Benthiens Buch lotet die vielfältigen Dimensionen des Barocken Schweigens in Literatur, Künsten und anderen Diskursen aus. Die Studie begreift Schweigen nicht nur als diskursives Anderes, als nonverbale Kommunikation und rhetorische Kontrafaktur, sondern untersucht seine konkrete Eigendynamik. Auf fundamentalere Weise als in nachfolgenden Epochen berührt Schweigen im Barock das Problem der Repräsentation. Als ›Entzug von Darstellung‹ ist es im Zeitalter der Eloquenz ein Grenzphänomen, das sich besonders in Paradoxien offenbart. Benthien berücksichtigt Quellen aus ganz unterschiedlichen Feldern wie Literatur, Emblematik, Bildende Kunst, Theater, Oper, Philosophie, Theologie, Mystik, Moralistik, Klugheitslehren, Enzyklopädik und Naturwissenschaften. Den Schwerpunkt bildet die deutschsprachige Literatur des 17. Jahrhunderts, insbesondere die Bereiche des Dramas und der Lyrik.
Benthiens Buch lotet die vielfältigen Dimensionen des Barocken Schweigens in Literatur, Künsten und anderen Diskursen aus. Die Studie begreift Schweigen nicht nur als diskursives Anderes, als nonverbale Kommunikation und rhetorische Kontrafaktur, sondern untersucht seine konkrete Eigendynamik. Auf fundamentalere Weise als in nachfolgenden Epochen berührt Schweigen im Barock das Problem der Repräsentation. Als ›Entzug von Darstellung‹ ist es im Zeitalter der Eloquenz ein Grenzphänomen, das sich besonders in Paradoxien offenbart. Benthien berücksichtigt Quellen aus ganz unterschiedlichen Feldern wie Literatur, Emblematik, Bildende Kunst, Theater, Oper, Philosophie, Theologie, Mystik, Moralistik, Klugheitslehren, Enzyklopädik und Naturwissenschaften. Den Schwerpunkt bildet die deutschsprachige Literatur des 17. Jahrhunderts, insbesondere die Bereiche des Dramas und der Lyrik.
Als Meidungsgebote nehmen Tabus kulturelle Regelungsfunktionen ein und dienen der Sicherung einer Wertegemeinschaft. Sie beziehen sich auf kulturelle Felder, die emotional stark besetzt sind. Deshalb werden Tabuverletzungen nicht nur durch konkrete Strafen geahndet, sondern sind vor allem durch Affektökonomien reguliert, durch die sich Gefühle von Schuld, Scham und Peinlichkeit unwillkürlich einstellen. Nur wenige Tabus wie das Tötungs- oder das Inzesttabu haben universelle Bedeutung. Viele Tabus sind kulturspezifisch und in ihrer Geltung und Reichweite geschlechtsspezifisch codiert. Der Band „TABU“ nimmt insbesondere solche Phänomene in den Blick, denn gerade in der Auseinandersetzung mit Interkulturalität und Gender erweisen sich Tabus als Bedeutungsknoten von Kultur. Eine herausragende Rolle spielen dabei die Künste, die Tabus nicht nur reflektieren, sondern durch die Inszenierung von Tabubrüchen ihr innovatives Potential freisetzen.
Als Meidungsgebote nehmen Tabus kulturelle Regelungsfunktionen ein und dienen der Sicherung einer Wertegemeinschaft. Sie beziehen sich auf kulturelle Felder, die emotional stark besetzt sind. Deshalb werden Tabuverletzungen nicht nur durch konkrete Strafen geahndet, sondern sind vor allem durch Affektökonomien reguliert, durch die sich Gefühle von Schuld, Scham und Peinlichkeit unwillkürlich einstellen. Nur wenige Tabus wie das Tötungs- oder das Inzesttabu haben universelle Bedeutung. Viele Tabus sind kulturspezifisch und in ihrer Geltung und Reichweite geschlechtsspezifisch codiert. Der Band „TABU“ nimmt insbesondere solche Phänomene in den Blick, denn gerade in der Auseinandersetzung mit Interkulturalität und Gender erweisen sich Tabus als Bedeutungsknoten von Kultur. Eine herausragende Rolle spielen dabei die Künste, die Tabus nicht nur reflektieren, sondern durch die Inszenierung von Tabubrüchen ihr innovatives Potential freisetzen.