2.1 Verengte und inadäquate Qualia-Begriffe oder der Verlust des Explanandums
Der Qualia-Begriff wird im Diskurs um das hard problem meistens sehr eng definiert und wird daher nur einem Bruchteil aller phänomenalen Tatsachen gerecht. Reduktionistischen Ansätzen,1 die Phänomenales mit Nicht-Phänomenalem (z.B. Repräsentation, Funktion oder Neuronenaktivität) zu identifizieren versuchen, kommt diese Engführung deshalb zu gute, weil auf der Grundlage eines inadäquaten Qualia-Begriffs dem Phänomenalen leichter ein marginaler oder inexistenter2 Status zugeschrieben werden kann.3 Dementsprechend sind nach Paul Churchland subjektive Erlebnisqualitäten, wie das bewusste Erleben von Wärme, nur ein »marginales und idiosynkratisches«4 Phänomen, das keine grössere ontologische Bedeutung habe als bspw. die Auswirkungen von Wärme auf Lungeninfektionen.5
Meiner Arbeitsthese gemäss, wirft die Beschäftigung mit dem hard problem keinen nennenswerten heuristischen Gewinn ab, wenn phänomenales Erleben, als dessen Explanandum, einfach besonders eng definiert wird, um dann entweder, wie Dennett, die problematischen Aspekte dieser engen Qualia-Konzeption zu widerlegen6 oder, wie Churchland, Qualia als »marginales«7 Phänomen umzudeuten, um es so ausser Acht lassen zu können. Auf der Grundlage der Widerlegung dieser verengten Qualia-Begriffe wird dann zuweilen (mit einem Deutungssprung) phänomenales Erleben gar in toto geleugnet. Und auf der Basis derartiger vermeintlicher ›Widerlegungen‹ von wie auch immer konzipiertem bewusstem Erleben kann dann auch eine Transformation des Explanandums stattfinden: phänomenale Explananda werden bspw. in funktionale oder externe Explananda umgedeutet, was gemäss einer weiteren Arbeitsthese der Transformation des hard in ein easy problem gleichkommt. So transformieren bspw. Tye8 und Dretske9 Qualia in externe10 Eigenschaften bzw. in intentionale Gehalte von Repräsentationen11 und schliessen daraus, dass phänomenale Eigenschaften »nicht wirklich«12 existieren und eigentlich nur Eigenschaften »geistunabhängiger Objekte«13 sind. Aufgrund dieser Umdeutung des Explanandums wird ein mehr oder weniger irrelevantes Explanans (eine Erklärung, die sich auf ein anderes Explanandum bezieht) als Antwort auf das hard problem angeboten.14
Das hard problem, wie es von Chalmers im Hinblick auf dessen Explanandum formuliert wurde, steht jedoch in engem Zusammenhang mit Qualia bzw. mit bewusstem, phänomenalem Erleben. So fasst Chalmers das hard problem mit folgenden Worten zusammen: »why do physical processes give rise to conscious experience?«.15 Qualia sind zentral für ein adäquates Verständnis von Bewusstsein und bilden den Kern des Körper-Geist-Problems: »Qualia are at the very heart of the mind-body problem«.16 Deshalb sind Qualia bzw. bewusstes Erleben (»conscious experience«)17 als zentrales Explanandum des hard problem zu verstehen.18 Chalmers zufolge können Qualia und phänomenales Bewusstsein sogar als »the really hard problem«19 des gesamten Projekts der Naturalisierung gelten.
Auf einer Grundlage von konzeptuell eingeschränkten Definitionen phänomenalen Erlebens, die Qualia als »marginal«20 erscheinen lassen, kann jedoch der Eindruck entstehen, es sei explanatorisch gewinnbringend, anstelle von Fragen über das Problem des Phänomenalen bzw. des hard problem, vor allem Fragen über die genaue Wirkungsweise von neuronalen oder funktionalen Vorgängen zu stellen, die mit phänomenaler Erfahrung korrelieren.
2.2 Umdeutung phänomenaler in nicht-phänomenale Explananda
Auch bei Ansätzen mit einem etwas weniger engen Qualia-Begriff, wie z.B. dem von Tye21 oder Shoemaker22 wird zumeist versucht, das hard problem mit Fragen über den Ablauf bestimmter neuronaler Vorgänge oder kognitiv-funktionaler Prozesse anzugehen, die mit dem Explanandum (dem Phänomenalen) vermutlich korrelieren. Solche Vorgehensweisen haben aber zur Folge, dass nicht das hard problem, sondern leider nur das easy problem angegangen wird. Diesbezüglich unterscheidet Chalmers zwischen »psychologischen« versus »phänomenalen Eigenschaften«23 des Mentalen, welche das Körper-Geist-Problem in zwei Probleme aufspalten: »[…] an easy part and a hard part«.24
Wird die Aufmerksamkeit vom Explanandum des phänomenalen Erlebens abgewendet, treten zwingend (vielleicht sogar mehr oder weniger unmerklich) Fragen über Nicht-Phänomenales, d.h. über funktionale, neuronale oder repräsentationale Eigenschaften oder über begriffsanalytische Probleme, wie »phänomenale Begriffe« (»phenomenal concepts«)25 in den Vordergrund. Wenn auf diese Weise Phänomenales als zentrales Explanandum in den Hintergrund getreten ist, und deshalb andere Fragen gestellt werden (wie z.B. ›welche Hirnaktivitäten lassen sich feststellen, wenn jemand einen bestimmten Geruch riecht oder wenn jemand die Bedeutung von Worten erfassen will? Welche neuronalen Prozesse stehen mit dem Auftreten von Bewusstsein in Verbindung?‹), kann dies den Anschein erwecken, dass phänomenale Zustände mit solch einem Approach ›erklärt‹ werden können. So wird Bewusstsein u.a. mit der Aktivität eines besonderen Typs von Synapsen, den NMDA-Synapsen in eine ursächliche Verbindung gebracht.26 Dass eine solche Verbindung bestehen könnte, wird hier nicht bestritten, doch selbst wenn die Aktivität von NMDA-Synapsen stabil mit Bewusstsein korreliert, so wird, auch mit einem empirischen Nachweis dieser Korrelation, Bewusstsein weder konzeptionell noch phänomenal adäquat erfasst und auch nicht dessen Vorhandensein befriedigend erklärt.
Elitzur weist darauf hin, dass das Erfassen der Problemstellung oft schon der halbe Weg zu einer Lösung darstellt. Gerade im Hinblick auf das Problembewusstsein zum hard problem konstatiert er jedoch erhebliche Mängel in der Philosophie des Geistes: »Equally often, the Mind-Body-Problem is ill-stated«.27 Aufgrund von schlechten Beschreibungen des hard problem wird dann nicht selten behauptet, es gelöst zu haben, obwohl es vielleicht gar noch nicht verstanden wurde.28 Demnach ist es unverzichtbar, schon in der Problemstellung eines Lösungsversuches, das hard problem vom easy problem zu unterscheiden.29
Der Vorteil von subtilen Aufmerksamkeitsverlagerungen, weg von einem ›schwierigen Explanandum‹ (hard problem) und hin zu einem ›leichteren Explanandum‹ (easy problem), liegt nach meiner Arbeitsthese gerade darin, dass mit ihr, ohne dies weiter begründen zu müssen, Phänomenales mit Nicht-Phänomenalem scheinbar ›erklärt‹ werden kann. In der Folge scheint es dann auch nahe liegend, dass Qualia bzw. Phänomenales sogar auf Nicht-Phänomenales reduziert bzw. Phänomenales mit Nicht-Phänomenalem identifiziert werden können. Denn, so der Zirkelschluss, in einem »naturwissenschaftlichen Weltbild«30 lässt sich »kein Platz«31 für Qualia finden. So kann es geschehen, dass Identitätstheoretiker oder Eliminativisten in Erwägung ziehen, wir hätten es bei phänomenalem Erleben nur mit einem Scheinproblem zu tun, weil es vielleicht »[…] nichts zu erklären gibt […]«.32
Hier lässt sich mit Chalmers einwenden, dass man bei derartigen Verweisen auf ein »naturwissenschaftliches Weltbild«33 kritisch untersuchen müsste, ob diese nicht eher dazu benutzt werden, theoretischen Problemen auszuweichen und ob die dahinter stehende Haltung vielleicht selber gar nicht im strengen Sinne wissenschaftlich ist: »It seems to me that to ignore the problems of consciousness would be antiscientific; it is in the scientific spirit to face up to them directly«.34
In den Fällen identitätstheoretischer, funktionalistisch-reduktionistischer oder eliminativistischer Lösungsversuche des hard problem liegt deshalb, so meine Arbeitshypothese, eine missbräuchliche Anwendung von ›Ockhams Rasiermesser‹35 vor. Eine ontologisch sparsame Theorie kann nämlich nur als erfolgreich gelten, wenn sie die Phänomene, die es zu erklären gilt, adäquat erfasst.36 Der Vorzug von explanatorischer Einfachheit, die auf ontologischer Sparsamkeit aufbaut, wird hier jedoch über das Explanandum, warum wir uns ›erlebend‹ erleben, gestellt. Die bei reduktionistischen Theorien des Geistes angewendete ontologische Sparsamkeit und die darauf abgestützte einfachere Explizierbarkeit gehen folglich mit einem Verlust phänomenaler bzw. empirischer Adäquatheit37 einher. In letzter Konsequenz führt diese Priorisierung von explanatorischer Einfachheit gegenüber Adäquatheit zu einer expliziten oder subtilen Elimination phänomenaler Explananda: Die phänomenale Indifferenz bei reduktiven Funktionalisten, vernachlässigt so weitgehend das Explanandum, dass sie – im Hinblick auf eine seriöse Rettung des Explanandums – sogar eliminativistisch ist.
At the end of the day, reductive functionalism does not differ much from eliminativism. […] In allowing that consciousness exists only insofar as it is defined as some functional capacity, the reductive functionalist view does sufficient violence to the concept of consciousness that it is probably best viewed as a version of eliminativism. Neither is a view that takes consciousness seriously.38
Ontologisch sparsame, physikalistisch-reduktionistische39 Lösungsversuche des hard problem konzentrieren sich zuweilen so stark auf Explizierbarkeit, dass sie dabei, so paradox das klingen mag, das Explanandum selbst aus den Augen verlieren.40
Meine Arbeitsthese der Ubiquität des Phänomenalen geht dagegen davon aus, dass Qualia von jeder Person, die nicht gerade bewusstlos ist, in jedem Moment des Wachzustandes (und während des Träumens) erlebt werden. Selbst wenn phänomenales Erleben fallibel im Hinblick auf die Beurteilung phänomenaler Gehalte sein mag und Bewusstsein nicht vollständig selbsttransparent41 ist, können wir fragen, auf welcher Grundlage denn bestritten werden soll, dass mit Bewusstsein ausgestattete Organismen etwas – mindestens irgendetwas – erleben?42 Eine Theorie des Geistes muss dem Umstand Rechnung tragen, dass Erleben mindestens ein Explanandum darstellt: »The first rule of science is not to ignore the data, and the existence of phenomenological features of mental life is one of the most obvious and unavoidable categories of data with which we are presented«.43 Das Phänomenale einfach zu leugnen, zeugt auch nach Nagel von einer unwissenschaftlichen Haltung.44 Denn bewusstes Erleben ist ein empirisches Phänomen im weitesten Sinne. So stellt Bertrand Russell fest: »I should define mental occurrence as one which someone knows otherwise than by inference […]«.45 Das heisst, das Erleben von mentalen Zuständen entsteht nicht erst durch Schlussfolgerungen, die auf ontologischen Prämissen beruhen, wie z.B. eines monistischen Immaterialismus; es verschwindet auch nicht durch Schlussfolgerungen, die auf einem monistischen Physikalismus beruhen. Eine Theorie des Bewusstseins muss, wie Stubenberg betont, dem Desiderat phänomenologischer bzw. phänomenaler Adäquatheit standhalten: »Phenomenological adequacy is the first requirement that any account of consciousness must satisfy«.46
Je weniger eine Theorie des Geistes dem Phänomenalen ausweicht und je expliziter die Berücksichtigung des Explanandums der Qualia ist, desto mehr muss in der Folge auf ontologische Sparsamkeit (im Hinblick auf das Vorhandensein des Phänomenalen) verzichtet werden. Die in dieser Arbeit geforderte Minimalbasis für einen Lösungsversuch des hard problem ist deshalb eine vorgängige und gewissenhafte Analyse darüber, worin dessen Explanandum besteht. Die diesbezügliche Arbeitsthese ist, dass das Explanandum des hard problem nur mit einem Qualia-Begriff hinreichend erfasst werden kann, der phänomenal adäquat ist. Dies ist mit heuristischen Kosten verbunden:
Der Preis phänomenaler Adäquatheit scheint (bisher) darin zu liegen, dass Qualia und Bewusstsein zu einem schwerwiegenden Problem im Hinblick auf ihre physikalisch-naturwissenschaftliche Explizierbarkeit werden.47
Wird jedoch die Forderung phänomenaler Adäquatheit ignoriert, so entstehen noch höhere Kosten:
Ansatz ist nur für das easy problem brauchbar: Der Preis von Theorien des Geistes, die den Aspekt des Erlebens methodisch oder sogar ontologisch ausklammern, liegt darin, dass mit ihnen das Explanandum von Anbeginn gar nicht in Betracht gezogen werden kann. Der Untersuchungsgegenstand solcher Ansätze ist nicht derjenige des hard problem, sondern besteht in einem oder mehreren Explananda des easy problem. Damit geht nicht nur ein per Definition vorgegebener Verlust des Explanandums einher, sondern der Ansatz selbst wird für die zentralen Fragen des hard problem irrelevant.
Verlust des Explanandums: Der Preis der (angeblichen) Explizierbarkeit von Qualia durch physikalistisch-reduktionistische Theorien, die phänomenale Explananda in nicht-phänomenale Explananda umdeuten oder sie bspw. durch Epiphänomenalisierung marginalisieren, liegt im oft gar nicht so leicht zu bemerkenden Verlust des eigentlichen Explanandums.48
Folge 1 – Verfehlen des hard problem: Ontologisch sparsame, reduktionistische Ansätze, die phänomenales Erleben vernachlässigen oder ignorieren, kümmern sich überwiegend oder sogar vollständig nur um Explananda im Zusammenhang mit dem easy problem.49 Derartige Theorien des Geistes, die das Prinzip der »Rettung der Phänomene«50 nicht berücksichtigen, verfehlen folglich bereits in ihren Fragstellungen das hard problem.
Folge 2 – Explanans verliert Relevanz: Die für eine Antwort zum hard problem notwendige, phänomenal adäquate Bestimmung des Explanandums wird, durch die Motivation die Explizierbarkeit zu retten, leider oft mit einem übereilten Blick auf Erklärungen vernachlässigt oder sogar gänzlich ausgeklammert. Zudem werden aus denselben Gründen phänomenale Explananda in nicht-phänomenale Explananda umgedeutet. Das bedeutet wiederum, dass das Explanans solcher Theorien seine Relevanz (im Hinblick auf das zu Erklärende) verliert.
2.3 Ubiquität von Qualia
Typischerweise wird der Qualia-Begriff vornehmlich nur mit Empfindungen und Sinneseindrücken wie z.B. Schmerzen, Tönen, Gerüchen oder Farben in Verbindung gebracht.51 Insbesondere reduktionsoptimistische Ansätze verwenden vorwiegend, neben monosensualen Sinneswahrnehmungen, nur noch Schmerzempfindungen als Beispiele für phänomenale Qualitäten.52 Eine Analyse der Verwendungsweise des Begriffs vom ›phänomenalen Erleben‹ und des mit ihm verbundenen Qualia-Begriffs zeigt aber auch, dass sich hinsichtlich dessen, was (noch) als Quale gilt, und was nicht (mehr), kein eindeutiger Konsens findet.53
Meine diesbezügliche Arbeitsthese ist, dass die phänomenale Reichhaltigkeit aller möglichen Formen von Qualia nahezu unbegrenzt ist, und daher vielmehr von einem »Qualia-Spektrum«54 als von »monosensualen Schemata«55 die Rede sein kann. Weder sind phänomenale Zustände bzw. Qualia nur auf einfachste monosensuale Gehalte noch auf seltsame unbeschreibliche, intrinsische Erfahrungskategorien oder irgendwelche »Atome des Bewusstseins«56 beschränkt. Die essentialistischen Beiklänge, die durch ein solches Verständnis von Qualia als »diskrete mentale Entitäten«57 (›die Wahrnehmung dieses Grüns‹) suggeriert werden, zeugen von einer verengten, phänomenal inadäquaten Qualia-Terminologie.
Qualia zeigen sich im Gegenteil, phänomenal adäquat gefasst, als ubiquitäre Form bewussten Erlebens. Denn Phänomenales Erleben umfasst, so eine weitere Arbeitsthese, aufgrund des engen Zusammenhanges von Emotionen mit somatoviszeralen Erlebnisqualitäten,58 auch emotives Erleben59 und in Folge der Interdependenz von Emotionen und Gedanken auch kognitiv-emotive Erlebniszustände. Im Zusammenhang mit der Intentionalität somatisch- emotionalen Erlebens60 kann Phänomenalität sogar intentionale Zustände (die gemeinhin gerade als nicht-phänomenal gelten)61 umfassen. Eine weitere Arbeitsthese besteht darin, dass phänomenales Erleben sogar in Form nicht-emotiver kognitiver Zustände, insofern es irgendwie ist, Gedanken mit einem ganz bestimmten Gehalt zu haben, bestehen kann.62
So verstanden sind Qualia keinesfalls irgendwelche Randphänomene, sondern derart ubiquitär und mit bewusster Erfahrung so eng verwoben, dass weder Qualia ohne bewusstes Erleben noch Bewusstsein63 ohne Qualia kohärent denkbar sind: »›To be conscious‹ in this sense is roughly synonymous with ›to have qualia‹[…]«.64 Demzufolge ist es auch sehr unplausibel, dass mentale Zustände wie Empfindungen, Wahrnehmungen, Gedanken, Propriozeption65 oder Emotionen zugleich bewusst aber nicht phänomenal, d.h. ohne Qualia sein könnten.66 Die Ubiquität phänomenaler Tatsachen ist deshalb, meiner Arbeitsthese gemäss, ein zentrales und nicht von der Hand zu weisendes Explanandum des hard problem, dem keine für letzteres brauchbare Theorie des Geistes ausweichen kann.
2.4 Notwendigkeit einer Qualia-Revision
Ein phänomenal adäquater Qualia-Begriff – und mit diesem ein hinreichend berücksichtigtes Explanandum phänomenalen Erlebens – sollte demnach als Ausgangspunkt eines seriösen Lösungsversuches des hard problem gelten: »[…] a point from which to embark on a debate, where things are relatively obvious to all its participants. […] qualia are the data to be explained by a theory of consciousness«.67
Der Nachweis der Ubiquität phänomenalen Erlebens (Arbeitsthese 2.3) soll aufzeigen, dass die Diskussion um das hard problem an einem zu eng gefassten und deswegen nicht adäquaten Begriff qualitativen Erlebens leidet. Meiner Arbeitshypothese gemäss, erweist sich der bisherige Qualia-Begriff der Vielfalt und Feinkörnigkeit des Phänomens gegenüber als nicht differenziert genug, das hard problem in der Folge als nicht adäquat erfasst und in seiner Bedeutung als erheblich unterschätzt. In Anbetracht seiner Relevanz im Rahmen des hard problems bedarf der Qualia-Begriff daher zwingend einer Revision.
2.5 Folgen eines revidierten, phänomenal adäquaten Qualia-Begriffs
Nach Crane liegt die Hauptfunktion des Qualia-Begriffs im gegenwärtigen Diskurs um das hard problem darin, zu zeigen, dass Qualia mit physikalistischen Ansätzen nicht hinreichend zu beschreiben bzw. zu erklären sind.68 Mit einer revidierten bzw. phänomenal adäquaten Qualia-Konzeption kann jedoch indirekt aufgezeigt werden, dass die von Reduktionisten bemühten evasiven bzw. transformierten und verengten Konzeptionen von ›Qualia‹, im Gegenteil die Funktion haben könnten, darzulegen, dass Qualia, so konzipiert, mit physiologischen Prozessen identisch sind – oder dass es sie gar nicht ›gibt‹.69
Ein phänomenal adäquater Qualia-Begriff soll ausweisen, dass identitätstheoretische bzw. reduktionistisch-physikalistische Theorien das Explanandum ›Qualia‹ nicht hinreichend bestimmen – und weil sich Phänomenales nicht auf nicht-phänomenale Eigenschaften reduzieren lässt, auch gar nicht adäquat bestimmen können.70 Mit einer präzisen, systematischen und adäquaten Erfassung phänomenaler Zustände kann auch gezeigt werden, welche Aspekte der zur Erklärung anstehenden Phänomene durch Theorien des Geistes mit phänomenaler Inadäquatheit ignoriert werden und warum solche Ansätze keine Basis für eine Lösung des hard problem bereitstellen können. Eine weitere Vermutung ist, dass eine revidierte Qualia-Konzeption, die auch die herkömmliche Unterscheidung ›phänomenal versus intentional‹ relativiert, das argumentative Gewicht in Richtung der reduktionskritischen Seite verschieben könnte, weil mit ihr auch die angeblich leichtere Naturalisierbarkeit71 von intentionalen Gehalten neu begründet werden muss. Dies hätte zur Folge, dass Naturalisierungsversuche mit einem Fokus auf beispielsweise Intentionalität, Repräsentation oder Teleosemantik einer Revision unterzogen werden müssen. Der in dieser Promotion phänomenal adäquate, neu konzipierte Qualia-Begriff soll in diesem Zusammenhang auch die Fragwürdigkeit einer Gegenüberstellung von phänomenalen und intentionalen Gehalten sichtbar machen.
D.h., Ansätze, deren Approach zu Qualia sich zwischen phänomenaler Indifferenz (z.B. Identitätstheorie von J.J. C. Smart, reduktiver Funktionalismus von D. Lewis, W. Lycan, J. Fodor, semantischer Physikalismus von G. Ryle und R. Carnap bzw. kognitive Semantik von W. Sellars) und – am extremsten Ende dieses Spektrums von reduktionistischen Zugängen – einem expliziten phänomenalem Anti-Realismus (Eliminativismus von D. Dennett, Churchland, P.S., Churchland, P.M) situiert. Mehr dazu in Abschnitt 7.1
So wird z.B. von Daniel C. Dennett behauptet: »[…] contrary to what seems obvious at first blush there simply are no qualia at all«. Dennett, Daniel C.: »Quining Qualia«, in: Philosophy of mind. Classical and contemporary readings, Chalmers, David J. [Hrsg.], New York: Oxford University Press [zuerst 1988]/2002, S. 244.
Da Qualia gemeinhin als Grundbausteine des Phänomenalen gelten, wird dem Phänomenalen dadurch ein ebenso marginaler oder inexistenter Status zugeschrieben.
Im Original: (»marginal and idiosyncratic«), Churchland, Paul M.: »The Rediscovery of Light«, The Journal of Philosophy, [1996] Vol. 93, No. 5, S. 223.
Vgl. ebd.
Vgl. dazu die Intuitionspumpen Dennetts mit denen er (s)einen »vierfältigen« Qualia-Begriff widerlegt Dennett, Daniel C.: »Quining Qualia«, in: Philosophy of mind. Classical and contemporary readings, Chalmers, David J. [Hrsg.], New York: Oxford University Press [zuerst 1988]/2002, S. 228–244.
Churchland, Paul M.: »The Rediscovery of Light«, The Journal of Philosophy, [1996] Vol. 93, No. 5, S. 223.
Tye, Michael: Ten problems of consciousness. A representational theory of the phenomenal mind, Cambridge, Massachusetts: MIT Press 1995.
Dretske, Fred: Naturalizing the mind, Cambridge, Massachusetts: MIT Press 1995.
Vgl. z.B. Tye, Michael: »Qualia«, in: The Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2007, Online: http://plato.stanford.edu/archives/fall2007/entries/qualia/ [zuletzt geprüft am 25.09.2018], Abschnitt 7.0.
Vgl. z.B. Tye, Michael: »Representationalist Theories of Consciousness«, in: The Oxford Handbook of Philosophy of Mind, McLaughlin, Brian P. / Beckermann, Ansgar / Walter, Sven [Hrsg.], Oxford: Oxford University Press 2009, S. 262.
Tye, Michael: »Qualia«, in: The Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2007, Online: http://plato.stanford.edu/archives/fall2007/entries/qualia/ [zuletzt geprüft am 25.09.2018], Abschnitt 6.0.
Dretske, Fred: »Woher wissen Sie, dass Sie kein Zombie sind?«, in: Den eigenen Geist kennen. Selbstwissen, privilegierter Zugang und Autorität der ersten Person, Newen, Albert / Vosgerau, Gottfried [Hrsg.], Paderborn: Mentis [zuerst 2003, engl.]/2005, S. 102.
Bei reduktionistischen Varianten repräsentationalistischer Theorien des Geistes, bei denen Phänomenales als intentionaler bzw. repräsentationaler Gehalt umgedeutet wird, liegt der (vermeintliche) Vorteil der Umdeutung des Explanandums beispielsweise darin, dass intentionale Zustände sich angeblich leichter naturalisieren lassen, als phänomenale Zustände. Vgl. dazu Lycan, William: »Representational Theories of Consciousness«, in: The Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2008, Online: http://plato.stanford.edu/archives/fall2008/entries/consciousness-representational/ [zuletzt geprüft am 28.09.2018], Abschnitt 2.4. Vgl. ebenfalls Tye, Michael: »Representationalist Theories of Consciousness«, in: The Oxford Handbook of Philosophy of Mind, McLaughlin, Brian P. / Beckermann, Ansgar / Walter, Sven [Hrsg.], Oxford: Oxford University Press 2009, S. 259. (Vgl. auch die Kritik dieser Annahme in Abschnitt 8 und 9.)
Chalmers, David J.: »Zombies on the web«, 2017, Online: http://consc.net/zombies.html [zuletzt geprüft am 13.09.2018]. Bewusste Erfahrung, ja Bewusstsein überhaupt, sind für ihn mehr oder weniger synonym mit Qualia. Vgl. Chalmers, David J.: The conscious mind. In search of a fundamental theory, New York: Oxford University Press 1996, S. 6. Vgl. dazu auch McGinn, Colin: »Can We Solve the Mind-Body Problem?«, in: Mind, New Series, [1989] Vol. 98, No. 391, S. 349. Sowie Jung, Matthias / Heilinger, Jan-Christoph [Hrsg.]: Funktionen des Erlebens. Neue Perspektiven des qualitativen Bewusstseins. Band 5: Humanprojekt, Berlin: De Gruyter 2009, S. 7.
Tye, Michael: »Qualia«, in: The Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2007, Online: http://plato.stanford.edu/archives/fall2007/entries/qualia/ [zuletzt geprüft am 25.09.2018], Abschnitt einleitender Erläuterungen.
Chalmers, David J.: The conscious mind. In search of a fundamental theory, New York: Oxford University Press 1996, S. 25.
Vgl. dazu ebd.
Chalmers, David J.: »Facing Up to the Problem of Consciousness«, Journal of Consciousness Studies, [1995] Vol. 2, No. 3, S. 201.
Churchland, Paul M.: »The Rediscovery of Light«, The Journal of Philosophy, [1996] Vol. 93, No. 5, S. 223.
Tye bezeichnet diesen Qualia-Begriff als »the term ›qualia‹ in the standard, broad way«. Tye, Michael: »Qualia«, in: The Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2007, Online: http://plato.stanford.edu/archives/fall2007/entries/qualia/ [zuletzt geprüft am 25.09.2018], Abschnitt 1.0. Er geht jedoch nur kurz in einer Aufzählung auf rudimentäre Ansätze zu einem erweiterten Qualia-Begriff ein, konzentriert sich dann aber rasch auf wenige Beispieltypen des herkömmlichen, engen Qualia-Begriffs, wie Schmerz und Farbwahrnehmung. Vgl. a.a.O., Abschnitt 2.0 - 7.0.
Vgl. dazu Shoemaker, Sydney: »The inverted spectrum«, The Journal of Philosophy, [1982] Vol. 79, No. 7, S. 367.
Chalmers, David J.: The conscious mind. In search of a fundamental theory, New York: Oxford University Press 1996, S. 24.
Ebd.
So verwenden Physikalisten z.B. die Konzeption phänomenaler Begriffe als Replik gegen epistemische Argumente: »An alternative physicalist proposal is that Mary in her room lacks certain phenomenal concepts, certain ways of thinking about or mentally representing color experiences and colors«. Tye, Michael: »Qualia«, in: The Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2007, Online: http://plato.stanford.edu/archives/fall2007/entries/qualia/ [zuletzt geprüft am 25.09.2018], Abschnitt 3.0 [Hervorhebung im Original]. Vgl. dazu auch Loar, Brian: »Phänomenale Zustände«, in: Begriff, Erklärung, Bewusstsein. Neue Beiträge zum Qualia-Problem, Pauen, Michael / Schütte, Michael / Staudacher, Alexander [Hrsg.], Paderborn: Mentis [zuerst 1997, engl.]/2007. Vgl. ebenfalls Balog, Katalin: »Phenomenal Concepts«, in: The Oxford Handbook of Philosophy of Mind, McLaughlin, Brian P. / Beckermann, Ansgar / Walter, Sven [Hrsg.], Oxford: Oxford University Press 2009, S. 302. Oder vgl. auch Pauen, Michael / Schütte, Michael / Staudacher, Alexander [Hrsg.]: Begriff, Erklärung, Bewusstsein. Neue Beiträge zum Qualia-Problem, Paderborn: Mentis 2007, S. 16–19 und 22.
Vgl. Roth, Gerhard: Das Gehirn und seine Wirklichkeit. Kognitive Neurobiologie und ihre philosophischen Konsequenzen, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1994, S. 236.
Elitzur, Avshalom C.: »Consciousness makes a difference: A reluctant dualist’s confession«, 2009, Online: http://philpapers.org/archive/ELICMA.pdf [zuletzt geprüft am 13.09.2018], S. 4.
Vgl. dazu Chalmers, David J.: The conscious mind. In search of a fundamental theory, New York: Oxford University Press 1996.
Vgl. dazu auch Elitzur, Avshalom C.: »Consciousness makes a difference: A reluctant dualist’s confession«, 2009, Online: http://philpapers.org/archive/ELICMA.pdf [zuletzt geprüft am 13.09.2018], S. 4. Mehr über die mangelnde Unterscheidung zwischen dem hard und dem easy problem in Abschnitt 4.2.2.
Beckermann, Ansgar: Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes, Berlin: W. de Gruyter 2008, S. 456.
Ebd.
Metzinger, Thomas [Hrsg.]: Grundkurs Philosophie des Geistes. Band 1: Phänomenales Bewusstsein, Paderborn: Mentis 2007, S. 204 [Hervorhebung E.E.]. Metzinger behauptet dies nicht selber, er zieht nur in Erwägung, dass ein »theoretischer Fortschritt« in der Philosophie des Geistes darin bestehen könnte, dass es bei »[…] Qualia überhaupt nichts zu erklären gibt […] «. Ebd. Vgl. dazu auch Dennett, Daniel C.: »Quining Qualia«, in: Philosophy of mind. Classical and contemporary readings, Chalmers, David J. [Hrsg.], New York: Oxford University Press [zuerst 1988]/2002, S. 227 und 244.
Beckermann, Ansgar: Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes, Berlin: W. de Gruyter 2008, S. 456.
Chalmers, David J.: The Conscious Mind. In Search of a Fundamental Theory, Oxford: University Press 1996, S. xiv [Hervorhebung E. E.].
Vgl. dazu Abschnitt 6.5.
Vgl. Schildknecht, Christiane: »Der Dualismus und die Rettung der Phänomene«, in: Homo Sapiens und Homo Faber. Epistemische und technische Rationalität in Antike und Gegenwart. Festschrift für Jürgen Mittelstrass, Wolters, Gereon / Mittelstrass, Jürgen [Hrsg.], Berlin: W. de Gruyter 2005, S. 228.
Phänomenale Bewusstseinszustände können mit Russell als ein empirisches Phänomen im weitesten Sinne interpretiert werden. Vgl. Russell, Bertrand: Human knowledge. Its scope and limits, London: George Allen and Unwin 1948, S. 209. Zum Zusammenhang zwischen der intersubjektiven Dimension phänomenalen Erlebens und der empirisch-intersubjektiven Basis wissenschaftlicher Theorienkonstruktionen vgl. auch Abschnitt 9.2.3.
Chalmers, David J.: The conscious mind. In search of a fundamental theory, New York: Oxford University Press 1996, S. 165.
Wenn ich mich auf materialistisch-monistische Ansätze in der Philosophie des Geistes beziehe, so benutze ich auch Begrifflichkeiten, wie ›physikalistisch-reduktionistisch‹, ›ontologisch-materialistischer Monismus‹ oder ›materialistisch-reduktionistisch‹. Der Zusatz ›reduktionistisch‹ scheint mir insbesondere beim Begriffspaar ›physikalistisch-reduktionistisch‹ wichtig, da der Physikalismus – im Gegensatz zum Materialismus – auch davon ausgehen kann, dass abstrakte Gegenstände existieren. Vgl. Detel, Wolfgang: Grundkurs Philosophie. Band 2: Metaphysik und Naturphilosophie, Stuttgart: Reclam 2014, S. 52–55. Der gemässigte Naturalismus ist noch etwas weniger reduktionistisch, denn er fordert nicht zwingend, dass alle Phänomene nur in naturwissenschaftlichen oder physikalischen Theorien beschreibbar sind und er bindet sich nicht zwingend an eine bestimmte oder sogar an keine etablierte Naturwissenschaft. Vgl. a.a.O., S. 55.
Mehr über phänomenale Adäquatheit versus Explizierbarkeit vgl. Abschnitt 6.4; über phänomenale Adäquatheit versus ontologische Sparsamkeit vgl. Abschnitt 6.5.
Vgl. Metzinger, Thomas: Subjekt und Selbstmodell. Die Perspektivität phänomenalen Bewusstseins vor dem Hintergrund einer naturalistischen Theorie mentaler Repräsentation, Paderborn: Mentis 1999, S. 143. Vgl. auch a.a.O., S. 38.
Vgl. dazu Searle, John R.: The mystery of consciousness, New York: New York Review Books 1997, S. 112. Mehr zur Irrelevanz der Fallibilität von Qualia, vgl. Abschnitte 8.1 und 9.2.1.
Nagel, Thomas: »Consciousness and Objective Reality«, in: The mind-body problem. A guide to the current debate, Warner, Richard / Szubka, Tadeusz [Hrsg.], Cambridge, Massachusetts: Blackwell 1994, S. 67.
Vgl. ebd.
Russell, Bertrand: Human knowledge. Its scope and limits, London: George Allen and Unwin 1948, S. 209 [Hervorhebung von E. E.].
Stubenberg, Leopold: Consciousness and qualia, Amsterdam: John Benjamins 1998, S. 278.
Vgl. auch Nagel, Thomas: Geist und Kosmos. Warum die materialistische neodarwinistische Konzeption der Natur so gut wie sicher falsch ist, Berlin: Suhrkamp 2013, S. 55.
So stellen Heilinger und Jung fest, dass die methodische Beschränkung auf Aspekte menschlicher Kognition, die sich unabhängig von ihrer Einbettung in die subjektive Perspektive des Erlebens beschreiben lassen, nur um den Preis einer Eliminierung oder Epiphänomenalisierung derjenigen Aspekte unseres Weltzuganges zu haben ist, die in unserer alltäglichen Erfahrung das Explanandum phänomenalen Bewusstseins massgeblich bestimmen. Vgl. dazu Jung, Matthias / Heilinger, Jan-Christoph [Hrsg.]: Funktionen des Erlebens. Neue Perspektiven des qualitativen Bewusstseins. Band 5: Humanprojekt, Berlin: De Gruyter 2009, S. 4.
Vgl. Chalmers, David J.: The conscious mind. In search of a fundamental theory, New York: Oxford University Press 1996, S. 25 sowie 106–107.
Schildknecht, Christiane: »Der Dualismus und die Rettung der Phänomene«, in: Homo Sapiens und Homo Faber. Epistemische und technische Rationalität in Antike und Gegenwart. Festschrift für Jürgen Mittelstrass, Wolters, Gereon / Mittelstrass, Jürgen [Hrsg.], Berlin: W. de Gruyter 2005, S. 225. Vgl. dazu auch Nagel, Thomas: »Consciousness and Objective Reality«, in: The mind-body problem. A guide to the current debate, Warner, Richard / Szubka, Tadeusz [Hrsg.], Cambridge, Massachusetts: Blackwell 1994, S. 67. Vgl. ebenfalls Stubenberg, Leopold: Consciousness and qualia, Amsterdam: John Benjamins 1998, S. 278.
Vgl. dazu bspw. Beckermann, Ansgar: Analytische Einführung in die Philosophie des Geistes, Berlin: W. de Gruyter 2008, S. 168, 409. Vgl. ebenfalls Bieri, Peter [Hrsg.]: Analytische Philosophie des Geistes, Weinheim: Beltz 2007, S. 206. Oder: Lorenz, Kuno: »Qualia«, in: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie. Band 3: P-So, Mittelstrass, Jürgen [Hrsg.], Stuttgart: Metzler 2004, S. 426–427. Oder: Lewis, Clarence I.: Mind and the World-Order. Outline of a Theory of Knowledge, New York: Scribner 1929, S. 60, 121 und 124. Oder: Nagel, Thomas: Der Blick von nirgendwo, Frankfurt am Main: Suhrkamp [zuerst 1986, engl.]/1992, S. 132. Oder: Heckmann, Heinz-Dieter: »Qualia-basierte Argumente gegen den Materialismus«, in: Bewusstsein und Repräsentation, Esken, Frank / Heckmann, Heinz-Dieter [Hrsg.], Paderborn: Mentis 1999, S. 330. Oder: Lanz, Peter: Das phänomenale Bewusstsein. Eine Verteidigung, Frankfurt am Main: Klostermann 1996, S. 98. Oder: Metzinger, Thomas [Hrsg.]: Grundkurs Philosophie des Geistes. Band 1: Phänomenales Bewusstsein, Paderborn: Mentis 2007, S. 203 und 57–58. Oder: Michel, Jan G.: Der qualitative Charakter bewusster Erlebnisse. Physikalismus und phänomenale Eigenschaften in der analytischen Philosophie des Geistes, Paderborn: Mentis 2011, S. 17.
Vgl. dazu Abschnitt 8.1
Vgl. dazu Heckmann, Heinz-Dieter: »Qualia-basierte Argumente gegen den Materialismus«, in: Bewusstsein und Repräsentation, Esken, Frank / Heckmann, Heinz-Dieter [Hrsg.], Paderborn: Mentis 1999, S. 330.
Vgl. Stubenberg, Leopold: Consciousness and qualia, Amsterdam: John Benjamins 1998, S. 288, 310.
Wie erwähnt wird der Bedeutungsumfang von Qualia oft eingeschränkt auf so genannte »monosensuale Schemata« wie Schmerzen, Töne, Gerüche oder Farben. Vgl. dazu Metzinger, Thomas [Hrsg.]: Grundkurs Philosophie des Geistes. Band 1: Phänomenales Bewusstsein, Paderborn: Mentis 2007, S. 203. Vgl. auch Lorenz, Kuno: Artikel »Qualia« in: Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, [Hrsg.: Mittelstrass, Jürgen], Stuttgart / Weimar: J. B. Metzler Verlag 2004, Band 3, S. 426–427.
A.a.O., S. 58.
Jung, Matthias / Heilinger, Jan-Christoph [Hrsg.]: Funktionen des Erlebens. Neue Perspektiven des qualitativen Bewusstseins. Band 5: Humanprojekt, Berlin: De Gruyter 2009, S. 7.
Vgl. dazu z.B. Damasio, Antonio R.: Looking for Spinoza. Joy, sorrow and the feeling brain, London: Vintage 2004, S. 89. Vgl. ebenfalls Prinz, Jesse: »Are Emotions Feelings?«, Journal of Consciousness Studies, [2005] Vol. 12, No. 8–10, S. 12. Vgl. auch LeDoux, Joseph E.: Das Netz der Gefühle. Wie Emotionen entstehen, München & Wien: Hanser 1998, S. 315.
Vgl. z.B. Sousa, Ronald de / [Übers.: Pape, Helmut]: Die Rationalität des Gefühls, Frankfurt am Main: Suhrkamp [zuerst 1987, engl.]/2009, S. 71. Oder bspw. Heckmann, Heinz-Dieter: »Qualia-basierte Argumente gegen den Materialismus«, in: Bewusstsein und Repräsentation, Esken, Frank / Heckmann, Heinz-Dieter [Hrsg.], Paderborn: Mentis 1999, S. 331.
Vgl. dazu Goldie, Peter: The emotions. A philosophical exploration, New York: Oxford University Press 2002, S. 55.
Vgl. dazu Lycan, William: »Representational Theories of Consciousness«, in: The Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2008, Online: http://plato.stanford.edu/archives/fall2008/entries/consciousness-representational/ [zuletzt geprüft am 28.09.2018]. Vgl. ebenfalls Pitt, David: »Mental Representation«, in: The Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2008, Online: http://plato.stanford.edu/archives/fall2008/entries/mental-representation [zuletzt geprüft am 25.09.2018].
Vgl. z.B. Pitt, David: »The Phenomenology of Cognition or what is it Like to Think that P?«, Philosophy and Phenomenological Research, [2004] Vol. 69, No. 1, S. 2. Oder: Graham, George / Horgan, Terence / Tienson, John: »Phenomenology, Intentionality, and the Unity of the Mind«, in: The Oxford Handbook of Philosophy of Mind, McLaughlin, Brian P. / Beckermann, Ansgar / Walter, Sven [Hrsg.], Oxford: Oxford University Press 2009, S. 513. Vgl. auch Strawson, Galen: Mental reality, Cambridge, Massachusetts: MIT Press 1994, S. 12.
Vgl. dazu auch die Fussnote Nr. 22 (Abschnitt 1), in welcher ich detaillierter darauf hinweise, dass ich diesen Begriff im Sinne Rosenthals und nicht im Sinne von Block verwende. Rosenthal geht davon aus, dass es sich bei Bewusstsein um einen mentalen Zustand handelt, über den man sich bewusst ist. Rosenthal, David M.: »Two concepts of consciousness«, Philosophical Studies, [1986] Vol. 49, No. 3, S. 329–330. Block definiert Bewusstsein in erster Linie als Zugangsbewusstsein, was bedeutet, dass die Bewusstheit eines Zustandes nicht mit dessen phänomenalem Charakter einhergehen muss. Vgl. dazu Block, Ned J.: »On a confusion about a function of consciousness«, Behavioral and Brain Sciences, [1995] Vol. 18, No. 2, S. 231–233. Vgl. ebenfalls: Van Gulick, Robert: »Consciousness«, in: The Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2014, Online: http://plato.stanford.edu/archives/spr2014/entries/consciousness/ [zuletzt geprüft am 17.09.2018], Abschnitt 2.2.
Chalmers, David J.: The conscious mind. In search of a fundamental theory, New York: Oxford University Press 1996, S. 6. Vgl. dazu auch Stubenberg, Leopold: Consciousness and qualia, Amsterdam: John Benjamins 1998, S. 310.
Die so genannte »Tiefenempfindung« (z.B. Körpergefühl beim Tanzen).
Vgl. dazu Pitt, David: »The Phenomenology of Cognition or what is it Like to Think that P?«, Philosophy and Phenomenological Research, [2004] Vol. 69, No. 1, S. 4.
Crane, Tim: »The origins of qualia«, 2000, Online: http://sas-space.sas.ac.uk/220/1/The%20origins%20of%20qualia.pdf [zuletzt geprüft am 24.09.2018], S. 3–4.
Vgl. a.a.O., S. 22. Crane bezeichnet einen Qualia-Begriff, der sich auf die Existenz mentaler Zustände beruft als »mere assertion«, gesteht jedoch ein, dass physikalisches Wissen kein Wissen über Qualia begründen kann. Er begründet dabei aber nicht, warum diese epistemische Lücke nicht auch ontologische Konsequenzen haben könnte, ausser dass er sich diesbezüglich auf die in dieser Arbeit noch kritisierte angebliche Qualia-Eigenschaft der ›Intrinsität‹ beruft. Vgl. dazu auch a.a.O., S. 34.
Vgl. dazu z.B. Dennett, Daniel C.: »Quining Qualia«, in: Philosophy of mind. Classical and contemporary readings, Chalmers, David J. [Hrsg.], New York: Oxford University Press [zuerst 1988]/2002, S. 244.
Das heisst jedoch nicht, dass reduktionskritische Ansätze immaterialistisch bzw. substanzdualistisch sein müssen. Es ist bspw. mit dem Ansatz des neutralen Monismus möglich, phänomenale Eigenschaften und physikalische Eigenschaften als Explananda anzuerkennen. Vgl. dazu z.B. Atmanspacher, Harald: »Dual-Aspect Monism à la Pauli and Jung«, Journal of Consciousness Studies, [2012] Vol. 19, No. 9–10, S. 98. Oder bspw. Alter, Torin / Nagasawa, Yujin: »What is Russellian Monism?«, Journal of Consciousness Studies, [2012] Vol. 19, No. 9–10, S. 78.
Vgl. Lycan, William: »Representational Theories of Consciousness«, in: The Stanford Encyclopedia of Philosophy, 2008, Online: http://plato.stanford.edu/archives/fall2008/entries/consciousness-representational/ [zuletzt geprüft am 28.09.2018], Abschnitt 2.4. Vgl. auch Staudacher, Alexander: Phänomenales Bewusstsein als Problem für den Materialismus, Berlin: De Gruyter 2002, S. 62.