Die vorliegende Arbeit Quadraturen des Staunens untersucht Ludwig Wittgensteins Semantiken und Praktiken von Staunen vor dem Hintergrund ihrer historischen Referenzialität. Wie sich zeigen wird, ergeben sich daraus die thematischen Fluchtpunkte Episteme, Rhetorik und Performanz – Themenfelder, die den akademischen Ordnungskategorien Philosophie (Episteme), Literaturwissenschaft (Rhetorik) und Kulturwissenschaft (Performanz) zuzuordnen sind.
Quadraturen des Staunens nimmt die jeweiligen thematisch-disziplinären Register, die fachspezifisch stark aufgeladenen Traditionen, methodischen Forderungen und Eigenlogiken der angeführten Disziplinen ernst, entzieht sich in ihrem Selbstverständnis jedoch bewusst einer konsequenten Einordnung. Die dezentrale Anlage meines sich um Staunen gruppierenden Forschungsinteresses erfordert eine Durchlässigkeit, die darauf abzielt, ausgehend von Einzelbeobachtungen motivische Verschränkungen und Querverbindungen jenseits fachspezifischer Grenzziehungen aufzuzeigen.