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  • Author or Editor: Gregor Stemmrich x
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In: Sowohl als auch dazwischen
In: Kinematographische Räume
In: Die Erfahrung des Orpheus
In: Tanzende Bilder
Inszenierungen 'exotischer' Körper in früher Bildreklame
Im späten 19. Jahrhundert setzte die neu erfundene Bildreklame alles in Szene – Bilder bewarben Massenprodukte und wurden selbst zum ersten Mal massenhaft verbreitet. Vor allem ‚exotische‘ Bilder, mit denen für Produkte wie Kaffee oder Kakao geworben wurde, wurden als Spektakel erfunden, das massenhaft konsumiert werden konnte.
Dadurch wurde die Rezeption des ‚Anderen‘ grundlegend verschoben: Das ‚exotische‘ Produkt und der ‚fremde‘ Körper, mit dem es beworben wird, verschmelzen zu immer noch wirksamen Stereotypen. In der Analyse von Inszenierungen ‚exotischer‘ Körper in früher Bildwerbung wird der Frage nachgegangen, wie exotistische Werbebilder um 1900 gefasst werden können. Kunsthistorische Referenzen zu Traditionslinien der Imagination des ‚Exotischen‘ spielen dabei ebenso eine Rolle wie die Frage nach der zeitgenössischen Rezeption der Bilder im Kontext einer radikalen Veränderung der Sehkultur im 19. Jahrhundert.
Das Hässliche in der französischen Skulptur des 19. Jahrhunderts als Movens der Moderne
Das ästhetische Grenzphänomen des Hässlichen sprengt den Rahmen der neoklassizistischen Norm, auf welche die Bildhauerei im 19. Jahrhundert verpflichtet ist. Damit bereitet es den Weg für eine moderne Skulptur. Zwischen 1830 und 1870 finden in der französischen Skulptur fundamentale Entwicklungsprozesse statt. Das Idealschöne, Abbild des Göttlichen und Projektionsfläche für den gesunden, kultivierten französischen Bürger, büßt seinen Normativitätsanspruch ein. Anhand von Fallbeispielen zeigt der Band auf, wie das Hässliche als inhaltliche und formale Grenzüberschreitung die Ablösung der Skulptur von der neoklassizistischen Ästhetik in Gang setzt und so als Movens der Moderne fungiert, als »missing link« zwischen Ideal und Abstraktion.
Beitrag zu einer Erfahrungsästhetik
Author:
Seit ihren Anfängen ist die Oper mit der bildenden Kunst verbunden, traditionell in Form eines illustrativen oder die Opernhandlung und die Musik interpretierenden Bühnenbilds. Unter den Vorzeichen der Gegenwartskunst sind in den letzten Jahren Kooperationsformen zu beobachten, die dieses hierarchische Verhältnis der Aufführungselemente aufheben. Felicia Rappe untersucht exemplarisch die Arbeit des Videokünstlers Bill Viola für die Produktion von Richard Wagners Tristan und Isolde an der Pariser Opéra Bastille (2005) und die Rauminstallation Olafur Eliassons im Rahmen der Uraufführung von Hans Werner Henzes Phaedra an der Berliner Staatsoper Unter den Linden (2007). Die Aufführungen, so die These, binden die Betrachter in einen intermedialen Erfahrungsraum ein, dessen Wirkungs- und Bedeutungsdimensionen die bloß kommentierende Inanspruchnahme des Visuellen unterlaufen. Ausgehend von einem Interesse am künstlerischen Umgang mit institutionellen Rahmungen und ästhetischen Strategien der Erfahrungsgestaltung spannt das Buch den Bogen von Diskursen der Oper zu aktuellen Verfahren der bildenden Kunst.
Stefano della Bellas Radierungen zu den Reiterfesten am Florentiner Hof 1637-1661
Author:
Der Graphiker Stefano della Bella (1610 – 1664) schuf die Radierungen zu den Reiterfesten des Florentiner Hofs, die der Illustration gedruckter Festbeschreibungen dienten. Solche Auftragswerke waren im 17. Jahrhundert längst etablierte Formen höfischer Repräsentation. Doch della Bellas Radierungen setzten in der Festpublizistik neue Maßstäbe: Erstmals wurden nicht nur die Kostüme und Dekorationen dokumentiert, sondern auch die Aufführungen selbst. Konzept und Choreographie der Reiterfeste fanden auf della Bellas Blättern eine eigenständige künstlerische Umsetzung. Martina Papiro analysiert die Darstellungsstrategien della Bellas und untersucht Kontext, Funktionsweisen und die europaweite Rezeption seiner innovativen Radierungen.
Formen und Funktionen des Zeichnens im Kontext europäischer Forschungsreisen 1770-1830
Author:
Zwischen 1770 und 1830 leiteten die von europäischen Staaten und Wissenschaftsinstitutionen organisierten Übersee-Expeditionen einen ›visual turn‹ mit weitreichenden Folgen ein: War die Fremderfahrung bis dahin weitgehend eine Domäne der Schrift gewesen, wurden von den entferntesten Punkten auf dem umrundeten Globus nun visuelle Aufzeichnungen zurückgebracht, die als Urkunden des Augenscheins Phänomene des kulturell Fremden beglaubigen sollten. Die Studie widmet sich diesen Bildpraktiken und -produzenten im ›zweiten Zeitalter der Entdeckungen‹. Im Mittelpunkt stehen drei große Themen: das Aufgabenspektrum des Expeditionszeichners als Vermittler zwischen künstlerischen und naturwissenschaftlichen Bildkriterien; das Zeichnen unter mobilen Bedingungen und in prekären Beobachtungssituationen; die Zeichnung als epistemisches Dokument und Zeugnis des Kulturkontakts.
Die Marmorskulpturen von Auguste Rodin
Auguste Rodins Marmorskulpturen markieren eine Schwelle von der geschlossenen Formensprache des 19. Jahrhunderts hin zur fragmentarischen, offenen Form der Moderne. Ihrem hybriden Charakter zwischen Vorläufigem und Finalem, klassischem Material und skizzenhafter Ausführung wird ein traditioneller, auf Endgültigkeit ausgerichteter Werkbegriff nicht mehr gerecht.
Rodin etabliert das Non-finito als ästhetische Kategorie. Als sei der Werkprozess unterbrochen worden, entsteht der Eindruck des Auftauchens oder Zurücksinkens der artikulierten Form in den grob bossierten Block. Undefinierte Flächen werden zu Platzhaltern für neu zu bestimmende Inhalte, die eine traditionelle Ikonographie kompensieren. Diesen vermeintlich peripheren Zonen widmet sich die Studie, die erstmals Entstehungsbedingungen, kunsttheoretische und künstlerische Rezeption des Non-finito diskutiert.