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In der sogenannten Prinzipienethik von Beauchamp und Childress wird einerseits auf die Common Morality, andererseits auf eine kohärentistische Rechtfertigungsstrategie moralischer Urteile rekurriert. Die mangelnde Eindeutigkeit dieses Ansatzes wurde bereits mit Blick auf die Lösung konkreter moralisch relevanter Situationen in medizinischen Kontexten kritisiert. Im Aufsatz wird als Ursache für die mangelnde Eindeutigkeit die Form des Schlussfolgerns diskutiert. Zu diesem Zweck werden zunächst die Schlussformen der Induktion, Deduktion und Abduktion skizziert, um anschließend insbesondere die Bedeutung abduktiven Schließens für kohärentistische Rechtfertigungsansätze in der Ethik zu untersuchen. Der Mehrwert der Untersuchung für den medizinethischen Diskurs besteht in einem besseren Verständnis der konzeptionellen Zusammenhänge, die den praktischen Anwendungsproblemen ethischer Prinzipien in der Medizin zugrunde liegen.