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In: Echtzeit im Film
In: Undarstellbares im Dialog
Facetten einer deutsch-französischen Auseinandersetzung
Es mag seltsam anmuten, Dialog und Undarstellbares zusammenzubringen. Was haben Probleme der Darstellung, gängigerweise im Bereich der Erkenntnistheorie, der Semiologie oder der analytischen Sprachphilosophie angesiedelt, mit solchen des Dialogs, der ja genuin sozialphilosophisch lokalisiert wird, gemein? Man erkennt eine Gemeinsamkeit, wenn man betrachtet, wie das Undarstellbare selbst Theorien zum Dialog herausfordert. Wird der Dialogbegriff von Undarstellbarem her gedacht, so wird er nicht einfach aus der Sozialphilosophie in die theoretische Philosophie übertragen, sondern verweist auf einen eigenen Sinn von Dialogizität in der Theorie. Der Band schlägt also eine Reaktualisierung des Dialogbegriffs vor, die bspw. in den Bereichen Diskursanalyse, Sprachphilosophie und Ästhetik spielt.
Diese Reaktualisierung bezieht sich besonders auf die Auseinandersetzung zwischen ‘deutscher' und ‘französischer' Philosophie und wird in drei Schritten entfaltet. In einem ersten Teil wird beleuchtet, wie Dialoge jenseits einer sozialphilosophischen Explikation aussehen könnten. Dann werden Einbrüche des Undarstellbaren in Diskurse nachgezeichnet. Zuletzt wird die Verbindung beider Momente dadurch dargestellt, daß Theorien zu Wort kommen, die sich auf Undarstellbares hin dialogisch anlegen.
Konzepte – Wirkungen – Kontexte
Echtzeit im Film. Wie lässt sich der Trend zu filmischer Echtzeit analytisch fassen? Wie der Echtzeit-Begriff für eine filmwissenschaftliche Auseinandersetzung heuristisch nutzbar machen?
Der Band widmet sich einem Phänomen, das in der jüngeren Filmgeschichte eine Konjunktur erlebt. Im Kern handelt es sich um eine Konvergenz zweier Zeitebenen, die etwa in der Erzähltheorie als Übereinstimmung zwischen der Zeit der Präsentation des Films auf der Leinwand und der in der Fiktion ablaufenden Zeitdauer gefasst wird. Im vorliegenden Band erfährt der Begriff eine breitere Klassifikation, wird in zentrale Konzepte überführt und hinsichtlich seiner Wirkungspotenziale geprüft sowie historisch, kulturell und gattungstheoretisch kontextualisiert. Bereitgestellt werden soll der Filmwissenschaft dadurch ›Echtzeit‹ als eine fundierte Analysekategorie.