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  • Author or Editor: Hermann-Josef Scheidgen x
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In: Philosophie, Gesellschaft und Bildung in Zeiten der Globalisierung
Interculturality is the name of a philosophical approach, that acknowledges that all philosophy is culturally rooted and interested in dialogue and discussion beyond cultural boundaries. Intercultural philosophy is not a separate discipline, next to history of philosophy, logic, epistemology, ethics, political and social philosophy, or even philosophy of cultures. It systematically supports intercultural encounters in reflection on transculturally shared questions and problems such as the environmental, social, religious, and economic entanglements that our world is caught up in. This series, true to the focus on dialogue and encounter that its founders Kimmerle and Mall envisaged, is moving with the times as they are changing, to further decenter Europe as the imagined cradle of philosophy. Intercultural translation and critical interpretation are crucial to move beyond such centrisms, and to enhance a global philosophical conversation on the real world problems of humanity.

Interkulturalität ist der Name einer philosophischen und kulturellen Haltung, Einstellung und Einsicht. Diese Einsicht begleitet alle Kulturen und Philosophien wie ein Schatten und verhindert, dass diese sich in den absoluten Stand setzen. Die interkulturelle Philosophie will nicht eine neue philosophische Disziplin sein –neben Geschichte der Philosophie, Logik, Erkenntnistheorie, Ethik, Politische oder Sozialphilosophie oder auch Kulturphilosophie. Sie sollte alle philosophischen Disziplinen und Beschäftigungen durchdringen; diese sollten jeweils die Dimension des Interkulturellen in sich aufnehmen. Das Verhältnis der Kulturen zu einander, das seit der Aufklärung eurozentrisch gedacht worden ist, gilt es philosophisch neu zu bestimmen. Dies betrifft eines der Kernprobleme unserer Zeit, von dessen Lösung die Ermöglichung menschlichen und menschenwürdigen Lebens wesentlich mit abhängt. Deshalb wird die Philosophie heute interkulturell sein, oder sie wird nichts anderes sein als eine akademische Beschäftigung ohne gesellschaftliche Relevanz.

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From 2008 until 2022, the series Studies in Intercultural Philosophy appeared as a joint publication by Editions Rodopi, Amsterdam - New York, NY and Traugott Bautz GmbH, Nordhausen, Germany. Volumes 18, 20, 21, and 22 were published by Traugott Bautz GmbH, and the rest by Editions Rodopi. From 2023 onward, all volumes in the series will be published by Brill.

Die Reihe Studien zur Interkulturellen Philosophie wurde von 2008 bis 2022 gemeinsam von Editions Rodopi und der Traugott Bautz GmbH herausgegeben. Die Bände 18, 20, 21 und 22 erschienen bei der Traugott Bautz GmbH, während die anderen bei Editions Rodopi veröffentlicht wurden. Ab 2023 erscheinen alle Bände dieser Reihe bei Brill.
Der Begriff „Globalisierung“ wird zunehmend nicht nur in den Disziplinen der Ökonomie und der Kommunikationswissenschaft diskutiert, sondern auch in den Gesellschafts- und Erziehungswissenschaften sowie insbesondere in der Interkulturellen Philosophie. Der Diskurs über Globalisierung verläuft dabei
teilweise analog demjenigen über Inter- und Multikulturalität.
Die Beiträge dieses Bandes geben ein breites Spektrum wieder. Sie reichen von der Konstatierung der Globalisierung als einer Rahmenbedingung, zu der man sich als Wissenschaftler reflexiv oder reaktiv zu verhalten habe, über die Analyse diverser Teilaspekte und über visionäre Einforderungen utopischer Globalisierungsauslegungen bis zur Negierung ihrer erkenntnistheoretischen Bedeutung. Das Gemeinsame dieser Vielfältigkeit ist die Bestimmung des Globalen als eines Szenarios der Begegnung.
Was Interkulturelle Philosophie ist, und worin ihr besonderer Beitrag zur Philosophie im ganzen bestehen kann, das kann sich allein in konkreten Ausarbeitungen erweisen. Der vorliegende Band repräsentiert eine breitgefächerte Auswahl sowohl der unterschiedlichen Ansatzpunkte, von denen interkulturelles Philosophieren ausgeht, als auch der diversen Forschungsgebiete innerhalb der Philosophie, die durch interkulturelle Fragestellungen angesprochen sind. Die Vielfalt der historischen und systematischen Zugangsweisen reflektiert die Überzeugung, daß Interkulturelle Philosophie kein in sich geschlossenes Lehrgebäude ist und ein solches auch nicht werden kann, sondern interkulturelles Philosophieren eine bestimmte Einstellung und eine Haltung darbietet, die auf der grundlegenden Annahme beruht, daß die letzte philosophische Einsicht, die Wahrheit im Singular, von niemandem allein erlangt worden ist und auch nicht erlangt werden kann.
Tradition und Traditionsbruch gehören zu den entscheidenden Herausforderungen in einer beschleunigt zusammenwachsenden Welt. Sollen beide Seiten nicht in einem unfriedlichen Antagonismus verharren, so ist Prämissentransparenz und Grenzbestimmung der je eigenen und fremden Argumente gefragt. In der Auseinandersetzung mit klassischen Quellen der europäischen und außereuropäischen Philosophiegeschichte soll der vorliegende Band zeigen, daß Selbstkritik und Selbstaffirmation in allen Weltphilosophien nur mehr zwei entgegengesetzte Reaktionen auf eine von innen oder von außen gefährdete Identität zum Ausdruck bringen. Skepsis und Dogmatik betreffen darum nicht allein den Kern der abendländischen Annäherungen, sondern sie treffen den Nerv aller Weltphilosophien gleichermaßen. Skeptisch-kritische Positionen prägen ebenso die buddhistische, taoistische und islamische Philosophie; spekulativ-systematische Ansätze finden ihren Niederschlag in der islamischen, der hinduistischen wie auch der europäischen Philosophie; rationalistische und analytische Strömungen lassen sich in allen genannten philosophischen Traditionen ausfindig machen. Leitend ist darum die gemeinsame Frage: Wie ist Identitätskonstruktion in Traditionen möglich, ohne dogmatisch zu werden, und wie können Relativität und Skepsis ihre produktive Funktion entfalten, ohne auf die Universalität der Werte (wie etwa der Menschenrechte) verzichten zu müssen?