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  • Author or Editor: Martin Kroker x
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In Paderborn sind monumentale Zeugnisse der Geschichte im Stadtbild trotz der Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges allgegenwärtig. Ohne die archäologische Forschung wäre der Ort der Kaiserpfalz und das Aussehen der Kirchen bis weit ins 11. Jahrhundert unbekannt. Auch die Ursprünge der charakteristischen mittelalterlichen Parzellierung können erst mit den Methoden der Ausgrabung bis in die Mitte des 12. Jahrhunderts zurückverfolgt werden. So lässt sich frühe Stadtgeschichte ohne die Ergebnisse der Archäologie heute nicht mehr schreiben. Der dritte Band der Stadtarchäologie, erschienen im Rahmen der MittelalterStudien, zieht erneut Billanz. Dabei spannt sie den Bogen von einer Bestandsaufnahme römischen Fundgutes in der Altstadt über Berichte über die aktuelle Ausgrabung im Kötterhagen bis zu einer Neubewertung der Ausgrabung im Schildern. Erstmals werden jenseits der engeren Grenzen der Altstadt auch die Ergebnisse der Grabungen in der Bischofsresidenz in Schloss Neuhaus vorgestellt.
Gewalt und Christianisierung im Mittelalter
Der Einsatz von Gewalt und die Verflechtung mit Eroberungsabsichten kennzeichneten immer wieder die Christianisierung im Mittelalter. Der Auftrag zur Verbreitung des Glaubens ist in keiner Religion so ausgeprägt wie im Christentum. Schon im 6. Jahrhundert bemühte sich Papst Gregor der Große, den christlichen Glauben bis an die Ränder der Welt auszudehnen. Dieses Bestreben blieb bis zum Ende des Mittelalters erhalten, da im Norden und Osten Europas noch immer Heiden lebten. Missionierung verband sich nicht selten mit Machtinteressen. Der heidnische Kult rechtfertigte Kriegszüge der christlichen Herrscher und auch besondere Grausamkeit. Der Vergleich zwischen den Sachsenkriegen Karls des Großen, den Eroberungen slawischer Gebiete, der Politik des Deutschen Ordens im Baltikum, dem ersten Kreuzzug in die Levante und anderen Konflikten macht Folgen und Rechtfertigungsmuster sichtbar.
6. Archäologisch-historisches Forum
Der Band 26 der Reihe MittelalterStudien versammelt die Beiträge einer interdisziplinären Tagung, die die „Gräber im Kirchenraum“ aus historischer, kunsthistorischer und archäologischer Sicht in den Blick genommen hat. Inhaltlich schlagen die Aufsätze einen weiten Bogen und behandeln von den Jenseitsvorstellungen und der memoria im Frühmittelalter über die Motive für die Beisetzung in Königsgrabkirchen auch die monumentalen Grabmonumente des 16. Jahrhunderts und die dahinter stehenden Intentionen. Besondere Aufmerksamkeit erfährt dabei immer wieder die Frage, welchen Personenkreisen überhaupt das Privileg eingeräumt wurde, sich innerhalb des Kirchenraums möglichst nahe bei den Heiligen, ad sanctos, bestatten zu lassen.