Sein oder Werden – die Eleaten und Heraklit stellten bei den griechischen Vorsokratikern so die Grandfrage menschlichen Philosophierens. Die Spannung zwischen beiden Frageweisen ist bis auf den heutigen Tag geblieben. In diese Polarität führt Rosenstock-Huessy hinein. Sein fingierter Briefwechsel Heraklits mit Parmenides, dem bedeutendsten Vertreter der Eleaten, wirft die Frage neu auf. Rosenstock als Heraklit nimmt das Gespräch mit der Ontologie, mit Martin Heidegger als Parmenides, auf. Das Denken beider kreist um das Wesen der Sprache. So ist die Sprache der von Rosenstock angebotene geistiger Kampfplatz – und das Kampfmittel. „Sein und Zeit“ auf der Seite des Philosophen Heidegger, vermittelnd dazwischen der „Mut zum Sein“ Paul Tillichs, des Freundes und wie Rosenstock in den USA lehrenden Philosophen und Theologen, weisen die Spannweite der angesprochenen Thematik auf. Rosenstock läßt sich also nicht in eine akademische Disziplin einordnen. Er scheut das ungefährdete, gesicherte, ihn begrenzende Sprechen – er liebt das WAGNIS DER SPRACHE, das Thema dieser Schrift.
Sein oder Werden – die Eleaten und Heraklit stellten bei den griechischen Vorsokratikern so die Grandfrage menschlichen Philosophierens. Die Spannung zwischen beiden Frageweisen ist bis auf den heutigen Tag geblieben. In diese Polarität führt Rosenstock-Huessy hinein. Sein fingierter Briefwechsel Heraklits mit Parmenides, dem bedeutendsten Vertreter der Eleaten, wirft die Frage neu auf. Rosenstock als Heraklit nimmt das Gespräch mit der Ontologie, mit Martin Heidegger als Parmenides, auf. Das Denken beider kreist um das Wesen der Sprache. So ist die Sprache der von Rosenstock angebotene geistiger Kampfplatz – und das Kampfmittel. „Sein und Zeit“ auf der Seite des Philosophen Heidegger, vermittelnd dazwischen der „Mut zum Sein“ Paul Tillichs, des Freundes und wie Rosenstock in den USA lehrenden Philosophen und Theologen, weisen die Spannweite der angesprochenen Thematik auf. Rosenstock läßt sich also nicht in eine akademische Disziplin einordnen. Er scheut das ungefährdete, gesicherte, ihn begrenzende Sprechen – er liebt das WAGNIS DER SPRACHE, das Thema dieser Schrift.
Hans Ehrenberg (1883-1958), von seinem Freund Franz Rosenzweig als "sein eigentlicher Lehrer in Philosophie" geachtet, durchlebt als Philosoph, als Pfarrer in Hattingen und Bochum (seit 1925), als Gesellschaftsmitglied in Deutschland, als Bekämpfer des ältesten Schismas (seit 794) in Europa, dem zwischen westlichem und "Östlichem Christentum", als Freund und Förderer vieler Russen (F. Stepun, N. Berdjajew, Sergej Bulgakow, N. v. Bubnoff u.a.), als Christ und Jude, als KZ-Insasse (neben Emil L. Fackenheim), als Emigrant in England und als Nachkriegs-Vergessener fast alle Stationen der ersten tumultuösen Hälfte unseres Jahrhunderts. Früh wußte er um diese aktive Vertaubtheit ihm und seinen Freunden (Franz Rosenzweig, Rudolf Ehrenberg, Eugen Rosenstock-Huessy) gegenüber. Trotzdem hoffte er, daß wenigstens "unsere Bücher nachträglich dadurch auch noch Zeugnischarakter erhalten werden." Alle Vergeßlichen, auch die Universität und auch die Kirche, werden ihm Abbitte leisten müssen – durch aktives Gehör! "Ich werde überhaupt Ehrenbergianer, oder vielmehr konstatiere erneut, daß ich es bin; ich lese die ‘Parteiung’ unter fortwährendem Hurragebrüll." Franz Rosenzweig (1917) "So ist die Welt dem eigentlichen Logischen, der Einheit gegenüber ein Jenseits. Die Welt ist nicht alogisch; im Gegenteil, das Logische ist ein wesentlicher, ja recht eigentlich, wie wir sehen werden, ihr ‘wesentlicher’ Bestandteil; sie ist nicht alogisch, aber mit dem von Ehrenberg aufgebrachten Wort – metalogisch." Franz Rosenzweig, Der Stern der Erlösung (1921)
Hans Ehrenberg (1883-1958), von seinem Freund Franz Rosenzweig als "sein eigentlicher Lehrer in Philosophie" geachtet, durchlebt als Philosoph, als Pfarrer in Hattingen und Bochum (seit 1925), als Gesellschaftsmitglied in Deutschland, als Bekämpfer des ältesten Schismas (seit 794) in Europa, dem zwischen westlichem und "Östlichem Christentum", als Freund und Förderer vieler Russen (F. Stepun, N. Berdjajew, Sergej Bulgakow, N. v. Bubnoff u.a.), als Christ und Jude, als KZ-Insasse (neben Emil L. Fackenheim), als Emigrant in England und als Nachkriegs-Vergessener fast alle Stationen der ersten tumultuösen Hälfte unseres Jahrhunderts. Früh wußte er um diese aktive Vertaubtheit ihm und seinen Freunden (Franz Rosenzweig, Rudolf Ehrenberg, Eugen Rosenstock-Huessy) gegenüber. Trotzdem hoffte er, daß wenigstens "unsere Bücher nachträglich dadurch auch noch Zeugnischarakter erhalten werden." Alle Vergeßlichen, auch die Universität und auch die Kirche, werden ihm Abbitte leisten müssen – durch aktives Gehör! "Ich werde überhaupt Ehrenbergianer, oder vielmehr konstatiere erneut, daß ich es bin; ich lese die ‘Parteiung’ unter fortwährendem Hurragebrüll." Franz Rosenzweig (1917) "So ist die Welt dem eigentlichen Logischen, der Einheit gegenüber ein Jenseits. Die Welt ist nicht alogisch; im Gegenteil, das Logische ist ein wesentlicher, ja recht eigentlich, wie wir sehen werden, ihr ‘wesentlicher’ Bestandteil; sie ist nicht alogisch, aber mit dem von Ehrenberg aufgebrachten Wort – metalogisch." Franz Rosenzweig, Der Stern der Erlösung (1921)