Apollonius von Tyana war eine schillernde Gestalt des ersten nachchristlichen Jahrhunderts. Circa zweihundert Jahre später entbrannte eine Kontroverse um diesen Mann zwischen dem römischen Staatsbeamten Sossianus Hierocles und dem christlichen Apologeten Eusebius von Caesarea.
Wer verbarg sich unter dem Philosophenmantel? War es ein weiser pythagoreischer Gelehrter oder doch ein Scharlatan, der zudem mit bösen Dämonen im Bunde stand?
Für Hierocles handelte es sich bei dem Tyanäer um eine Gestalt, die dem vermeintlichen Gottessohn Jesus Christus vorzuziehen sei. Eusebius opponierte: Apollonius mag ein weiser Mann gewesen sein, aber Männer wie Hierocles hätten das gute Andenken an ihn zerstört. Austragungsort dieses Disputs war die Vita Apollonii des Atheners Flavius Philostratus, der eine Art Biographie des Apollonius circa einhundert Jahre zuvor verfasst hatte.
Eusebius von Caesarea, der in späteren Zeiten durch seine Kirchengeschichte einiges an Bekanntheit erlangte, legte mit Contra Hieroclem eine Schrift vor, die sich in vielem von dem unterscheidet, was wir ansonsten von ihm kennen. Doch nicht nur das: Innerhalb der altkirchlichen Literatur findet man kein Werk, das eine ähnliche Stoßrichtung wie dieses Schriftwerk vorweist.
Mit Contra Hieroclem schuf Eusebius ein Werk, das in der Forschung bisher nur unter partikulären Interessen behandelt wurde. Mit meiner Arbeit lege ich nun erstmalig eine komplette deutsche Übersetzung vor, die zudem mit einer ausgiebigen Kommentierung verbunden ist. Ich hoffe, dass meine Arbeit das Interesse an dieser einzigartigen Schrift bei vielen Leserinnen und Lesern wecken kann.
Ich hätte diese Arbeit nicht schreiben können, wenn ich nicht von verschiedenen Menschen und Institutionen unterstützt worden wäre. Einige davon – auch wenn noch weitere zu nennen wären – hebe ich an dieser Stelle hervor.
Ich danke meinem Doktorvater Jörg Ulrich, der es mir ermöglicht hat, diese Arbeit unter seiner Betreuung zu schreiben und sie auch in dieser Reihe zu veröffentlichen. Die gemeinsamen Treffen, Diskussionen und Gaumenfreuden im Doktorandenkolloquium werde ich in guter Erinnerung halten. Auch seinen HiWis, die diese Arbeit noch einmal durchgesehen und korrigiert haben, gilt Dank. Das sind: Kai Klemm-Lorenz, Rieke Lüttmann und Felicitas Simmat.
Dank gebührt dem Kuratorium des Schlesischen Konvikts in Halle (Saale). Die Mitglieder wählten mich zu Beginn meiner Doktorandenzeit zum Inspektor dieses christlichen Studierendenwohnheims. Die Arbeit dort bereitete mir große Freude und gab mir die finanzielle Sicherheit, um mich meiner Dissertation widmen zu können. Ich danke auch den Bewohnerinnen und Bewohnern des Konvikts, die Verständnis für meine wissenschaftliche Arbeit zeigten, und mich durch manch schnippischen Kommentar auch angetrieben haben.
Ich danke der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, denn sie gab mir zunächst ein Promotionsstipendium und ließ mich darauffolgend an einem Vikariats-Programm teilnehmen, das mir Freiheiten für meine Dissertation gab. Zudem unterstützt sie finanziell diese Publikation. Auch meiner Vikariats-Mentorin Simone Carstens-Kant von der Marktkirchengemeinde Halle (Saale) sei Dank, die mir dann Raum gab, wenn ich mich phasenweise intensiver mit meinem Projekt beschäftigen musste.
Abschließend danke ich Tobias Foß, der sich meinen Küchentisch als Arbeitsplatz für seine Dissertation erwählte. In unserer gemeinsamen Doktorandenzeit war er mir dabei sowohl Freund als auch durch seinen Fleiß und seine strukturierte Arbeitsweise Vorbild.
Alexander Tiedemann
Kairo im Jahr 2024