Search Results
Abstract
Das Psalmenbuch ist eine Komposition sui generis. Einerseits präsentiert es sich als eine Zusammenstellung von 150 Einzelpsalmen, die als solche entstanden sind und gelesen werden wollen. Andererseits gibt es zahlreiche Indizien dafür, daß diese 150 Einzeltexte in kleineren und/oder größeren kompositionellen Zusammenhängen stehen. Um diese von Redaktionen intendierten Zusammenhänge textgemäβ zu erfassen, müssen synchrone und diachrone Analysemethoden kombiniert werden. Der formgeschichtliche Ansatz kann dabei nur eine sekundäre Funktion übernehmen, da die meisten Psalmen nachkultische Dichtungen sind und weil der Psalter nicht als "Kultbuch" entstanden ist. Von besonderer Bedeutung für die Rekonstruktion der Entstehungsgeschichte der Teilsammlungen und des Gesamtpsalters sind sozialgeschichtliche und intertextuelle Fragestellungen.