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Der Autor diskutiert, wie sich in diesem vorgegebenen Theorierahmen anschließend die prominentesten Erfahrungsästhetiken ausdifferenziert haben und wie dieser Diskurs zuletzt seine eigenen, konstitutiven Prämissen in Frage zu stellen beginnt. Problematisch ist nicht nur, dass etwa die Konzeptkunst in diesem Diskurs ›ästhetisch‹ interpretiert wird, sondern dass diesen Erfahrungsästhetiken im Prinzip die Theoriemittel fehlen, um auf die neusten Entwicklungen der Neuroästhetik und der KI-Ästhetik reagieren zu können. Lehmann schlägt deshalb ein Alternativmodell vor, das nicht länger der Kant’schen Traditionslinie folgt und mit einer begrifflichen Unterscheidung von ästhetischen und nichtästhetischen Phänomenen, Wahrnehmungen oder Urteilen einsetzt, sondern auf einer Praxis von Wahrnehmungsvergleichen beruht, deren sachliche und historische Voraussetzungen sich analysieren lassen.
Der Autor diskutiert, wie sich in diesem vorgegebenen Theorierahmen anschließend die prominentesten Erfahrungsästhetiken ausdifferenziert haben und wie dieser Diskurs zuletzt seine eigenen, konstitutiven Prämissen in Frage zu stellen beginnt. Problematisch ist nicht nur, dass etwa die Konzeptkunst in diesem Diskurs ›ästhetisch‹ interpretiert wird, sondern dass diesen Erfahrungsästhetiken im Prinzip die Theoriemittel fehlen, um auf die neusten Entwicklungen der Neuroästhetik und der KI-Ästhetik reagieren zu können. Lehmann schlägt deshalb ein Alternativmodell vor, das nicht länger der Kant’schen Traditionslinie folgt und mit einer begrifflichen Unterscheidung von ästhetischen und nichtästhetischen Phänomenen, Wahrnehmungen oder Urteilen einsetzt, sondern auf einer Praxis von Wahrnehmungsvergleichen beruht, deren sachliche und historische Voraussetzungen sich analysieren lassen.
Folgte die avancierte Kunst im 20. Jahrhundert weithin einer Materialästhetik (Kubismus, serielle Musik usw.), lässt sich heute eine Hinwendung zur Gehaltsästhetik beobachten. Neuheit wird von Künstlern wie Ai Weiwei oder Damien Hirst nicht länger im ästhetischen Material gesucht, sondern in dem durch ein Werk artikulierten neuen ästhetischen Gehalt. Diese gehaltsästhetische Wende der Künste ist die Quintessenz von Harry Lehmanns Kunstphilosophie. Auf der Grundlage einer Theorie der ästhetischen Eigenwerte, zu denen Schönheit, Erhabenheit, Ereignis und Ambivalenz gehören, erzählt er die europäische Kunstgeschichte neu als eine Geschichte der ästhetischen Erfahrung. Zahlreiche Beispiele aus den Bildenden Künsten, der Dichtung und der Musik, aber auch aus Werbung, Mode und Design machen diesen Paradigmenwechsel in den Künsten anschaulich und evident.
Folgte die avancierte Kunst im 20. Jahrhundert weithin einer Materialästhetik (Kubismus, serielle Musik usw.), lässt sich heute eine Hinwendung zur Gehaltsästhetik beobachten. Neuheit wird von Künstlern wie Ai Weiwei oder Damien Hirst nicht länger im ästhetischen Material gesucht, sondern in dem durch ein Werk artikulierten neuen ästhetischen Gehalt. Diese gehaltsästhetische Wende der Künste ist die Quintessenz von Harry Lehmanns Kunstphilosophie. Auf der Grundlage einer Theorie der ästhetischen Eigenwerte, zu denen Schönheit, Erhabenheit, Ereignis und Ambivalenz gehören, erzählt er die europäische Kunstgeschichte neu als eine Geschichte der ästhetischen Erfahrung. Zahlreiche Beispiele aus den Bildenden Künsten, der Dichtung und der Musik, aber auch aus Werbung, Mode und Design machen diesen Paradigmenwechsel in den Künsten anschaulich und evident.