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Abstract
Der Beitrag widmet sich der Reflexion von (Schreib-)Arbeit im Kontext von Sozialen Medien, insbesondere von Twitter. Am Beispiel von poetologischen und literarischen Texten aus verschiedenen Phasen der deutschsprachigen Twitterliteraturgeschichte fragt er nach den Einsatzpunkten einer materialistischen Analyse von digitaler Gegenwartsliteratur zwischen medienwissenschaftlichen Positionen und der Diskussion neuer Formen von Arbeit. In einer dreifachen Lektüre der Schreibarbeit auf Twitter – aus einer konventionell materialistischen Perspektive, mit der Akteur-Netzwerk- und der Affordanztheorie sowie im Rückgriff auf die literarische Selbstreflexion des Schreibens – wird sie als eine Form der platform work beschrieben. Indem er die angesprochenen Perspektiven miteinander verbindet, ist der Beitrag als eine Experimentalanordnung zur Frage zu verstehen, wie ‚alter‘ Materialismus und Neue Materialismen in der Analyse von Gegenwartsliteratur zusammengeführt werden können.
Abstract
Der Aufsatz nimmt am Beispiel von Berit Glanz’ Pixeltänzer (2019) und Juan S. Guses Miami Punk (2019) die Frage in den Blick, inwiefern konventionelle, tendenziell realistisch erzählende Gegenwartsliteratur ein digitales Verständnis von Textualität aufnimmt. Ausgangspunkt für die Überlegungen sind Kenneth Goldsmiths Reflexionen zum uncreative writing, die diesen Bereich der Gegenwartsliteratur allerdings zugunsten einer digitalen Avantgarde-Literatur ausschließen. Der Aufsatz zeigt, dass Guse und Glanz durchaus mit Verfahren des Textmanagements arbeiten und textuelle Ökosysteme im Sinne Goldsmiths entwerfen, die weit über das im Buchformat als Roman Veröffentlichte hinausgehen. Der Einfluss des Digitalen auf die Gegenwartsliteratur ist also nicht nur in plattformgebundenen Phänomenen wie ‚Twitteratur‘ und ‚Insta-Poetry‘ zu beobachten, sondern auch in etablierten Formen literarischen Schreibens.
Einerseits wird Drastik als Modus der Darstellung begriffen, der regelmäßig die Frage nach den Grenzen der Kunst aufwirft. Andererseits werden mit dem Drastischen weder eine bestimmte Epoche noch bestimmte Gegenstände, sondern genuin sprachliche Erfahrungen adressiert. Im Anschluss an eine Debatte über das Drastische, die noch nicht über tentative Ansätze hinausgekommen ist, führt der Sammelband vor Augen, dass eine Ästhetik des Drastischen nur auf der Grundlage eines systematisch präziser umrissenen, historisch aber weiter ausgreifenden Begriffs zu erschließen ist.
Einerseits wird Drastik als Modus der Darstellung begriffen, der regelmäßig die Frage nach den Grenzen der Kunst aufwirft. Andererseits werden mit dem Drastischen weder eine bestimmte Epoche noch bestimmte Gegenstände, sondern genuin sprachliche Erfahrungen adressiert. Im Anschluss an eine Debatte über das Drastische, die noch nicht über tentative Ansätze hinausgekommen ist, führt der Sammelband vor Augen, dass eine Ästhetik des Drastischen nur auf der Grundlage eines systematisch präziser umrissenen, historisch aber weiter ausgreifenden Begriffs zu erschließen ist.