Abenteuerstoffe

Zur Materialität des Abenteuers

In: Abenteuer
Author:
Dariya Manova
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Nur sechs Meilen stark schätzt man die feste Kruste, unter welcher das Centralfeuer seine glühenden Wogen schlägt; von Fuß zu Fuß nimmt die Hitze zu, welche dieser Hölle entströmt, und tausenderlei Gefahren grinsen dem Sterblichen, welcher sich einen Weg in jene Tiefen bahnt, entgegen. Aber der Herr der Schöpfung kennt kein Hinderniß, welches er nicht endlich doch noch zu bewältigen vermöchte, und wie der Maulwurf seine Gänge durch die Krume des Ackers und den Rasen der Wiese gräbt, so wühlt sich der Bergmann als Pionier der Industrie hinab in das Dunkel der Tiefe und entreißt den dort herrschenden Mächten Reichtümer, für die weder Maaß noch Zahl zu finden ist.1

Der Bergmann, ein Gesandter Gottes, überschreitet furchtlos die natürlichen Grenzen seines Habitats, um die Gaben der Erde in Empfang zu nehmen oder vielmehr ihr diese gewaltvoll zu entreißen. Diese heroisierende Beschreibung des Bergmannsberufs bildete 1875 den Auftakt eines neuen verlegerischen Projekts des Hauses Münchmeyer in Dresden – der Zeitschrift Schacht und Hütte. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Berg-, Hütten- und Maschinenarbeiter. Das Blatt adressierte, wie bereits der Titel deskriptiv offenlegt, die Arbeiter der Montanindustrie und hatte zum Ziel, ihnen unterhaltende, aber in jeder Hinsicht anständige Inhalte zu bieten und Teil von Familie und Freizeit zu werden. Die neue Zeitschrift, die lediglich ein Jahr lang erschien, wurde zusammen mit dem Deutschen Familienblatt gegründet und ersetzte das in der Tradition der Gartenlaube stehende Blatt Beobachter an der Elbe. Wie die Ankündigung deutlich macht, solle Schacht und Hütte nicht ausschließlich von und für Experten verfasst werden. Der einfache Arbeiter solle sowohl unter den Autoren als auch unter den Lesern eine bevorzugte Stellung finden. Deshalb seien die Beiträge dieser künftigen Leser ebenso willkommen wie ihre Abonnements.

Nicht verwunderlich ist aus dieser Perspektive, dass der Hauptlesergruppe gleich am Anfang des kurzen Lebenslaufs der Zeitschrift geschmeichelt wird. Folgt man den Ausführungen des ersten Artikels, ist die Reise des Bergmanns unter Tage keine alltägliche Arbeit unter ungerechten Bedingungen, sondern eine Heldentat. Des Bergmanns Kampf mit den unterirdischen, wertvollen Erzen vollendet die anthropologischen Bestimmungen der von Gott geschaffenen menschlichen Spezies.

Dass gerade die abgebauten Stoffe den Bergmann gegenüber seinen Kontrahenten, den Goldwäschern Süd- und Mittelamerikas, den Arbeitern in den kalifornischen und australischen Golddistrikten oder den indischen und brasilianischen Diamantenarbeitern,2 in einen Vorteil setzen, macht der Text ebenfalls gleich deutlich. Auch wenn Gold und Diamanten viel wertvoller als die Kohle- und Eisenerze seien, brächten diese „leichterworbenen“ Schätze den Bevölkerungen, in deren Ländern sie vorkommen, nur Unglück. Kohle und Eisen seien zwar „unscheinbar“ und „häßlich“, würden jedoch die an ihnen reichen Regionen kultivieren und veredeln, und ihren Förderern, den Bergmännern, Ehre und Anerkennung sichern.3

Die Schatzsuche, auf die sich die deutschen Bergmänner – gerade im internationalen Vergleich ist die Nationalität signifikant – täglich begeben, ist somit kein halsbrecherisches Wagnis, sondern ein rationaler, verantwortungsvoller Akt. Die Förderung natürlicher Rohstoffe bedeutet in diesem Kontext keine persönliche Bereicherung, sondern die solidarische, fortschrittsbewusste Fürsorge für die Gemeinschaft. Der Abbau von Kohle und Eisen – den Grundstoffen der Industrie des 19. Jahrhunderts – in den deutschen Minen verbindet somit Aufklärung mit Religion und Mystik, die selbstlose Aufopferung für das Gemeinwohl mit dem außergewöhnlichen Mut des Einzelnen, Arbeit mit Abenteuer.4 So stellt der anonyme Autor des Artikels fest: „Ja, ein Schatzgräber par excellence ist der Bergmann, und keiner seiner Rivalen darf sich mit ihm messen.“5

Die in der Substanz des Rohstoffes und seiner Abbauweise implizierte Moral, die sich auf den Menschen überträgt, ersetzt jede politische Pointe. Keine Spur ist in dem fortschrittsbegeisterten Text von Arbeiterausbeutung, fehlenden Schutzmaßnahmen, zu niedrigen Löhnen oder hungernden Familien zu finden. Die Rhetorik der Schatzsuche ist die verklärende Alternative zu einem Aufruf zum Klassenkampf. Nicht der Kapitalist, sondern die Stoffe selbst, Kolonialgüter wie Gold und Diamanten, so suggerieren die Ausführungen des Anonymus, sind für das Leiden der Bevölkerung verantwortlich. Kohle und Eisen als Bodenschätze dagegen sind der prototypische Schatz und somit der einzig wahre Grund für das Abenteuer, das hier immer geregelt, anständig und mit einem gemeinnützigen Zweck erscheint.

1 Rohstoff und Abenteuer zwischen Dresden und Amerika

Die Verbindung zwischen Abenteuer und Arbeit, zwischen Schatz- und Rohstoffsuche ist bedeutender und folgenreicher als die bloße Rhetorik eines Unterhaltungsblatts, wenn man den in den Blättern nicht angegebenen, aber mittlerweile ermittelten und nachgewiesenen Autornamen dazuliest: Karl May. Nach abgesessener Zuchthausstrafe von vier Jahren wegen Hochstaplerei, Betrug und Diebstahl blieb May unter polizeilicher Aufsicht und wurde als Redakteur des Münchmeyer Verlags angestellt. Für die von ihm initiierten Neugründungen Schacht und Hütte und Deutsches Familienblatt verfasste er ein Jahr lang zahlreiche Beiträge, exzerpierte und arbeitete Beiträge aus anderen Blättern und Fachwerken um, beantwortete Leserbriefe und schrieb Rätsel. In Schacht und Hütte ist, wie der Titel schon andeutet, eine Vielzahl der Beiträge im Bereich der Montanindustrie, Technik und Wissenschaft angesiedelt. Da sich das Blatt jedoch bereits im Titel als ein Unterhaltungsblatt vorstellt, sind die Artikel in einer populären, leicht verständlichen Sprache geschrieben. Die enge Verbindung von Montanindustrie, Kohle und Erdöl mit Abenteuertopoi wie der Schatzsuche, dem Wilden Westen oder aber auch mit Doppelgänger- und Verwechslungsschemata trug nicht nur zur Popularisierung wissenschaftlich-technischer Entwicklungen bei, sondern auch zur Ausblendung politischer und kritischer Aspekte. So vermischen sich auf den Seiten des Unterhaltungsblatts Sprichwörter und ihre Erklärungen, Fortsetzungsromane und Artikelreihen zu den „Helden des Dampfes“, zum „königlichen Proletarier“, dem Eisen oder zum Erdöl als „Lichtspender“ sowie Statistiken zur Bergwerkindustrie Preußens oder zum Eisenbahnbetrieb.6

Die Stilisierung der Bergmannsarbeit zu Schatzsuche und Kreuzzug für Aufklärung und Fortschritt bleibt dabei kein vereinzeltes Argument und taucht erneut im Text über die Vorzüge des Eisens auf. Diesem zufolge besetzt das Eisen gleichzeitig die höchste und die niedrigste Stelle in der Hierarchie der Stoffe. Auch bestimmt der Stoff die ihn nutzende Gemeinschaft:

König Eisen ist es, welcher die Kulturstufe einer Nation bestimmt; König Eisen ist’s, welcher die Bedürfnisse von Millionen befriedigt; König Eisen ist’s, welcher die kühnsten wissenschaftlichen Probleme begünstigt und die größten technischen Schwierigkeiten überwindet, während Eisen, der Proletarier, als Diener und Sclave des Menschen, denselben von den härtesten Arbeiten befreit, seinem Geiste immer neue Flügel verleiht, seine Laster und Länderstrecken und Meere befördert, seine Worte in unbegrenzte Entfernungen trägt und in jeder Lage des großen und kleinen Lebens sich als nothwendig und unentbehrlich beweist.7

Seiner Erscheinung nach zwar unauffällig, doch für seine Eigenschaften respektiert, beschleunigt das Eisenerz nicht nur die industrielle Entwicklung. Vielmehr bestimmt es die „Kulturstufe“ seiner Förderer. Die Kopplung zwischen Rohstoffabbau und einer linearen Evolutionsvorstellung, die May hier vermutlich aus zeitgenössischen Nachschlagewerken und Literatur übernimmt,8 wird noch lange aktuell bleiben.9 Dass der Wert eines Stoffes für die Entwicklung einer Gemeinschaft nicht nur von seinen physikalischen Eigenschaften abhängig ist, sondern dass dem Stoff immaterielle, kulturelle, mythopoetische Bedeutungen zugeschrieben werden, machen Mays Texte für das Unterhaltungsblatt gut sichtbar.

Während das Eisen als königlicher Proletarier die goldene Mitte zwischen edlen Eigenschaften und moralischer Anständigkeit repräsentiert – das wird erneut im Text über Krupps Werke nahegelegt10 –, ist das Petroleum tückisch und gefährlich und steht für eine alternative Art des Abenteuers. Zwar werden auch hier die unzähligen Anwendungsbereiche und Destillate für die Entwicklung von Technik und Industrie gelobt, doch mischen sich in der Geschichte des Erdölabbaus Szenen der abenteuerlichen Gefahr, des erhöhten Risikos, der nicht gemäßigten Leidenschaft, der höchsten Willkür. Auch wenn Petroleum selbst am deutschen Tegernsee entdeckt wurde, wie der Autor berichtet, ist es noch lange nicht zum nützlichsten Schatz jedes Haushalts domestiziert worden. Seine Geschichte gehört in den amerikanischen Wilden Westen:

Jeder wollte Oel finden. Jeder wollte reich werden. Viele gelangten in kurzer Zeit zu fürstlichem Vermögen und erhielten den Titel eines ‚Oelprinzen‘; Viele von ihnen aber starben ärmer noch, als sie erst gewesen waren, wie z. B. Col. Drake, der Entdecker der Quellen in Pennsylvanien, welcher, nachdem er fast unerschöpfliche Reichthümer besessen hatte, elendlich im Armenhause untergehen mußte. Deßhalb wurde damals vielfach der Vorschlag gemacht, die Göttin des Glückes nicht mehr ‚Fortuna‘ sondern ‚Petrolea‘ zu nennen.11

Nicht nur aufgrund seiner hohen Brennbarkeit, sondern auch wegen der schwankenden und im 19. Jahrhundert nicht zuverlässig voraussagbaren Ergiebigkeit der einzelnen Ölquellen ist Erdöl ein tückischer Geschäftspartner. Ähnlich wie Gold und Diamanten kann das Erdöl Segen und Fluch zugleich sein und seinen Besitzer in Luxus ertränken oder eben in Armut sterben lassen. Nicht heldenhafter Mut und fleißige Arbeit, sondern pures Glück und Zufall sind dabei für Erfolg oder Misserfolg verantwortlich. Während die Eisenerze in der Figur des königlichen Proletariers arm und reich produktiv verbinden, so dass Exzellenz mit Demut einhergeht, kann das Petroleum die Extreme nur exklusiv aufeinander beziehen. Man ist entweder König oder Proletarier.

In der Willkür des Petroleums erkannte May ein Abenteuerpotenzial, das sich von den löblichen Eigenschaften des Bergbaus verabschiedete und eine spannungsreichere Alternative bot. Zwar sind die Bergarbeiter in Mays Beitrag für Schacht und Hütte echte Schatzsucher, doch begeben sie sich auf diese grenzüberschreitende Reise in die Tiefen der Erde täglich und im Rahmen einer Arbeitsschicht, für den familienunterstützenden Lohn und für den gesellschaftlichen Fortschritt. Sie regulieren und domestizieren die Schatzsuche beziehungsweise führen diese auf ihre begrifflichen Ursprünge zurück.12 Das Petroleum bietet dagegen eine breitere Palette materieller und moralischer Metamorphosen, es wird zum Mittel extremer persönlicher Bereicherung stilisiert und spitzt die Abenteuermuster zu. Zufall und Risikobereitschaft und nicht Disziplin und Tüchtigkeit, wie beim deutschen Bergmann, entscheiden über das Schicksal des nach Öl suchenden Westmanns. Der Abstieg des ersten „Ölprinzen“ Colonel Drake, der in Pennsylvanien nach Öl bohrte, klingt in Mays gleichnamiger Erzählung nach, die er kurz nach seiner Zeit bei Münchmeyer und vor dem Beginn seiner Arbeit in der Redaktion der Zeitschrift Frohe Stunden des Dresdner Verlegers Bruno Radelli verfasste und dort 1877 veröffentlichte. In dieser bricht ein katastrophales Feuer auf dem Ölfeld des hochmütigen Ölprinzen Alberts aus, gefährdet das Leben seiner Tochter und verschlingt sein ganzes Vermögen. Das vom Petroleum getriebene Abenteuer wird vom Erzabbau und seiner gesitteten Schatzsuche kategorisch unterschieden.

Auf wenigen Seiten und in kurzer Erzähl- und erzählter Zeit erlebt der Besitzer der ergiebigen Ölfelder eine gründliche Verwandlung. Auf der Suche nach Provisionen für ihre weitere, für die Leserschaft nicht näher definierte Reise geraten der Ich-Erzähler und sein Freund und Mitstreiter Sam Hawkens auf das Grundstück des Ölprinzen. Während Alberts darauf besteht, dass Sam ihm seine Stute verkauft, und die unerwarteten Gäste schließlich mit der Waffe bedroht, unterbricht ihn im letzten Moment eine höhere unterirdische Gewalt:

[D]enn in diesem Augenblicke ertönte ein gewaltiger Donnerschlag und es war uns, als sei die Erde unter uns mitten auseinander geborsten. Der Boden erzitterte und als ich das Auge erschrocken seitwärts wandte, sah ich im oberen Theile des Thales, da, wo der Bohrer thätig gewesen sein mußte, einen glühenden Feuerstrom wohl fünfzig Fuß in die Höhe steigen, welcher flackernd oben breit auseinanderfloß und, wieder zur Erde niedersinkend, mit reißender Schnelligkeit das abfallende Terrain überschwemmte. Zugleich drang ein scharfer stechender, gasartiger Geruch in die Athmungswerkzeuge und die Luft schien von leichtflüssigem, ätherischem Feuer erfüllt zu sein.

Ich kannte dieses furchtbare Phänomen, denn ich hatte es im Gebiete Venango in seiner ganzen Schrecklichkeit gesehen: Der Erdbohrer war auf Oel getroffen und da es in der Nähe unvorsichtiger Weise Licht gegeben hatte, so war der aufsteigende Petroleumstrahl und mit ihm die nahe, mit leichten Gasen geschwängerte Atmosphäre in Brand gerathen.

‚Das Thal brennt!‘ […] ‚Vorwärts, Sir, sonst sind wir verloren!‘13

Konfrontiert mit der zerstörerischen Kraft der Natur sind die Protagonisten der Erzählung der Bewältigung der elementaren Gewalten nicht gewachsen. Keine disziplinierte und regelmäßig getaktete Schichtarbeit, wie bei den Bergmännern, sondern nur die Flucht kann sie retten. Gezwungen zu fliehen und alles hinter sich zu lassen, werden Alberts und seine Tochter von den „Westmännern“ gerettet. Der Ölprinz, der nach dem Brand zum Bettler abgestiegen ist, zeigt sich voller Demut und Dankbarkeit. Er wurde durch den Unfall über die Willkürlichkeit von Glück und Erfolg belehrt. Nur auf die eigenen Kräfte und den eigenen Mut könne man sich im Wilden Westen verlassen – der Erzähler beschließt mit dieser solipsistischen Lehre seine Geschichte. Dadurch wird im Nachhinein das Erdöl zum Produkt des Zufalls, zur Gefahr und nur vermeintlichen Stütze in einer kapitalistisch-imperialistischen Wirtschaft stilisiert. Auch das Abenteuer (ad-venture) als Darstellungsprinzip und Stoff wird dadurch auf seine ökonomischen Grundlagen zurückgeführt.14 Nicht der Fortschritt der Allgemeinheit und das Arbeitsabenteuer, sondern die Anhäufung von Privatkapital und das Abenteuer des Profits sind hier Ziel und Resultat der Rohstoffförderung.

Dass das Erdöl nicht nur einer der jungen Rohstoffe der Industrie war, sondern auch ein beliebter Abenteuerstoff für Karl Mays frühe Erzählungen, die auch seine ersten Erzählungen über die Vereinigten Staaten waren, zeigen die nachgewiesenen Dopplungen einzelner Passagen der Beschreibung des Ölfeuers. May setzte die Szene der brennenden Ölquelle auch in seinen Erzählungen „Old Firehand“ und „Three carde monte“ ein.15 1883 erschien im vierten Band des Jahrbuchs Das Neue Universum die Erzählung „Ein Oelbrand“.16 Ab 1893 veröffentlichte er seinen Jugendroman Der Ölprinz in Fortsetzungen in der Zeitschrift Der Gute Kamerad, in dessen Mittelpunkt eine vorgetäuschte Ölquelle steht. Zwar versuchte May, mit seinen frühen redaktionellen Projekten eine vermeintliche verlegerische Lücke zu schließen und die deutschen Industriearbeiter und Bergmänner als Leser von thematisch auf diese ausgerichteten Unterhaltungsblättern zu gewinnen, doch deutet die Kurzlebigkeit der Zeitschriften einen mäßigen Erfolg an.17 Das Erdöl jedoch erweist sich, trotz oder gerade wegen seiner eher spärlichen Vorkommen in Deutschland und Europa, als produktivere Quelle für Mays Abenteuergeschichten und im Gegensatz zur Kohle als gut geeigneter Abenteuerstoff. Die reichen Ölquellen der Vereinigten Staaten, über die die deutsche Presse regelmäßig berichtete,18 gehörten zu den frühsten historischen Ereignissen, die Mays schriftstellerische Aufmerksamkeit in die USA locken. Von Lichtquelle und Lesestoff für die Abonnenten von Schacht und Hütte wurde das Erdöl und vor allem das (brennende) Erdölfeld in Mays Erzählungen zur Quelle persönlicher und wirtschaftlicher Befreiung und zur menschengemachten Naturkatastrophe.

Karl Mays frühe Karriere als Autor sowohl von Abenteuergeschichten als auch sachlicher Texte und Statistiken und seine Spezialisierung auf Kohle- und Ölförderung sind nicht nur für sein Werk paradigmatisch. Darüber hinaus sind sie für die Verbindung zwischen Rohstoffen bzw. Rohstoffförderung und Konzepten des Abenteuers sowie für die Bedeutung von Abenteuermustern für das populärwissenschaftliche Schreiben von zentraler Bedeutung. Karl Mays Identifikation mit seinem späteren Romanprotagonisten Old Shatterhand und seine Behauptung, dass er seine abenteuerlichen Erzählungen selbst erlebt habe, reihten sich bereits in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in eine Tradition vorgetäuschter Authentizität im Abenteuergenre ein. Dass dieser aus der vermeintlichen Autobiographie geschöpfte Authentizitätsanspruch sich auf mehreren Bedeutungsebenen mit der Vorstellung von rohen Stoffen verknüpft, wird erst Jahrzehnte später in der Literatur der deutschen Zwischenkriegszeit sichtbar.19 Einerseits wurden in den 20er und 30er Jahren Abenteuernarrative genutzt, um Wissen über die kriegsentscheidenden, aber zum Frieden ebenso notwendigen Rohstoffe zu popularisieren, andererseits wurde die Vorstellung eines poetologischen (Roh-)Stoffes für die Legitimierung neuer journalistisch-literarischer Gattungen wie der Reportage eingesetzt, in der rasende Reporter ihre abenteuerlichen Reisen und Einblicke in die sozialen Verhältnisse verzeichneten.

2 Amerikanische Wunder der Zwischenkriegszeit

Karl May, der sich literarisch in einem frisch gegründeten Deutschen Kaiserreich behauptete, wollte Relevantes für Arbeit und Alltag der Bergleute publizieren und ihre freien Stunden mit angemessener Unterhaltung und nützlichen Informationen füllen. In seinen Zeitschriftenprojekten romantisierte er die schwere Arbeit des Montanarbeiters, und schrieb dabei die eigenen publizistischen Strategien dem Wesen des Bergbaus zu. In seinen Ausführungen zum deutschen Bergbau wurde Arbeit dem Abenteuer ähnlich, in seinen Erzählungen wiederum verloren die Kontrahenten Old Shatterhands ihren moralischen Anstand und ergaben sich dem maßlosen Risikospiel eines ölbetriebenen Kapitalismus.

Fünfzig Jahre später wurde die Geschichte der Verknüpfung und Verwandtschaft zwischen Rohstoff und Abenteuer unter neuen Vorzeichen weitergeschrieben. Seit dem nächsten Neuanfang der deutschen Staatlichkeit, der Weimarer Republik, häuften sich die Forderungen nach einer realitätsnahen Literatur, die sich anstatt an bürgerlichen Ideen an den materiellen Bedingungen von Arbeit und Alltag orientieren sollte, sowie die Versuche, populäre Form und Rohstofffragen miteinander zu verbinden. Während es bei Mays Ausflügen in die Welt des Bergbaus und der Erdölförderung darum ging, marktaffine Stoffe für Abenteuergeschichten zu finden, aus Geographie und Tagesberichterstattung für die eigenen Erzählungen Material zu sammeln, nutzten Autoren wie B. Traven, Essad Bey, Lion Feuchtwanger und Leo Lania das Instrumentarium des Abenteuerschemas – die transgressive Reise ins Unbekannte, die Schatzsuche, die Verfolgungsjagd, den Zweikampf – um über eine aus Materialflüssen bestehende Globalwirtschaft zu schreiben. Im Abenteuerlichen sahen die Romanciers und Dramatiker der Weimarer Zeit kein ehrwürdiges Wagnis für das Gemeinwohl, sondern prekäre Arbeit, zu der die vermeintlichen Abenteurer von der ungerechten Verteilung einer kapitalistischen Wirtschaft gezwungen wurden. Das Abenteuer verschwindet dabei nicht und wird nicht als kaschierender Schleier der realen Verhältnisse entfernt. Ganz im Gegenteil nahmen die Autoren der Zwischenkriegszeit das Abenteuer als narratives Prinzip wieder auf, um die Existenz im Kapitalismus als einen spannungsreichen, moralisch verwerflichen Überlebenskampf darzustellen. Das Abenteuer ist nicht mehr die Alternative zum politischen Kampf, sondern das Mittel seiner erfolgreichen Verbreitung.

So unterschiedlich beide Rohstoffdiskurse sein mögen, was sie durch die deutsche Geschichte und Literaturgeschichte miteinander verbindet, ist Amerika als abenteuerlicher Schauplatz, zukunftsversprechende Utopie, Quelle junger Energien und nicht zuletzt flüssiger Rohstoffe. Karl May koppelte die ‚echten‘ Abenteuer an die Prärie und Savanne Nordamerikas und machte diese Verbindung zu seinem Markenzeichen. Für die deutsche Linksavantgarde waren die USA in der Zwischenkriegszeit nicht nur Beispiel für materiellen Reichtum, sondern galten auch als reich an literarischer Innovation. Sowohl der Vorwurf der Poesielosigkeit, des Pragmatismus und Utilitarismus, den Nikolaus Lenau in seinen enttäuschten Briefen gegen die Vereinigten Staaten und ihre Bürger aussprach und Ferdinand Kürnberger in seinem Roman Der Amerikamüde (1855) ausbaute,20 als auch die Assoziation energiegeladener Männlichkeit und Vitalität mit der Neuen Welt hatten eine erstaunliche Dauer im deutschsprachigen Amerikadiskurs und erhielten nach dem entscheidenden Eintritt Amerikas in den Ersten Weltkrieg und dem Dawes-Plan von 1924 neue Dimensionen.

Die konservativen und deutschnationalen Intellektuellen und Publizisten beschrieben die USA als eine technokratische Zivilisation ohne Tradition und Tiefe, die zwar aus dem deutschen und europäischen Geist gewachsen ist, ihm aber diametral entgegensteht. Während Ästhetik, Literatur und Unterhaltung, die diese Weltmacht nach Europa exportierte, bei Schriftstellern, Journalisten und Verlegern wie Friedrich Sieburg, Adolf Halfeld, Friedrich Georg Jünger und Eugen Diederichs als materialistisch und oberflächlich in Verruf geraten waren,21 lobten die linken und linksliberal eingestellten Rudolf Kayser, Wieland Herzfelde, Leo Lania, Egon Erwin Kisch, Erwin Piscator und Bertolt Brecht dieselbe amerikanische Exportkultur und ihre Einflüsse auf die deutsche literarische Produktion als zukunftsweisend, jung und aktuell.22

Nicht nur in den positiven und kritischen Haltungen zu den USA, sondern auch in der wirtschaftlichen Strategie und kulturellen Produktion der Amerikaner selbst nahm das Abenteuerliche einen zentralen Platz ein. Denn nach dem (weißen) amerikanischen Gründungsmythos hatten nur die Mutigsten des alten Kontinents den Ozean überquert. Für dieses waghalsige Abenteuer wurden die Europamüden mit den Reichtümern der amerikanischen Natur, mit weiten Ländern und vollkommener Freiheit belohnt. Darauf folgten weitere Proben des Muts, der Überlebenskraft und der Unternehmenslust – Gold- und Ölrausch wie später Börsenspekulation bargen die Möglichkeit zu schnellem Aufstieg. Also hatten der amerikanische Staat und sein Wirtschaftswunder23 andere Voraussetzungen als die Nationalstaaten in Europa. Die märchenhaft hohen Löhne waren ebenso wie die gesteigerte Arbeitseffizienz Folge des Abenteuergeistes der amerikanischen Siedler. Nicht nur die nach Frederick Winslow Taylors Methoden produzierten Automobile und Fleischkonserven, auch die Literatur, die aus Amerika kam, stand, so glaubten die Kritiker wie Anhänger, unter dem Zeichen des amerikanischen Gründungsabenteuers. Über Figuren hinaus, die durch Proben von Körper und Geist die Frontier immer weiter westwärts verschoben und die vermeintlichen Eigenschaften der Gründungsväter verkörperten, überstieg die neue amerikanische Literatur das Abenteuer als Stoff der Erzählung. ‚Abenteuerlich‘ bezog sich im Literaturdiskurs der 20er und 30er Jahre gleichermaßen auf die Forminnovationen, die die Literaturimporte boten. Die Werke von Jack London, Upton Sinclair, Joseph Hergesheimer, Sinclair Lewis, John Dos Passos und Ernest Hemingway dienten als positive Beispiele für die junge amerikanische Literatur und waren gleichzeitig Vorbilder für die Aktualisierung der deutschen Literatur.24

Folgt man den Ausführungen von Medien wie Die neue Bücherschau, war dem in der amerikanischen Literatur vermeintlich vorgefundenen narrativen Modell und dem Mythos des amerikanischen Gründungsabenteuers sowie den neuen Perspektiven, die Montage, Statistik und photographischer und dokumentarischer Blick boten, gesellschaftliche und ökonomische Kritik inhärent. Die in diesem Sinne abenteuerreiche Literatur der USA war also keine oberflächliche Unterhaltungslektüre, sondern, ganz im Gegenteil, eine präzise Auseinandersetzung mit den Problemen der Gegenwart.

3 Stoffbiographien

Die ‚traditionelle‘ abenteuerliche Suche nach einem verschollenen Goldschatz wurde zwischen den Weltkriegen in Werken des epischen Theaters, der politischen Revue, der Reportage oder aber des Abenteuerromans in eine Suche nach unterirdischen Schätzen oder Bodenschätzen transformiert, die den privaten Erfolg beziehungsweise eine Ankopplung an Globalwirtschaft und Börse sichern soll.25 In dieser Rohstoffgeschichte der kapitalistischen Globalwirtschaft nahmen die USA als Ort der (Boden-)Schatzsuche, aber auch als Quelle neuer Gattungen wie der Reportage eine besondere Rolle ein. Die populärwissenschaftlichen Artikel für Schacht und Hütte, die Rohstoffwirtschaft und Technik mit der Sprache und Metaphorik des Unterhaltungs- und Abenteuerromans verbanden, hatten für Karl Mays Karriere noch einen Übergangscharakter. In den 20er Jahren dagegen wurde ein ähnlich ausgerichtetes populärwissenschaftliches Schreiben aus den USA nach Deutschland und Europa exportiert und etablierte sich zu einer eigenständigen Gattung, die erst später unter dem Namen ‚Sachbuch‘ firmierte. Paul de Kruifs Microbe Hunters (1926, dt. 1927) sowie Hendrik Willem van Loons The Story of Mankind (1921, dt. 1925) und The Story of America (1927, dt. 1929) wurden schnell auch in Deutschland veröffentlicht und waren Vorbilder für einen neuen, an Abenteuerromanen und Populärbiographien orientierten Schreibstil.

Dafür, dass dieses populärwissenschaftliche Schreiben in Deutschland enthusiastisch aufgenommen wurde, war nicht zuletzt die Mode biographischer Publikationen verantwortlich. Die zu der Zeit bereits berühmten Biographien großer Männer aus der Feder Emil Ludwigs oder auch Stefan Zweigs trugen beträchtlich dazu bei. So wurde auch van Loons Story of America als Werdegang eines Weltteils übersetzt. Darin deutete sich bereits eine Tendenz in der Entwicklung des deutschsprachigen Sachbuchs an, die zur Konstituierung des Genres in Deutschland beitrug: die Übertragung einer biographischen Erzählstruktur auf andere Gegenstände als das menschliche Leben, wie etwa Dinge, Pflanzen, Länder, Naturgegebenheiten und Stoffe. Zahlreiche Autoren der Zwischenkriegszeit verpackten ihre Ausführungen und Berichte, Reisereportagen und Interviews als ‚Sachbiographien‘.

Heinrich Eduard Jacobs Sachbiographie Sage und Siegeszug des Kaffees ist wahrscheinlich das prominenteste Beispiel für die Entstehung des Sachbuchs aus dem Geiste der Biographie. Wichtig ist die Publikation aber auch, weil sie durch eine zumindest angekündigte Verlebendigung der Stoffe diese zu Akteuren stilisiert. Abenteuer und Rohstoff werden hier erneut miteinander verknüpft, diesmal jedoch nicht um den Bergmann zu unterhalten, sondern um die Welt der Rohstoffe für eine breite Leserschaft spannungsreich zu gestalten. Die Erzählmuster des Abenteuers sind die passende narrative Form, um Entdeckung, Handel, Verarbeitung und Wirkung der Stoffe zu beschreiben.

Der Kaffee bei Heinrich Eduard Jacob, das Erdöl und die Baumwolle bei Anton Zischka oder der Kautschuk bei Karl Fischer sollten Protagonisten werden und die Leserinnen und Leser auf eine Reise von Entstehung oder Anbau über Bearbeitung und Transport bis hin zu Handel und Konsum mitnehmen. Sie sind sowohl epische Helden, die durch ihre Eigenschaften die Gemeinschaft massiv verändern können, als auch Auslöser waghalsiger Abenteuer und Spekulationen. Auch ein historischer Parcours wird dabei abgeschritten: Von den ältesten Zeugnissen über die Existenz der Stoffe in Mythen und Legenden indigener Völker über neuzeitliche Traktate bis hin zu den neusten wissenschaftlichen Entwicklungen werden die Stoffe in die Chronologie der Menschheitsgeschichte eingeordnet.

Heinrich Eduard Jacobs Vorwort zu seiner Kaffeebiographie, die 1934 bei Rowohlt erschien, erinnert in seiner Radikalität an die Versuche der russischen Formalisten, sich selbst im biographischen Schreiben vom Individuum zu lösen und den Lebenslauf ganz als Produkt komplexer Kooperation und nicht als eine Leistung einzelner willensstarker Männer zu präsentieren.26

Nicht die Vita Napoleons oder Cäsars wird hier erzählt, sondern die Biographie eines Stoffes.

Eines tausendjährigen, treuen und machtvollen Begleiters der ganzen Menschheit. Eines Helden.

Wie man die Biographie des Kupfers oder des Weizens erzählen könnte, so wird hier das Leben des Kaffees unter und mit den Menschen erzählt. Sein Einfluss auf den Außenbau und den Innenbau der Gesellschaft; seine Verknüpfung mit ihren Geschicken und mit der Ursache dieser Geschicke.

Also das Leben einer Materie?

Es gibt gar keine Materie!

Was einmal den menschlichen Geist betraf und von ihm weitergemacht wurde, das Strombett der Geschichte entlang, das ist selber Geistesgeschichte!27

Jacob räumt ein, dass sich die Biographie des Stoffes gar nicht anhand von Material- und Produktionszyklen, sondern nur in der Form einer groß angelegten Geistesgeschichte erzählen lasse. Vielmehr – und hier begibt sich der Autor auf eine erzähltheoretische und philosophische Ebene – existiere Materie nicht getrennt von unseren Erzählungen darüber, also Stoff nicht ohne Form. Durch seinen Koffeingehalt schreibt der Kaffee jedoch auch auf eine ganz konkrete Art und Weise seine Geschichte. Der Kaffee reizt die Nerven so sehr, dass er jeden Konsumenten zum unternehmenslustigen Abenteurer macht:

Der Kaffee ist schwarz wie Meteoreisen und wirkt nur selten auf das Auge. Tee aber ist ein Halbedelstein, durchsichtig und schon durch diese Schau zur Stufe der Heiterkeit erhebend. Die Wachheit, die aus dem Kaffeeduft strömt, lädt zu geistigen Abenteuern; Teeduft haucht edle Gelassenheit aus.28

Zu den vom Kaffee angeregten und vom Koffein getriebenen Abenteuern gehört für Jacob die industrielle Revolution. Ausdauer und Energie für die langen Stunden in den Fabriken des 19. Jahrhunderts schöpften die Arbeiter aus dem bitteren Getränk, das nicht mehr Luxusware, sondern Alltagstrank war:

Die Stellung des neunzehnten Jahrhunderts ist eine viel umfassendere. Sein Verhältnis zum Kaffee ist ein rein energetisches. Das neunzehnte Jahrhundert ist das Zeitalter unerhörter Leistung. Das Zeitalter der Industrie […] verlangt vom Menschen theoretisch den vierundzwanzigstündigen Werktag. Ihn konnte nur der Kaffee verbürgen – und darum wurde er Massenkonsum. Im neunzehnten Jahrhundert trank – welch ein Unterschied gegen früher! – auch der Arbeiter Kaffee. Kaffee, in welcher Bereitung auch immer, wurde eine Voraussetzung für Fabriken und Werkstätten.29

Auch politische Revolutionen und Unabhängigkeitskriege bekamen den entscheidenden energetischen Anschub vom Kaffeekonsum. Jacob sieht Rebellion und Arbeit, Transgression und Konstanz aus den Kräften der Kaffeebohnen entstehen. Auch Literatur- und Musikgeschichte bringt er in eine direkte Verbindung mit der Koffeineinnahme. Auf dem Gebiet der ästhetischen Leistung resultiere der Kaffeekonsum in gesteigerter Produktion und gesteigertem Affekt.

Am Ende der Kaffeegeschichte, in der Gegenwart angekommen, verliert der Erzähler die historische Distanz, er schreibt nicht mehr im Präteritum, sondern im Stil einer Reportage. Mit eigenen Augen darf er die letzten Entwicklungen der industriellen Kaffeeproduktion und die Auswirkungen des Kaffeeanbaus auf das politische und wirtschaftliche Leben in Brasilien bezeugen. Überproduktion, Produktionssperre und Spekulation sind die Themen, über die der Erzähler einen Flugzeugpiloten unterrichtet, während sie über die brennenden Kaffeefelder – ein Symbol für die zerstörerische Überproduktion von Kaffee – fliegen. Diese abschließende Episode schildert aufgrund der verschobenen Erzählperspektive auch die veränderten Bedingungen der Geschichtsschreibung und Berichterstattung. Der Ich-Erzähler befindet sich unmittelbar im Zentrum des Geschehens, er ist somit keine wissenschaftliche Autorität, sondern nunmehr selbst ein schreibender Abenteurer.

4 Selbsterlebte Schatzsuchen und Rohstoffabenteuer

Der Kulturhistoriker wird zum Reporter, der Reporter zum Abenteurer – das Endziel dieser Entwicklungslinie spitzte Anton Zischka in seinen ebenfalls ab 1934 in regelmäßigem Takt im Goldmann Verlag erscheinenden Rohstoff- und Sachbüchern zu.30 Der auf Mallorca ansässige Autor zog Wilhelm Goldmanns Aufmerksamkeit durch eine französische Buchpublikation über die Auswirkungen des Erdölhandels auf die Globalpolitik auf sich. Kampf um die Weltmacht Öl wurde in der vom Autor selbst durchgeführten deutschen Übersetzung auch die erste Buchpublikation Zischkas auf dem deutschen Markt. Seinen Bericht beginnt Zischka mit der folgenden Vorbemerkung:

Der Autor hetzte fünfmal um die Welt, immer nach einem Ausweg aus dem Chaos suchend, aus dem Wirrwarr, in dem wir alle befangen sind, zehn Jahre lang auf der Suche nach Klarheit, mit allen Mitteln sich bemühend, Zusammenhänge aufzudecken, sich ein Weltbild zu schaffen. Und dabei fand er, daß fast all die blutigen Konflikte unserer Zeit, all der Kampf und die Unrast und das Ringen um Macht schließlich immer wieder von den gleichen, wenig zahlreichen Männern entfacht werden. Daß es immer um die gleichen, wenig zahlreichen Dinge geht, die sie sich gegenseitig abjagen wollen: Getreide, Eisen, Baumwolle. Und Öl. Öl vor allem.

Da warf ein Großer dieser Erde eine Bemerkung hin, und dort sprach ein Schatzsucher, ein alter verbrauchter Pionier von seinen Plänen.

Da erlebte man in Südamerika die Eintönigkeit des Lebens auf einem Petroleumfeld und in Kalifornien den Rausch eines Öl-Booms.

Da spielte einem in New York der Zufall fast vergessene Dokumente in die Hand und in Neu-Guinea die Aufzeichnungen eines Prospektors.

Da fuhr man auf Tankschiffen rund um Europa und saß in Direktionsbüros den Herren des „Flüssigen Goldes“ gegenüber. Da traf man Männer, die geholfen hatten die Weltmacht Öl zu schaffen, und andre, die am Petroleum zugrunde gegangen waren.

Da las man sich durch unzählige Bände von Finanzberichten hindurch und versuchte, in Prospekten von Aktiengesellschaften die Wahrheit zu finden. Und so entstand schließlich Stein für Stein das Mosaik dieses Berichtes, das Szenarium des Dramas Öl, das typischer erscheint als alle anderen Kämpfe um die Wirtschaftsmacht.

[…]

Ein Bericht, der erlebt ist, in dem Menschen aus Fleisch und Blut die Hauptrolle spielen, Wesen, die hoffen und fürchten und leiden, Menschen, und nicht Ziffern.31

Schatzsuche, verschollene Dokumente und Karten, weite Reisen sind nur ein Teil der Abenteuertopoi, die im Sachbuchdebüt Zischkas markiert werden. Die kapitalistische und imperialistische Wirtschaft beschreibt und erklärt der beobachtende Erzähler als einen Wildwestroman, in dem er abwechselnd der Protagonist und allsehender Beobachter ist. Auch Zischka beginnt seine Rohstoffgeschichten – ein Jahr später folgt sein Baumwollbuch – mit den frühsten bekannten Manifestationen des Erdöls als eines geheimnisvollen Stoffes mit ungeklärtem Ursprung und zunächst unbekannten Eigenschaften. Auch hier ist es, wie bei Jacob, eine Aneinanderreihung von Zufällen, die zur Entdeckung des Erdöls als produktions- und wirtschaftsrelevanten Stoffes führt. Neben der durch systematische Auslassungen als eigen ausgegebenen investigativen Arbeit, die in einem vermeintlich persönlich geführten Interview mit dem Erdölmagnaten Rockefeller Ausdruck findet, erzählt Zischka die moderne Geschichte des Erdöls als eine Geschichte von Krieg, Konkurrenz, Erpressung, aber auch ungesehenem personellem Aufstieg und der Metamorphose sterblicher Menschen in mächtige Rohstofftitanen. Die Kapitel und Abschnitte, die sich auf Individualbiographien konzentrieren, werden von den Reisen des Erzählers immer wieder abgewechselt. Mexiko und England, Persien und Venezuela, die Sowjetunion, China und die USA sind einzelne Stationen in der Geschichte des Erdöls, denen Zischka jeweils eigene Kapitel widmet.

Die häufigen Plagiatsvorwürfe und Quellennachfragen, die der Korrespondenz zwischen Verleger und Autor zu entnehmen sind,32 legen nahe, dass nicht die Genauigkeit, der Detailreichtum oder die durch wissenschaftliche Belege gestützten Hypothesen für den Aufbau des Buchs und seinen kommerziellen Vertrieb entscheidend waren. Vielmehr machten gerade die Verallgemeinerungen und Vereinfachungen sowie die Mischung von berichtenden und dynamisch erzählenden Passagen Zischkas Bücher aus. Dort tritt Zischka als Reporter auf, der sich jedoch weder zurücknimmt noch seine Eindrücke durch das Objektiv des neutral beobachtenden Auges sammelt, sondern sich als unmittelbarer Handlungsteilnehmer inszeniert. Während Jacobs Ich-Erzähler seinem Piloten im Flugzeug Grundbegriffe der Wirtschaft gelassen erklärte, sitzt Zischkas Erzähler selbst am Steuer des Flugzeugs und entkommt nur knapp einem Waldbrand im bolivianischen Urwald. Hier finden sich keine ausformulierten Definitionen, sondern im Gegenteil unvollständige Sätze, parataktische Aneinanderreihungen und ein Wechsel ins Präsens, die Spannung und Gefahr suggerieren sollen. Sehr ähnlich gestaltet Zischka auch seine frühen Erzählungen, bei denen man den Höhepunkt der Handlung bereits optisch und am Schriftbild erkennen kann.33 In den Auslassungen ist der Erzähler gezwungen aktiv zu werden, zu entscheiden und zu handeln, während er schier atemlos zu erzählen scheint:

Der Brand kommt auf uns zu. Rasend schnell. Himmelhoch schlägt der Rauch auf, es knallt wie von Explosionen, wenn wasserreiches Holz von den Flammen ergriffen wird. Ich reiße die Maschine hoch. Der alte Fokker steigt nur ganz langsam und schwer. Eine Grasfläche unten … Da läuft Wild … Herden von Wildschweinen und roten Hirschen … Und da laufen nackte Menschen. Viele Indios … Sie laufen wie das gejagte Wild … […] Plötzlich beginnt unser Aeroplan zu schaukeln und zu schwingen wie ein betrunkenes Tier … Heiße Luft schlägt uns ins Gesicht … Stechender Rauch umhüllt uns … Wir pressen Tücher über den Mund. Mit aller Kraft versuche ich, die Maschine über das Flammenmeer zu bringen … Höher … um Gottes willen nur höher…. Jetzt sind wir mitten im Rauch … Wie eine Riesenfaust greift die heiße Luft des Waldbrands nach uns, schleudert das Flugzeug empor, läßt es in Luftlöcher sinken … Flammen unten und Rauch und jetzt tränen die Augen, und es schneidet wie Messer in die Lungen … Man droht zu ersticken in dem Rauch … Jetzt ist es aus … Heiß weht es herauf … Da sind wir durch den Flammengürtel … Unten liegt eine rauchende, schwelende, schwarze Ebene … Trostlos … Tot …34

Die Kombination von spannungsreichen Passagen und historischen Berichten, von Reportage, Kriminalroman und Biographie, von abenteuerlichen Strapazen und geopolitischen Konflikten – eine Eigenschaft, die in der Forschung der frühen Gattungsgeschichte des Sachbuchs zugeordnet wird35 – kam für den Leipziger Verleger von Unterhaltungsliteratur Wilhelm Goldmann im richtigen Moment. Denn Edgar Wallace’ Kriminalromane, die die größten kommerziellen Erfolge für den Verlag einbrachten, gerieten nach 1933 als ‚schädliche Literatur‘ und ‚Schund‘ in den Blick der Zensurbehörden, so dass eine Umorientierung ratsam war.36 Vor dem Hintergrund einer im Aufstieg begriffenen Tatsachenliteratur entschied sich Goldmann, wie er später in seinen Erinnerungen reflektieren sollte, die aktuellen Themen der Rohstoffwirtschaft aufzunehmen. Zischka war hier zwar der erfolgreichste und berühmteste, aber letztlich nur der erste vieler weiterer Goldmann-Autoren, die geopolitische Sachbücher für ein breiteres Publikum verfassten.37

Die Entscheidung, Zischkas Publikationen zu einem Modell für eine neue Sparte im Programm auszubauen, war für den Verlag zwar profitabel, jedoch nicht vollkommen unproblematisch. Denn die Behauptungen des Autors, ähnlich zur Selbstidentifikation Karl Mays mit seiner Figur Old Shatterhand, das Beschriebene selbst erlebt zu haben, Interviews geführt zu haben, Zeuge gewesen zu sein, zusammen mit dem eng getakteten Erscheinen seiner Bücher brachten ihm die besondere Aufmerksamkeit von Rezensenten, Leserinnen und Lesern. Dabei verwiesen sie in Besprechungen und Leserbriefen oft auf verwirrende Angaben, undeutliche Statistiken, fehlende Quellen, aber auch auf wörtliche, passagenlange Übereinstimmungen nicht nur innerhalb von Zischkas eigenem Werk, sondern auch mit Reiseschilderungen und Romanen anderer Autoren.

Dass Zischka aus unterschiedlichen Gattungen Inspiration bekam – die sich dann in nicht gekennzeichneten Zitaten äußerte –, bürgt für die äußerst heterogenen Anfänge des deutschsprachigen Sachbuchs. Dass der vielleicht berüchtigtste Plagiatsvorwurf vom in Mexiko wohnhaften Abenteuerschriftsteller B. Traven kam, aus dessen Roman Die Weiße Rose (1929) Zischka mehrere Passagen wörtlich übernommen hatte,38 ist wiederum für die Nähe von Zischkas früher Sachprosa zur aktuellen Abenteuerliteratur aussagekräftig.

Zischkas Erdöl-Buch wurde im Jahr des Erscheinens wegen einer vermeintlichen anti-deutschen Stelle, die jedoch in der deutschen Übersetzung bereits beseitigt war, aus dem Buchmarkt beschlagnahmt. Erst 1939 durfte eine aktualisierte Version mit der Zustimmung des Regimes unter dem Titel Ölkrieg erscheinen. Zischkas Baumwollbuch, bei dem sich der Autor zumindest ein Paar von Goldmanns Hinweisen zum neutraleren Erzählton39 zu Herzen nahm, war dafür ein großer verlegerischer Erfolg. Trotzdem wollte Zischka seine Anfangsstrategie – das Beharren auf dem Selbsterlebten und die Beschreibung der kapitalistischen Rohstoffwirtschaft als eine gefährliche Welt voller Abenteuer – nicht hinter sich lassen.

Um die Glaubwürdigkeit des Geschriebenen zu steigern und nicht als Vielschreiber abgetan zu werden, benutzte Zischka für zwei weitere Publikationen Pseudonyme. Während die Publikationen über den Nahen Osten unter dem Namen Rupert Donkan erscheinen sollten (Die Auferstehung Arabiens. Ibn Sauds Weg und Ziel, 1937), sollten die ‚abenteuerlichen‘ Inhalte unter dem Namen Thomas Daring veröffentlicht werden (Ausbeuter der Natur, 1935).40 In Ausbeuter der Natur stellte Zischka als Daring die Suche nach Rohstoffen als abenteuerliche Schatzsuche und riskantes Unternehmen noch einmal explizit ins Zentrum seiner Publikation. Der brutale Kampf um Rohstoffmonopole ist der Grund für die Strapazen, die der sich als Autor gerierende Ich-Erzähler, hier ein Bankangestellter, der im Auftrag der Bank Rohstoffnachforschungen machen muss, durchlebt:

Nein, ich hätte diese Reise kreuz und quer durch Südamerika und Afrika, durch Asien, Australien und Kanada, diese Reisen in Flugzeugen und ausgehöhlten Baumstämmen, in Autos und Ochsenkarren, auf Ozeanschiffen und Flußdampfern nicht machen können, wenn nicht Hunger nach Rohstoffen, Gier nach neuen Märkten seit langem die zwei mächtigsten Imperien der Welt gegeneinander hetzte, wenn nicht seit langem England und Amerika um Gold und Kupfer, um Gummi und Zinn, um Öl und Platin ringen würden.41

Die Dringlichkeit des Kampfs sieht der Erzähler wiederum in der Endlichkeit der Rohstoffe. Und da der moderne Alltag und die Globalwirtschaft auf Gummi, Erdöl, Kohle, Baumwolle, Kupfer, Zinn und Nickel aufgebaut sind, erscheinen die Bestrebungen von Politik und Wirtschaft, große Vorkommen zu sichern, für den modernen Abenteurer verständlich. Einen Gegensatz dazu bildet der Kampf um „eigentlich Wertloses: um Edelsteine und Gold“.42 Zehn Jahre lang sei der Autor „ein Soldat“ in einem Kampf gewesen, in dem nach neuen Möglichkeiten und Schätzen gesucht werde. Seine Abenteuer rechtfertigt Zischkas bzw. Darings Erzähler mit Neugierde und dem Bedürfnis nach klarer Einsicht in die Regeln von Wirtschaft und Gesellschaft. Deswegen müsse er sich unter die Arbeiter und Abenteurer mischen, die Fußsoldaten der großen Rohstoffmagnaten. Dabei changiert seine schreibende Perspektive zwischen der aktiven Teilnahme und der journalistischen Beobachtung, seine narrative Rahmung und Bildsprache wechseln zwischen individueller Glückssuche in einer frühkapitalistischen Welt und der untergeordneten Funktion in einem System von Börsenspekulation und Globalkapital. Die Unentschiedenheit beschreibt sowohl die Figuren, die der Erzähler begleitet, als auch seine vermeintliche Lage – des teilnehmenden Beobachters und scheibenden Abenteurers:

Nicht von den treibenden Kräften, nicht von Wirtschaftspolitik soll die Rede sein und wenig von Ziffern. Hier sollen nur Menschen geschildert werden, Menschen, die abseits vom Alltag stehen: Schatzsucher und Glücksjäger unserer Zeit. Von den Soldaten der Rohstoff-Schlachten soll berichtet werden und von denen, die ihr Leben für eingebildete Werte opfern, für Smaragde und Rubine, für Diamanten und Opale, für Dinge, die reich machen, obwohl sie nicht den geringsten tatsächlichen Wert haben, deren Magie aber mächtiger denn je ist.43

Zischka setzt in dieser Publikation seine Strategie der Erzeugung von Unmittelbarkeit und auktorial beglaubigter Authentizität fort. Die einzelnen Kapitel sind wie Tagebucheinträge mit Datum versehen. Doch die Genauigkeit, die die Datierung und tägliche Notation von Fakten suggerieren, bleibt aus. Magnate und Unternehmen, Zeitungen und Zeitschriften werden namenlos zitiert. Lange Aufzählungen und auseinanderbrechende Syntax dominieren die Beschreibungen seiner Reisen. Die zentrale Stellung, die einem einzigen Stoff in den ersten Publikationen verliehen wurde, ist hier durch eine Vervielfältigung der Perspektive ersetzt. Ob auf der Suche nach Diamanten oder Smaragden, auf Robben- oder Gorillajagd, beim Walfang mit Flugzeugen oder auf Radiumsuche in Kanada betont der Erzähler die unvorhersehbaren Wendungen, die berauschenden Erfolge, dicht gefolgt von den zerschmetternden Verlusten und Niederlagen.44

Trotz der pazifistischen, kapitalismuskritischen Ausgangsposition der Persona Daring romantisieren die berichteten Strapazen die modernen Abenteurer. Als altertümliche Überbleibsel aus einer früheren Zeit sind die buntscheckigen Schatzsucher von gestern, die sich auf den Zufall verließen, wie der Erzähler in einem eigenständigen Kapitel beschreibt, anachronistische Ausnahmen. Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten werden von Technologie und Wissenschaft verdrängt:

Heute ist es weniger wichtig, mit einem Colt umgehen zu können – obwohl auch das noch verwünscht nützlich ist – als mit dem Rechenschieber. Heute ist die Kenntnis von Flugzeugmotoren für den Prospektor wichtiger geworden als Meisterschaft im Pokerspiel. Und so sieht man heute auch einem Schatzsucher selten sein Metier an. Es kommt nicht mehr sosehr auf außerordentliche Körperkräfte an. Seit Flugzeuge Hundeschlitten und Trägerkolonnen ersetzen, seit man statt Monate nur ein paar Tage zu neuen Fundorten reist, haben Gehirnmenschen immer mehr die reinen Muskelmenschen unter den Schatzsuchern ersetzt.45

Ratio ersetzt körperliche Kraft, die Idee den einst notwendigen Mut. Deswegen seien das Buch, so Daring, und seine Reisen als eine Hommage an die Abenteurer der Vergangenheit zu lesen. Gleichzeitig sind sie aber auch der Erforschung dieser neuen Art von systematischen Expeditionen gewidmet, die die Wissenschaft als Mittel zum wirtschaftlichen Erfolg nutzen und Teil des globalen Kampfs um Rohstoffe sind. Die Welt der Rohstoffförderung, die May als unzertrennlich von der des Abenteuers sah, beginnt sich in den Beschreibungen Zischkas zu verselbstständigen. Keine höheren Werte werden vertreten, weder für die Gemeinschaft noch für das größere Gemeinwohl wird das eigene Leben riskiert, einzig um die Bereicherung einiger weniger Menschen geht es hier noch. Während jedoch die Rohstoffexpedition zur blutigen Ausbeutung und zum Wettkampf zwischen Wissenschafts- und Industrienationen wird, verschwindet das Abenteuer nicht vollkommen. Nur ist es nicht mehr in der Diamantenmine selbst zu finden, es besteht nicht in der täglichen Arbeitsschicht unter Tage, denn hier seien, so Darings Ausführungen, Risiko und Überraschung deutlich reduziert. Das Abenteuer des modernen Lebens besteht stattdessen in der Aufschlüsselung der Machtspiele und Kapitalflüsse, die sich hinter den Rohstoffexpeditionen, zwischen Kolonisation und Ausbeutung, zwischen statistischer Wahrscheinlichkeit und Materialproben verbergen. Der moderne und letzte Abenteurer ist hier der schreibende Abenteurer.

Zischkas Publikation brachte ihm zwar ein paar positive Rezensionen ein,46 doch waren die Verkaufszahlen von Ausbeuter der Natur eher verhalten. Die Stimme eines, wenn auch nicht mehr personifizierten, Abenteurer-Erzählers blieb jedoch ein stabiles Element in seinem Werk. Der Reporter und professionelle Abenteurer Zischka lieferte seiner Leserschaft ohne Pause bis nach dem Zweiten Weltkrieg vermeintlich exklusive Einblicke hinter die Kulissen der kapitalistischen Wirtschaft. In seinen Büchern ist dabei nicht nur eine bedeutsame Phase in der Entstehung der Gattung Sachbuch vorgeführt und gespeichert. Sie verweisen gleichzeitig auf die diskursgeschichtliche und poetologische Materialität des Abenteuers als Handelsaventüre und die narrative Abenteuerlichkeit der Rohstoffsuche als Schatzsuche.

1

„Schätze und Schatzgräber“, in: Schatz und Hütte. Blätter zur Unterhaltung und Belehrung für Berg-, Hütten- und Maschinenarbeiter 1.1 (1875/76), S. 5.

2

„Schätze und Schatzgräber“, S. 5.

3

„Schätze und Schatzgräber“, S. 5.

4

Georg Simmel sieht die Verbindung beider gegensätzlicher Kategorien in der Synthese, die das Abenteuer schon an sich sei: „Die Synthese der großen Lebenskategorien, als deren eine, besondere Formung sich das Abenteuer verwirklicht, vollzieht sich weiterhin zwischen der Aktivität und der Passivität, zwischen dem, was wir erobern, und dem, was uns gegeben wird. Freilich macht die Synthese des Abenteuers den Gegensatz dieser Elemente extrem fühlbar. Wir reißen einerseits mit ihm die Welt gewaltsam in uns hinein. Der Unterschied gegen die Art, wie wir ihr in der Arbeit ihre Gaben abgewinnen, macht das deutlich. Die Arbeit hat sozusagen ein organisches Verhältnis zur Welt, sie entwickelt deren Stoffe und Kräfte kontinuierlich zu ihrer Zuspitzung im menschlichen Zwecke hin, während wir im Abenteuer ein unorganisches Verhältnis zu ihr haben; es bringt die Allüre des Eroberers mit sich, das rasche Ergreifen der Chance, gleichviel ob wir damit ein zu uns, zu der Welt oder zum Verhältnis beider harmonisches oder unharmonisches Stück für uns heraustrennen“ (Georg Simmel, „Philosophie des Abenteuers“, in: ders., Aufsätze und Abhandlungen 1909–1918, hg. v. Rüdiger Kramme u. Angela Rammstedt, Suhrkamp: Frankfurt/Main 2001, Bd. 1 [= Simmel, Gesamtausgabe, hg. v. Otthein Rammstedt, Bd. 12], S. 97–110, hier S. 101).

5

„Schätze und Schatzgräber“, S. 5.

6

Alle Beiträge, von denen nachgewiesen werden konnte, dass sie mit großer Wahrscheinlichkeit von Karl May stammen, finden sich in Abt. 1, Bd. 1 der historisch-kritischen Karl-May-Ausgabe: Karl May, Geographische Predigten. Frühe Aufsätze, Gedichte, Rätsel und redaktionelle Texte, hg. v. Frank Werder u. Joachim Biermann, Bamberg u. Radebeul: Karl-May-Verlag 2015.

7

Karl May, „Ein königlicher Proletarier“, in: ders., Geographische Predigten, S. 43–51, hier S. 46.

8

Der Münchmeyer Verlag (höchstwahrscheinlich Karl May selbst) veröffentlichte eine Anzeige im Börsenblatt für den deutschen Buchhandel, in der „auf antiquarischem Wege“ nach Büchern und Zeitschriften über die Bergindustrie gesucht wurde (vgl. May, Geographische Predigten, S. 457).

9

Vgl. u. a. Lewis Mumford, Technics and Civilization, New York: Harcourt, Brace and Co. 1934 sowie die jüngeren Studien von Vaclav Smil, Energy and Civilization. A History, Cambridge/MA: MIT Press 2017 sowie Jean-Claude Debeir, Jean-Paul Deléage u. Daniel Hémery, In the Servitude of Power. Energy and Civilisation Through the Ages, London: Zed Books 1991. Für einen Forschungsüberblick vgl. Karin Zachmann, „Introduction“, in: Past and Present Energy Societies. How Energy Connects Politics, Technologies and Cultures, hg. v. Nina Möllers, Bielefeld: transcript 2012, S. 7–42.

10

Karl May, „Das Krupp’sche Etablissement“, in: ders., Geographische Predigten, S. 295–300. Der Beitrag erschien 1877 anonym in Frohe Stunden, Nr. 14.

11

Karl May, „Ein Lichtspender“, in: ders., Geographische Predigten, S. 79–86, hier S. 84.

12

Zur Mehrdeutigkeit des Begriffs seit dem 18. Jahrhundert, der sowohl Bodenschätze als auch kostbare Gegenstände meint, vgl. das Lemma „Schatz“ in: Johann Heinrich Zedlers Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Halle u. Leipzig 1742, Bd. 34, Sp. 980 f.; „Schatz“ in: Johann Georg Krünitz, Oekonomisch-technologische Enzyklopädie, Berlin: Pauli 1825, Bd. 140, S. 453. Vgl. auch das Lemma „Schätze, unterirdische“ in: Johann Heinrich Zedlers Grosses vollständiges Universal-Lexicon aller Wissenschafften und Künste, Halle u. Leipzig 1742, Bd. 34, Sp. 775 sowie Andrea Westermann, „Inventuren der Erde. Vorratsschätzungen für mineralische Rohstoffe und die Etablierung der Ressourcenökonomie“, in: Berichte zur Wissenschaftsgeschichte 37 (2014), S. 20–40, hier S. 23.

13

Karl May, „Der Oelprinz. Ein Abenteuer aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika“, in: ders., Aus der Mappe eines Vielgereisten. Abenteuererzählungen I, hg. v. Joachim Biermann, Josef Jaser u. Ulrich Scheinhammer-Schmid (= Karl Mays Werke. Historisch-kritische Ausgabe für die Karl-May-Stiftung, Abt. 1: Frühwerk, Bd. 8), Karl- May-Verlag: Bamberg u. Radebeul 2015, S. 237–254, hier S. 248.

14

Zur synonymen Nutzung von Abenteuer mit Kaufmannsrisiko seit dem 14. Jahrhundert vgl. Michael Nerlich, Kritik der Abenteuer-Ideologie. Beitrag zur Erforschung der bürgerlichen Bewusstseinsbildung 1100–1750, Teil 1, Berlin: Akademie-Verlag 1977, S. 81–93. Zur ökonomischen Bedeutung des Begriffs im Kontext der kommerziellen Seefahrt vgl. Burkhardt Wolf, Fortuna di mare. Literatur und Seefahrt, Berlin u. Zürich: Diaphanes 2013, S. 89 f.

15

Vgl. dazu Karl May, „Aus der Mappe eines Vielgereisten“, S. 544–557.

16

Zur Publikationsgeschichte der Erzählung vgl. Hartmut Kühne, „Ein Oelbrand“, in: Karl-May-Handbuch, hg. v. Gert Ueding, Würzburg: Königshausen & Neumann 2001, S. 410–411.

17

In seiner Autobiographie berichtet May über große Erfolge mit den neuen Blättern und über die Vertretungsreisen zu den Industriestätten, über die er schrieb. „In Beziehung auf ‚Schacht und Hütte‘ bereiste ich Deutschland und Oesterreich, um die großen Firmen z. B. Hartmann, Krupp, Borsig usw. dafür zu interessieren, und da ein solches Blatt damals Bedürfnis war, so erzielte ich Erfolge, über die ich selbst erstaunte“ (vgl. Karl May, „Mein Leben und Streben“, in: Mein Leben und Streben und andere Selbstdarstellungen von Karl May, hg. v. Hainer Paul, Ulrich Klappstein u. Joachim Biermann [= Karl Mays Werke. Historisch-kritische Ausgabe für die Karl-May-Stiftung, hg. v. d. Karl-May-Gesellschaft, Abt. VI, Bd. 1], Bamberg u. Radebeul: Karl-May-Verlag 2012, S. 9–265, hier S. 157).

18

Neben Berichten wie „Die nordamerikanischen Oelprinzen“, in: Gartenlaube 5 (1865), S. 79 f. gehörte auch Friedrich Gerstäckers Werk und insbesondere seine Erzählung „Im Petroleum“ (1871) zu Mays Quellen. Vgl. dazu Andreas Graf, „Von Öl- und anderen Quellen. Texte Friedrich Gerstäckers als Vorbilder für Karl Mays Old Firehand, Der Schatz im Silbersee und Inn-nu-woh“, in: Jahrbuch der Karl-May-Gesellschaft, Husum: Hansa Verlag Ingwert Paulsen jr. 1997, S. 331–360. Online verfügbar unter: https://www.karl-may-gesellschaft.de/kmg/seklit/JbKMG/1997/331.htm (abgerufen am 29. April 2019).

19

Zur Rolle der Rohstoffe und ihrer Narrative im öffentlichen Diskurs der Zwischenkriegszeit vgl. Dariya Manova, „Sterbende Kohle“ und „flüssiges Gold“ – Rohstoffnarrative in der Populärliteratur und Publizistik der deutschen Zwischenkriegszeit, Dissertation, Humboldt-Universität zu Berlin 2019. Zu „Stoff“ als poetologischer Kategorie vgl. Jens Ruchatz, „Realitätsbezug. Implikationen des Stoffbegriffs“, in: Der Stoff, an dem wir hängen. Faszination und Selektion von Material in den Kulturwissenschaften, hg. v. Gerald Echterhoff u. Michael Eggers, Würzburg: Königshausen & Neumann 2002, S. 107–118. Zum Abenteuer als Stoff von Erzähltexten in Vers- und Prosaform vgl. den Aufsatz von Martin von Koppenfels in diesem Band.

20

Ernst Osterkamp, „Deutscher Geist. Ein Überseekoffer“, in: Deutscher Geist. Ein amerikanischer Traum, marbacher magazin 132 (2010), S. 5–29, hier S. 21. Zu den Entstehungshintergründen des Romans vgl. Rüdiger Steinlein, „Ferdinand Krünbergers ‚Der Amerikamüde‘. Ein ‚amerikanisches Kulturbild‘ als Entwurf einer negativen Utopie“, in: Amerika in der deutschen Literatur, hg. v. Sigrid Bauschinger, Horst Denkler u. Wilfried Malsch, Stuttgart: Reclam 1975, S. 154–177.

21

Friedrich Sieburg, „Anbetung von Fahrstühlen“, in: Weimarer Republik. Manifeste und Dokumente zur deutschen Literatur, hg. v. Anton Kaes, Stuttgart: Metzler 1983, S. 274–276; Adolf Halfeld, Amerika und der Amerikanismus: Kritische Betrachtungen eines Deutschen und Europäers, Jena: Diederichs 1927; Friedrich Georg Jünger, „Amerikanische Literaturinvasion“, in: Der Tag (23. Juni 1928).

22

Vgl. dazu das Heft der Neuen Bücherschau zu amerikanischer Literatur 7.4 (1927). Darüber hinaus Wieland Herzfelde, „Amerikanische Literaturinvasion“, in: Börsenblatt für den deutschen Buchhandel 198 (25. August 1928), S. 956 sowie Rudolf Kaysers Rubrik „Europäische Rundschau“ (1924–1931) für Die neue Rundschau, die Zeitschrift des S. Fischer Verlags.

23

Julius Hirsch, Das amerikanische Wirtschaftswunder, Berlin: S. Fischer 1926; Paul M. Mazur, Der Reichtum Amerikas. Seine Ursachen und Folgen, Berlin: S. Fischer 1928.

24

Rudolf Kayser, „Amerikanismus“, in: Weimarer Republik. Manifeste und Dokumente zur deutschen Literatur, S. 265–268.

25

Gemeint sind hier Leo Lanias Komödie Konjunktur, Lion Feuchtwangers Die Petroleuminseln, Bertolt Brechts Jae Fleischhacker, Egon Erwin Kischs Reportagen aus dem Borinage und B. Travens Rohstoffromane. Vgl. zu letzteren Dariya Manova, „ ‚Rohstoff für den Roman‘ – Ressourcen und Infrastruktur in B. Travens Abenteuerromanen“, in: DVjs 91.1 (2017), S. 51–71.

26

Devin Fore, „Gegen ‚den lebendigen Menschen‘. Experimentelle sowjetische Biographik der 1920er Jahre“, in: Die Biographie. Zur Grundlegung ihrer Theorie, hg. v. Bernhard Fetz, Berlin: De Gruyter 2009, S. 353–381.

27

Heinrich Eduard Jacob, Sage und Siegeszug des Kaffees. Die Biographie eines weltwirtschaftlichen Stoffes [1934], Hamburg: Rowohlt 1964, S. 7.

28

Jacob, Sage und Siegeszug des Kaffees, S. 103.

29

Jacob, Sage und Siegeszug des Kaffees, S. 207.

30

So erscheinen bis Kriegsende bei Goldmann: Der Kampf um die Weltmacht Öl (1934), Der Kampf um die Weltmacht Baumwolle (1935), Ausbeuter der Natur (1935, alias Thomas Daring), Abessinien. Das letzte ungelöste Problem Afrikas (1935), Die Auferstehung Arabiens. Ibn Sauds Weg und Ziel (1935, alias Rupert Donkan), Japan in der Welt. Die japanische Expansion seit 1854 (1936), Wissenschaft bricht Monopole. Der Forscherkampf um neue Rohstoffe und neuen Lebensraum (1936), Italien in der Welt (1937), Brot für zwei Milliarden Menschen (1938), Ölkrieg. Wandlung der Weltmacht Öl (1939), Englands Bündnisse. Sechs Jahrhunderte britische Kriege mit fremden Waffen (1940), Sieg der Arbeit: Geschichte des fünftausendjährigen Kampfes gegen Unwissenheit und Sklaverei (1941), Fünftausend Jahre Kleidersorgen. Eine Geschichte der Bekleidung (1944).

31

Anton Zischka, Kampf um die Weltmacht Öl, Leipzig: Goldmann 1934, S. 7 f.

32

Zu den Plagiatsvorwürfen vgl. Andy Hahnemann, „Vom Sieg der Arbeit. Anton Zischkas Briefwechsel mit seinem Verleger Wilhelm Goldmann 1934–1950“, in: Sachbuch und populäres Wissen im 20. Jahrhundert, hg v. ders. u. David Oels, Frankfurt/Main: Peter Lang 2008, S. 123–135. Die rege Korrespondenz zwischen Goldmann und Zischka wird innerhalb des Nachlasses Anton Zischkas im Archiv des Deutschen Museum in München aufbewahrt (NL 184).

33

Anton Zischka, „Ende gut – alles gut“: Zwei abenteuerliche Geschichte aus dem Alltag, in: Uhu 9.10 (1932/33), S. 89–94.

34

Zischka, Weltmacht Öl, S. 105 f.

35

Vgl. zur Geschichte der Gattung und dem Begriff „Sachbuch“ Ulf Diederichs, „Die Verwendung des Begriffes ‚Sachbuch‘ “, in: Aussichten und Probleme des Sachbuches. Eine Vortragssammlung (= Berichte des Instituts für Buchmarkt-Forschung 17/18/19, August 1965), Hamburg: Verlag für Buchmarkt-Forschung 1965, S. 35–49. Weiterhin zur Definition der Gattung vgl. Andy Hahnemann, „Aus der Ordnung der Fakten“, in: Wissen. Erzählen. Narrative der Humanwissenschaften, hg. v. Arne Höcker, Jeannie Moser, Philippe Weber, Bielefeld: transcript 2006, S. 139–151. Zur Professionalisierung und Homogenisierung des Sachbuchs nach dem Zweiten Weltkrieg vgl. Thomas Lange, „Literatur des technokratischen Bewußtseins. Zum Sachbuch im Dritten Reich“, in: LiLi. Zeitschrift für Literaturwissenschaft und Linguistik 10 (1980), S. 52–77, hier S. 64. Vgl. auch Andy Hahnemann u. David Oels „Einleitung“ in: Sachbuch und populäres Wissen im 20. Jahrhundert, S. 7–25.

36

Obwohl die Kontrolle der Unterhaltungsliteratur erst ab dem Herbst 1939 verstärkt und die Liste der für Jugendliche und Büchereien ungeeigneten Druckschriften, in welcher mehrere Wallace-Titel zu finden waren, erst im Oktober 1940 publiziert wurde, wurden größere Veränderungen angekündigt und Meinungen von Angestellten des Propaganda-Ministeriums gegen bestimmte Ausprägungen der Unterhaltungsliteratur seit 1935 öffentlich geäußert. Vgl. Christian Adam, Lesen unter Hitler. Autoren, Bestseller, Leser im Dritten Reich, Frankfurt/Main: S. Fischer 2013, S. 29; weiter zum Kriminalroman vgl. S. 189–192. Darüber hinaus Jan-Pieter Barhian, Literaturpolitik im Dritten Reich. Institutionen, Kompetenzen, Betätigungsfelder, München: De Gruyter Saur 1995. Vgl. konkret zu Zischka Sebastian Graeb-Könneker, Autochtone Modernität. Eine Untersuchung der vom Nationalsozialismus geförderten Literatur, Opladen: Westdeutscher Verlag 1996, S. 169–178. Trotz der Einschränkungen erschienen auch nach 1940 weiterhin einige Krimireihen, diese dann bevorzugt von deutschen Autoren. Vgl. dazu Mirko Schädel, Illustrierte Bibliographie der Kriminalliteratur 1796–1945 im deutschen Sprachraum, 2. Bde., Butjadingen: Achilla Presse 2006.

37

Walther Pahl u. a., Energiehaushalt der Erde (1935), Robert Bauer, Zellwolle siegt (1941), Bruno Luxenberg, Brotpolitik (1941), F. L. Neher, Kupfer/Zinn/Aluminium (1940), Alfred Oesterheld, Die Legende vom Gold (1941) und Wolfgang Jünger, Kampf um Kautschuk (1940).

38

B. Traven, „Herr Zischka schreibt ein Buch. (Die Entlarvung eines literarischen Räubers und Weltreise Betrügers)“, in: „Büchergilde“. Zeitschrift der Büchergilde Gutenberg (Wien) 2.5 (1935), S. 76–80.

39

Vgl. zur Lektion im wissenschaftlichen Schreiben u. a. den Brief von Goldmann an Zischka vom 12. März 1935, NL 184/228.

40

Zischka an Goldmann, 07. Juni 1935, NL 184/228.

41

Thomas Daring (= Anton Zischka), Ausbeuter der Natur, Leipzig: Goldmann 1935, S. 5.

42

Daring, Ausbeuter der Natur, S. 6.

43

Daring, Ausbeuter der Natur, S. 8.

44

So z. B. im Falle der Salzminen, in denen zum Ärgernis der Prospectors und Geologen anstatt des erwarteten Öls Salz entdeckt wird. Vgl. Daring, Ausbeuter der Natur, S. 55–59.

45

Daring, Ausbeuter der Natur, S. 105.

46

G. J. schreibt für Katholisches Leben, 21. Februar 1937: „Dieses Buch enthält mehr seltsame Erlebnisse als eine ganze Bibliothek von Abenteuerromanen.“ Auch Hans Kummerlöwe spricht ein positives Urteil aus: „Wer glauben sollte, daß unsere Zeit arm geworden wäre an Abenteuern, an kaum für möglich zu haltenden Erlebnissen, an hemmungsloser Glücksjägerei und Lebenssucht, der greife zu diesem Buche […]“ (in: Völkischer Beobachter, 19. Juli 1938).

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