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Zusammenfassung
Die deutschen Übertragungen der Werke Jonathan Swifts, und zwar gleichgültig, ob es sich um Übersetzungen der frühen literarischen und politischen Satiren oder um Versionen von Gulliver’s Travels handelt, sind in der ersten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts infolge der (oft noch fehlenden) Sprachkompetenz ihrer Übersetzer ausnahmslos über französische (und holländische) “Vorlagen” und Adaptationen “vermittelt.” Ein Paradigmenwechsel erfolgt erst zwischen 1756 und 1766 durch die Anthologie Satyrische und ernsthafte Schriften von Dr. Jonathan Swift aus der Feder des Schweizer Theologen Heinrich Waser (1714-77). Der zum Bodmer-Kreis zählende Waser setzte als erster deutschsprachiger Übersetzer das von Bodmer und Breitinger in der Critischen Dichtkunst (1740) und den Discoursen der Mahlern (1746) geforderte neue Prinzip der Übersetzungskunst um, demzufolge die Übersetzung als “ein Conterfey” anzusehen war, “das desto mehr Lob [verdiente], je ähnlicher es [war].”