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Abstract
Die Verschränkung von Gewaltszenarien mit Geschlechterverhältnissen wird in der Erzählprosa des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts bevorzugt in novellistischer Form gestaltet. Als paradigmatisch können die beiden hier untersuchten Erzähltexte gelten, Friedrich Schillers Der Verbrecher aus verlorener Ehre (1792) und Heinrich von Kleists Michael Kohlhaas (1810). Im Rückgriff auf analytische Zugänge aus Diskursgeschichte (Kittler) und literarischer Kommunikationstheorie (Stierle) fragt der Beitrag nach dem Zusammenwirken einer tendenziell gesellschaftskritischen Motivik mit der auf Boccaccios neunter Novelle des fünften Tages aus dem Dekameron zurückführbaren Formidee der Novelle, für die die Verschränkung von Rahmen- und Binnenhandlung, die Leitmotivik sowie der dramatische Duktus kennzeichnend sind.
Abstract
Die Verschränkung von Gewaltszenarien mit Geschlechterverhältnissen wird in der Erzählprosa des späten 18. und frühen 19. Jahrhunderts bevorzugt in novellistischer Form gestaltet. Als paradigmatisch können die beiden hier untersuchten Erzähltexte gelten, Friedrich Schillers Der Verbrecher aus verlorener Ehre (1792) und Heinrich von Kleists Michael Kohlhaas (1810). Im Rückgriff auf analytische Zugänge aus Diskursgeschichte (Kittler) und literarischer Kommunikationstheorie (Stierle) fragt der Beitrag nach dem Zusammenwirken einer tendenziell gesellschaftskritischen Motivik mit der auf Boccaccios neunter Novelle des fünften Tages aus dem Dekameron zurückführbaren Formidee der Novelle, für die die Verschränkung von Rahmen- und Binnenhandlung, die Leitmotivik sowie der dramatische Duktus kennzeichnend sind.