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Der Frage »Persönliche Erfüllung im Dienen?« wird im vorliegenden Beitrag folgendermaßen nachgegangen: Zunächst zeigt der Autor anhand empirischer Erhebungen, wie die Wahl unterschiedlicher Helfer-Berufe häufig mit sehr ähnlichen bewussten Motiven verbunden ist: vom Wunsch, im Dienen persönliche Erfüllung und Lebenssinn zu verwirklichen. Ebenfalls anhand empirischer Forschung wird das sehr verbreitete Schicksal solcher bewussten Motivationen aufgewiesen, um daran motivations- und identitätspsychologische Überlegungen anzuschließen. Sie sollen helfen, diese Vorgänge besser zu verstehen. Sie werden in Ausblicke darauf münden, was helfen kann, in helfenden Berufen engagiert zu bleiben und im Dienen persönliche Erfüllung zu finden.
Im Kontext eines neuen Interesses an Religion und persönlicher »Spiritualität« auch aufgrund empirischer Hinweise auf ihren möglichen gesundheitsförderlichen Effekt werden grundsätzliche Erfordernisse und Schwierigkeiten der empirischen Untersuchung damit verbundener Fragen aufgezeigt. Darauf folgt ein Überblick über eine Reihe empirischer Befunde und ihre Deutung in einem multifaktoriellen bio-psycho-sozialen Verstehenshorizont. In einem weiteren Schritt wird dieser Horizont ausgeweitet, differenziert und vertieft mit einem kulturanthropologischen Zugang zu Religion und dessen Aufschlüsselung in psychische Funktionen von Religion als ordnende, krisen-bewältigende und krisen-provozierende Größe. Ihre komplexen intrinsischen Dimensionen unterscheiden Weltreligionen von Spiritualitäten im Sinn der mind-cure-movements, welche erstmals William James 1902 beschrieb und die durch Bewusstseinsveränderung körperliche und seelische Krankheiten heilen wollen. Abschließend wird knapp eine Differenzierung des Begriffs »Heilung« (nach D. Ritschl) vorgeschlagen. Der Beitrag hat das Ziel, für die Frage nach dem Gesundheitseffekt von religiösem Glauben und persönlicher Spiritualität interdisziplinär einige relevante Differenzierungen für die weitere wissenschaftliche Diskussion zu markieren.
Beratung stellt neben der Implementierung im Versorgungssystem das Kernstück von ACP als Weiterentwicklung der Patientenverfügung dar. Durch die Gesetzgebung in § 132g SGB V wurde nicht nur das Versorgungssystem für die dokumentierte ACP positiv verändert, sondern auch die Beratung refinanzierbar gemacht und damit ein starker systemischer Anreiz für die Entwicklung von Beratungsangeboten im Wohlfahrtssystem gesetzt. Der Beitrag stellt diese systemischen Änderungen dar und diskutiert beratungswissenschaftlich die kritischen Implikationen von § 132g SGB V für die sehr vulnerablen Zielgruppen einer »aufsuchenden Beratung« und die professionellen Erfordernisse von Beratung in diesem ethisch hoch sensiblen Feld. Am Ende werden Aufgaben für die christlichen Dienste, Einrichtungen und Verbände in der Pluralität des Wohlfahrtswesens benannt, mit dem Ziel, den Menschen in der letzten Lebensphase gerechter zu werden und eine »palliative Kultur« weiterzuentwickeln: in ihren Dienstleistungen, in ihren Fort- und Weiterbildungen, in sozialpolitischer Anwaltschaft und zivilgesellschaftlicher Solidaritätsstiftung.
Ärzte befinden sich häufig in Entscheidungssituationen für ihr ärztliches Handeln, die nicht mit sicherer Alltags- und Lehrbuchroutine oder evidenz-basierter Medizin bewältigt werden können. Ethische, rechtliche und gesundheitsökonomische Fragen können die Unsicherheit vergrößern. Inwiefern bieten John Henry Newmans Auffassungen von theologischer und ethischer Gewissheit Hilfestellung für konkrete Fälle? Können Ärzte von Moralphilosophie und -theologie ethische Entscheidungskriterien für unsichere Situationen bekommen? Neben Newmans Grundgedanken werden die aristotelisch-thomanische Tradition und die der Moralsysteme mit Rückbezug auf Fallbeispiele andiskutiert werden, um abschließend für eine Stärkung der ärztlichen praktischen Urteilskraft durch ethische Bildung zu werben.