Ist das Versprechen ein Vertrag, ein Satz, eine Verpflichtung oder eine Handlung? Seit zweitausend Jahren analysieren Priester, Juristen, Philosophen, Sprachwissenschaftler die Verbindlichkeiten, die das Versprechen stiftet, seinen Ursprung und seine Form, sein Gelingen und Misslingen, seine Macht und seine Ohnmacht. Grosse Namen des Naturrechts haben sich der Analyse des Versprechens gewidmet: Cicero, Grotius, Hobbes, Pufendorf, Thomasius. Im 19. Jahrhundert bricht diese Tradition plötzlich ab und verzeichnet nur noch Nietzsches Genealogie zum Versprechenstier Mensch. Doch im 20. Jahrhundert nehmen Sprach- und Diskurstheoretiker die alte Frage der Juristen wieder auf: Wie lässt sich die Kraft einer Äusserung erfassen, die sich Versprechen nennt? Zu ihnen zählen Austin, Searle, Habermas, Apel, Derrida. Während im Naturrecht das Versprechen Rechtsverbindlichkeit ohne Hilfe von Anwälten herbeiführen sollte, wollen Kommunikationstheoretiker heute durch die Versprechensanalyse die Sprache als ein vorinstitutionelles, vernünftiges Korrektiv im demokratischen Rechtswesen erweisen. Über dieser gebrochenen und unterbrochenen Geschichte theoretischer Sprachreflexion wölbt sich als unabgelöster Rest der christlichen Metaphysik das Versprechen der Erlösung. Dagegen steuert die Literatur viele Einzelgeschichten von Fällen gebrochener Versprechen bei: Für sie alle brennt Don Juan in der Hölle. Wie lässt sich in dieser Geschichte der Bemühungen um die elementaren Sprachformen des Rechts und um die Rechtsformen der Sprache eine „Ordnung des Versprechens“ finden? An dem interdisziplinären Versuch einer Antwort beteiligen sich Juristen, Literaturwissenschaftler, Philosophen, Linguisten und Soziologen
Ist das Versprechen ein Vertrag, ein Satz, eine Verpflichtung oder eine Handlung? Seit zweitausend Jahren analysieren Priester, Juristen, Philosophen, Sprachwissenschaftler die Verbindlichkeiten, die das Versprechen stiftet, seinen Ursprung und seine Form, sein Gelingen und Misslingen, seine Macht und seine Ohnmacht. Grosse Namen des Naturrechts haben sich der Analyse des Versprechens gewidmet: Cicero, Grotius, Hobbes, Pufendorf, Thomasius. Im 19. Jahrhundert bricht diese Tradition plötzlich ab und verzeichnet nur noch Nietzsches Genealogie zum Versprechenstier Mensch. Doch im 20. Jahrhundert nehmen Sprach- und Diskurstheoretiker die alte Frage der Juristen wieder auf: Wie lässt sich die Kraft einer Äusserung erfassen, die sich Versprechen nennt? Zu ihnen zählen Austin, Searle, Habermas, Apel, Derrida. Während im Naturrecht das Versprechen Rechtsverbindlichkeit ohne Hilfe von Anwälten herbeiführen sollte, wollen Kommunikationstheoretiker heute durch die Versprechensanalyse die Sprache als ein vorinstitutionelles, vernünftiges Korrektiv im demokratischen Rechtswesen erweisen. Über dieser gebrochenen und unterbrochenen Geschichte theoretischer Sprachreflexion wölbt sich als unabgelöster Rest der christlichen Metaphysik das Versprechen der Erlösung. Dagegen steuert die Literatur viele Einzelgeschichten von Fällen gebrochener Versprechen bei: Für sie alle brennt Don Juan in der Hölle. Wie lässt sich in dieser Geschichte der Bemühungen um die elementaren Sprachformen des Rechts und um die Rechtsformen der Sprache eine „Ordnung des Versprechens“ finden? An dem interdisziplinären Versuch einer Antwort beteiligen sich Juristen, Literaturwissenschaftler, Philosophen, Linguisten und Soziologen
Für die deutsche Literatur gilt das 11. Jahrhundert als ein Zeitalter des Wiederbeginns. Nach dem Ende der althochdeutschen Literatur beginnt in der zweiten Jahrhunderthälfte eine frühmittelhochdeutsche Textproduktion, die in direkter Linie in eine bis heute reichende literarische Tradition hineinzuführen scheint. Dieses euphorische Bild eines Wiederbeginns modifiziert der vorliegende Band. Neben den Innovationen wird auch die Traditionalität der deutschen Texte und Glossen dieser Zeit vorgeführt, neben den epochalen Brüchen wird auch für Kontinuitäten plädiert. Auf der Grundlage von interdisziplinären Epochendarstellungen zu Sprache, Geschichte und Wissenschaft des 11. Jahrhunderts versammelt der Band dazu Einzeluntersuchungen zu den prominenten Zeugnissen und Personen der Zeit, die die Frühmittelhochdeutsche Literatur in ein neues Licht rücken.
Für die deutsche Literatur gilt das 11. Jahrhundert als ein Zeitalter des Wiederbeginns. Nach dem Ende der althochdeutschen Literatur beginnt in der zweiten Jahrhunderthälfte eine frühmittelhochdeutsche Textproduktion, die in direkter Linie in eine bis heute reichende literarische Tradition hineinzuführen scheint. Dieses euphorische Bild eines Wiederbeginns modifiziert der vorliegende Band. Neben den Innovationen wird auch die Traditionalität der deutschen Texte und Glossen dieser Zeit vorgeführt, neben den epochalen Brüchen wird auch für Kontinuitäten plädiert. Auf der Grundlage von interdisziplinären Epochendarstellungen zu Sprache, Geschichte und Wissenschaft des 11. Jahrhunderts versammelt der Band dazu Einzeluntersuchungen zu den prominenten Zeugnissen und Personen der Zeit, die die Frühmittelhochdeutsche Literatur in ein neues Licht rücken.
Es gibt keinen Philosophen, der nicht dichtet und malt (fingit et pingit), schreibt Giordano Bruno am Ende einer Epoche der europäischen Kulturgeschichte, in der die Maler malend und schreibend über die Malerei reflektieren und Philosophen das Bild an der Grenze des begrifflichen Denkens neu in den Blick nehmen. Das Buch präsentiert Studien zum wechselseitigen Verhältnis von theoretischer Reflexion und künstlerischer Praxis der Malerei in der Renaissance des 15. und 16. Jahrhunderts. Im Zentrum stehen die italienische Malerei des Quattrocento, der nordische Realismus – und ihr Verhältnis zueinander.
Es gibt keinen Philosophen, der nicht dichtet und malt (fingit et pingit), schreibt Giordano Bruno am Ende einer Epoche der europäischen Kulturgeschichte, in der die Maler malend und schreibend über die Malerei reflektieren und Philosophen das Bild an der Grenze des begrifflichen Denkens neu in den Blick nehmen. Das Buch präsentiert Studien zum wechselseitigen Verhältnis von theoretischer Reflexion und künstlerischer Praxis der Malerei in der Renaissance des 15. und 16. Jahrhunderts. Im Zentrum stehen die italienische Malerei des Quattrocento, der nordische Realismus – und ihr Verhältnis zueinander.
Eröffnungen kommen nicht ohne Reden aus, sind aber nur selten kunstvoll gestaltet. Anders Theatereröffnungen, die dem Publikum einen Eindruck von der dramatischen Kunst des Hauses vermitteln sollen. Deshalb wurden Eröffnungsprologe immer wieder bei besonders prominenten Autor:innen in Auftrag gegeben (bei Goethe und Schiller in Weimar, Keller und Meyer in Zürich, Hofmannsthal und Altenberg in Wien). Sie fungieren als programmatische, kunstvoll gestaltete Standortbestimmungen der Bühnen. Vorreden und Vorspiele führen auf die Beschaffenheit der Bühnen hin, stellen Ensembles vor, beschwören den Geist des Hauses, sprechen übers Geld, adressieren Publikumserwartungen und denken in grundsätzlicher Weise über das Theater und seine Rolle im öffentlichen Leben nach.
Eröffnungen kommen nicht ohne Reden aus, sind aber nur selten kunstvoll gestaltet. Anders Theatereröffnungen, die dem Publikum einen Eindruck von der dramatischen Kunst des Hauses vermitteln sollen. Deshalb wurden Eröffnungsprologe immer wieder bei besonders prominenten Autor:innen in Auftrag gegeben (bei Goethe und Schiller in Weimar, Keller und Meyer in Zürich, Hofmannsthal und Altenberg in Wien). Sie fungieren als programmatische, kunstvoll gestaltete Standortbestimmungen der Bühnen. Vorreden und Vorspiele führen auf die Beschaffenheit der Bühnen hin, stellen Ensembles vor, beschwören den Geist des Hauses, sprechen übers Geld, adressieren Publikumserwartungen und denken in grundsätzlicher Weise über das Theater und seine Rolle im öffentlichen Leben nach.
Bildern wird überraschend viel zugetraut. Hinter der vielfach erhobenen Rede von der Macht der Bilder steht eine noch wenig erforschte Faszination für die Kraft von Bildmedien, die sich kaum in den engen Grenzen eines Bilderrahmens, einer Kinoleinwand oder eines Bildschirms bändigen lässt. Die Beiträge dieses Bandes, die von der Kunstgeschichte bis zur Kultur-wissenschaft, von der Astrophysik bis zur Philosophie und Medienwissen-schaft reichen, erörtern die vielfältigen Phänomene einer Transgression solcher Rahmungen. Das gemeinsame Interesse richtet sich hierbei auf Formen der Überschreitungen des Visuellen und deren ästhetische, epistemologische, soziale und medientheoretische Funktionen; kurz: auf maßlose Bilder.
Bildern wird überraschend viel zugetraut. Hinter der vielfach erhobenen Rede von der Macht der Bilder steht eine noch wenig erforschte Faszination für die Kraft von Bildmedien, die sich kaum in den engen Grenzen eines Bilderrahmens, einer Kinoleinwand oder eines Bildschirms bändigen lässt. Die Beiträge dieses Bandes, die von der Kunstgeschichte bis zur Kultur-wissenschaft, von der Astrophysik bis zur Philosophie und Medienwissen-schaft reichen, erörtern die vielfältigen Phänomene einer Transgression solcher Rahmungen. Das gemeinsame Interesse richtet sich hierbei auf Formen der Überschreitungen des Visuellen und deren ästhetische, epistemologische, soziale und medientheoretische Funktionen; kurz: auf maßlose Bilder.