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Anlass des Bandes ist das Centenarium von Thomas Manns Novelle »Tod in Venedig«, in der Gustav Aschenbach als ein der historischen Wissenschaft verpflichteter Schriftsteller in unsicheres Terrain jenseits rationaler Begrifflichkeit gerät, ins Sehnsuchtsland der Liebe und des Schönen, und schließlich in einen Grenzbereich, in dem alles Gestaltete ins Gestaltlose, Amorphe übergeht, in den Tod. Nicht zufällig ist Venedig dafür topisch, Aschenbach mit seinen ethischen, ästhetischen und epistemologischen Erschütterungen nicht allein. Venedig wurde zum Spiegel der Krisenerfahrungen um 1900. Die Bewegung »auf schwankendem Grund« wird bei Thomas Mann und seinen Zeitgenossen zum Motor der Kreativität.
Anlass des Bandes ist das Centenarium von Thomas Manns Novelle »Tod in Venedig«, in der Gustav Aschenbach als ein der historischen Wissenschaft verpflichteter Schriftsteller in unsicheres Terrain jenseits rationaler Begrifflichkeit gerät, ins Sehnsuchtsland der Liebe und des Schönen, und schließlich in einen Grenzbereich, in dem alles Gestaltete ins Gestaltlose, Amorphe übergeht, in den Tod. Nicht zufällig ist Venedig dafür topisch, Aschenbach mit seinen ethischen, ästhetischen und epistemologischen Erschütterungen nicht allein. Venedig wurde zum Spiegel der Krisenerfahrungen um 1900. Die Bewegung »auf schwankendem Grund« wird bei Thomas Mann und seinen Zeitgenossen zum Motor der Kreativität.
So reichen die vielfältigen Fortschreibungen und Transformationen – oftmals nur Allusionen auf die ursprünglich religiöse Ordnungsphantasie – weit über das frühe Mittelalter und die klassische Theologie hinaus. Selbst nach der Verabschiedung der Absolutheit theologischer Erklärungsmuster durch die Aufklärung faszinieren und inspirieren die Sieben Todsünden die Künste bis heute. Der Band versammelt Studien, die sich aus literatur-, medien- und kulturwissenschaftlicher Perspektive sowohl den einzelnen Todsünden superbia, invidia, ira, acedia, avaritia, gula, luxuria als auch dem Septupel insgesamt widmen.
So reichen die vielfältigen Fortschreibungen und Transformationen – oftmals nur Allusionen auf die ursprünglich religiöse Ordnungsphantasie – weit über das frühe Mittelalter und die klassische Theologie hinaus. Selbst nach der Verabschiedung der Absolutheit theologischer Erklärungsmuster durch die Aufklärung faszinieren und inspirieren die Sieben Todsünden die Künste bis heute. Der Band versammelt Studien, die sich aus literatur-, medien- und kulturwissenschaftlicher Perspektive sowohl den einzelnen Todsünden superbia, invidia, ira, acedia, avaritia, gula, luxuria als auch dem Septupel insgesamt widmen.
Tatsächlich ist die Theaterfeindlichkeit nicht nur ebenso alt wie das Theater selbst und gerade in Phasen der ›Hochkonjunktur‹ von Theaterkunst und theatraler Aktivität besonders häufig anzutreffen. An ihren vielgestaltigen Äußerungen lässt sich außerdem aufzeigen, dass die Gegner des Theaters nicht selten aufmerksamer und sensibler für die medialen Eigenheiten, die Effekte und nicht zuletzt die Verführungskräfte des Theaters sind als dessen Fürsprecher, und dass sie ihre Einwände pointiert zu artikulieren verstehen.
Tatsächlich ist die Theaterfeindlichkeit nicht nur ebenso alt wie das Theater selbst und gerade in Phasen der ›Hochkonjunktur‹ von Theaterkunst und theatraler Aktivität besonders häufig anzutreffen. An ihren vielgestaltigen Äußerungen lässt sich außerdem aufzeigen, dass die Gegner des Theaters nicht selten aufmerksamer und sensibler für die medialen Eigenheiten, die Effekte und nicht zuletzt die Verführungskräfte des Theaters sind als dessen Fürsprecher, und dass sie ihre Einwände pointiert zu artikulieren verstehen.
Allerdings lässt sich auch fragen, inwiefern das subjektzentrierte Bildungsverständnis der Moderne den »Sachen« jemals gerecht geworden ist. Mit der Idee von Bildung als Selbstgestaltung werden die Sachen zum Material und Durchgangspunkt der Bildung des Subjekts reduziert. Wenn jüngst nach dem Eigengewicht der Dinge gefragt wird, so steckt darin auch die Frage, wie die Sache(n) der Bildung in ihrer Materialität zu fassen ist bzw. sind.
Allerdings lässt sich auch fragen, inwiefern das subjektzentrierte Bildungsverständnis der Moderne den »Sachen« jemals gerecht geworden ist. Mit der Idee von Bildung als Selbstgestaltung werden die Sachen zum Material und Durchgangspunkt der Bildung des Subjekts reduziert. Wenn jüngst nach dem Eigengewicht der Dinge gefragt wird, so steckt darin auch die Frage, wie die Sache(n) der Bildung in ihrer Materialität zu fassen ist bzw. sind.
In der alltäglichen Medien- und Werbepraxis werden Bilder von spezifischen Tonsignets unterlegt, um sich dem Kaufinteressenten unauslöschlich einzuschreiben. Weiter kommentieren und vertiefen rhythmisierte Musikausschnitte den Fluss laufender Bilder. Dieses Verhältnis auch im Sinne einer Einheit der verschiedenen Zeichensysteme von Bild und Musik ist, vor allem von den historischen und medialen Voraussetzungen aus betrachtet, nicht fraglos hinzunehmen. Es betont weniger die Übergängigkeit zwischen den Medien im Sinne einer Synästhesie als vielmehr die Differenz, auf Grund derer erst an den Rändern durch einen Überschuss des jeweiligen Sinns von Hören und Sehen mögliche Berührungen zwischen der bildenden Kunst und der Musik entstehen. Dabei ist es die diachrone, dezidiert interdisziplinäre Herangehensweise, die eine umfassende Erschließung des Gegenstands aus kunst- und musikwissenschaftlicher Perspektive ermöglicht.
In der alltäglichen Medien- und Werbepraxis werden Bilder von spezifischen Tonsignets unterlegt, um sich dem Kaufinteressenten unauslöschlich einzuschreiben. Weiter kommentieren und vertiefen rhythmisierte Musikausschnitte den Fluss laufender Bilder. Dieses Verhältnis auch im Sinne einer Einheit der verschiedenen Zeichensysteme von Bild und Musik ist, vor allem von den historischen und medialen Voraussetzungen aus betrachtet, nicht fraglos hinzunehmen. Es betont weniger die Übergängigkeit zwischen den Medien im Sinne einer Synästhesie als vielmehr die Differenz, auf Grund derer erst an den Rändern durch einen Überschuss des jeweiligen Sinns von Hören und Sehen mögliche Berührungen zwischen der bildenden Kunst und der Musik entstehen. Dabei ist es die diachrone, dezidiert interdisziplinäre Herangehensweise, die eine umfassende Erschließung des Gegenstands aus kunst- und musikwissenschaftlicher Perspektive ermöglicht.
Die Zeit von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ist für den modernen Arbeitsbegriff von großer Relevanz. Literatur und Künste bringen in die Auseinandersetzung um die Arbeit spezifische Anregungen ein, weil sie sich nicht auf die aufklärerische Gegenüberstellung von positiv bewerteter Arbeit und negativ bewertetem Müßiggang reduzieren lassen. Häufig werten sie das ›Andere‹ des tätigen Lebens auf oder operieren mit Überblendungen zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit. Der Band erkundet die kultur-, sozial- und ästhetikgeschichtlichen Dimensionen dieser Thematik. Er sucht die von den Romantikern bevorzugten Inszenierungsräume von Arbeit und Müßiggang auf und schafft Begegnungen mit romantischen Figuren, die als Fleißige, Faulpelze, Künstler, Taugenichtse, Wanderer oder Mittagsschläfer die imaginierten Welten bevölkern.
Die Zeit von der Mitte des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts ist für den modernen Arbeitsbegriff von großer Relevanz. Literatur und Künste bringen in die Auseinandersetzung um die Arbeit spezifische Anregungen ein, weil sie sich nicht auf die aufklärerische Gegenüberstellung von positiv bewerteter Arbeit und negativ bewertetem Müßiggang reduzieren lassen. Häufig werten sie das ›Andere‹ des tätigen Lebens auf oder operieren mit Überblendungen zwischen Arbeit und Nicht-Arbeit. Der Band erkundet die kultur-, sozial- und ästhetikgeschichtlichen Dimensionen dieser Thematik. Er sucht die von den Romantikern bevorzugten Inszenierungsräume von Arbeit und Müßiggang auf und schafft Begegnungen mit romantischen Figuren, die als Fleißige, Faulpelze, Künstler, Taugenichtse, Wanderer oder Mittagsschläfer die imaginierten Welten bevölkern.