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Der italienische Neorealismus und das Kino der Moderne
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Als erste und bedeutendste der kinematografischen Erneuerungsbewegungen der Nachkriegszeit sorgte der italienische Neorealismus ab Mitte der 1940er Jahre für die, so Gilles Deleuze, »Krise des Aktionsbildes« bzw. Abkehr vom klassischen Handlungskino, aus der schon nach kurzer Zeit die filmische Moderne hervorgehen sollte. Der Band widmet sich diesem Umbruch, indem er den Neorealismus zunächst als Objekt der Filmtheorie in den Blick nimmt, die durch ihn wie durch keine andere filmische Strömung zum Nachdenken speziell über den ontologischen Status des Films bzw. die Frage angeregt wurde, was genau dieser ist bzw. worin sein "Wesen" besteht. Allen voran André Bazin leitete aus der Antwort auf diese Frage ab, was der Film zu tun habe - und zwar das, was Filme wie Vittorio De Sicas Ladri di biciclette, Luchino Viscontis La terra trema oder Roberto Rossellinis Viaggio in Italia taten. Dass sie damit der Modernisierung der gesamten europäischen Filmkultur den Weg ebneten, zeigt die Auseinandersetzung mit Werken Federico Fellinis, Michelangelo Antonionis und Pier Paolo Pasolinis, die den Schwerpunkt des Bandes bildet.
Weibliche Flanerie in Literatur und Film
Ob sie ihrer Arbeit oder einem anderen Erledigungsdrang nachgeht – zumeist zeugen die entschlossenen Schritte der mobilen Frau auf den Straßen moderner Metropolen von der Anständigkeit ihres Ziels. Doch hält sie nicht genau und erst recht nicht immer an ihrem Kurs fest.
Wo zieht es die mobile Frau hin, wenn sie, vom routinierten Weg abschweifend und oft in geradezu exzentrischer Selbstvergessenheit, die großstädtischen Eindrücke auf sich einströmen lässt? Wo weilt sie, wenn sie keinem bürgerlichen Zwang entgegenschreitet? Welche Bilder unsittlicher Weiblichkeit lässt sie entstehen – und wie unterscheidet sich die Flaneurin vom Flaneur? Diesen und anderen Fragen nachgehend, zielen die Beiträge des Bandes darauf ab, die flanierende Frau durch einschlägige Literatur- und Filmsichtungen als eigenen Wahrnehmungstopos der Moderne zu entdecken.
Weil und nicht etwa obwohl sie für Hitler große Filme drehte, wird Leni Riefenstahl noch immer als Bildvisionärin von Rang gehandelt. Ihr Werk stellt nach wie vor eine Herausforderung für uns dar. Dies und anderes verdeutlichen die Beiträge des vorliegenden Bandes, der, angefangen bei den Fanck’schen Bergfilmen und Riefenstahls Regiedebüt Das blaue Licht über die berühmtberüchtigten NS-Dokumentationen Triumph des Willens und Olympia bis hin zu Tiefland und den Nuba-Arbeiten, die ›ganze Riefenstahl‹ in den Fokus rückt und hierbei nicht zuletzt der Frage nachgeht, ob 'die Kraft ihres Werkes' tatsächlich, wie Susan Sontag behauptete, 'in der Kontinuität seiner politischen und ästhetischen Ideen liegt.'
»Jedes Porträt, das mit Empfindung gemalt ist, ist ein Porträt des Künstlers, nicht dessen, der ihm sitzt. Der ist bloß der Anlass, die Gelegenheit.« Dies behauptet Basil Hallward, der Maler aus Oscar Wildes The Picture of Dorian Gray, der damit einmal mehr bestätigt, was seit jeher für das Porträt, und nicht nur das gemalte, konstitutiv ist: dass es die Spannung einer Relation ins Bild setzt. Der vorliegende Band spürt dieser Spannung in den unterschiedlichsten Porträt- und Medienkulturen des 20. und 21. Jahrhunderts nach.
Fotografische Rekurse in Literatur und Film
Seit ihren Anfängen werden der Fotografie Realitätseffekte zugeschrieben, deren Transparenz die Studie dezidiert um ein bedeutsames Opakes ergänzt. Es ist nämlich gerade die Störung am und im Lichtbild, die zunächst literarisch, später auch filmisch u.a. Imaginationen, Projektionen und Erinnerungen auslöst.
Erschlossen werden diese als zweite Belichtung anhand ausgewählter Momentaufnahmen der russischen, polnischen und deutschen Literatur –
ergänzt um filmische Rück- und Seitenblicke auf die fotografische Im-/Potenz. Intermedial konkurrieren wie korrespondieren verbalsprachliche Narrative mit lichtbildlichen, bringen hierbei raffinierte Hybride hervor und erzeugen spannungsreiche Konstellationen. Fotografie fungiert literarisch wie filmisch somit nicht nur als oft zitiertes apparatives Augenzeugnis, sondern ebenso als Projektionsfläche für Reflexionen, die unterschiedlichste Sehsüchte offenlegen.
Wechselbeziehungen zwischen Literatur, Film, Fernsehen und digitalen Medien
Der Band beschäftigt sich mit den Schnittstellen zwischen Literatur, Film, Fernsehen und digitalen Medien, die im Ganzen ein Signum unserer Gegenwart und ihrer Medien bilden.
Diese Schnittstellen führen zu interessanten künstlerischen Neuauslotungen der jeweiligen medialen Bedingungen wie der unter anderem genrebezogen tradierten Inhalte und prägen unsere von Medientransfer und Intermedialität bestimmte Jetzt-Zeit grundlegend. In den vergangenen Jahren finden an den sich berührenden Rändern dieser medialen Felder zudem besonders kreative Experimente und Innovationen statt. Konkret geht es um jene drei Schnittstellen Literatur/Film, Literatur/TV und Literatur/Digitale Medien (Internet, Online Games, Social Media, etc.).
Von Twin Peaks bis Mad Men
Das Bekenntnis, ›seriensüchtig‹ oder gar ein ›Serienjunkie‹ zu sein, gilt schon längst als Indiz für anspruchsvolle Unterhaltung und anregenden Kulturgenuss.
Sogenannte ›Qualitätsfernsehserien‹ oder auch ›Autorenserien‹ machen mittlerweile selbst diejenigen süchtig, die dem Fernsehen gegenüber stets als immun galten – aus Gründen, denen der vorliegende Band nachspürt. Er widmet sich 13 Serien, die in den letzten Jahren von sich reden gemacht haben, darunter The Sopranos, Six Feet Under, The Wire, Deadwood und Gilmore Girls. Zu großen Fernseherzählungen bietet er ausführliche Lektüren.
Filmische Erinnerungsarbeit an einem Mythos
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Von Anfang an besteht eine Verbindung zwischen dem RAF-Terrorismus, seinen Protagonisten und dem Kino. Mit dem Omnibusfilm Deutschland im Herbst begann noch im Jahr des Höhepunkts der RAF deren filmische Rezeption.
Seit dieser Zeit hat sich das Kino dem RAF-Terrorismus als einer der Wegmarken deutscher Geschichte in extenso gewidmet, vor allem mit Blick auf den RAF-Erinnerungsdiskurs sowie den Mythos RAF. Mit Beginn der 1970er Jahre hat der RAF-Film daher eine Entwicklung durchlaufen; so erweist er sich nunmehr insbesondere seit der Jahrtausendwende als ausdifferenziertes Feld zeitgeschichtlich-biografischer (Der Baader Meinhof Komplex, Die Stille nach dem Schuss, Wer wenn nicht wir) und popkultureller (Baader, The Rasp-
berry Reich) Filme sowie filmischer Familiennarrative der Jetzt-Zeit (Das Wochenende, Die innere Sicherheit, Es kommt der Tag, Schattenwelt).
Wege in die filmische Moderne
In diesem Jahr wäre Michelangelo Antonioni (1912-2007), einer der großen Kinovisionäre des 20. Jahrhunderts und Hauptrepräsentant der filmischen Moderne, hundert Jahre alt geworden.
Das Jubiläum nimmt der vorliegende Band zum Anlass, das wirkmächtige Œuvre des Italieners einer Neusichtung zu unterziehen – und zwar in seiner ganzen Breite, das heißt angefangen bei dem bereits erstaunlich eigenwilligen Spielfilmdebüt, dem etwas anderen Film noir Cronaca di un amore, über die in den 1960er Jahren entstandenen Meisterwerke wie La notte, L’eclisse oder Blow up, mit denen der Regisseur Weltruhm erlangte, bis hin zum Episodenfilm Jenseits der Wolken, den der damals 83-jährige Antonioni in Kooperation mit Wim Wenders, einem seiner großen Bewunderer, realisierte.