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  • Author or Editor: Julia Paulus x
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  • Brill | Schöningh x
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Neue soziale Bewegungen in der Provinz 1970–1990
Editor:
‚Verschnarchte Provinz‘ versus ‚revolutionäre Großstadt‘? Gab es die ‚68er‘, die Friedens-, Umwelt-, Frauen- oder Jugendbewegung auch außerhalb der Metropolen? Historische Studien zur Durchsetzung demokratischer Teilhabestrukturen in der Bundesrepublik unterstellen der ‚Provinz‘ oft kaum oder kein emanzipatorisches Potential. Auch Forschungen zu den Neuen sozialen Bewegungen der 1960er bis 1990er Jahre blicken nur selten über Frankfurt, Berlin oder München hinaus. Dieser Sammelband fragt daher nach der Entstehung, den Einflüssen, den Verhinderungen sowie den Erfolgen dieser Bewegungen in ländlichen Räumen.
Die Beiträge fragen kritisch, welche Bedeutung der Zuschreibung ‚Provinz‘ bislang bei der Erforschung von Bewegungskulturen in kleinstädtischen und ländlichen Gesellschaften zukam. Zum anderen wird überprüft, ob für die Handlungs- und Diskursräume in der ‚Provinz‘ von Eigenlogiken gesprochen werden kann. Und sind Angleichungsprozesse und/oder wechselseitige Einflussnahmen von Metropolen und ‚Provinz‘ auf die Entwicklung sozialer Bewegungen festzustellen?
Re-Aktionen auf Flucht und Vertreibung in der Aufnahmegesellschaft der Bundesrepublik
Volume Editors: and
Die Beiträge des Bandes untersuchen an lokalen und regionalen Beispielen Erinnerungsgeschichten von Annahme- und Abweisungserfahrungen, von Integrationsbemühungen und Abgrenzungsverhalten der Aufnahmegesellschaften gegenüber Flüchtlingen und Vertriebenen in der Nachkriegszeit und frühen Bundesrepublik. Die Integrationsverläufe der „Neubürgerinnen“ und „Neubürger“ waren von einer Vielzahl von Faktoren abhängig: Neben der Politik der jeweiligen Besatzungsmacht und der Frage, wie die Zwangsmigrantinnen und -migranten selbst mit ihrer schwierigen Situation umgingen, hing der Erfolg vor allem von der Haltung der Einheimischen gegenüber den Neuankömmlingen ab. Dabei waren beide Gruppen bei weitem nicht homogen. Verhaltensweisen der Aufnahmegesellschaften konnten sich lokal und regional stark voneinander unterscheiden, wodurch der Prozess des Einlebens beschleunigt, verzögert oder behindert wurde. Der Band thematisiert die Probleme des Aufeinandertreffens und des SichArrangierens sowohl aus dem Blickwinkel der Ankommenden wie auch der ansässigen Bevölkerung und überprüft das gängige Narrativ einer erfolgreichen Integrationsgeschichte.
Briefwechsel von Annette Schücking mit ihrer Familie (1941-1943)
Feldpostbriefe bieten aufschlussreiche Einblicke in den Alltag des Krieges und das subjektive Erleben. Bislang kaum erforscht wurde die Feldpost der zahlreichen weiblichen Helfer der Wehrmacht oder des Deutschen Roten Kreuzes.
Die Edition der Briefe und Tagebücher von Annette Schücking, die von 1941 bis 1943 als DRK-Schwesternhelferin in der Ukraine und im Kaukasus tätig war, sowie der brieflichen Korrespondenz ihrer Familie, die in Westfalen den Kriegsalltag an der »Heimatfront« erlebte, trägt zur Schließung dieser Forschungslücke bei. Annette Schücking berichtete nicht nur über den Alltag in den Soldatenheimen, sondern auch über ihre eigenen Erfahrungen – offen und kritisch reflektiert.
Rechtskatholizismus in der Weimarer Republik
Die Bedrohung und Untergrabung von Demokratien werden heute wieder lebhaft diskutiert. Viele aktuelle Entwicklungen erinnern an das Scheitern der Weimarer Republik. Dieser Band fragt nach dem Anteil der damaligen „Rechtskatholiken“, unter ihnen Franz von Papen, am Untergang der ersten deutschen Demokratie. Gehörten sie zu den „Totengräbern der Republik“? Die Beiträge nähern sich der Definition des Begriffs „Rechtskatholizismus“ und analysieren das ambivalente Verhältnis von „Rechtskatholiken“ zur katholischen Amtskirche und die Verbindungen in den Vatikan. Auch regionale Netzwerke rechtskatholischer Akteure in ihren Hochburgen Westfalen und Rheinland sowie wichtige überregionale Bezüge und transnationale Perspektiven werden aufgezeigt. Ausblickend wird diskutiert, wie viel Katholisches in heutigen rechten Strömungen steckt − und wie viel Rechtspopulismus im heutigen Katholizismus.