In der Kunstgeschichte wird unter quadratura eine großflächige, illusionistische Malerei an Wänden und Decken verstanden. Dabei bewirkt die Tiefendimension eine Auflösung von Rändern und Rahmungen, und durch die Dynamisierung von Bildebenen werden die Grenzen des Raums infrage gestellt. Der Mittelpunkt dieser zwischen Profanem und Sakralem, zwischen Realität und Illusion changierenden Bilder wird von ausgedehnten Zonen semantischer Leere ausgefüllt. Um ihn gruppieren sich verschiedene, auch figürliche Szenen, die in Wechselwirkung mit der zentralen Unterbestimmtheit stehen. Aufseiten der Betrachter:innen ruft eine quadratura Wahrnehmungsirritationen hervor, die mit einem hohen Maß an Aufmerksamkeit, vor allem aber mit fortwährenden Positions- und Perspektivwechseln bearbeitet werden. Die verschiedenen Aspekte einer quadratura unterliegen so einer wiederholten Neubewertung.