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Abstract
This chapter brings Ludwig Wittgenstein and Paul Valéry into dialogue, both of which are seen as advocates of an understanding of philosophy as self-transformative practice. They will be discussed as theorists of an (em-)practical knowledge that can only be achieved in action. Such knowledge is accompanied by a certainty arising from the interior perspective of a practice, which thus depends on ways of actually performing this practice. For both thinkers, (em-)practical forms of knowledge arise most centrally with respect to the philosophy of language. For both, the actual performance of a practice serves as a groundless reason of all philosophical argumentation. Both also derive from this starting point comparable consequences in relation to their own philosophical self-understandings, writing practices and theories of language. Finally, both express, with different emphases, an ascetic and therapeutic understanding of philosophy that is bound more closely to practical exercises than to propositional contents and claims of validity.
Dass Wissen für die Organisation der modernen Gesellschaft und des individuellen Lebens von zentraler Bedeutung ist, kann kaum bestritten werden. Und doch bleibt die Bedeutung des Wissens, der Rationalität, individuell wie sozial umstritten. Es scheint nicht nur unterschiedliche Arten des Wissens zu geben, sondern auch unterschiedliche Möglichkeiten, sich zu diesen Wissensformen noch einmal zu verhalten. Mit Begriffen wie 'Erziehung' oder 'Bildung' hat die Pädagogik immer schon auf diese Differenz zwischen dem Wissen und seiner subjektiven Bedeutung Bezug genommen. Zugleich hat sie aber gehofft, diese Differenz - im Namen der Rationalität des Wissens und gegen die Beliebigkeit subjektiver Meinungen oder Haltungen - aufheben zu können. Vielleicht ist aber die Unmöglichkeit einer solchen Aufhebung gerade das, was die Notwendigkeit pädagogischen Nachdenkens erst und immer wieder neu einsehbar macht.
Dass Wissen für die Organisation der modernen Gesellschaft und des individuellen Lebens von zentraler Bedeutung ist, kann kaum bestritten werden. Und doch bleibt die Bedeutung des Wissens, der Rationalität, individuell wie sozial umstritten. Es scheint nicht nur unterschiedliche Arten des Wissens zu geben, sondern auch unterschiedliche Möglichkeiten, sich zu diesen Wissensformen noch einmal zu verhalten. Mit Begriffen wie 'Erziehung' oder 'Bildung' hat die Pädagogik immer schon auf diese Differenz zwischen dem Wissen und seiner subjektiven Bedeutung Bezug genommen. Zugleich hat sie aber gehofft, diese Differenz - im Namen der Rationalität des Wissens und gegen die Beliebigkeit subjektiver Meinungen oder Haltungen - aufheben zu können. Vielleicht ist aber die Unmöglichkeit einer solchen Aufhebung gerade das, was die Notwendigkeit pädagogischen Nachdenkens erst und immer wieder neu einsehbar macht.
Eine Begründung, die auf rationaler Basis das Vernünftige vom Unvernünftigen, das Sinnvolle vom Sinnlosen, das Wahre vom Unwahren trennt, ist kaum noch vorstellbar, wenn die Kriterien für eine Abgrenzung selbst umstritten bleiben. Aber dominante oder hegemoniale Sinnordnungen bleiben dennoch umstritten: Sie müssen ihre Akzeptanz und Bindungskraft gegen konkurrierende Perspektiven immer wieder neu hervorbringen und verteidigen. Dies mag einerseits durch die Abgrenzung gegenüber dem als »unvernünftig« oder »sinnlos« Etikettierten geschehen; andererseits wird es aber auch darauf ankommen, für die eigene »Vernünftigkeit« zu werben. Es wird autorisierende Verführungsstrategien geben, die auf unterschiedliche Weise die Bindung an das scheinbar Selbstverständliche sichern sollen.
Eine Begründung, die auf rationaler Basis das Vernünftige vom Unvernünftigen, das Sinnvolle vom Sinnlosen, das Wahre vom Unwahren trennt, ist kaum noch vorstellbar, wenn die Kriterien für eine Abgrenzung selbst umstritten bleiben. Aber dominante oder hegemoniale Sinnordnungen bleiben dennoch umstritten: Sie müssen ihre Akzeptanz und Bindungskraft gegen konkurrierende Perspektiven immer wieder neu hervorbringen und verteidigen. Dies mag einerseits durch die Abgrenzung gegenüber dem als »unvernünftig« oder »sinnlos« Etikettierten geschehen; andererseits wird es aber auch darauf ankommen, für die eigene »Vernünftigkeit« zu werben. Es wird autorisierende Verführungsstrategien geben, die auf unterschiedliche Weise die Bindung an das scheinbar Selbstverständliche sichern sollen.
The series “Aesthetic Practice” is dedicated to the investigation of practice dimensions of the arts from a transdisciplinary perspective, but also to the exploration of everyday aesthetic practices.It will address how works of art can be understood as manifestations of practices, such as exercises, rehearsals, improvisations, writing processes, acts of sketching or designing. These practices can furthermore be considered in their eespective aesthetic intrinsic value as well as explored in contexts beyond the art world. Other focal points include work on aesthetic practices in the context of a postcolonial aesthetics as well as activity-theoretical investigations of the relationship between action, practice, and aesthetic practice, which complement the current praxeological turn in the humanities and social sciences with an aesthetic perspective.