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  • Author or Editor: Misia Sophia Doms x
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In: Echt inszeniert
In: Methoden der Aufklärung

Abstract

Schon in frühneuzeitlichen Texten kann man lesen, dass Lachen gesund, dass es etwa zur Prävention und Therapie melancholischer Gemütszustände geeignet sei. Wer jedoch jenseits des erkennbar Komischen lacht, bei dem ist das Gelächter nicht Zeichen seiner Gesundheit, sondern vielmehr Indikator körperlicher, geistiger oder moralischer Versehrtheit. Diese Erkenntnis findet sich in den frühneuzeitlichen Lachtheorien ebenso wie dort, wo in der zeitgenössischen Erzählprosa Fälle abnormen Lachens geschildert werden. Die Letzteren sind nur selten eindeutig medizinisch kategorisierbar und kaum je vollständig zu entschlüsseln. Wenn aber in der literarischen Kasuistik sogar ein monofaktoriell erzeugtes ‘krankes’ Lachen noch rätselhaft bleibt, dann lässt sich gerade aus der frühneuzeitlichen Pathologie des Lachens erahnen, wie komplex man sich damals sein immer polyfaktorielles Zustandekommen beim Gesunden gedacht haben muss.

In: Anthropologie und Medialität des Komischen im 17. Jahrhundert (1580-1730)

Schon in frühneuzeitlichen Texten kann man lesen, dass Lachen gesund, dass es etwa zur Prävention und Therapie melancholischer Gemütszustände geeignet sei. Wer jedoch jenseits des erkennbar Komischen lacht, bei dem ist das Gelächter nicht Zeichen seiner Gesundheit, sondern vielmehr Indikator körperlicher, geistiger oder moralischer Versehrtheit. Diese Erkenntnis findet sich in den frühneuzeitlichen Lachtheorien ebenso wie dort, wo in der zeitgenössischen Erzählprosa Fälle abnormen Lachens geschildert werden. Die Letzteren sind nur selten eindeutig medizinisch kategorisierbar und kaum je vollständig zu entschlüsseln. Wenn aber in der literarischen Kasuistik sogar ein monofaktoriell erzeugtes ‘krankes’ Lachen noch rätselhaft bleibt, dann lässt sich gerade aus der frühneuzeitlichen Pathologie des Lachens erahnen, wie komplex man sich damals sein immer polyfaktorielles Zustandekommen beim Gesunden gedacht haben muss.

In: Anthropologie und Medialität des Komischen im 17. Jahrhundert (1580-1730)

Wo in Czepkos Werken die Stellung des Menschen zwischen Zeit und Ewigkeit zum Ausdruck kommt, wird die Diagnose menschlicher (Un)Beständigkeit oft erst über die Betrachtung der räumlichen Strukturen im Leib-Seele-Kompositum möglich. Besonders die dabei häufig zu beobachtende (metaphorische) Räumlichkeit des Psychischen ist bisher von der Forschung weitgehend vernachlässigt worden. Czepkos ein-, zwei- und dreidimensionale psychische Gebilde sind oft zumindest partiell dynamisch organisiert, d.h. in ihrer Ausdehnung, ihren Außenbegrenzungen und Inhalten mehr oder weniger variabel. Dass Czepkos Seelenraum kein Raum wie jeder andere ist, folgt aber nicht allein aus seiner teilweise radikalen Verwandlungsfähigkeit, sondern auch aus seinem beständigen Oszillieren zwischen Omnipräsenz und Ortlosigkeit. Die Paradoxien und Antithesen, die Czepkos Anthropologie auf vielerlei Weise prägen, sind somit auch für seine Seelenraum-Darstellung charakteristisch.

In: Daphnis

Unter Berücksichtigung anderer frühneuzeitlicher Texte zum Magnetismus untersucht der vorliegende Beitrag die in der Leichabdankung Magnetische Verbindung des HErrn JESV/ und der in Jhn verliebten Seelen vorgenommene Gleichsetzung Christi mit einem Magneten. Die von Gryphius entworfene Magnetallegorie wird zunächst unter poetologischen Gesichtspunkten erörtert und anschließend in ihrem theologischen Aussagewert betrachtet. Dabei stehen die christologischen Implikationen der drei von Gryphius unterschiedenen Magnetkräfte virtus porrectiva, virtus radiativa und virtus unitiva im Vordergrund. Abschließend kann gezeigt werden, was die Magnetallegorie insbesondere leistet: Sie verdeutlicht, wie Christus die Immanenz durchdringt und ihr dennoch entzogen bleibt.

In: Daphnis
Interviews in Literatur und Literaturbetrieb
Die Literaturgeschichte des Interviews wird hier erstmals von ihren Vorläufern im 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart verfolgt. Im Blick darauf, wie Interviews von Schriftstellern zur Selbstdarstellung und als Spielform des Erzählens genutzt werden, entsteht das Porträt einer relativ jungen, so erfolg- wie facettenreichen Textsorte.
Wir leben in einer Interviewkultur. Das gilt auch für den Literaturbetrieb: Interviews gehören seit Anfang des 20. Jahrhunderts zum Alltag von Schriftstellern, Literaturkritikern und Lesern; sie beeinflussen das Leseverhalten und prägen das Bild, das man sich von Autoren und Büchern macht. Der Band gliedert sich in drei Teile: in eine Theorie und Kulturgeschichte des Interviews; eine Geschichte des Schriftstellerinterviews; drittens geht es um Interviews als literarische Form. Der Band endet mit einer Diskussion über die Praxis des Interviews.