Sigmund Freud liebte Abenteuerliteratur. Die Liste der Abenteuerbücher, die er entweder besaß oder in seinen Schriften erwähnte, ist lang und enthält Texte wie Hermann Melvilles Typee: A Peep at Polynesian Life, Helen Hunt Jacksons Ramona, Robert Louis Stevensons Treasure Island, Rudyard Kiplings Barrack-Room Ballads, Phantom Rickshaw und The Light That Failed, Johannes Jensens Det tabte Land, Villiers de L’Isle-Adams Claire Lenoir, Mark Twains A Tramp Abroad, Mungo Parks Travels in the Interior of Africa sowie die „Indianerpoesie“ (Freud) der Cooper’schen Leatherstocking-Romane.1 Als ein Verleger Freud um die Empfehlung zehn guter Bücher bat, stellte er Kiplings The Jungle Book an zweite Stelle.2 Entweder verwarfen Kritiker diese Leidenschaft und behaupteten, diese Art von populärer Literatur habe keine „offensichtlichen Spuren“ in Freuds Werk hinterlassen,3 oder sie stützten sich auf Freuds eigene Behauptung, er sei ein „Abenteurer“4 gewesen und gingen davon aus, dass es sich bei diesen Geschichten um direkte Metaphern für Freuds eigene Erzählung heroischer Entdeckungen handelte. Wie ich hier am Beispiel von Freuds Lieblingsschriftsteller aus der Abenteuersparte, H. Rider Haggard, aufzeigen werde, waren Abenteuergeschichten in der Tat entscheidend für seine Entdeckung der Psychoanalyse, wobei sie jedoch mehr als nur selbstgefällige Metaphern für seine Reise ins Unbewusste darstellten. Vielmehr meinte Freud – wie auch Haggard –, das Abenteuer stecke in einer von der Moderne bedingten Krise. Diese Krise, und nicht etwa eine naive Abenteuerfantasie, wurde ausschlaggebend für Freuds Untersuchungen. Wie sich in ihnen herausstellte, befand sich die Psyche in einem unheimlichen Dilemma, das dem des modernen Abenteuers sehr ähnlich war.
Im Mai 1899, während er an der Traumdeutung arbeitete, empfahl Freud einer Patientin Rider Haggards populärstes Buch, She: A History of Adventure (die deutsche Erstausgabe hieß Sie: Roman aus dem dunkelsten Afrika) – den am häufigsten verkauften Roman des neunzehnten Jahrhunderts (kurz vor Die Abenteuer des Pinocchio) und am zehnthäufigsten verkauften Roman überhaupt (Abb. 6.1 u. 6.2).5



She, Cover der Ausgabe von Hodder & Stoughton (1911)

She, Cover der Ausgabe von Hodder & Stoughton (1911)
She, Cover der Ausgabe von Hodder & Stoughton (1911)
She, so Freud an seine Patientin, sei „ein sonderbares Buch, aber voll von verstecktem Sinn.“6 In derselben Nacht träumte Freud etwas, das er für seine entstehende Traumtheorie als grundlegend empfand. Zu Beginn dieses Traumes sezierte er seine Beine und konnte sie dann irgendwie wieder benutzen, um seinem eigenen Abenteuer nachzugehen:
Schließlich wanderte ich mit einem alpinen Führer, der meine Sachen trug, durch wechselnde Landschaften. Auf einer Strecke trug er mich mit Rücksicht auf meine müden Beine. Der Boden war sumpfig; wir gingen am Rand hin; Leute saßen am Boden, ein Mädchen unter ihnen, wie Indianer oder Zigeuner […] Endlich kamen wir zu einem kleinen Holzhaus, das in ein offenes Fenster ausging. Dort setzte mich der Führer ab und legte zwei bereit stehende Holzbretter auf das Fensterbrett, um so den Abgrund zu überbrücken, der vom Fenster aus zu überschreiten war. Ich bekam jetzt wirklich Angst für meine Beine. Anstatt des erwarteten Überganges sah ich aber zwei erwachsene Männer auf Holzbänken liegen, die an den Wänden der Hütte waren, und wie zwei Kinder schlafend neben ihnen. Als ob nicht die Bretter, sondern die Kinder den Übergang ermöglichen sollten. Ich erwache mit Gedankenschreck.
Am nächsten Tag schrieb Freud, dieser Traum sei in ihm „nebstbei durch die Erwähnung der ‚She‘ von Rider Haggard geweckt worden“ wie auch durch „ein zweites [Buch] desselben Autors, ‚Heart of the World‘“ (Abb. 6.3). Wie Freud betont, kehren in seinem Traum frappierend genaue Details aus diesen zwei Büchern wieder: „Der sumpfige Boden, über den man getragen wird, der Abgrund, der mittels der mitgebrachten Bretter zu überschreiten ist, stammen aus der ‚She‘; die Indianer, das Mädchen, das Holzhaus, aus ‚Heart of the World‘.“ Noch wichtiger sei (so Freud), dass der Traum die Erzählung der „gefährlichen Wanderung“, die Freuds intellektueller Reise entspricht, aus Haggards Romanen übernehme. Freud besteht zudem darauf, dass das Holzhaus einen „Sarg“, also ein „Grab“ und somit die Gefahren dieser Reise symbolisiert.7

Heart of the World, Titelseite der ersten Ausgabe, 1896

Heart of the World, Titelseite der ersten Ausgabe, 1896
Heart of the World, Titelseite der ersten Ausgabe, 1896
Doch wie alle Träume Freuds aus der Erstausgabe der Traumdeutung, endet auch dieser mit einer Wunscherfüllung. Die Körper auf den Bänken lassen ihn, wie er schreibt, an jene denken, die er in einer etruskischen Gruft gesehen hatte, was bedeute, der Traum erfülle seinen Wunsch danach, seine letzte Ruhe in einer Grabstätte für erfolgreiche Menschen zu finden. Ähnlich verkörpern die Kinder die Idee, daß
vielleicht die Kinder erreichen werden, was dem Vater versagt geblieben, eine neuerliche Anspielung an den sonderbaren Roman [She], in dem die Identität einer Person durch eine Generationsreihe von zweitausend Jahren festgehalten wird.8
Freud wittert hier ein Happy End. Selbst wenn der Vater – also Freud – versagt, können seine Schüler sein wissenschaftliches Abenteuer vielleicht doch noch zu Ende bringen.
Kritiker der 1960er- und 70er-Jahre stimmten mit dieser ersten Lesart Freuds überein – nämlich, dass Haggards Geschichten in seine Traumlandschaften als Metaphern für seine erfolgreiche intellektuelle Reise eindrangen.9 Doch später, ab dem Ende der 1980er Jahre, wurde diese Lesart in Frage gestellt. Man insistierte, Freuds Traum und seine Interpretation decke proimperialistische, misogyne Vorurteile auf, die offensichtlich mit denen Haggards übereinstimmten.10 Auf den ersten Blick mag diese Interpretation von Freuds Fixiertheit auf Haggard sinnvoll erscheinen. Haggards Protagonisten streben nach jungfräulichen („virgin“) und gebärmutterähnlichen („womb-like“) Höhlen in Afrika und Lateinamerika, wobei das Endziel im Körper der exotischen Frau besteht: „She“ (Sie).11 In Analogie dazu beschreitet Freud in seinem Traum – so Freud – „einen abenteuerlichen Weg ins Unentdeckte, kaum je Betretene“, wo er auf „ein Mädchen“ stößt.12 Und seinem intellektuellen Mitreisenden Wilhelm Fließ beteuert Freud kurz nachdem er von Haggard träumt, er selber sei „ein Conquistadortemperament, ein Abenteurer, wenn Du es übersetzt willst, mit der Neugierde, der Kühnheit und der Zähigkeit eines solchen.“13 Freud geht sogar so weit zu behaupten, er habe Die Traumdeutung wie einen Abenteuerroman strukturiert. Er führt seinen desorientierten Leser durch einen „dunklen Wald“ und einen „verdeckten Hohlweg“ in ein Haggard’sches Herz der Finsternis: in „den Nabel des Traums“, eine versteckte Höhle im Unbewussten, die „ins Dunkel“ und das „Unerkannte“ führt.14 Wie die lichtlosen vaginalen Höhlen unter dem „Temple of Truth“ in She und die „City of the Heart“ in Heart of the World verspricht diese obskure „Stelle“ „das Geheimnis des Traumes.“15 Dieses Geheimnis – wie Freud später auf Englisch, der Sprache imperialistischer Abenteurer, sagt – könnte ihm Zugang zu einem noch mysteriöseren verschaffen: zum „dark continent“ der weiblichen Sexualität.16
Trotz der in sich stimmigen Logik dieser Lesart von Freud als Konquistador vereinfacht sie seinen Traum von Rider Haggard wie auch Haggards Romane selbst, die oft ihre eigenen heroischen Vorlagen unterlaufen, allzu sehr. Im Herzen von Haggards Finsternis befindet sich letztendlich nicht das heiß ersehnte jungfräuliche Gebiet, sondern vielmehr eine erschreckend gründlich erkundete Region, in der es merkwürdig von weißen Männern wimmelt. Der englische Held aus Heart of the World – Strickland – beispielsweise, bildet sich ein, er werde als erster weißer Mann („first white man“) die verlorene Aztekenstadt erreichen, doch bei seiner Ankunft entdeckt er, dass der Stadtgründer ein Weißer war, der ein Geschlecht hellhäutiger Menschen hervorbrachte, die nun Strickland selbst ähneln.17 In She sind der Engländer Horace Holly und sein junger Adoptivsohn Leo ebenso überzeugt, sie seien „the first white men“ überhaupt, die diesen wilden afrikanischen Fluss befahren. Doch auch sie treffen unheimlich vertraute Einheimische an: von ziemlich heller Hautfarbe, mit nordischen („aquiline“) Zügen, schneeweißen Bärten und Haar, das weich und „not frizzed up“, „not crisped like a negro’s“ war. Dieses Vermischen von vertrauten europäischen Antlitzen mit den „evil“ Eigenschaften, die Holly und Leo mit den Wilden assoziieren, erfüllt sie mit Angst. Holly fällt die Beschreibung dieser Mischung aus Fremdem und Vertrautem schwer und verwendet denselben Begriff wie Freud zwei Jahrzehnte später: Es ist „fast unheimlich“ („almost uncanny“).18
In beiden Romanen Haggards steht eine Herrscherin im Zentrum, die, wie ihre Untertanen auch, unpassend weiß ist, was somit die akademische Auffassung, Haggards Romane enthielten stets schwarze Frauen, die am Ende sterben müssten,19 Lügen straft. Die Aztekenprinzessin Maya in Heart of the World ist deshalb bemerkenswert, weil sie nicht dunkelhäutig ist: „She was an Indian, but such an Indian as I had never seen before, for in colour she was almost white […] Her face was oval and small-featured, and in it shone a pair of wonderful dark-blue eyes.“ Mayas Augen scheinen so merkwürdig europäisch, dass Strickland sich später fragt, ob sie, wie Olimpias Augen in E. T. A. Hoffmanns Der Sandmann, vielleicht sogar künstlich sind: Sie scheinen nicht „human“ zu sein.20 Als Holly und Leo die afrikanische Königin Ayesha in She entdecken, sind sie ebenso überrascht, dass Ayesha nicht die „naked savage queen“ ist, die sie erwartet hatten. Ayesha ist nämlich eine europäisch anmutende Dame mit „a beautiful white hand (white as snow)“, „the pinkest nails“ und „pink flesh“. Bilder dieser weißen „savages“, die sowohl in Heart of the World als auch in She veröffentlicht wurden, verdeutlichen das Konzept der unheimlichen Frau, die den gespenstischen Raum zwischen zivilisierter Schönheit und barbarischem Übel einnimmt (Abb. 6.4 u. 6.5). Da Ayesha so zwischen die Sparten fällt, hat Holly Schwierigkeiten, ihre Wirkung auf ihn zu beschreiben und hält lediglich fest, dass er etwas „Unheimliches“ („something that was not canny“) an ihr wahrnimmt.21

Ayesha (aus She). Illustration von E. K. Johnson, 1887

Ayesha (aus She). Illustration von E. K. Johnson, 1887
Ayesha (aus She). Illustration von E. K. Johnson, 1887

Maya (aus Heart of the World). Illustration von Amy Sawyer, 1896

Maya (aus Heart of the World). Illustration von Amy Sawyer, 1896
Maya (aus Heart of the World). Illustration von Amy Sawyer, 1896
Ayeshas unheimlicher Zwischenzustand betrifft auch ihr Geschlecht, das nicht, wie viele meinen, ur-weiblich und mütterlich,22 sondern hermaphroditisch ist. Als Ayesha sich vor Holly entschleiert, warnt sie ihn, dass ihre Taille merkwürdig vorsteht: „Perchance thou thinkest [my waist] too large, but of a truth it is not so; it is this golden snake that is too large, and doth not bind as it should.“ Nun bittet Ayesha ihn, ihre hervorstehende Schoß-„snake“ zu berühren: „give me thy hands – so – now press them round me, there, with but a little force, thy fingers touch, oh Holly.“ Ayeshas Lust löst zunächst Verlegenheit in Holly aus: „I am but a man, and she was more than a woman. Heaven knows what she was – I do not!“ Doch Hollys Schock über Ayeshas verwirrendes Geschlecht wird schnell zu einer Lust, wie er sie noch nie zuvor erfahren hat. Als er Ayeshas „snake“ noch einmal berührt, wird in ihm eine Begierde wach, die er, wie er betont, niemals zuvor für eine bloße „woman“ empfunden hat.23
So wenig diese phallische Ayesha der femininen und fremdartigen Vorstellung Hollys entspricht, so sehr fehlen überraschenderweise auch die Frauen in Haggards Landschaft. Wo man auch hinsieht, findet man Männer – besonders Europäer. Neben dem Städte und Geschlechter gründenden weißen Mann aus Heart of the World gibt es Strickland selbst, den neuen Gott der Stadt und einen „English gentleman“, Mr. Jones, der den ganzen Weg von England zurücklegt, nur um zufällig auf die Geschichten von Strickland und dem weißen Gott zu treffen.24 Freud spielt auf das bemerkenswerteste Beispiel dieser männlichen, europäisierten Welt an, als er seinen Traum analysiert. In She, schreibt er, wird „die Identität einer Person durch eine Generationsreihe von zweitausend Jahren festgehalten.“25 Freud bezieht sich hier auf die erinnerungswürdigste Szene des Romans, als Holly und Leo der Königin Ayesha in eine mysteriöse Grabstätte, die ein altes Geheimnis birgt, folgen. Hier erwarten sie, etwas besonders Exotisches vorzufinden und stoßen stattdessen auf das archetypisch Unheimliche: eine mumifizierte Version von Leo selbst, die lebendig wirkt, jedoch anscheinend seit Jahrtausenden tot ist. Die beiden Leos – der lebendige und der tote – gleichen einander wie ein Ei dem anderen, bis hin zu ihrem jugendlichen Teint und welligen blonden Haar. Holly ist schockiert:
I stared from Leo, standing there alive, to Leo lying there dead, and could see no difference […] Feature for feature they were the same, even down to the crop of little golden curls.
Holly fährt fort: „I never saw twins so exactly similar as that dead and living pair.“26 Nachdem er ins Herz der Finsternis gereist war, nur um das Spiegelbild seines Adoptivsohnes vorzufinden – der im Übrigen Freuds Geburtstag im Mai 1856 teilt27 – ist Holly sprachlos. Abermals figuriert er das, was Freud zur Theorie des Unheimlichen ausarbeiten wird, wenn er von einem ausgesprochenen „unheimlichen“ Anblick spricht: „the sight was an uncanny one.“28
Holly beschreibt seine afrikanische Welt mindestens fünf Mal als unheimlich – „uncanny“29 – was Freud mit Sicherheit auffiel und wahrscheinlich zu der Frage führte, die er unmittelbar nach der Analyse seines Haggard-Traumes stellt. Zum ersten Mal stellt Freud hier eine Frage, die ihn bald fesseln wird: Was bedeutet es, wenn jemand mitten im Traum sagt: „Ich habe schon davon geträumt“?30 Von diesem Problem des Déjà-vu-Traumes war Freud so besessen, dass er einmal sogar einen Wunscherfüllungstraum über seine Auflösung hatte.31 Da der Traum aber keine wirkliche Lösung lieferte, arbeitete Freud jahrelang an diesem Problem, bis ihm ein wichtiges Detail auffiel: Seine Patienten träumten nicht zweimal denselben Traum, sondern zweimal vom selben Ort. Wie Freud ein Jahrzehnt später in der zweiten Auflage der Traumdeutung schrieb, sahen diese Träumer immer wieder „Landschaften oder Örtlichkeiten“, die, wie Haggards Afrika und Mexiko, unheimlich vertraut waren. Seine Patienten empfanden: „Da war ich schon einmal.“32 Nun kann Freud seine Frage weiterentwickeln. Er fragt nicht mehr, warum Träumer während des Träumens sagen, sie hätten diesen Traum schon einmal geträumt, sondern warum sie sagen, sie seien an diesem Ort bereits gewesen.
Freuds Antwort ist wohlbekannt. Tatsächlich träumen seine Patienten von dem Ort, an dem jeder einzelne von uns zuerst und zu Beginn war: vom „Genitalen der Mutter.“33 Diese Interpretation scheint zunächst angemessen, nicht nur für die Träume von Freuds Patienten, sondern auch für seine eigenen. Wie seine Patienten und Haggards Figuren, reiste Freud in seinem Haggard-Traum in ein vermeintlich jungfräuliches Gebiet – „ins Unentdeckte, kaum je Betretene“ – das sich jedoch als frappierend vertraut entpuppte. Nachdem er an merkwürdigen Indianern und Zigeunern vorbeizieht, landet er in einem europäisch anmutenden „alpinen“ Holzhaus, das an die Hütten erinnert, die Freud als Urlauber während seiner Bergwanderungen besuchte. Mit diesem erkennbaren Gebäude, das in Freuds ansonsten exotischer Traumlandschaft auftaucht, wird die Struktur des unheimlich Vertrauten aus Haggards Romanen wiederholt und darüber hinaus anscheinend Freuds Rätsel über Déjà-vu-Träume gelöst. Denn was könnte vertrauter als das Genitale der Mutter sein: der einzige Ort, an dem jeder von uns sicherlich schon einmal war? Wenn man eine Freud’sche Lesart auf Freuds Traum anwendet, dann ist das Holzhaus des Traumes kein Sarg, sondern der Körper seiner Mutter. Es ist die unerwartete Rückkehr von Freuds Begierde nach diesem Körper, die ihn mit „Gedankenschreck“ erwachen lässt.
Doch ein näherer Blick auf Freuds Haggard-Traum zeigt, dass sein Schreck höchstwahrscheinlich aus der unerwarteten Rückkehr eines Körpers resultiert, der ausdrücklich nicht mütterlich und feminin ist. Als Freud die zahlreichen Elemente seines Traumes katalogisiert, die aus Haggards Romanen stammen, weist er darauf hin, dass sowohl er als auch Haggards Helden einen Führer für ihre Reisen benötigen und in beiden Fällen „eine Frau die Führerin“ ist. Doch zuvor, als Freud den Traum transkribierte, hatte er festgehalten, ein Mann habe ihn geführt: „ein alpin[er] Führer.“34 Wieso fällt Freud dieser Widerspruch nicht auf? In ähnlicher Manier behauptet Freud, sowohl Haggards Romane als auch sein Traum wiesen die Macht des „ewig Weiblichen“ auf, da in beiden Fällen der Reisende am Ende zu einer archetypischen Frau finde.35 Doch so wenig Haggards Ur-Frau wirklich eine Frau zu sein scheint, so sehr führt Freuds männlicher Führer ihn an der einzigen weiblichen Person (einem „Mädchen“) des Traumes vorbei, hin zu dem Holzhaus in der Schlussszene, das auffällig ‚frauenleer‘ ist: Freud sieht „zwei erwachsene Männer auf Holzbänken liegen.“ Es stellt sich heraus, dass Freuds Traumdeutung, wonach ihn eine Führerin zum Ewig-Weiblichen führt, das genaue Gegenteil seines eigentlichen Traumes ist, in dem ein männlicher Führer ihn zu einer Hütte voller Männer führt. In diesem maskulinen Zentrum sieht man, was Freud sowohl aus seiner Interpretation des Traumes als auch aus seiner Kenntnis der Romane Haggards unterdrückt hat: Der erschütternde Ort, an den der männliche Träumer zurückkehrt – was ihn mit Gedankenschreck erwachen lässt – ist nicht das Ewig-Weibliche, sondern das Ewig-Männliche.
Erschreckend ist hier genau das, was Haggard und andere Abenteuerromanciers seiner Zeit unter der Oberfläche ihrer heldenhaften Handlungen lauern sahen. Eine seit kurzem globalisierte Welt, in der die letzten Leerstellen auf der Weltkarte gefüllt wurden, beraubte den „Konquistador“ seiner Fantasie, „jungfräuliche“ Landschaften zu durchdringen.36 Darüber hinaus weckte diese neue, unheimliche Welt im Reisenden bisher unbekannte Begierden. Sowohl in der Realität als auch in den Traumlandschaften wich die reizvoll dunkle Frau dem weißen Mann, und der Reisende bzw. Träumende empfand diesen Mann als furchterregend und faszinierend zugleich. Wie Holly mit Ayeshas „Schlange“ und Strickland mit seinem Freund Ignatio reiste der intellektuelle Abenteurer Freud mit seinem Freund und Vertrauten Fließ zum dunklen Kontinent des Unbewussten, um dort auf nur noch mehr Phalli und damit seine eigene unheimliche Begierde zu stoßen.
Was diesen Punkt noch bekräftigt, ist die Tatsache, dass Freud darauf besteht, das Holzhaus aus seinem Traum sei auf das Holzhaus in Heart of the World zurückzuführen, obwohl es dort gar keines gibt – es handelt sich dort lediglich um ein hölzernes Bauwerk: einen alten, europäisch anmutenden Minenschacht aus Holz, in dem eine Schlüsselszene stattfindet. So wie Freud spürte, dass es sich bei dem Holzhaus aus seinem Traum tatsächlich um ein „Grab“ handelte, wird dieser baufällige hölzerne Minenschacht beinahe zu Stricklands und Ignatios Grab. Beim Einsturz des Bergwerks werden sie begraben und entkommen erst in letzter Sekunde; Strickland kann Ignatio gerade noch heraustragen, als das Dach einfällt. Wie auch der träumende Freud wird Ignatio auf einer Sänfte getragen und wird hysterisch, was Freuds Behauptung bestätigt, die Angst, bei lebendigem Leibe begraben zu werden, sei „die Krone der Unheimlichkeit.“37 Doch Ignatios Geschichte untergräbt auch einen zentralen Aspekt von Freuds Theorie, nämlich dass diese unheimliche Angst von unserer „lüstern[en]“ Fantasie über die Rückkehr zum Genitalen der Mutter herrührt.38 Obwohl Ignatios Angst, lebendig begraben zu werden, tatsächlich mit einer verbotenen Begierde koinzidiert, hat diese nichts mit seiner Mutter zu tun. Ignatio gesteht, für Strickland eine Liebe zu empfinden, die die Liebe für eine Frau überschreitet („with a love passing the love for a woman“); er beäugt Stricklands „milchweiße“ Haut und wünscht sich, ihm näher zu kommen: „to become friendly“ mit ihm.39 Für Ignatio überschneidet sich die Angst, bei lebendigem Leib begraben zu werden, mit diesem heimlichen Verlangen, mit Stricklands Körper allein zu sein. Diese hölzerne Mine, die den schönen Europäer birgt, entspricht also dem Holzhaus aus Freuds Traumlandschaft, in dem „zwei erwachsene Männer“ nebeneinander liegen. Da Freud die allzu vertraute Intimität zwischen Strickland und Ignatio unterdrücken muss, die jene zwischen Freud und seinem widerspiegelt,40 verschiebt er die hölzerne Mine auf ein Holzhaus, in dem sich, wie Freud betont, ein „Mädchen“ befindet.
Da Freud diese unheimliche Nähe zwischen Haggards Helden aus seiner Interpretation verdrängt, könnte man argumentieren, sie sei für seine Traumtheorie unbedeutend. Doch die Tatsache, dass Freud im folgenden Teil der Traumdeutung auf seinen Haggard-Traum zurückkommt, suggeriert, dass Freud zu einer teilweisen Erkenntnis des von ihm Verdrängten gelangte. Freud erinnert sich, in der ursprünglichen Transkription seines Traumes notiert zu haben, dass er während des Träumens kein „Grauen“ empfunden hatte. Freud fragt, was es mit diesem fehlenden Grauen auf sich hat. Er meint, sein träumendes Selbst habe etwas Beängstigendes unterdrückt: das Grauen seines eigenen Haares, das zur grausamen Realisierung seines Alterns führte.41 Mit dieser Einsicht kehrt Freud zu seiner Interpretation der Bedeutung der Kinder am Ende seines Traumes zurück. Noch immer lassen sie ihn an den „sonderbaren Roman“ She denken, in dem „die Identität einer Person durch eine Generationsreihe von zweitausend Jahren festgehalten wird“, doch diesmal nicht in einem glücklichen Sinne, wo die Kinder erreichen, was dem Vater versagt geblieben ist. Stattdessen heben sie Freuds unvermeidbaren Tod hervor und durch die Assoziation mit den Déjà-vu-Träumen auch die Vorstellung, dass es vielleicht grausam wäre, wenn er seine Identität nach dem Tod behalten würde. Die Kinder, Freuds Schüler, werden versuchen, das, „was dem Vater versagt geblieben“, zu erreichen, indem sie weiter in bisher unbetretene intellektuelle Bereiche vordringen. Doch wie Freuds Traumverweis auf She impliziert, werden diese Schüler nichts Neues vorfinden. Stattdessen werden sie, wie Holly, das unheimliche Ebenbild eines Menschen finden, der ihnen nahesteht – in diesem Fall Freud selbst, dessen Identität jahrhundertelang bewahrt worden sein wird. Hier ersetzt Freuds Körper jenen Leos, der Freuds Geburtsjahr und -monat teilt, was Freud nicht entgangen sein wird. Freuds Körper sowie sein Korpus – sein Lebenswerk – werden das unheimlich Vertraute sein, das seine Schüler immer und immer wieder entdecken.
In diesem Sinne erfüllt Freuds Haggard-Traum seinen Wunsch nach Entdeckung, doch nicht so, wie es ihm vorschwebte. Er entdeckt das Unbekannte, „kaum je Betretene“, doch diese Unbekanntheit wohnt eben der Wiederholung dessen, was bereits entdeckt wurde, inne. Dank dieser Einsicht kann Freud nun beginnen, die Bedeutung des Déjà-vu-Traumes aufzudecken, und zwar über die Vorstellung hinausgehend, dass man zum Körper der Mutter zurückkehrt. Zeitgleich mit der Entwicklung dieser Theorie realisierte Freud nämlich, inwiefern Träume, wie seine Haggard-Variante, auf eine andere, jedoch nach wie vor „lüsterne“ Begierde verwiesen. Als er 1907 den Rattenmann untersuchte, dessen Angst vor „Arschficken“ ihn in Kindheitserinnerungen an „homosexuelle Spiele“ zurückversetzte,42 entdeckte Freud ganz am Ende der Krankengeschichte, dass der Rattenmann zu einer noch früheren Fantasie zurückkehrte, die von den meisten Kindern geteilt wird, nämlich dass Babies „aus dem After herauskommen“ und dass Väter ebenfalls gebären können.43 Während der Behandlung hat der Rattenmann „ein unheimliches Gefühl“ bemerkt, und Freud verbindet dieses jetzt mit dessen analen Fantasien, mit allem, was „per anum“ geschieht.44 Also eröffnet Freud die Möglichkeit, dass dieses Gefühl auf den Wunsch zurückführt, zu jener „Örtlichkeit“ zurückzukehren, die der Vagina vorausgeht: zum After des Vaters als Örtlichkeit, „in der jeder einmal und zuerst geweilt hat“ – in der Fantasie und bevor man überhaupt von der Gebärmutter weiß.45
Diese Einsicht schließlich brachte Freud dazu, in Das Unheimliche und Jenseits des Lustprinzips zu betonen, dass Alpträume wie sein Haggard-Traum oftmals von vergleichbaren Rückbesinnungen auf einen männlichen Körper herrühren. Im Besonderen bezieht sich Freud auf Alpträume, in denen „Verdopplung oder Vervielfältigung“ das phallische Symbol zu prägen scheinen und folgert, dass diese Kastration symbolisieren.46 Wie Jacques Lacan ausführt, ist es nicht nur der Mangel an Penissen – also weibliche Genitalien – der unheimliche Kastrationsängste verursacht, sondern auch der „mangelnde Mangel“, der horror plenitudinis: „le manque vient à manquer.“47 Das erklärt Ignatios Kastrationsangst, als er sich mit dem kräftigen, gut aussehenden Strickland im Bergwerk befindet (ein riesiger Fels wird ihn zwischen den Schenkeln – „between my thighs“ – treffen),48 und zeigt auf, inwiefern Haggard und andere Abenteuerschriftsteller diese entsetzliche Vervielfältigung in der exotischen Welt tatsächlich kurz vor Freud entdeckten. Deren Erkenntnis fand ihren Weg zu Freuds Alptraum, in dem er an einem „Mädchen“ vorbei zu einer unheimlichen Hütte voller Männer und deren Kindern reist. Dieses Bild kehrt Freuds Angst um sein seziertes Bein in ihr unheimliches Gegenteil um. Jetzt sieht er „Beine“ überall. Diese Vision von gebärenden phallischen Doppelgängern, die an Orten auftauchen, wo sie es eigentlich nicht sollten, verursachte solch einen „Gedankenschreck“ in ihm, dass sie ihn für den Großteil seines Lebens begleiteten sollte.
Betrachtet man Freuds Obsession hinsichtlich dieses Schreckens durch Haggards Romane, ergibt sich eine größere theoretische Frage: Ist es an der Zeit, die Hierarchie zwischen Psychoanalyse und Abenteuerliteratur einmal umzukehren, also Psychoanalyse auch durch Abenteuerliteratur zu lesen – und nicht nur umgekehrt? Diese Frage beginnt mit Freuds Frage: Wieso haben seine Patienten immer wieder geographische Träume über Wiederholung? Und darüber hinausgehend: Weshalb scheinen diese Déjà-vu-Träume direkt aus Büchern wie She und Heart of the World zu stammen? Fiel Freud auf, dass seine Patienten, wie Freud selbst und etwa auch Ernst Jüngers Held aus Afrikanische Spiele, zu viele „schlechte Bücher“ über „Abenteurer“ lasen?49 Und dass diese Bücher ihre Träume durchdrangen? Und das nicht mit dem Versprechen von Leerstellen und unbetretenen Gebieten, sondern, wie in Haggards Romanen, mit der Rücknahme dieses Versprechens? Entspringt die unbewusste Angst vor der Heimkehr vielleicht auch Abenteuererzählungen und findet so ihren Weg in die Psychoanalyse, und nicht nur deckt umgekehrt die Psychoanalyse diese Angst in Abenteuerliteratur auf?
Rührt darüber hinaus Freuds spätere Behauptung, die sich vermehrenden männlichen Genitalien seien unheimlich, auch teilweise von diesen Romanen her? Nämlich von deren Darstellungen einer außereuropäischen Welt, die zum ersten Mal keinen Raum für Selbstverwirklichung und Einzigartigkeit bot, sondern nur für die Entdeckung der eigenen Ersetzbarkeit und der Tatsache, nicht der erste Weiße überhaupt – „the first white man“ – zu sein? In diesem Sinne entpuppt sich die Abenteuerliteratur – wie schon längst die Literatur der Romantik und die Detektivliteratur50 – als theoretisches Genre, als Beitrag zur psychoanalytischen Theorie avant la lettre und somit als Werkzeug zur (psychoanalytischen) Deutung von Freuds eigenen Texten. Freud wird von Haggard und anderen populären Schriftstellern gelernt haben, dass der dunkle Kontinent längst nicht mehr so feminin und exotisch war, wie er sein sollte. Der weiße Phallus, der Phallus des unheimlichen gebärenden Vaters, den der Rattenmann fürchtete, war allgegenwärtig und erinnerte Freud und andere Leser bzw. Reisende an ihre Angst davor und Begierde danach, was sie dann mit „Gedankenschreck“ erwachen ließ.
Zu A Tramp Abroad und Travels in the Interior of Africa siehe Sigmund Freud, Werke aus den Jahren 1917–1920, in: ders., Gesammelte Werke: chronologisch geordnet [=GW], 18 Bde., unter Mitw. v. Marie Bonaparte hg. v. Anna Freud u.a., London: Imago Publ. u.a.1955, Bd. 12, S. 150 u. Bd. 4, S. 136n2; zu Phantom Rickshaw und The Light That Failed, siehe Freuds Brief vom 21.10.1892 an Wilhelm Fließ; zur „Indianerpoesie“ und den Leatherstocking-Romanen siehe seinen Brief vom 07.02.1884 an Martha Bernays. Sigmund Freud, Briefe an Wilhelm Fließ 1887–1904, Frankfurt a.M.: S. Fischer 1986, S. 22 und Sigmund Freud, Briefe 1873–1939, 3. korrigierte Aufl., Frankfurt a.M.: S. Fischer 1980, S. 104. Freud sprach mit einer Patientin über Ramona (vgl. Paul Roazen, How Freud Worked: First-Hand Accounts of Patients, Northvale: J. Aronson 1995, S. 92 f.). Freud besaß Treasure Island sowie die deutschen Übersetzungen von Det tabte Land („Das verlorene Land“), Barrack-Room Ballads („Soldatenlieder“), Claire Lenoir (in Band 3 aus Villiers’ Gesammelte Werke) und Typee („Taipi“). Siehe Keith Davies u. Gerhard Fichtner (Hgg.), Freud’s Library: A Comprehensive Catalogue / Freuds Bibliothek: Vollständiger Katalog, Tübingen: edition diskord 2006; Harry Trosman u. Roger Simmons, „The Freud Library“, in: Journal of the American Psychoanalytic Association 21 (1973), S. 646–687; John Zilcosky, Uncanny Encounters: Literature, Psychoanalysis, and the End of Alterity, Evanston: Northwestern University Press 2016, S. 79.
Freud, GW, Bd. 19, S. 662–664.
Michael Molnar, „The Bizarre Chair: A Slant on Freud’s Light Reading in the 1930s“, in: Reading Freud’s Reading, hg. v. Sander Gilman u.a., New York: New York University Press 1994, S. 252–265, hier S. 253 („no observable trace“).
Freud, Brief an Fließ, 01.02.1900, S. 437.
„List of Best-Selling Books“, Wikipedia. https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_best-selling_books#List_of_best-selling_individual_books (05.09.2019).
Freud, GW, Bd. 2/3, S. 456, ausführlicher diskutiert in Zilcosky, Uncanny Encounters, S. 80–82.
Freud, GW, Bd. 2/3, S. 455–457.
Freud, GW, Bd. 2/3, S. 457 f.
Siehe Alexander Grinstein, On Sigmund Freud’s Dreams, Detroit: Wayne State University Press 1968, S. 417; Didier Anzieu, Freud’s Self-Analysis (L’auto-analyse de Freud et la découverte de la psychanalyse), übers. v. Peter Graham, London: Hogarth Press 1986 [1975], S. 426; Norman Etherington, „Rider Haggard, Imperialism, and the Layered Personality“, in: Victorian Studies 22.1 (1978), S. 71–87, hier S. 76.
Siehe Gilbert u. Susan Gubar, Sexchanges, Bd. 2: No Man’s Land: The Place of the Woman Writer in the Twentieth Century, New Haven: Yale University Press 1989, S. 36; Robert J. C. Young, „Freud’s Secret: The Interpretation of Dreams was a Gothic Novel“, in: Sigmund Freud’s „The Interpretation of Dreams“. New Interdisciplinary Essays, hg. v. Laura Marcus, Manchester: Manchester University Press 1999, S. 206–231, hier S. 227 f.; Rubén Gallo, Freud’s Mexico. Into the Wilds of Psychoanalysis, Cambridge: MIT Press 2010, S. 317, 319.
H. Rider Haggard, She, Oxford: Oxford University Press 1991, S. 245, 251, 252, 263.
Freud, GW, Bd. 2/3, S. 457.
Freud, Brief an Fließ, 01.02.1900, S. 437.
Freud, Brief an Fließ, 06.08.1899, S. 400; GW, Bd. 2/3, S. 530, 515.
Freud, GW, Bd. 2/3, S. 530; Brief an Fließ, 12.06.1900, S. 458.
Freud, GW, Bd. 14, S. 241.
H. Rider Haggard, Heart of the World, North Hollywood: Newcastle 1976, S. 157.
Haggard, She, S. 65, 75, 78.
Siehe Young, „Freud’s Secret“, S. 227.
Haggard, Heart of the World, S. 125, 294.
Haggard, She, S. 131 f.
Siehe Grinstein, On Sigmund Freud’s Dreams, S. 402 u. Gilbert/Gubar, Sexchanges, S. 18.
Haggard, She, S. 172.
Haggard, Heart of the World, S. 1.
Freud, GW, Bd. 2/3, S. 458.
Haggard, She, S. 211.
In den ersten Ausgaben von She erfahren wir, daß Leos Mutter stirbt während sie ihn im „May, 1856“ gebiert (Haggard, She, S. 278n33).
Haggard, She, S. 211.
Haggard, She, S. 24, 75, 89, 132, 211.
Freud, GW, Bd. 2/3, S. 482.
Freud, GW, Bd. 2/3, S. 449.
Freud, GW, Bd. 2/3, S. 404.
Freud, GW, Bd. 2/3, S. 404; siehe auch „Das Unheimliche“ (GW, Bd. 12, S. 259).
Freud, GW, Bd. 2/3, S. 457, 455.
Freud, GW, Bd. 2/3, S. 456.
Freud benutzt das Wort „Konquistador“ zum ersten Mal ein Jahr vor seinem Haggard-Traum, diesmal ironisch, in Bezug auf einen selbstverliebten Katakomben-Führer, der behauptet, man solle in Höhlen „wie bei einer Jungfrau“ eindringen: „je weiter man kommt, desto schöner ist es“ (Freud, Brief an Fließ, 14.04.1898, S. 338).
Freud, GW, Bd. 12, S. 257; siehe Haggard, Heart of the World, S. 61.
Freud, GW, Bd. 12, Bd. 257.
Haggard, Heart of the World, S. 6, 34 f. („white like milk“).
Freud gibt zu, dass in seiner Freundschaft mit Fließ „ein Stück homosexueller Besetzung“ eingezogen ist (Brief an S. Ferenczi, 06.10.1910). Siehe Mark Micale, Hysterical Men, Cambridge: Harvard University Press 2008, S. 265–288.
Freud, GW, Bd. 2/3, S. 481.
Freud, GW, Bd. 7, S. 434; und die Originalnotizen zur Fallstudie (GW, Bd. 19, S. 564 f.). Die Behandlung begann 1907 und dauerte etwa drei Monate. Freud veröffentlichte die Fallstudie 1909, im selben Jahr, in dem die zweite Auflage der Traumdeutung erschien.
Freud, GW, Bd. 7, S. 438.
Freud, GW, Bd. 7, S. 387, 434, 434n1.
Freud, GW, Bd. 2/3, S. 404; GW, Bd. 12, S. 259.
Freud, GW, Bd. 12, S. 247.
Jacques Lacan, Le séminaire [livre X: L’angoisse], hg. v. J.-A. Miller, Paris: Éd. du Seuil 2004, S. 53.
Haggard, Heart of the World, S. 60.
Ernst Jünger, Afrikanische Spiele, München: Deutscher Taschenbuch Verlag 1987, S. 9.
Siehe Neil Hertz, „Freud and the Sandman“, in: Textual Strategies: Perspectives in Post-Structural Criticism, hg. v. Josué Harari, Ithaca: Cornell University Press 1979, S. 296–321; Carlo Ginzburg, „Morelli, Freud and Sherlock Holmes: Clues and Scientific Method“, in: History Workshop 9 (1980), S. 5–36; u. John Muller u. William Richardson (Hgg.), The Purloined Poe: Lacan, Derrida, and Psychoanalytic Reading, Baltimore: Johns Hopkins University Press 1988.