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  • Author or Editor: Matthis Synofzik x
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In: Das technisierte Gehirn

Entscheidungen über eine Sondenernährung erfordern technische, evaluative und moralische Urteile. Oftmals werden diese verschiedenen normativen Dimensionen nicht expliziert und es kommt zu einer Vermischung unterschiedlicher Urteile, was dem Entscheidungsprozess die erforderliche Transparenz nimmt. Evaluative Vorstellungen eines guten Lebens haben eine zentrale Bedeutung für die Entscheidungsfindung, da die Bewertung von Nutzen und Schaden der Sondenernährung zwar empirisch-technische Einschätzungen voraussetzt, im Wesentlichen aber normativ – genauer: evaluativ – geprägt ist. Um eine transparente Entscheidungsfindung zu ermöglichen, sollte der evaluative Charakter der Einschätzung einer Sondenernährung allen Beteiligten bewusst sein. Der vorliegende Beitrag erörtert, aus welchen Quellen sich diese evaluativen Urteile speisen können und präsentiert ein darauf aufbauendes Modell zur Entscheidungsfindung. Bei der Bewertung von Nutzen und Schaden sollte der Arzt zunächst auf diejenigen evaluativen Präferenzen zurückgreifen, die er aufgrund seiner professionellen Erfahrung im Umgang mit Patienten in einer vergleichbaren Situation für relevant erachtet. In einem deliberativen Verständigungsprozess überlegen dann Arzt und Patient gemeinsam, wie die Chancen und Risiken einer Sondenernährung in der vorliegenden Situation zu bewerten sind. Die endgültige Entscheidung sollte sich dann aber an den – im gemeinsamen Gespräch reflektierten – evaluativen Präferenzen und individuellen Vorstellungen eines guten Lebens des Patienten selbst orientieren. Anhand dreier exemplarischer Fallkonstellationen von Patienten mit Amyotropher Lateralsklerose, Schlaganfall und fortgeschrittener Demenz wird die tragende Bedeutung evaluativer Vorstellungen eines guten Lebens bei der Entscheidung über die Durchführung einer PEG-Sondenernährung veranschaulicht.

In: Zeitschrift für medizinische Ethik

Neuroscience and neurophilosophy proclaim far-reaching changes in our concepts of free will, responsibility or self. By means of the classic »Bieri-Trilemma« the authors show that these claims make certain ontological and epistemological assumptions – often without making them explicit. Mostly, these assumptions cannot be justified solely through neuroscience research; rather, they strongly depend on our respective view of life and the world. Thus, a new question with a primarily practical character gains major significance: the most interest question is not, how we will solve the mind-body-problem, but how we will deal with the fact that we cannot solve it. Different ways of dealing with this fact in neuroscience, medicine and philosophy will be explicated.

In: Zeitschrift für medizinische Ethik
In: Zeitschrift für medizinische Ethik