Charakteristisch für die Kultur der 20er Jahre erscheint der Widerspruch von Vermassung einerseits und Ausdifferenzierung andererseits, der spannungsreiche Verbund von Kommerzialisierung und Ästhetisierung, eine prekäre Balance zwischen neuen Lebensstilen und dem retrospektiven Beharren auf dem Vergangenen. Die 14 Beiträge dieses Bandes zeigen diese Vielfalt, die Turbulenzen und den Reichtum ders „goldenen“ Jahrzehnts und erweitern kritisch bereits vorliegende Befunde. Nach einer Einführung über das politische, wirtschaftliche und soziale „Leben auf dem Vulkan“ werden soziokulturelle Basisveränderungen aufgezeigt – in der Angestelltenkultur, in der Arbeiterkultur, mit der „neuen Frau“, mit dem neuen Bildungssystem von Schule, Hochschule und Volksbildung. Sie werden erweitert durch pointierte Einblicke in spezielle Kulturbereiche wie Mode, Architektur und Design, Werbung, Musik, Literatur und Kunst. Die besondere Aufmerksamkeit gilt schließlich noch den wichtigsten Medien als den zentralen Steuerungs- und Orientierungsinstanzen der Epoche: der Presse, der Fotografie, dem Film und dem neuen „Rundfunk“.
Charakteristisch für die Kultur der 20er Jahre erscheint der Widerspruch von Vermassung einerseits und Ausdifferenzierung andererseits, der spannungsreiche Verbund von Kommerzialisierung und Ästhetisierung, eine prekäre Balance zwischen neuen Lebensstilen und dem retrospektiven Beharren auf dem Vergangenen. Die 14 Beiträge dieses Bandes zeigen diese Vielfalt, die Turbulenzen und den Reichtum ders „goldenen“ Jahrzehnts und erweitern kritisch bereits vorliegende Befunde. Nach einer Einführung über das politische, wirtschaftliche und soziale „Leben auf dem Vulkan“ werden soziokulturelle Basisveränderungen aufgezeigt – in der Angestelltenkultur, in der Arbeiterkultur, mit der „neuen Frau“, mit dem neuen Bildungssystem von Schule, Hochschule und Volksbildung. Sie werden erweitert durch pointierte Einblicke in spezielle Kulturbereiche wie Mode, Architektur und Design, Werbung, Musik, Literatur und Kunst. Die besondere Aufmerksamkeit gilt schließlich noch den wichtigsten Medien als den zentralen Steuerungs- und Orientierungsinstanzen der Epoche: der Presse, der Fotografie, dem Film und dem neuen „Rundfunk“.
Die Positionierung des Einzelnen in der Gesellschaft zu gestalten, ist zentrale Funktion von Kultur. Immer wieder neu entworfen werden muss die Beziehung zwi-schen dem Ich und dem Du, dem Ich und dem Wir, dem Ich und der Welt. Heute haben die Traditionen und klassischen Wächter des sozialen und kulturellen Beziehungsge-flechts vielfach ausgedient und das gewohnte Netzwerk ist zerris-sen. Das bedeutet Gefährdung und Chancen zugleich. In diesem Band werden funda-mentale Beziehungskulturen in ihrem derzeitigen Wandel vorge-stellt: die Liebesbeziehungen zwischen den Geschlechtern, die Beziehungen zwischen Schü-lern und Lehrern, die Nächsten-liebe, die Beziehungen zum Geld, die Freundschaft, Bezie-hungen zu Orten, Ess- und Trink-kulturen als Formen der Bezie-hung zur Nahrung, die Beziehun-gen zwischen Arzt und Patient, zwischen Künstler und Modell, die Beziehung zu Heimat und Lokalgeschichte, nicht zuletzt auch die Beziehung des Men-schen zur Natur. Jeweils wird thematisiert, wie Beziehungen sind und wie sie vielleicht sein sollten.
Die Positionierung des Einzelnen in der Gesellschaft zu gestalten, ist zentrale Funktion von Kultur. Immer wieder neu entworfen werden muss die Beziehung zwi-schen dem Ich und dem Du, dem Ich und dem Wir, dem Ich und der Welt. Heute haben die Traditionen und klassischen Wächter des sozialen und kulturellen Beziehungsge-flechts vielfach ausgedient und das gewohnte Netzwerk ist zerris-sen. Das bedeutet Gefährdung und Chancen zugleich. In diesem Band werden funda-mentale Beziehungskulturen in ihrem derzeitigen Wandel vorge-stellt: die Liebesbeziehungen zwischen den Geschlechtern, die Beziehungen zwischen Schü-lern und Lehrern, die Nächsten-liebe, die Beziehungen zum Geld, die Freundschaft, Bezie-hungen zu Orten, Ess- und Trink-kulturen als Formen der Bezie-hung zur Nahrung, die Beziehun-gen zwischen Arzt und Patient, zwischen Künstler und Modell, die Beziehung zu Heimat und Lokalgeschichte, nicht zuletzt auch die Beziehung des Men-schen zur Natur. Jeweils wird thematisiert, wie Beziehungen sind und wie sie vielleicht sein sollten.
Vom 'Eintopf für die Volksgemeinschaft' über die Erziehung, von der Propaganda in Presse, Film und Rundfunk bis zum Kampf gegen 'entartete' Kunst und Musik – kein Lebensbereich konnte der totalitären 'Gleichschaltung' des Nationalsozialismus entgehen. Mobil gemacht wurden nicht nur die Männer und Frauen des Reichs, sondern auch die Jugendlichen und Kinder. Vom alle politischen, kulturellen und sozialen Institutionen und Lebensformen bestimmenden Antisemitismus bis zum gesellschaftsprägenden Militarismus reichte die nationalsozialistische Durchdringung des 'Volkskörpers'. Dieses Buch führt in übersichtlichen, klar formulierten und materialreichen Einzeldarstellungen gerade junge Leser, aber auch alle anderen Interessierte in sämtliche Bereiche der Kultur des Nationalsozialismus ein – und erweist sie eben dadurch als: Unkultur.
Vom 'Eintopf für die Volksgemeinschaft' über die Erziehung, von der Propaganda in Presse, Film und Rundfunk bis zum Kampf gegen 'entartete' Kunst und Musik – kein Lebensbereich konnte der totalitären 'Gleichschaltung' des Nationalsozialismus entgehen. Mobil gemacht wurden nicht nur die Männer und Frauen des Reichs, sondern auch die Jugendlichen und Kinder. Vom alle politischen, kulturellen und sozialen Institutionen und Lebensformen bestimmenden Antisemitismus bis zum gesellschaftsprägenden Militarismus reichte die nationalsozialistische Durchdringung des 'Volkskörpers'. Dieses Buch führt in übersichtlichen, klar formulierten und materialreichen Einzeldarstellungen gerade junge Leser, aber auch alle anderen Interessierte in sämtliche Bereiche der Kultur des Nationalsozialismus ein – und erweist sie eben dadurch als: Unkultur.
Das zweite Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hat bisher nur geringes Interesse gefunden - allzu dominant war der Erste Weltkrieg, allzu naheliegend die Tendenz, die Zeitspanne von der Jahrhundertwende bis 1914 als Einheit zu sehen und die Jahre nach 1918 dem folgenden Jahrzehnt zuzuschlagen. Dieser Band zeigt auf, dass gerade die kulturellen Besonderheiten und Veränderungen der Phase von 1910 bis 1920 einen eigenen Zugriff verdienen. Neben dem Wandel in Bereichen wie Philosophie, Sportkultur und Mode werden neue Zusammenhänge und Einflüsse sichtbar - von der Debatte um Kultur contra Kunst über den Komplex von Werbung und Propaganda bis zur Bedeutung von Kirche und Religion. Der Blick auf die klassischen Teilkulturen wie Presse, Film, Literatur, Kunst und Musik sowie auf den Krieg als "Urkatastrophe" wird zugleich erweitert um neue Bereiche wie Alltagskultur, Frontkultur und Fotokultur. Auf dem Hintergrund der politischen und wirtschaftlichen Rahmendaten wird damit die enorme Zerrissenheit dieses Jahrzehnts um ein Vielfaches verständlicher.
Das zweite Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts hat bisher nur geringes Interesse gefunden - allzu dominant war der Erste Weltkrieg, allzu naheliegend die Tendenz, die Zeitspanne von der Jahrhundertwende bis 1914 als Einheit zu sehen und die Jahre nach 1918 dem folgenden Jahrzehnt zuzuschlagen. Dieser Band zeigt auf, dass gerade die kulturellen Besonderheiten und Veränderungen der Phase von 1910 bis 1920 einen eigenen Zugriff verdienen. Neben dem Wandel in Bereichen wie Philosophie, Sportkultur und Mode werden neue Zusammenhänge und Einflüsse sichtbar - von der Debatte um Kultur contra Kunst über den Komplex von Werbung und Propaganda bis zur Bedeutung von Kirche und Religion. Der Blick auf die klassischen Teilkulturen wie Presse, Film, Literatur, Kunst und Musik sowie auf den Krieg als "Urkatastrophe" wird zugleich erweitert um neue Bereiche wie Alltagskultur, Frontkultur und Fotokultur. Auf dem Hintergrund der politischen und wirtschaftlichen Rahmendaten wird damit die enorme Zerrissenheit dieses Jahrzehnts um ein Vielfaches verständlicher.
Die Beiträge des Bandes zeichnen ein neues Bild der „Jahrhundertwende“. Bisherige Epochenkonzepte mit geistes- und ideengeschichtlichen Schwerpunkten sowie literarischen und künstler-ischen Stilausprägungen werden abgelöst von einem historio-graphischen Zugriff mit einer klaren Zäsur um 1900 und markanten Sig-nalen des Aufbruchs in ein neues Zeitalter. Als charakteristische Merkmale des kulturellen Wandels werden insbesondere die Kommunikationsmedien vorgestellt, die mit dominanten Funktionen wie Unterhaltung, Visualisierung, Information und Werbung den Start ins neue Jahrhundert massgeblich geprägt haben. Kultur zum Beginn des 20. Jahrhunderts erweist sich in einem bislang nicht gekannten Ausmass als Medienkultur und ist geprägt von einem explosiven Innovations-potential in fast allen Bereichen.
Die Beiträge des Bandes zeichnen ein neues Bild der „Jahrhundertwende“. Bisherige Epochenkonzepte mit geistes- und ideengeschichtlichen Schwerpunkten sowie literarischen und künstler-ischen Stilausprägungen werden abgelöst von einem historio-graphischen Zugriff mit einer klaren Zäsur um 1900 und markanten Sig-nalen des Aufbruchs in ein neues Zeitalter. Als charakteristische Merkmale des kulturellen Wandels werden insbesondere die Kommunikationsmedien vorgestellt, die mit dominanten Funktionen wie Unterhaltung, Visualisierung, Information und Werbung den Start ins neue Jahrhundert massgeblich geprägt haben. Kultur zum Beginn des 20. Jahrhunderts erweist sich in einem bislang nicht gekannten Ausmass als Medienkultur und ist geprägt von einem explosiven Innovations-potential in fast allen Bereichen.
Das Medium Blatt, obwohl jedem bekannt und tagtäglich genutzt, wurde von der Medienforschung bislang fast gänzlich vernachlässigt. In zwei verschiedenen, einander ergänzenden Blöcken werden hier zahlreiche Pilotstudien mit neuen Perspektiven und Befunden vorgestellt. Versionen des Blatts im Alltag umfassen dabei u.a. Eintrittskarten, Packungsbeilagen von Medikamenten, Kochrezepte, Spielkarten, Flugblätter oder Werbeblätter als Zeitungsbeilagen. Bedeutung und Funktionen des Blatts unterscheiden sich aber auch nach seiner Verwendung in verschiedenen kommunikativen Binnenräumen, beispielsweise der Schule, Kultureinrichtungen wie Bücherei oder Kulturinstitut sowie kirchlichen Räumen – bis hin zum Einkaufszettel oder der Nutzung des Blatts als Schreibmedium zur Bewältigung des Alltags. Ein einführender Forschungsbericht und ein abschließender Abriss zur Geschichte des Mediums Blatt von den Anfängen bis heute runden den facettenreichen, innovativen Band ab.
Das Medium Blatt, obwohl jedem bekannt und tagtäglich genutzt, wurde von der Medienforschung bislang fast gänzlich vernachlässigt. In zwei verschiedenen, einander ergänzenden Blöcken werden hier zahlreiche Pilotstudien mit neuen Perspektiven und Befunden vorgestellt. Versionen des Blatts im Alltag umfassen dabei u.a. Eintrittskarten, Packungsbeilagen von Medikamenten, Kochrezepte, Spielkarten, Flugblätter oder Werbeblätter als Zeitungsbeilagen. Bedeutung und Funktionen des Blatts unterscheiden sich aber auch nach seiner Verwendung in verschiedenen kommunikativen Binnenräumen, beispielsweise der Schule, Kultureinrichtungen wie Bücherei oder Kulturinstitut sowie kirchlichen Räumen – bis hin zum Einkaufszettel oder der Nutzung des Blatts als Schreibmedium zur Bewältigung des Alltags. Ein einführender Forschungsbericht und ein abschließender Abriss zur Geschichte des Mediums Blatt von den Anfängen bis heute runden den facettenreichen, innovativen Band ab.
In 10 Bänden, die erstmals als Paket zum Sonderpreis erhältlich sind, erkunden renommierte Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen die »Kulturgeschichte des 20. Jahrhundert« in all ihren Facetten. Von der deutlichen Zäsur um 1900, die der ersten Dekade einen kulturellen Wandel bescherte, mit dem diese sich als äußerst innovatives Jahrzehnt erweist, bis zu den Globalisierungsbewegungen, die die 1990er Jahre ebenso bestimmen wie das Aufkommen des Internet, bieten die Beiträge neue Perspektiven auf das jeweilige Jahrzehnt, von dem sie dem Leser ein vollständiges Bild zeichnen, indem sie den Funktionenwandel sich ausdifferenzierender Medienkulturen beleuchten.