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Einen breiten Raum widmet der Verfasser dem außenpolitischen Handeln des „Prinzipalministers“ Richelieu in der Phase des „offenen Krieges“ von 1635 bis 1642. Malettke beleuchtet insbesondere die Vorstellungen des Staatsmanns über die Gestaltung eines umfassenden Friedens in Europa und dessen dauerhafte Bewahrung durch die Verwirklichung eines Systems kollektiver Sicherheit. Aber auch die von Richelieu und seinen Gefolgsleuten entfaltete propagandistische Öffentlichkeitsarbeit sowie sein Wirken als Mäzen weiß der Autor kenntnisreich zu schildern. Nicht weniger Aufmerksamkeit gilt Richelieus Klientelpolitik sowie seinen vielfältigen und weitgespannten Aktivitäten beim Aufbau des eigenen großen Vermögens. Dabei ist es Klaus Malettke immer wichtig zu rekonstruieren, welche Prinzipien und Kategorien damals das Handeln Richelieus und der anderen Akteure bestimmten – wie Dynastie, Konfession, Staatsinteresse, Staatsräson und Tradition.
Einen breiten Raum widmet der Verfasser dem außenpolitischen Handeln des „Prinzipalministers“ Richelieu in der Phase des „offenen Krieges“ von 1635 bis 1642. Malettke beleuchtet insbesondere die Vorstellungen des Staatsmanns über die Gestaltung eines umfassenden Friedens in Europa und dessen dauerhafte Bewahrung durch die Verwirklichung eines Systems kollektiver Sicherheit. Aber auch die von Richelieu und seinen Gefolgsleuten entfaltete propagandistische Öffentlichkeitsarbeit sowie sein Wirken als Mäzen weiß der Autor kenntnisreich zu schildern. Nicht weniger Aufmerksamkeit gilt Richelieus Klientelpolitik sowie seinen vielfältigen und weitgespannten Aktivitäten beim Aufbau des eigenen großen Vermögens. Dabei ist es Klaus Malettke immer wichtig zu rekonstruieren, welche Prinzipien und Kategorien damals das Handeln Richelieus und der anderen Akteure bestimmten – wie Dynastie, Konfession, Staatsinteresse, Staatsräson und Tradition.
Bis in die Gegenwart ist Katharina von Medici (1519 – 1589) eine sehr umstrittene Herrscherin geblieben. Nach dem Tod ihres Mannes Heinrich II. wurde sie im Alter von vierzig Jahren Regentin Frankreichs in einer Zeit eskalierender innerer und äußerer Krisen. Aus der religiösen Spaltung Frankreichs in Katholiken und Calvinisten (Protestanten) sowie aus sozialen und wirtschaftlichen Konflikten entstand eine Reihe blutiger Bürgerkriege. Katharinas Entscheidung, die politischen Anführer der französischen Protestanten – der Hugenotten – in der „Bartholomäusnacht“ von 1572 ermorden zu lassen, prägt bis heute ihr negatives Bild in vielen historischen Darstellungen, kann aber in der Rückschau als eine notgedrungene Präventivaktion gedeutet werden. Vor wie nach der „Bartholomäusnacht“ hielt Katharina an einer Politik des Ausgleichs politisch-konfessioneller Spannungen fest. Klaus Malettke zeigt, dass Katharina von Medici weder eine „diabolische“ noch eine „eisenharte“ Königin war. Macht und politischer Einfluss waren für sie unverzichtbare Instrumente, um die Krise der Monarchie und der Dynastie überwinden zu können. Sie erweist sich als eine für ihre Zeit erstaunlich modern und pragmatisch anmutende Frau und eine herausragende Persönlichkeit über ihre Epoche hinaus.
Bis in die Gegenwart ist Katharina von Medici (1519 – 1589) eine sehr umstrittene Herrscherin geblieben. Nach dem Tod ihres Mannes Heinrich II. wurde sie im Alter von vierzig Jahren Regentin Frankreichs in einer Zeit eskalierender innerer und äußerer Krisen. Aus der religiösen Spaltung Frankreichs in Katholiken und Calvinisten (Protestanten) sowie aus sozialen und wirtschaftlichen Konflikten entstand eine Reihe blutiger Bürgerkriege. Katharinas Entscheidung, die politischen Anführer der französischen Protestanten – der Hugenotten – in der „Bartholomäusnacht“ von 1572 ermorden zu lassen, prägt bis heute ihr negatives Bild in vielen historischen Darstellungen, kann aber in der Rückschau als eine notgedrungene Präventivaktion gedeutet werden. Vor wie nach der „Bartholomäusnacht“ hielt Katharina an einer Politik des Ausgleichs politisch-konfessioneller Spannungen fest. Klaus Malettke zeigt, dass Katharina von Medici weder eine „diabolische“ noch eine „eisenharte“ Königin war. Macht und politischer Einfluss waren für sie unverzichtbare Instrumente, um die Krise der Monarchie und der Dynastie überwinden zu können. Sie erweist sich als eine für ihre Zeit erstaunlich modern und pragmatisch anmutende Frau und eine herausragende Persönlichkeit über ihre Epoche hinaus.