Wilhelm Worringers Theoreme zu Ornament und Fläche, sein Plädoyer für eine neue Denksinnlichkeit (Spiritualität) und seine radikale Absage an das klassische Nachahmungsparadigma erweisen sich als Schlüsselargumente der hier eröffneten These, dass die Künste um 1900 auf das Krisensymptom entzogener Wirklichkeit und Referentialität mit dem Paradox der Sichtbarmachung unsichtbarer Evidenzen reagieren. Wie bedeutsam Worringers anthropologisch argumentierende Studie 'Abstraktion und Einfühlung' (1908) insbesondere für die poetischen, photographischen und künstlerischen Konzepte der Moderne ist, wird unter anderem an den Werken von Strindberg, Rilke, Hofmannsthal, Klimt, Loos, Moholy-Nagy aufgezeigt
Wilhelm Worringers Theoreme zu Ornament und Fläche, sein Plädoyer für eine neue Denksinnlichkeit (Spiritualität) und seine radikale Absage an das klassische Nachahmungsparadigma erweisen sich als Schlüsselargumente der hier eröffneten These, dass die Künste um 1900 auf das Krisensymptom entzogener Wirklichkeit und Referentialität mit dem Paradox der Sichtbarmachung unsichtbarer Evidenzen reagieren. Wie bedeutsam Worringers anthropologisch argumentierende Studie 'Abstraktion und Einfühlung' (1908) insbesondere für die poetischen, photographischen und künstlerischen Konzepte der Moderne ist, wird unter anderem an den Werken von Strindberg, Rilke, Hofmannsthal, Klimt, Loos, Moholy-Nagy aufgezeigt
Literarische Texte hinterfragen nicht nur die Souveränität moralischen Handelns, sondern auch die Souverä-nität von Sprachhandlungen. Kultur und Kulturwissenschaften haben in jüngster Zeit ein erneutes Interesse an literarisch-ästhetischen Reflexionen ethischen Denkens und Handelns bekundet. Fast ließe sich von einem „ethical turn“ sprechen. Der Band Narration und Ethik fragt nach dem jeweils historischen und kulturellen Stellenwert solcher Reflexionen, nach der Kasuistik von Handlungen und deren Valorisierung in der europäi-schen, außereuropäischen Literatur und in der Philosophie. Einzelne Fall-studien stellen unter Beweis, dass literarische Erzählungen und Erzähl-strukturen normativen Vorgaben nicht einfach folgen, sondern dass sie viel-mehr das Konfliktpotential möglicher Handlungsweisen zur Diskussion stel-len, Handlungsentwürfe modellieren oder gar suspendieren.
Literarische Texte hinterfragen nicht nur die Souveränität moralischen Handelns, sondern auch die Souverä-nität von Sprachhandlungen. Kultur und Kulturwissenschaften haben in jüngster Zeit ein erneutes Interesse an literarisch-ästhetischen Reflexionen ethischen Denkens und Handelns bekundet. Fast ließe sich von einem „ethical turn“ sprechen. Der Band Narration und Ethik fragt nach dem jeweils historischen und kulturellen Stellenwert solcher Reflexionen, nach der Kasuistik von Handlungen und deren Valorisierung in der europäi-schen, außereuropäischen Literatur und in der Philosophie. Einzelne Fall-studien stellen unter Beweis, dass literarische Erzählungen und Erzähl-strukturen normativen Vorgaben nicht einfach folgen, sondern dass sie viel-mehr das Konfliktpotential möglicher Handlungsweisen zur Diskussion stel-len, Handlungsentwürfe modellieren oder gar suspendieren.