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In seiner Studie geht Dominik Haffer daher der Frage nach, ob es für Bismarck nicht doch auf der Ebene der praktischen Außenpolitik der einzelnen Regierungen ein europäisches Bewusstsein, eine europäische Verantwortung und somit Regeln und Verhaltensweisen gab, um gewisse Sicherheit, Ordnung und Berechenbarkeit im Staatensystem zu gewährleisten.
In seiner Studie geht Dominik Haffer daher der Frage nach, ob es für Bismarck nicht doch auf der Ebene der praktischen Außenpolitik der einzelnen Regierungen ein europäisches Bewusstsein, eine europäische Verantwortung und somit Regeln und Verhaltensweisen gab, um gewisse Sicherheit, Ordnung und Berechenbarkeit im Staatensystem zu gewährleisten.
Gehört es zur menschlichen Natur, dass »der Starke über den Schwachen herrscht«? Der Krieg der USA gegen den Irak und die Rechtlosigkeit in Guantanamo könnten den Eindruck erwecken, als ob diese vor fast 2500 Jahren formulierte Erkenntnis an Aktualität nichts verloren hat.
In einem historischen Längsschnitt schlägt der anregende Band einen Bogen von der Genese des Völkerrechts in der Antike bis zur »asymmetrischen Kriegführung« gegen den internationalen Terrorismus des 21. Jahrhunderts.
Gehört es zur menschlichen Natur, dass »der Starke über den Schwachen herrscht«? Der Krieg der USA gegen den Irak und die Rechtlosigkeit in Guantanamo könnten den Eindruck erwecken, als ob diese vor fast 2500 Jahren formulierte Erkenntnis an Aktualität nichts verloren hat.
In einem historischen Längsschnitt schlägt der anregende Band einen Bogen von der Genese des Völkerrechts in der Antike bis zur »asymmetrischen Kriegführung« gegen den internationalen Terrorismus des 21. Jahrhunderts.
Bismarck hatte Europa nachhaltig verändert. Aus dem Unruhestifter Europas wurde ein Mann auf der Suche nach europäischer Stabilität. Wie gelang es ihm, sie zu erreichen? Diese Frage scheint aktueller denn je in einer Zeit, in der wir selbst nach neuer Stabilität in Europa suchen. Unter Rückgriff auf Bismarcks berühmtes Diktum »Who is Europe?« fragt der Band danach, wie Europa in seiner Ära politisch, ökonomisch bzw. kulturell definiert wurde. Er untersucht militärische und ökonomische Strategien des deutschen Aufstiegs in Europa, beleuchtet Bismarcks Suche nach Stabilität mit Hilfe sicherheitspolitischer Bündnissysteme bzw. trans- oder supranationaler ökonomischer Institutionen. Indem er seine Einstellungen gegenüber den übrigen Teilen der Welt beleuchtet, weitet der Band die eurozentrierte Perspektive ins Globale und gewinnt so neue Einsichten in Bismarcks Europaverständnis.
Bismarck hatte Europa nachhaltig verändert. Aus dem Unruhestifter Europas wurde ein Mann auf der Suche nach europäischer Stabilität. Wie gelang es ihm, sie zu erreichen? Diese Frage scheint aktueller denn je in einer Zeit, in der wir selbst nach neuer Stabilität in Europa suchen. Unter Rückgriff auf Bismarcks berühmtes Diktum »Who is Europe?« fragt der Band danach, wie Europa in seiner Ära politisch, ökonomisch bzw. kulturell definiert wurde. Er untersucht militärische und ökonomische Strategien des deutschen Aufstiegs in Europa, beleuchtet Bismarcks Suche nach Stabilität mit Hilfe sicherheitspolitischer Bündnissysteme bzw. trans- oder supranationaler ökonomischer Institutionen. Indem er seine Einstellungen gegenüber den übrigen Teilen der Welt beleuchtet, weitet der Band die eurozentrierte Perspektive ins Globale und gewinnt so neue Einsichten in Bismarcks Europaverständnis.
Im Mittelpunkt des Bandes steht die Perzeptionsgeschichte des Friedens. Dabei wird der deutsch-dänische Krieg nicht mehr nur als lokaler Konflikt im Ostseeraum, sondern als ein Ereignis begriffen, dessen Verlauf und Beendigung über Dänemark und die deutschen Staaten hinaus auch in den europäischen, ja außereuropäischen Machtzentren Aufmerksamkeit erzeugte. Wie wurde der Wiener Frieden im Deut-schen Bund aufgenommen, wie von den europäischen Groß- und Mittelmächten, wie in den USA, in Japan oder Lateinamerika? Durch die Untersuchung der deutschen, europäischen und globalen Perzeption werden bisher vernachlässigte Aspekte der weltweiten Verflechtung in der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgezeigt.
Im Mittelpunkt des Bandes steht die Perzeptionsgeschichte des Friedens. Dabei wird der deutsch-dänische Krieg nicht mehr nur als lokaler Konflikt im Ostseeraum, sondern als ein Ereignis begriffen, dessen Verlauf und Beendigung über Dänemark und die deutschen Staaten hinaus auch in den europäischen, ja außereuropäischen Machtzentren Aufmerksamkeit erzeugte. Wie wurde der Wiener Frieden im Deut-schen Bund aufgenommen, wie von den europäischen Groß- und Mittelmächten, wie in den USA, in Japan oder Lateinamerika? Durch die Untersuchung der deutschen, europäischen und globalen Perzeption werden bisher vernachlässigte Aspekte der weltweiten Verflechtung in der Mitte des 19. Jahrhunderts aufgezeigt.
Bis heute gilt Heinrich von Treitschke (1834-1896) als einer der umstrittensten deutschen Historiker und Publizisten, als eine Symbolfigur für rechte politische Ideologien. Das Urteil der Forschung: Treitschke hatte eine immense Wirkung auf das politische Denken der nachfolgenden Generationen. Erstmals zeichnet Thomas Gerhards die Rezeptionsmöglichkeiten und -wege nach. Die Analyse zeigt dabei Erstaunliches: Konservative Nationalisten konnten Treitschke verachten, jüdische Exilanten wohlwollend erinnern; Nationalsozialisten missbilligten seinen »liberalistischen« Antisemitismus, Sozialisten bewunderten seine politische Kämpfernatur. Sein tatsächlicher politischer Einfluss auf die nachfolgenden Generationen muss daher neu bewertet werden.
Bis heute gilt Heinrich von Treitschke (1834-1896) als einer der umstrittensten deutschen Historiker und Publizisten, als eine Symbolfigur für rechte politische Ideologien. Das Urteil der Forschung: Treitschke hatte eine immense Wirkung auf das politische Denken der nachfolgenden Generationen. Erstmals zeichnet Thomas Gerhards die Rezeptionsmöglichkeiten und -wege nach. Die Analyse zeigt dabei Erstaunliches: Konservative Nationalisten konnten Treitschke verachten, jüdische Exilanten wohlwollend erinnern; Nationalsozialisten missbilligten seinen »liberalistischen« Antisemitismus, Sozialisten bewunderten seine politische Kämpfernatur. Sein tatsächlicher politischer Einfluss auf die nachfolgenden Generationen muss daher neu bewertet werden.
Über 500 Dokumente erhellen den letzten Abschnitt der Kanzlerschaft Bismarcks. Die Umstellung durch die Thronbesteigung Wilhelms II., seine Politik gegen vermeintliche »Reichsfeinde« im Innern, die Kriegsgefahr und die Erweiterung des außenpolitischen Radius sind zentrale Themen. Einerseits werden Bismarcks Versuche erkennbar, im Innern und Äußern die zahlreichen politischen Fäden in der Hand zu behalten – andererseits, wie dies infolge der politischen und sozioökonomischen Wandlungsprozesse immer weniger gelingt. Die Schriften jener Jahre erscheinen so als eine Bilanz seines politischen Lebenswerks, die er schließlich gebündelt in seinem Entlassungsgesuch formuliert.
Über 500 Dokumente erhellen den letzten Abschnitt der Kanzlerschaft Bismarcks. Die Umstellung durch die Thronbesteigung Wilhelms II., seine Politik gegen vermeintliche »Reichsfeinde« im Innern, die Kriegsgefahr und die Erweiterung des außenpolitischen Radius sind zentrale Themen. Einerseits werden Bismarcks Versuche erkennbar, im Innern und Äußern die zahlreichen politischen Fäden in der Hand zu behalten – andererseits, wie dies infolge der politischen und sozioökonomischen Wandlungsprozesse immer weniger gelingt. Die Schriften jener Jahre erscheinen so als eine Bilanz seines politischen Lebenswerks, die er schließlich gebündelt in seinem Entlassungsgesuch formuliert.
Worum geht es bei der Rede von Balance of Power? Die Beiträge dieses Bandes untersuchen Begriff, Theorie und politische Praxis des Mächtegleichgewichts aus unterschiedlichen Perspektiven im historischen Längsschnitt. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob und in welchem Maße Gleichgewichtskonstruktionen das internationale System stabilisiert und den Frieden befördert haben – oder ob sie doch eher Kartenhäusern glichen, die zusammenbrechen, wenn sich nur ein Sperling auf ihnen niederlässt, wie es Kant formulierte.
Worum geht es bei der Rede von Balance of Power? Die Beiträge dieses Bandes untersuchen Begriff, Theorie und politische Praxis des Mächtegleichgewichts aus unterschiedlichen Perspektiven im historischen Längsschnitt. Im Mittelpunkt steht dabei die Frage, ob und in welchem Maße Gleichgewichtskonstruktionen das internationale System stabilisiert und den Frieden befördert haben – oder ob sie doch eher Kartenhäusern glichen, die zusammenbrechen, wenn sich nur ein Sperling auf ihnen niederlässt, wie es Kant formulierte.