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Die Zahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen und Beiträge zum Thema Alzheimer-Demenz hat in jüngster Zeit stetig zugenommen. Dem entspricht eine unübersehbar zunehmende Präsenz des Themas in der breiten Öffentlichkeit. Dabei wird der gegenwärtige öffentliche Diskurs von einem bestimmten Konzept der Demenz dominiert. Der Beitrag unternimmt eine inhaltliche Analyse und untersucht dessen Herkunft aus dem Bereich der Humanmedizin. Durch eine Übertragung medizinischer Modelle und Konzepte wurde deren methodischer Reduktionismus in den allgemeinen Diskurs übernommen. Ethisch relevant ist dieser Vorgang in seinem anthropologischen Reduktionismus, der zu Einseitigkeiten in der Bewertung führt und Leerstellen zur Folge hat. Der Beitrag schlägt im Unterschied zum gegenwärtig dominierenden Gebrauch vor, auf der Grundlage einer theologischen Anthropologie Demenzen als Beziehungsgeschehen zu definieren und von hier aus Perspektiven einer integrativen Demenz-Ethik aufzuzeigen.
Die Zahl der Menschen mit Demenz in unserer Gesellschaft wächst stetig. Damit nimmt auch die Zahl der Menschen mit Demenz zu, die in einem Krankenhaus aufgrund einer Erkrankung behandelt werden muss. Die Krankenhäuser sind heute allerdings nicht oder nur schlecht auf Menschen mit Demenz vorbereitet. Der Beitrag geht von der These aus, dass eine nachhaltige Beschäftigung mit dem Thema »Menschen mit Demenz im Krankenhaus« nur dann gelingt, wenn es als ein Praxisfeld im weiteren Demenzdiskurs gedeutet wird. Nur dann, wenn das Thema Demenz als eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung wahrgenommen wird und die Beschäftigung mit dem Thema Demenz auf ethischen Grundlagen aufruht, wird auch die Umsetzung demenzspezifischer Ausrichtungen im Akutkrankenhaus gelingen.