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Die Abhandlung untersucht die deutschen Übersetzungen der Théodicée (1710) und der Monadologie (1714) von Gottfried Wilhelm Leibniz. Dabei zeigt sich, daß es einen engen Zusammenhang zwischen der impliziten Übersetzungstheorie der jeweiligen Übersetzer und Christian Wolffs Programm einer deutschen Wissenschaftssprache gibt. Der Aufsatz zeigt am Beispiel der philosophischen Fachterminologie, wie die Übersetzer dieses Wissenschaftssprachprogramm in unterschiedlicher Weise realisieren. Der Begriff der ‘Leibniz-Wolffschen-Schulphilosophie’ gewinnt vor diesem Hintergrund neue Plausibilität: Leibniz wird von den ‘Wolffianischen’ Übersetzem als ein Autor konstruiert, der Leibniz auch philosophisch nahesteht. Die fachsprachliche Übersetzungspraxis spielt dabei eine zentrale Rolle.