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Im Mittelpunkt des Beitrags steht Thomas Manns Auseinandersetzung mit James Joyce. Dass Joyce von Seiten der Literaturkritik wie von der Literaturwissenschaft in den vierziger Jahren endgültig zum Inbegriff eines modernen Autors erklärt wird, löst bei Thomas Mann poetologische Refl exionen aus, die um das Problem der Vereinbarkeit von Avantgardismus und Verständlichkeit der modernen Literatur kreisen. „Ulysses is a novel to end all novels“, liest Thomas Mann in einer Joyce-Monographie von Harry Levin, während er selbst an seinem „wildesten Buch“, dem Faustus-Roman, arbeitet. Der Beitrag zeichnet nach, wie Thomas Mann im Doktor Faustus ästhetische Radikalität und Verständlichkeit zu verbinden sucht. Offensichtlich will er gerade mit diesem Werk als Wahlverwandter von James Joyce wahrgenommen werden, ohne die Lesbarkeit des Textes zu gefährden.
Anlass des Bandes ist das Centenarium von Thomas Manns Novelle »Tod in Venedig«, in der Gustav Aschenbach als ein der historischen Wissenschaft verpflichteter Schriftsteller in unsicheres Terrain jenseits rationaler Begrifflichkeit gerät, ins Sehnsuchtsland der Liebe und des Schönen, und schließlich in einen Grenzbereich, in dem alles Gestaltete ins Gestaltlose, Amorphe übergeht, in den Tod. Nicht zufällig ist Venedig dafür topisch, Aschenbach mit seinen ethischen, ästhetischen und epistemologischen Erschütterungen nicht allein. Venedig wurde zum Spiegel der Krisenerfahrungen um 1900. Die Bewegung »auf schwankendem Grund« wird bei Thomas Mann und seinen Zeitgenossen zum Motor der Kreativität.
Anlass des Bandes ist das Centenarium von Thomas Manns Novelle »Tod in Venedig«, in der Gustav Aschenbach als ein der historischen Wissenschaft verpflichteter Schriftsteller in unsicheres Terrain jenseits rationaler Begrifflichkeit gerät, ins Sehnsuchtsland der Liebe und des Schönen, und schließlich in einen Grenzbereich, in dem alles Gestaltete ins Gestaltlose, Amorphe übergeht, in den Tod. Nicht zufällig ist Venedig dafür topisch, Aschenbach mit seinen ethischen, ästhetischen und epistemologischen Erschütterungen nicht allein. Venedig wurde zum Spiegel der Krisenerfahrungen um 1900. Die Bewegung »auf schwankendem Grund« wird bei Thomas Mann und seinen Zeitgenossen zum Motor der Kreativität.