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Geschlossener Zyklus oder offenes Textnetz, harmonischer Abschluß oder verstörende Öffnung? Friedrich Spees Gedichtbuch Trutznachtigall umfaßt in verschiedenen Ausgaben mal 52, mal 51 Verstexte. Autorisiert ist nur die kürzere Fassung; erst der Herausgeber der postumen, anderthalb Jahrzehnte nach Spees Tod erschienenen Erstausgabe ergänzt das 52. Nachtigallenlied. Dennoch zog man gerade diesen angehängten Text immer wieder heran, um Spees Buch in seiner Gesamtheit zu charakterisieren, seine Struktur, zentrale Motive und Themen zusammenzufassen. An diesem Fall läßt sich daher exemplarisch beobachten, wie einerseits ein Gedicht die Wahrnehmung einer kompletten Sammlung zu beeinflussen vermag und wie es andererseits je nach seiner Textumgebung andere poetologische Farben gewinnt. Ein Blick auf die Rezeptionsgeschichte zeigt das Nachwirken dieser Dynamik, insbesondere im Bamberger Weihnachtslied “WAch Nachtigall wach auff”.
Abstract
Der Beitrag verfolgt den Sinngehalt von Logaus Pseudonym “Salomon von Golaw”. König Salomo, der als wichtigster Verfasser der alttestamentarischen Weisheitsliteratur gilt, wird als exemplarischer Weiser immer wieder herbeizitiert, wenn es darum geht, die Gültigkeit überlieferten Wissens zu verbürgen. Der Name ‘Salomon’ tritt metonymisch aber außerdem für eine bestimmte Art der Textorganisation und für ein Spektrum von Möglichkeiten ein, sich derart prasentierten Texten zu nähern. Über frühneuzeitliche Bibelkommentare, moraldidaktische und erbauliche Texte zum Buch der Sprüche und zum Prediger Salomonis soll hier ein Zugang zu Logaus Epigrammen gesucht werden. Laden sie zu ähnlichen oder ganz anderen Rezeptionsmodi als die salomonischen Schriften der Bibel ein? Dabei ist auch daran zu erinnern, daß Salomo jenseits göttlicher Autorisierung nicht ohne menschliche Makel ist.
Abstract
Der Beitrag verfolgt den Sinngehalt von Logaus Pseudonym “Salomon von Golaw”. König Salomo, der als wichtigster Verfasser der alttestamentarischen Weisheitsliteratur gilt, wird als exemplarischer Weiser immer wieder herbeizitiert, wenn es darum geht, die Gültigkeit überlieferten Wissens zu verbürgen. Der Name ‘Salomon’ tritt metonymisch aber außerdem für eine bestimmte Art der Textorganisation und für ein Spektrum von Möglichkeiten ein, sich derart prasentierten Texten zu nähern. Über frühneuzeitliche Bibelkommentare, moraldidaktische und erbauliche Texte zum Buch der Sprüche und zum Prediger Salomonis soll hier ein Zugang zu Logaus Epigrammen gesucht werden. Laden sie zu ähnlichen oder ganz anderen Rezeptionsmodi als die salomonischen Schriften der Bibel ein? Dabei ist auch daran zu erinnern, daß Salomo jenseits göttlicher Autorisierung nicht ohne menschliche Makel ist.
Die Interpretationen verdeutlichen dabei die Verwurzelung von Draesners Lyrik in literarischen Traditionen ebenso wie den selbständigen und innovativen Charakter ihrer experimentellen lyrischen Fakturen. Der Band will die Geschichte und das Gestaltungsspektrum des Werkzusammenhangs anhand von exemplarischen Gedichtinterpretationen nachzeichnen und zudem einen Beitrag zur Gegenwartsliteraturforschung im Allgemeinen wie zur Lyrikologie im Besonderen leisten.
Die Interpretationen verdeutlichen dabei die Verwurzelung von Draesners Lyrik in literarischen Traditionen ebenso wie den selbständigen und innovativen Charakter ihrer experimentellen lyrischen Fakturen. Der Band will die Geschichte und das Gestaltungsspektrum des Werkzusammenhangs anhand von exemplarischen Gedichtinterpretationen nachzeichnen und zudem einen Beitrag zur Gegenwartsliteraturforschung im Allgemeinen wie zur Lyrikologie im Besonderen leisten.