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  • Author or Editor: Claudia Öhlschläger x
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Zum Verhältnis von Literatur und Ethik im epischen Werk Peter Handkes
Wie viel Gutes braucht ein Werk, um als moralisches zu gelten? Wie viel Moral, um sehnsuchtsvoll zu bleiben? Und wie viel Sehnsucht, um am Guten festzuhalten?
Das Werk von Peter Handke ist eines der umstrittensten: Was sich in ihm vielfach als moralischer Anspruch zeigt, wird in der Kritik als narzisstische Überhöhung des Autors, als esoterische Botschaft oder romantisierende Weltvergessenheit bewertet. Geschätzt wurde lange Zeit die produktive Selbstsuche, die sich aus Handkes Texten herauslesen lässt, doch spätestens mit der Veröffentlichung der Jugoslawien-Schriften hat das Werk in der öffentlichen Wahrnehmung – aus moralischer Perspektive – ausgedient. Unter Rückgriff auf zeitgenössische ethisch-ästhetische Theorien wird das epische Werk des Autors auf seinen Status und seine Besonderheiten hin befragt.
Poetik und Ethik eines Narrativs zwischen Wissenskultur und Weltverhalten
Author:
Das Meer entzieht sich der theoretischen Anschauung. Als das Unberechenbare und Gestaltlose schlechthin wirft es den Reisenden stets auf die individuelle Bewältigung der Naturgewalten zurück. Die Überlieferung von Weltneugierde und Abenteuerlust vollzieht sich im Medium des Reiseberichtes zwischen Vorgängern und Nachfahren: Bewahrt das Weltbild seinen Bezug zur Lebenswelt allein durch die stets neuerliche Konfrontation mit der Elementarnatur, so erhält der schiere existentielle Ernst sein bewegendes Pathos erst aus der verklärenden Perspektive einer ästhetischen Darstellung. Die Untersuchung skizziert eine Poetologie des Abenteuers, welche das Erleben und Überliefern von Alterität gleichermaßen als epistemologisch-sprachanalytisches wie ethisch-existentielles Dilemma identifiziert. Sieben textkritische Analysen verfolgen den Topos der Meerfahrt vom Spätmittelalter bis in die Postmoderne.
Wege in die filmische Moderne
In diesem Jahr wäre Michelangelo Antonioni (1912-2007), einer der großen Kinovisionäre des 20. Jahrhunderts und Hauptrepräsentant der filmischen Moderne, hundert Jahre alt geworden.
Das Jubiläum nimmt der vorliegende Band zum Anlass, das wirkmächtige Œuvre des Italieners einer Neusichtung zu unterziehen – und zwar in seiner ganzen Breite, das heißt angefangen bei dem bereits erstaunlich eigenwilligen Spielfilmdebüt, dem etwas anderen Film noir Cronaca di un amore, über die in den 1960er Jahren entstandenen Meisterwerke wie La notte, L’eclisse oder Blow up, mit denen der Regisseur Weltruhm erlangte, bis hin zum Episodenfilm Jenseits der Wolken, den der damals 83-jährige Antonioni in Kooperation mit Wim Wenders, einem seiner großen Bewunderer, realisierte.
Mode, Pornographie und Sport
Der Band thematisiert den Zusammenhang von Kultur und Geschlecht in der literarischen Moderne. Mit der auf den ersten Blick vielleicht überraschenden Zusammenstellung von Mode, Sport und Pornographie werden drei gesellschaftliche Bereiche in den Mittelpunkt gerückt, deren Praktiken und Diskurse durch den gesellschaftlichen Modernisierungsprozess seit dem Ausgang des 19. Jahrhunderts hervorgebracht und verändert werden. Sie tragen aber auch selbst zu Prozessen der Modernisierung bei und überschneiden sich dadurch auf vielfache Weise. Im Zentrum stehen Praktiken, Darstellungen, Diskursivierungen und Medialisierungen des nackten, bekleideten und bewegten Körpers, die Möglichkeiten und Grenzen der Modernisierung reflektieren.
Zur Poetik der Oberfläche bei Adalbert Stifter
Die Literatur Adalbert Stifters (1805–1868) ist durch das ästhetische Phänomen der Oberfläche geprägt. Dieser Begriff gewinnt durch die in diesem Band vorgenommenen Konstellationen zwischen Malerei, Visualität und Literatur an Kontur. Während im Epochenkontext des Realismus um 1850 ,Oberfläche‘ sich vor allem als Kategorie der Mimesis von Wirklichkeit behauptet, werden bei Stifter vornehmlich gestaltlose Oberflächenphänomene wie Fleck, Glanz und Finsternis aufgerufen. In dem Maße, wie diese Phänomene im Sinne einer Verschränkung von Erscheinen/Sichtbarmachen und Verlöschen/Verschwinden literarisch verarbeitet werden, trägt sich, wie sich im Kontext der Beiträge abzeichnet, ein moderner Zug in Stifters Prosa des 19. Jahrhunderts ein.
Aktuelle Positionen der Vergleichenden Literatur- und Kulturwissenschaft
Der Band geht auf eine Ringvorlesung an der Universität Paderborn im Sommersemester 2017 zurück. Die versammelten Beiträge gegenwärtiger Fachvertreter*innen unternehmen eine aktuelle Standortbestimmung der Komparatistik. Diskutiert werden vor diesem Hintergrund und anhand paradigmatischer Beispiele (1) die Ausweitung der Literaturwissenschaften – zu denen die Komparatistik seit ihrer Gründung und nach wie vor zu zählen ist – zu den Kulturwissenschaften, (2) Möglichkeiten des Fortbestehens und der Neubegründung komparatistischer Traditionen sowie (3) Konzeptionen des Faches, denen ein transkulturelles Verständnis der – insbesondere europäischen – Literatur und Kultur von der Antike bis zur Gegenwart zugrunde liegt.
Formen und Funktionen von Pluralität in der ästhetischen Moderne
Der Band unternimmt die kritische Revision eines lange dominanten Diskurses über die ästhetische Moderne, der sie auf absolute Zeitgenossenschaft, Neuheit und Einstimmigkeit festzulegen suchte. Dagegen wird hier die Vielfalt als eigentliches Prinzip und kultureller Motor der ästhetischen Moderne herausgestellt. Diese Vielfalt hat ihren Grund im Wandel geschichtlicher Erfahrung in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts, die mit dem Theorem der Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen die Verzeitlichung der Einbildungskraft reflexiv in den Blick bekommt und damit die perspektivische Vielheit einander überlagernder Kulturen und Stile.
Tierethik im kulturgeschichtlichen Kontext
Zwischen Mensch und Tier bestehen Grenzen, die manchmal übersprungen, oft aber beansprucht werden. In der Begegnung mit dem Tier kann der Mensch nicht nur seine eigene Verfasstheit reflektieren, er wird auch mit dem konfrontiert, was dem Tier scheinbar fehlt: die Sprache. Tierethik ist nicht nur Sympathie mit dem Tier, nicht Tiermoral, die das Tier vor dem Zugriff des Menschen verteidigen möchte. Tierethik heißt, die erstaunlich durchlässigen Grenzen zwischen Tier und Mensch aufzuzeigen, nach Tierversuchen, Tierhaltung, nach dem Tier in der Sprache, nach dem Tötungsverbot, nach Tiergeschichten zu fragen, diese in interdisziplinären Kontexten zu diskutieren. Dabei erweisen sich gerade die Brechungen von Grenzerfahrungen und -begegnungen zwischen Mensch und Tier auch aus theologisch-anthroplogischer wie ästhetisch-literarischer Perspektive als besonders interessant und fruchtbar.
Ästhetik und Ethik minimalistischer Formen
Minimalistische Reduktionen des Textes bieten ästhetische und ethische Differenzierungen, die hier in einem weiten kulturgeschichtlichen Rahmen präsentiert werden.
Der Spruch im Alten Testament, die Fragmente Heraklits oder die Aphorismen von Kafka, die Maximen der Moralisten und das japanische Haiku – sie alle sind Experimente knappster Verdichtung, die sich gerade deshalb als zeitresistent erwiesen haben. Gleichwohl setzt die Linguistik die Textgröße oftmals erst oberhalb des Einzelsatzes an. Der Band versammelt ein weites Spektrum von Beiträgen aus Philosophie, Theologie, Soziologie, Sprach-, Literatur- und Musikwissenschaft zu einem interdisziplinären, vielstimmigen Gespräch – über die Grenzen der Kulturen wie der Zeiten hinweg. Gebündelt sind diese Beobachtungen im Stichwort der Nanotextualität, um die Effizienz extremer Konzentration in ästhetischen, ethischen und logischen Konsequenzen zu vergleichen.
Die neue Moralismusdebatte am Beispiel Dostoevskijs
In welchem Verhältnis stehen Schönheit und Moral zueinander?
Während diese Frage für die Literaturwissenschaft lange Zeit kaum ein Thema war, gingen in den letzten Jahren von der angelsächsischen analytischen Ästhetik Positionen aus, denen zufolge der ethische Wert von Literatur entscheidenden Einfluss auf ihren ästhetischen Wert besitze.
Gut und schön? systematisiert die Grundbegriffe, Thesen und Argumente dieser Moralismusdebatte und fächert ein Spektrum von Positionen aus analytischer wie kontinentaler Philosophie und Literaturtheorie zur Relation des ethischen und des ästhetischen Wertes der Literatur auf. Dabei bietet sich Dostoevskijs Werk in besonderem Maße als Reflexionsgegenstand für diese Fragestellung an.