institution that openly deliberates on urgent questions of society and religion, standing at the forefront of digitally driven public opinion. With this in mind, Portrayals of Pope Francis’s Authority in the Digital Age: Flicks and Media Discourses, and User Perspectives explores the digital portraits of Pope Francis in various types of media content and productions. It investigates how digital Catholic users articulate and negotiate papal authority and through which media they do so.
Die Reihe ist abgeschlossen.
"Game of Thrones" in der Retrospektive
Entlang der Forschungsfelder Kulturgeografie, Gender, Body und Disability Studies werden diffamierte und diskriminierte Figurationen mit Stigmata, Devianz oder sonstigen Beeinträchtigungen aus der HBO-Serie „Game of Thrones“ in den Blick genommen, um Alterität als 'identitätsstiftende Verschiedenheit' fassbar zu machen. Das Serienmaterial ist dabei sowohl Ausgangspunkt als auch Anwendungsbeispiel für Projektionsflächen der Gegenwart. Das Buch kann als gedankliches Kaleidoskop für die Nachlese zu ausgewählten Charakteren der acht Staffeln umfassenden US-Produktion sowie zur Einstimmung auf die Nachfolgeserie „House of the Dragon“ dienen.
Mit Bergson und Deleuze
Series:  dynamis
Author:
Das hier präsentierte Modell einer Energetik der Film-Rezeption reperspektiviert die Deleuzesche Kinophilosophie anhand der Leib-, Zeit- und Geistphilosophie Henri Bergsons und legt damit ein System der strukturellen und ästhetischen Einwirkung des Films auf die Rezeption dar. Das Film-Bild ist als Material und in seiner Bewegung geeignet, nicht nur die Sinne zu ergreifen und eine im emphatischen Sinne energetische Erfahrung herzustellen. Die sich über die Zeit entfaltenden Figurationen prägen sich ästhetisch ein, werden in der Erinnerung integriert und damit in der Rezeption als sinnhafte Strukturen rekonstruiert und erlebt. Die Energie der Zeichen besteht im Anschluss an Charles Sanders Peirce in der sinnlichen sowie in der relationalen Aufladung mit Reizen, Beziehungen und Bedeutungen. Die Mechanismen einer solchen Energetik werden an der Rezeption des Films exploriert, lassen sich aber auf andere Medien und Situationen der Rezeption oder des Begreifens übertragen.
Editor:
Pier Paolo Pasolini (1922–1975) war ein traditionsverbundener, marxistischer Atheist mit Tendenzen zur christlichen Spiritualität. Er idealisierte vergangene, archaische, ‚einfache‘ Gesellschafts- und Bewusstseinsformen, die sich der Rationalität, Gleichschaltung und Kommerzialisierung moderner, kapitalistischer Welten verwehren. Der Band versammelt 13 Aufsätze internationaler Pasolini-Experten und -Expertinnen, die der Frage nachgehen, inwieweit sich das Konzept der Authentizität eignet, um sich dem Regisseur und seinem Werk zu nähern. Inwiefern hing Pasolini dem ‚Mythos Authentizität‘ nach? Lassen sich künstlerische Mittel bestimmen, die Formen des (In-)Authentischen zum Ausdruck bringen? Vorgelegt werden Analysen zu den Spielfilmen „Accattone“, „Mamma Roma“, „Il Vangelo secondo Matteo“, „Edipo Re“, „Teorema“ und „Medea“, zu den Dokumentationen „Il 12 dicembre“ und „Appunti per un film sull‘India“ sowie zu den unverwirklicht gebliebenen Drehbüchern „L’Histoire du Soldat“ und „Porno-Teo-Kolossal“.
Der vorliegende Band verfolgt das Ziel, einen Überblick über das deutsche Kino nach 1990 zu geben, und zwar über eine Auseinandersetzung mit einzelnen Filmen, die diese umfassend, das heißt bezüglich ihrer Rezeption, ihrer Kontexte, ihrer Ästhetik, ihrer filmhistorischen Bedeutung etc., in den Blick nimmt. Insgesamt 30 Filme werden in 30 Beiträgen gesichtet.
Author:
Film festivals around the world are in the business of making experiences for audiences, elites, industry, professionals, and even future cultural workers. Cinema and the Festivalization of Capitalism explains why these non-profit organizations work as they do: by attracting people who work for free, while appealing to businesses and policymakers as a cheap means to illuminate the creative city and draw attention to film art. Ann Vogel’s unprecedented systematic sociological analysis thus provides firm evidence for the ‘festival effect’, which situates the festival as a key intermediary in cinema value chains, yet also demonstrates the impact of such event culture on cultural workers’ lives. By probing the various resources and institutional pillars ensuring that the festivalization of capitalism is here to stay, Vogel urges us to think critically about publicly displayed benevolence in the context of cinema—and beyond.