1 Ein umstrittenes Feld: Komposition im Sprichwörterbuch
Eine unbeantwortete Frage in der gegenwärtigen Forschung zum Sprichwörterbuch ist die nach der Komposition der Teilsammlungen Spr 10–22,16; 25–29. Es besteht Konsens unter den ExegetInnen, einige Sprüche seien durch Wortspiele, Stichworte, Lautmalereien oder dasselbe Thema miteinander verbunden. 1 Dennoch ist umstritten, wie viele Einzelsprüche auf diese Weise miteinander verknüpft sind. Gänzlich offen ist die Frage, ob es größere, übergreifende Strukturen in den Teilsammlungen Spr 10–22,16; 25–29 gibt. Auf der einen Seite stehen ExegetInnen, die der Suche nach größeren Strukturen und Kompositionen ablehnend gegenüberstehen und den Einzelspruch und seine Auslegung ins Zentrum stellen. Dagegen erheben wichtige Einzelstudien v.a. zu Spr 10–22,16 Strukturen, allerdings unter Verwendung teils unterschiedlicher Analysekriterien: So wurden z.B. Stichwort-, Teilvers- oder Verswiederholungen ausgewertet, ebenso Paronomasien. 2
Dieser Beitrag will seinen Teil zur Erhebung übergreifender Strukturen leisten. Ich gehe davon aus, dass es theoretisch möglich ist, in den Teilsammlungen Spr 10–22,16; 25–29 Strukturen und Kompositionen kleinerer und größerer Ordnung auszumachen. Ob übergreifende Strukturen tatsächlich bestehen, muss die Arbeit am Text zeigen. Mein Analyseinstrumentarium baut auf Vorarbeiten anderer ForscherInnen auf. 3 Dennoch möchte ich eine Präzisierung vornehmen, die die Zuordnung der Analysekriterien zueinander betrifft. 4 Diese kann jedoch nur als „Faustregel“ gelten. Thematische Ähnlichkeiten, Lautmalereien und Wortspiele scheinen gut geeignet zu sein, um benachbarte Sprüche zu verknüpfen. Um größere Strukturen auszumachen, halte ich die Suche nach Wiederholungen von Stichworten, Halbversen oder ganzen Versen (mit oder ohne Variation) für besser geeignet. Möchte ein Textproduzent/eine Textproduzentin Entfernteres dem Leser/der Leserin in Erinnerung rufen, so sind möglichst genaue und signifikante Wiederholungen ein probates Mittel, ähnlich einem Refrain. Es ist auch wahrscheinlicher, dass einem Leser/einer Leserin bei seiner/ihrer Lektüre eher eine Wiederholung auffällt, durch die er/sie an Vorheriges erinnert wird, als dies durch Wortspiele oder Lautmalereien der Fall wäre. Zudem bietet die Orientierung an Wiederholungen einen wichtigen Vorteil: Es handelt sich um ein formales Kriterium. Ich stütze mich daher bei meinen folgenden Ausführungen auf das Analysekriterium der Wiederholung(-en) und Varianten, wie dies insbesondere Ruth Scoralick getan hat. 5 Auch Knut Martin Heim ist der Meinung, Wiederholungen und Varianten könnten Kohärenz und Struktur aufbauen. 6 Er macht aber darauf aufmerksam, dass durch ein solches Vorgehen andere Merkmale zur Erhebung von Gruppierungen unterschlagen werden könnten, die als Gegenprobe interessant wären. 7 Gerade an diesem Punkt wäre eine Gewichtung der Analysekriterien spannend, die Heim leider nicht bietet. 8
2 Der Ausgangspunkt: die drei Sprüche zum „weisen Sohn“
Spr 10,1; 13,1; 15,20 nennen den „weisen Sohn“ בן חכם in sehr ähnlichen Varianten. Die drei Sprüche sind an Anfang, Mitte und Ende des ersten Teils Spr 10–15 der Teilsammlung Spr 10–22,16 positioniert.
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Allen drei Sprüchen ist die Nennung des בן חכם am Spruchanfang gemeinsam, ebenso die des Vaters אב. Spr 10,1b; 15,20a sind identisch, während 10,1c; 15,20b Varianten sind. Sie haben בן כסיל bzw. כסיל אדם sowie „seine Mutter“ אמו in Endposition gemeinsam. Spr 10,1; 13,1 bilden einen Rahmen um Spr 15,20 (A-B-A‘). 10 Vielleicht ist die Positionierung dieser drei Sprüche beabsichtigt. Um diesen Verdacht zu überprüfen, werden die benachbarten Sprüche der drei בן חכם-Sprüche näher betrachtet. Bestehen auch zwischen ihnen auffällige Verbindungen?
3 Verbindungen zwischen der ersten (Spr 10,1) und zweiten Nennung (Spr 13,1) des „weisen Sohnes“
Die unmittelbaren Nachbarverse von Spr 10,1; 13,1 sind miteinander verknüpft. Spr 10,2 enthält die Lexeme Tod מות und Gerechtigkeit צדקה. Diese Zusammenstellung begegnet im Sprichwörterbuch nur in Spr 10,2; 11,4.19; 12,28.
Spr 10,2b; 11,4b sind identisch und Spr 10,2a; 11,4a haben יעל + לא H-Stamm gemeinsam. Spr 11,19a; 12,28a haben an je zweiter Stelle צדקה und an dritter חיים. In Spr 11,19b; 12,28b steht מות je an Schlussposition. Die vier Sprüche bilden eine Struktur: A-A‘-B-B‘. Der erste Spruch mit מות und צדקה (Spr 10,2) steht nach der ersten Erwähnung des „weisen Sohnes“ (Spr 10,1) und der letzte Spruch mit מות und צדקה (Spr 12,28) steht vor der zweiten Erwähnung des „weisen Sohnes“ in Spr 13,1.
Die Gegenüberstellung von רמיה und חרוצים kommt im Sprichwörterbuch nur in Spr 10,4; 12,24.27 vor:
Die jeweilige Stellung der beiden Lexeme verbindet die drei Sprüche chiastisch (A-B; B-A; A-B).
In unmittelbarer Nähe zu den ersten beiden בן חכם-Sprüchen Spr 10,1; 13,1 kommen also Sprüche mit sehr auffälligen Gemeinsamkeiten vor. Diese Sprüche bilden dabei jeweils Strukturen aus (vgl. Tabelle 2 und 3). Dies sind starke Indizien für eine bewusste Zusammenstellung dieser Sprüche. Dies wird dadurch gestützt, dass die Verse Spr 10,1f.4 mit Spr 12,27–13,1 selbst eine übergreifende, gegenläufige Struktur ausbilden:
Es sieht so aus, als würde ein dreifacher Rahmen Spr 10–13,1 umschließen. Der Aufbau dieses Rahmens und die Verknüpfung seiner Einzelteile sind sehr sorgfältig gestaltet, was auf eine bewusste Gestaltung hindeutet.
Es gibt auch nach Spr 13,1 Verbindungen zu Spr 10,1–4. Spr 10,2f. erwähnen die Abstrakta צדקה und רשׁע und die Personalnomina צדיק und רשׁע. Diese Zusammenstellung in unmittelbarer Nähe ist sehr bemerkenswert. Sie wiederholt sich in Spr 13,5f., wobei Spr 13,6 רשׁעה als Abstraktum gebraucht:
Die Abstrakta stehen in den „äußeren“ Versen Spr 10,2; 13,6 (A; A‘), die Personalnomina in den „inneren“ Spr 10,3; 13,5 (B; B‘). Damit bildet die Wiederholung dieser markanten Zusammenstellung von עשׁר/הקדצ und עשׁר/קידצ eine eigene Struktur aus (A-B-B‘-A‘).
Eine zweite Verbindung zu Spr 10,1–4 findet sich nach Spr 13,1. Die Opposition zwischen arm und reich, ausgedrückt mit Derivaten der Wurzeln רושׁ und עשׁר, kommt im Sprichwörterbuch nur in Spr 10,4; 13,7f. vor:
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Die beiden Stichworte רושׁ und עשׁר bewegen sich von den Außen- über die Mittel- zu den Innenpositionen der Halbverse und bilden so eine Struktur. Ein ähnliches Phänomen ist aus der Positionierung von לב in der Spruchgruppe Spr 15,28–32 bekannt: Dort rückt לב von der Anfangsposition in V.28 über die Mittelposition in V.30 zur Endposition in V.32. 12
Ergab sich für die Struktur der Bezugnahmen auf Spr 10,1–4 vor Spr 13,1 eine gegenläufige Anordnung (A-B-C-C‘-B‘-A‘; vgl. Tabelle 4), so ist die Struktur für die Rückgriffe auf Spr 10,1–4 nach Spr 13,1 parallel gestaltet:
Spr 12,27–31 und Spr 13,1.5f.7f. greifen zwar auf dieselben Verse Spr 10,1–4 zurück (vgl. Tabelle 4 und 7), gebrauchen aber je andere Stichworte daraus. Dies zeigt, dass die Verse um die ersten beiden Erwähnungen des בן חכם in Spr 10,1; 13,1 sehr sorgfältig miteinander verbunden sind.
Es gibt eine kritische Anfrage an die in Tabelle 7 dargestellte Struktur: Die Bezüge zu Spr 10,1–4 in Spr 13,5f.7f. schließen nicht unmittelbar an Spr 13,1 an. Man könnte meinen, Spr 13,5f.7f. sollten nicht im Zusammenhang mit Spr 13,1 gesehen werden. Allerdings gibt es zwei Gründe für einen Zusammenhang zwischen Spr 13,1 und Spr 13,5f.7f.
Der erste Grund: Die Wiederholungen von Spr 10,2f. in Spr 13,5f. und von Spr 10,4 in Spr 13,7f. bilden wiederum je eigene Strukturen aus (vgl. Tabellen 5 und 6), wie die Wiederholungen vor Spr 13,1 (vgl. Tabellen 2 und 3). Der Gebrauch der gleichen Verknüpfungstechnik vor wie nach Spr 13,1 weist darauf hin, dass Spr 13,1.5f.7f. genauso als Zusammenhang betrachtet werden sollten wie Spr 12,27–13,1.
Der zweite Grund: Untersucht man die Einbettung von Spr 13,1, so ergibt sich eine zweifache Orientierung für diesen Spruch. Ruth Scoralick erkennt in Spr 12,14–13,2 einen größeren Abschnitt.
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Dieser ist doppelt gerahmt: Einen äußeren Rahmen bilden Spr 12,14; 13,2, da sich in Spr 12,14a; 13,2a nahezu ein ganzer Halbvers wiederholt. Einen inneren Rahmen bieten Spr 12,15; 13,1, die חכם und שׁמע in umgekehrter Reihenfolge wiederholen.
Dies spricht gegen eine gemeinsame Betrachtung von Spr 13,1 mit Spr 13,5f.7.
Andererseits sind Spr 13,1.8 sehr ähnlich. Ihr je zweites Kolon ist nahezu wortgleich. Dies spricht für eine Zusammenschau von Spr 13,1 mit Spr 13,5f.7f.
Durch den doppelten Rahmen um Spr 12,14–13,2 (vgl. Tabelle 8) wird Spr 13,1 zu den vorherigen Versen orientiert, durch die Wiederholung von Spr 13,1b in Spr 13,8b (vgl. Tabelle 9) jedoch zu den folgenden Sprüchen. Die Orientierung von Spr 13,1 in zwei Richtungen kann eine Verzahnung zweier Einheiten anzeigen. Diese Doppelorientierung verbindet die Rückgriffe auf Spr 10,1–4 vor und nach Spr 13,1. Aus alldem folgt: Trotz der kleinen Distanz zwischen Spr 13,1 und Spr 13,5f.7f. können diese Verse wegen des Rahmens aus Spr 13,1.8 gemeinsam betrachtet werden.
4 Verbindungen zur dritten Nennung des „weisen Sohnes“ (Spr 15,20)
Sind die beiden ersten Sprüche zum „weisen Sohn“ äußerst kunstvoll und eng miteinander verzahnt, so finden sich auch zur dritten und letzten Erwähnung des בן חכם Verbindungen, die aber deutlich geringer ausfallen. Bereits Franz Delitzsch sah eine große Ähnlichkeit zwischen Spr 12,28; 15,19, den letzten Sprüchen vor der zweiten und dritten Erwähnung des בן חכם.
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In Spr 10–31 enthalten nur diese beiden Sprüche דרך und ארח,
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die zudem chiastisch angeordnet sind. Beide stehen unmittelbar vor einem בן חכם-Spruch:
Dies verknüpft die zweite und die letzte Erwähnung des בן חכם. Weitere verbindende Wiederholungen gibt es nicht. Wenn Spr 10,1–4 mit Spr 12,27–13,1 einen Rahmen bilden, so wäre es durchaus denkbar, dass Spr 12,28; 13,1 gemeinsam mit Spr 15,19f. einen zweiten Rahmen aufspannen, nun um die zweite Hälfte von Spr 10–15. Zugleich rahmt Spr 15,20 mit Spr 10,1 insgesamt Spr 10–15 ein (vgl. Tabelle 1).
5 Erste Auswertung und Reflexion: Komposition in Spr 10–15
In Spr 10–15 sind zwei größere Rahmen gut sichtbar, die durch die בן חכם-Sprüche und ihre Nachbarsprüche gebildet werden: Spr 10,1–4; 12,27–13,1 umfassen den ersten, Spr 12,28; 13,1 und Spr 15,19f. den zweiten Teil von Spr 10–15 (vgl. Tabellen 4 und 10). Diese beiden Teile wiederum werden von Spr 10,1; 15,20 umrahmt (vgl. Tabelle 1).
Betrachtet man diejenigen Verse, die miteinander in Verbindung stehen – ohne Rücksicht auf die aufgenommenen Stichworte und Wiederholungen – so enthalten die beiden Rahmen je eine eigene konzentrische Struktur:
Der erste Rahmen Spr 10,1–4; 12,27–13,1 wird gebildet in der Abfolge A-B-C-C-B-A. Spr 13,1 ist das Ende dieses ersten konzentrischen Durchlaufs und zugleich der Beginn eines zweiten A-B-C-B-A, den Spr 13,1.5f.7f.; 15,19f. bilden. Dies hebt Spr 13,1 als Umschlag- und Verknüpfungspunkt heraus, was sich bereits in der doppelten Orientierung von Spr 13,1 zu Spr 12,14 und zu Spr 13,8 andeutete.
Es ist erstaunlich, wie kunstvoll die Sprüche zum „weisen Sohn“ und ihre Nachbarsprüche je verknüpft sind:
- 1. Diejenigen Sprüche, die Stichwortwiederholungen bzw. Varianten aufweisen, bilden jeweils für sich strukturierte Abfolgen aus (vgl. Tabellen 1, 2, 3, 5, 6)
- 2. Der Rahmen Spr 10,1–4; 12,27–13,1 ist gegenläufig aufgebaut: A-B-C-C‘-B‘-A‘ (vgl. Tabelle 4).
- 3. Der Rahmen Spr 10,1–4; 13,1.5f.7f. ist parallel aufgebaut: a-b-c-a‘-b‘-c‘ (vgl. Tabelle 7).
- 4. Auf das Ganze gesehen – nur unter Berücksichtigung der miteinander verbundenen Verse – ergibt sich vor (A-B-C-C-B-A) und nach Spr 13,1 (A-B-C-B-A) ein konzentrisches Muster (vgl. Tabelle 11).
Dies alles deutet auf eine intentionale Zusammenstellung und Positionierung der בן חכם-Sprüche und ihrer Nachbarsprüche hin.
Die bisherigen Ergebnisse haben auch einen methodischen Mehrwert. Es wurde zuvor behauptet, Wiederholungen von (Teil-)Versen und Stichworten seien gut geeignet, um Anordnungszusammenhänge über größere Entfernungen herzustellen. Der Befund, dass die oben angeführten Wiederholungen in sehr naher und nächster Nachbarschaft zueinander gruppiert werden und dass sie je für sich und im Zusammenspiel mit anderen Wiederholungen Strukturen ausbilden, bestätigt diese Behauptung. Damit tragen die obigen Beobachtungen dazu bei, die Frage nach geeigneten Methoden und Kriterien für die Suche nach Ordnungen und Strukturen in den Teilsammlungen Spr 10–22,16; 25–29 ein Stück weiter der Klärung zuzuführen.
Eingangs wurde als eine ungeklärte Frage der Forschung am Sprichwörterbuch die nach der Komposition und größeren Strukturen in Spr 10–22,16; 25–29 benannt. Macht eine Suche nach größeren Strukturen Sinn? Wenn ja, wie groß können diese Strukturen sein? Diese Fragenkreise können nun beantwortet werden: Die oben dargestellte, sorgfältig gestaltete בן חכם-Struktur ist ein sehr starkes Votum für die Existenz von größeren und übergreifenden Strukturen und Kompositionen in Spr 10–22,16. Es ist ein sinnvolles und auch fruchtbringendes Unterfangen, in den Teilsammlungen Spr 10–22,16; 25–29 nach Strukturen und Kompositionen Ausschau zu halten, und zwar nicht nur im Nahkontext. Die בן חכם-Struktur erstreckt sich über sechs Kapitel. Man darf in den Teilsammlungen Spr 10–22,16; 25–29 also durchaus mit Strukturen rechnen, die mehrere Kapitel überspannen.
Zugleich kommt – zumindest für Spr 10–15 – eine mögliche Kompositionstechnik bei der Sammlung und Zusammenstellung der Sprüche und Spruchgruppen in den Blick: die Markierung und Verknüpfung von Anfang, Mitte und Ende durch eine ausgefeilte Technik der Wiederholung, um so Kohärenz über weite Entfernungen hin zu erzeugen.
6 Eine Redaktionsgeschichte der Sprüche zum „weisen Sohn“
Die sorgfältig gestalteten Verknüpfungen rund um die drei Sprüche zum „weisen Sohn“ lassen danach fragen, ob die בן חכם-Struktur sich redaktioneller Tätigkeit verdankt. Es gilt als höchstwahrscheinlich, dass Sammler/Redaktoren in Spr 10–22,16 tätig waren. Als redaktionelle Maßnahmen kommen Eingriffe in die Anordnung der Sprüche in Frage sowie redaktionelle Eigenbildungen von Sprüchen. Bearbeitungsspuren in der Anordnung von Sprüchen lassen sich vielleicht folgendermaßen ausmachen: Sprüche, die über eine größere Entfernung hinweg aufeinander bezogen sind und strukturelle Zusammenhänge in ihrem Nahtkontext „stören“, können als in ihren Nahkontext sekundär eingefügt gelten. Durch Einfügungen wurde eine vorhandene Einheit „gestört“, um einen den Nahkontext übergreifenden Zusammenhang redaktionell zu schaffen. Ich möchte mich im Folgenden insbesondere auf mögliche redaktionelle Anordnungen und Einfügungen konzentrieren.
Der sehr enge Bezug zwischen Spr 10,1–4 und Spr 12,27–13,1 bzw. Spr 13,1.5f.7f. ist auffällig. Die Bezüge zum Kontext um Spr 15,20 sind lediglich auf einen beschränkt (Spr 12,28; 15,19). Es ist damit wahrscheinlich im Kontext von Spr 10,1, besonders aber von Spr 13,1 mit redaktionellen Eingriffen zu rechnen, wohl aber weniger im Kontext des dritten בן חכם-Spruchs Spr 15,20. Um mögliche Eingriffe festzustellen, muss auf den Nah- und Nächstkontext der Sprüche geachtet werden, die die בן חכם-Struktur bilden. Sind diese Sprüche strukturell gut in ihre Umgebung integriert, so spricht dies für eine ursprüngliche Lokalisation. Eine schlechte Einbindung in die Struktur des Nahkontexts kann ein Indiz für eine sekundäre Positionierung des Spruches sein.
Die erste Erwähnung des בן חכם in Spr 10,1 steht in der Spruchgruppe Spr 10,1–5. Jene rahmen Spr 10,1.5, in denen sich in je beiden Vershälften בן findet. Die Verse sind chiastisch aufeinander bezogen, da in V.1 בן jeweils am Anfang der Halbverse, in V.5 je an deren Ende steht. Parallel ist die Positionierung des „positiven“ bzw. des „negativen“ Sohnes in beiden Versen. Im Sprichwörterbuch kommt nur in Spr 10,1.5 in beiden Vershälften בן vor. Spr 10,2f. bilden ein eng miteinander verbundenes Spruchpaar: Beide beginnen mit der Negationspartikel לא, gefolgt von einem yiqtol im H-Stamm einer Verbwurzel, deren zweiter Radikal ein ע ist. Zudem sind V.2f. durch einen Chiasmus verknüpft, da die Abstraktbegriffe רשׁע aus V.2a und צדקה in V.2b in personaler Form in V.3b bzw. V.3a aufgegriffen werden. An den Außenpositionen des Chiasmus kommt der Frevel/die Frevler zu stehen und an den Innenpositionen die Gerechtigkeit/der Gerechte. 16 Der Wechsel von den Abstrakta in V.2 zu den Personalbegriffen in V.3 ist eine Besonderheit, die im Sprichwörterbuch Seltenheitswert hat. 17 Spr 10,4f. sind thematisch chiastisch miteinander verbunden: V.4a.5b behandeln Faulheit, V.4b.5a den Fleiß. 18 Dabei ist Spr 10,4 in sich chiastisch angeordnet, denn an den Außenpositionen stehen sich ראשׁ und עשׁר gegenüber, in den Innenpositionen stehen die „Hände“ יד und כף. 19 Lautlich sind beide Sprüche durch den Gleichklang der Partizipia von עשׂה und אגר verknüpft. 20 Zwischen den Spruchpaaren Spr 10,2f.4f. bestehen keine Stichwortverbindungen, aber lautliche sind erkennbar zwischen V.3f. über תעשׁיר ,ראשׁ ,רשׁעים. 21 Spr 10,2.4 enthalten das Wortfeld „Reichtum/Armut“ (V.2 אוצרות, V.4 עשׁר ,ראשׁ). Zudem alternieren in Spr 10,1–5 die Wertungen in den Vershälften. 22
In der sehr kohärenten Spruchgruppe Spr 10,1–5 ist V.4 verhältnismäßig locker eingebunden. Zu den benachbarten Versen besteht keine Stichwortverbindung. Spr 10,4 könnte als redaktionell eingefügt gelten. Hierzu müssen allerdings auch die mit Spr 10,4 verbundenen Sprüche Spr 12,27; 13,7f. betrachtet werden. Ebenfalls redaktionell verdächtig sind Spr 13,7f., denn sie unterbrechen die Stichwortverbindung über צדקה und רשׁע in Spr 13,5f.9, 23 die sehr kunstvoll gestaltet ist: Im je ersten Kolon steht צדק, im je zweiten רשׁע, und zudem sind in den äußeren Versen V.5.9 Personalnomina genannt, in der Mitte in V.6 dagegen Abstrakta der Wurzeln. 24 Dagegen sind Spr 12,24.27, die mit Spr 10,4 den Gegensatz von רמיה und חרוץ teilen, gut in die Spruchgruppe Spr 12,24–27 eingebettet, auch inhaltlich, gleich wie man die schwer verständlichen Verse verstehen mag. 25 Zudem ist die Spruchgruppe Spr 12,24–27 gut von der vorherigen Gruppe Spr 12,16–23 abgegrenzt. 26 Man könnte den Schluss ziehen, die weniger gut eingebetteten Sprüche Spr 10,4; 13,7f. seien im Verhältnis zu Spr 12,24.27 sekundär. Vielleicht liegen Spr 10,4; 13,7f. auf einer gemeinsamen redaktionellen Ebene. Ich halte es aber für wahrscheinlicher, dass Spr 13,7f. erst dann eingefügt wurde, als Spr 10,4 an seinem Platz war. 27 Die Einfügung von Spr 13,7f. zwischen Spr 13,5f.9 spaltete den Dreierspruch zu einem Zweierspruch in Spr 13,5f. auf. Diese „Aufspaltung“ bringt die markante Zusammenstellung der Abstrakta und Personalnomina von רשׁע und צדקה in Spr 13,5f. sehr gut zum Vorschein, die Spr 13,5f. mit Spr 10,2f. gemeinsam hat. Die „Aufspaltung“ hebt die Verbindung von Spr 13,5f. mit Spr 10,2f. besonders gut hervor.
Diese These, Spr 13,5f.9 sei eine ursprünglich einheitliche Spruchgruppe, die nachträglich aufgespalten wurde, hat auch Auswirkungen auf Spr 10,2f.; 12,28. In welchem redaktionellen Verhältnis Spr 13,5f.9 zum Spruchpaar Spr 10,2f. stehen, kann man m.E. nicht mehr entscheiden. 28 Sowohl Spr 10,2f. wie Spr 13,5f.9 weisen eine hohe Kohärenz auf. Allerdings ist Spr 12,28 mit dem Nahkontext sehr locker verbunden und in keine der Substrukturen von Spr 12,14–13,2 eingebunden. 29 Spr 12,28 ist ferner auffällig, da dieser Spruch sowohl auf Spr 10,2 über die Stichworte צדקה und מות zurückgreift als auch mit Spr 15,19 über die Stichworte דרך und ארח verknüpft ist. Möglicherweise wurde Spr 12,28 sekundär eingefügt, vielleicht auch sekundär aus einer Kombination von Spr 10,2; 15,19 gebildet. 30 Vielleicht sollte Spr 12,28 für einen stärkeren Zusammenhang zwischen Spr 10,1f.; 13,1; 15,19f. sorgen.
Auch Spr 13,1 ist schlecht in seinen näheren Kontext eingebettet. Spr 13,2–4 sind durch die Stichworte פי und נפשׁ eng miteinander verwoben. Spr 13,5–9 sind ebenfalls gut miteinander verbunden über die Abstrakta bzw. Personalnomina von רשׁע und צדקה in V.5f.9. Die Personalnomen bilden einen Rahmen: In V.5 stehen sie im Singular und in V.9 im Plural. Zudem ist Spr 13,4 mit dem Gegensatz zwischen עצל und חרצים gut rückgebunden an Spr 12,24–27. Zu Spr 12,28 hat Spr 13,1 ebenfalls keine Verbindung. Zudem ist die doppelte Orientierung von Spr 13,1 zu Spr 12,15 und Spr 13,8 auffällig. Wahrscheinlich wurden Spr 12,28; 13,1 redaktionell eingefügt und evtl. sogar redaktionell gebildet. Andreas Scherer fasst Spr 13,1 als redaktionelle Bildung auf, die auf Spr 15,20 basiert und an Spr 13,8b angeglichen wurde. 31
Bisher hat sich der Verdacht, im Bereich um Spr 13,1 sei mit redaktionellen Eingriffen zu rechnen, erhärtet: Spr 12,28; 13,1; 13,7f. sind nicht sonderlich gut in die umgebenden Kontexte eingebunden oder „stören“ sogar Strukturen im Nahkontext. Spr 12,28; 13,1 sind vielleicht redaktionelle Bildungen. Aus den durch Spr 12,28; 13,1; 13,7f. verursachten Kontextstörungen lässt sich folgern, dass die durch die בן חכם-Sprüche und deren Nachbarsprüche ausgebildete Struktur, wie sie oben dargestellt wurde, nicht Teil einer ersten Anordnung des Materials in Spr 10–15 war, sondern nachträglich gebildet wurde.
Eine offene Frage wäre, weshalb Spr 13,1.5f.7f. nicht unmittelbar zusammengestellt wurden und Spr 13,2–4 dazwischen stehen blieb. Eine mögliche Erklärung wäre folgende: Spr 13,2–4 blieb an seinem Platz, da Spr 13,2 einen Rahmen mit Spr 12,14 bildet. Der Verbleib von Spr 13,2 und der Gruppe Spr 13,2–4 an ihrem Platz war dem zusammenstellenden Redaktor vielleicht wichtiger, um den doppelten Rahmen Spr 12,14f.; Spr 13,1f. zu erhalten (vgl. Tabelle 8), als eine nahtlose Verfugung von Spr 13,1.5f.7f., um einen Rückbezug zu Spr 10,1–5 herzustellen. 32 Dass in Spr 13,(2)3–13 eine im Gegensatz zu Spr 12,14–13,2 deutlich schlechter strukturierte Einheit von Sprüchen steht, 33 deutet darauf hin, dass hier in der Spruchanordnungen unterschiedliche Interessen konfligieren. Eine solche These hätte zur Folge, dass die oben erhobenen Strukturen um die בן חכם-Sprüche keine Gliederungsfunktion für Spr 10–15 haben. Sie dienen stattdessen der Kohärenzerzeugung, indem sie Anfang, Mitte und Ende von Spr 10–15 miteinander verknüpfen. Dafür spricht auch, dass Spr 13,1 als Umschlagpunkt in der בן חכם-Struktur fungiert (vgl. Tabelle 11), gleichzeitig aber in Spr 12,14–13,2 eingebettet ist. In eine ähnliche Richtung weist auch Scoralick, die eine Einheitsgrenze um Spr 13,1 kritisch sieht, v.a. aufgrund von Rückbezügen in Spr 13,3–13. 34 Um hier letzte Klarheit zu gewinnen sind weitere Untersuchungen notwendig.
Die Einordnung des letzten בן חכם-Spruchs Spr 15,20 in eine strukturelle Einheit ist schwierig. In der bisherigen Forschung deutet sich ein Konsens an, der nur an seinen Rändern diskutiert werden muss. Das Stichwort שׂמח verbindet Spr 15,20.21.23. 35 In Spr 15,19 kommen דרך und ארח vor, wovon ארח in V.24a wiederholt wird. 36 Dies spricht vorerst für eine Einheit Spr 15,19–24. Aufgrund des Wortspiels zwischen ארך V.18b und ארח V.19b wird V. 19 aber oftmals einer vorhergehenden Einheit zugeschlagen. 37 Es ist aber fraglich, ob die beiden Sprüche Spr 15,18f. so eng miteinander verbunden sind, denn V.19 ist durch ארח mit V.24 verbunden und durch ישׁר mit V.21. 38 Diese Stichwortverbindungen sind meiner Ansicht nach stärker zu gewichten als das Wortspiel in V.18f. Ferner stehen Spr 15,18f. recht isoliert und sind nicht über Stichworte mit Vorherigem verbunden. 39 Zieht man die Stichwortverbindungen von V.19 zum Folgenden in Betracht, gilt die geringe Einbindung nur noch für V.18. 40 Diese hat Ruth Scoralick so interpretiert, dass dieser Spruch gemeinsam mit Spr 14,28f. die Grenzen eines dritten großen Abschnitts in Spr 10–15 beschreiben. Nur in Spr 14,29; 15,18 kommt die Wendung ארך אפים in Spr 10–15 vor, wobei sich die Position vom Anfang des ersten zum Anfang des zweiten Teilverses verschiebt. 41 Dies ist der bisher einzige Erklärungsversuch der relativen Isolation von Spr 15,18.
Mag man sich über den Zusammenhang von Spr 15,18f. streiten, so ist dennoch erkennbar, dass Spr 15,19.20 keine „Fremdkörper“ in ihrem Nahkontext sind. Hinweise auf redaktionelle Einfügungen oder redaktionelle Bildungen sind nicht erkennbar. Andreas Scherer ist der Meinung, Spr 10,1 sei sekundär nach Spr 15,20 gebildet worden. Als Argument nennt er v.a., dass aus dem כסיל אדם in Spr 15,20b ein בן כסיל in Spr 10,1 wurde, um in Spr 10,1 das doppelte בן aus Spr 10,5 widerzuspiegeln. 42 Es ist daher plausibel, in Spr 15,19f. den Ursprung der בן חכם-Struktur zu vermuten.
Vielleicht hat sich die Struktur um die drei בן חכם-Sprüche folgendermaßen entwickelt: Es gab eine Sammlung Spr 10–15*, die bereits Spr 15,19.20 enthielt. Spr 15,20 diente dem Redaktor als Ausgangspunkt, um Spr 10,1 zu bilden und (gemeinsam mit Spr 10,2f.5 ?) an den Anfang von Spr 10–15 zu stellen. In einem zweiten Schritt wurden Spr 12,28; 13,1 (redaktionell gebildet? und) eingefügt, um die Mitte von Spr 10–15* zu markieren und einen übergreifenden Zusammenhang von Spr 10,1–3.5 mit 12,28; 13,1 und 15,19f. herzustellen. Dies stellte eine erste Verknotung der בן חכם-Sprüche her. Ausgehend von dem Zusammenhang Spr 12,27–13,1 wurde dann Spr 10,4 aufgrund von Spr 12,27 eingefügt, um den Zusammenhang zwischen dem ersten und dem zweiten בן חכם-Spruch zu stärken. Daran anschließend wurde Spr 13,7f. in die Spruchgruppe 13,5f.9 eingefügt, was mehrere Folgen hatte: Erstens entstand eine elegantere Überleitung hin zu Spr 15,19f. (vgl. die Abfolgen zwischen Spr 13,1–15,20 in Tabelle 11). Zweitens stärkte dies die Verbindung zu Spr 12,27–13,1 und Spr 10,1–5. Drittens wurde Spr 13,5f. durch die Aufsprengung von Spr 13,5f.9 markant hervorgehoben, was zudem den Zusammenhang Spr 10,2f.; 13,5f. betont. Ungeklärt muss dabei aber das redaktionelle Verhältnis von Spr 10,2f. zu 13,5f.9 bleiben. 43
Eine Frage drängt sich auf: Warum sind es gerade die בן חכם-Sprüche, die für diese Struktur gebraucht werden? Zwei Möglichkeiten erscheinen mir denkbar: Erstens: Man wollte einen Erziehungsspruch nehmen. Dafür ist Spr 15,20 sehr gut geeignet, da er die Unterrichtssituation im Elternhaus recht plastisch vor Augen führt. Zweitens: Der einzige, der im AT als בן חכם bezeichnet wird, ist Salomo in 1Kön 5,21; 2Chr 2,11. Haben die Redaktoren des Sprichwörterbuchs – das nach Spr 1,1; 10,1a; 25,1 unter salomonischer Patronage steht – diese Benennung Salomos benutzt, um strukturelle Kohärenz in Spr 10–15 herzustellen? Dass diese Technik durchaus angewandt worden sein könnte, legt die Spruchgruppe Spr 15,28–32 nahe, die auf das hörende Herz לב שׁמע Salomos aus 1Kön 3,9 anspielen könnte: So wandert das Herz לב in dieser Spruchgruppe von der Anfangs- (V.28), über die Mittel- (V.30) zur Endposition (V.32). 44 Die Wurzel שׁמע wird sehr gebündelt gebraucht, was zusätzliche Kohärenz verleiht. 45 Es ist vorstellbar, dass man diese beiden eng mit Salomo verbundenen Ausdrücke gebrauchte, um Strukturen in Spruchgruppen oder über weitere Bereiche hinweg zu kreieren. Vielleicht war es dieser Salomo-Bezug, der die Initialzündung zur Bildung der בן חכם-Struktur im Ausgang von Spr 15,20 gab, um den Patron der Weisheit in Spr 10–15 einzuweben. Diese Denkmöglichkeit für die Wahl der בן חכם-Sprüche stellt zur ersten Lösung, der Wahl als Erziehungsspruch, keine ausschließliche Alternative dar. Beide Lösungsmöglichkeiten können auch gemeinsam gewirkt haben.
7 Zweite Auswertung und Reflexion: Redaktion in Spr 10–15
Der obige Entwurf einer möglichen Redaktionsgeschichte der בן חכם-Struktur hat nur thetischen Charakter. Nimmt man die oben aufgestellten Thesen jedoch an, kann Folgendes festgehalten werden:
- 1. Die בן חכם-Struktur wurde nachträglich einer Sammlung Spr 10–15* beigegeben. Nicht nur einzelne Sprüche wurden redaktionell gebildet und/oder positioniert, sondern auch Strukturen, die mehrere Kapitel übergreifen.
- 2. Es handelt sich nicht um eine gliedernde Struktur. Zwar beginnt mit Spr 10,1 und der Spruchgruppe Spr 10,1–5 eine Einheit, jedoch ist dies der Anfangsposition geschuldet. Insbesondere der Bereich um die Mitte Spr 13,1 lässt keine klaren gliedernden Einschnitte erkennen bzw. ist dies hoch umstritten. Scoralicks These, Spr 10,1; 13,1; 15,20 eröffneten keine Abschnitte, sondern würden Anfang, Mitte und Ende markieren, erscheint plausibel. 46 Von daher handelt es sich wohl um eine besonders elegante Form, um Kohärenz in Spr 10–15.
- 3. Die Wahl der בן חכם-Sprüche ist gut motiviert durch ihre erzieherische Anschaulichkeit, aber auch durch ihren Salomo-Bezug. Vielleicht wurde die Struktur gebildet, als die Sammlung Spr 10–15 pseudepigrafisch enger mit Salomo in Verbindung gebracht wurde, vielleicht sogar in zeitlichem Umfeld mit den Überschriften des Sprichwörterbuchs.
Dies modifiziert die Antwort auf die Frage, ob der Einzelspruch isoliert oder in seinem Kontext ausgelegt werden sollte: In der Forschung am Sprichwörterbuch gibt es die Positionen, den Einzelspruch ausschließlich isoliert auszulegen. Begründet wird dies damit, der Einzelspruch bzw. eine kleine Spruchgruppe sei ursprünglich eine Einheit und wolle so gelesen werden. 47 Die obigen Darstellungen und Ergebnisse zeigen, dass die redaktionelle Arbeit am Sprichwörterbuch nicht nur in der Sammlung und der mehr oder minder „losen“ Zusammenstellung von Sprüchen stand. Die Redaktoren gaben dem vorliegenden Material eine übergreifende Struktur. Damit setzten sie das vorgegebene Material, seien es Einzelsprüche, Spruchgruppen oder größere Kompositionen, in einen neuen Kontext. Eine Auslegung der Sprüche im Kontext ist damit auch in literarhistorischer Hinsicht berechtigt. Insofern müssen Positionen kritisch betrachtet werden, die aus literarhistorischen Gründen den Einzelspruch isoliert auslegen wollen, da er ursprünglich für sich gestanden habe. Auch die weitere Literargeschichte und damit auch redaktionelle Neukontextualisierungen verdienen bei einer an der Textgenese ausgerichteten Auslegung Beachtung.
Vgl. M.V. Fox, Proverbs 10–31. A new translation with introduction and commentary (AYB 18B), New York 2009, 477–479; R.B.Y Scott, Proverbs Ecclesiastes (AncB 18), New York 1965, 17; O. Plöger, Sprüche Salomos (Proverbia) (BK.ATXVII), Neukirchen-Vluyn 1984, 118; F. Delitzsch, Salomonisches Spruchbuch, Gießen 1985 [Reprint], 160; ähnlich auch C.H. Toy, A Critical and Exegetical Commentary on The Book of Proverbs (ICC), Edinburgh, London 51959, 197. Aufgrund seines anderen Zugangs der Aufteilung der Sprüche in drei verschiedene Klassen muss W. McKane, Proverbs. A New Approach (OTL), London 1970, 10.413 methodisch keinerlei Ordnung annehmen.
Siehe hierzu die Studien G. Boström, Paronomasi i den äldere hebreiska Maschalliteraturen. Med särskild hänsyn till Proverbia, in: Lunds Universitets Årsskrift NF 23 (1928) 1–267, passim; R. Scoralick, Einzelspruch und Sammlung. Komposition im Buch der Sprichwörter Kapitel 10–15 (BZAW 232), Berlin 1995, passim; J. Krispenz, Spruchkompositionen im Buch Proverbia (Europäische Hochschulschriften. Reihe XXIIIG, Theologie 349), Frankfurt a. M. 1989, passim; K.N. Heim, Like Grapes of Gold Set in Silver. An Interpretation of Proverbial Clusters in Proverbs 10:1–22:16 (BZAW 273), Berlin 2001, passim; A. Scherer, Das weise Wort und seine Wirkung. Eine Untersuchung zur Komposition und Redaktion von Proverbia 10,1–22,16 (WMANT 83), Neukirchen-Vluyn 1999, passim; R.N. Whybray, The Composition of the Book of Proverbs (JSOTSup 168), Sheffield 1994, passim; H.J. Hermisson, Studien zur altisraelitischen Spruchweisheit (WMANT 28), Neukirchen-Vluyn 1968, passim; T. Krüger, Komposition und Diskussion in Proverbia 10, in: ZThK 92 (1995) 413–433, passim; S. Weeks, Early Israelite Wisdom (Oxford Theological Monopraphs), Oxford 1994, 21–24; auch die Kommentare A. Meinhold, Die Sprüche (ZBK.AT 16), Zürich 1991, passim und B.K. Waltke, The Book of Proverbs. Chapters 1–15 (NICOT), Grand Rapids, Mich. 2004, passim; B.K. Waltke, The book of Proverbs. Chapters 15–31 (NICOT), Grand Rapids, Mich. 2005, passim; B.K. Waltke, Proverbs 10:1–16. A Coherent Collection?, in: Leder, Arie C. (Hrsg.), Reading and hearing the Word from text to sermon (FS John H. Stek), Grand Rapids, Mich. 1998, 161–180, passim erheben zusammenhängende Gruppen und Strukturen. Siehe ferner auch D.C. Snell, Twice-told Proverbs and the Composition of the Book of Proverbs, Winona Lake 1993, passim. Für einen Forschungsüberblick hierzu ab Spr 10 vgl. M. Sæbø, Sprüche (ATD 16,1), Göttingen 2012, 155–160; B.K. Waltke, Proverbs Chapters 1–15 (s. Anm. 2) 17–21. Anders angelegt ist die Studie R.C. Van Leeuwen, Context and Meaning in Proverbs 25–27 (SBL Dissertation Series 96), Atlanta 1988, die aber unter anderen auch derartige Kriterien verwendet.
Vgl. die ausführlichen Darstellungen zur Forschungsgeschichte in diesem Feld bei R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 91–159; K.M. Heim, Grapes (s. Anm. 2) 5–66; B.K. Waltke, Proverbs 10:1–16 (s. Anm. 2) 163–170. Vgl. ferner H.-J. Hermisson, Studien (s. Anm. 2) 171–173; J. Krispenz, Spruchkompositionen (s. Anm. 2), 33–35; K.M. Heim, Grapes (s. Anm. 2) 105–108 und R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 156–160.
Einen Versuch unternimmt H.-J. Hermisson, Studien (s. Anm. 2) 179 mit Anm. 1, der in absteigender Folge so anordnen möchte: inhaltliche Zusammengehörigkeit; Stichwortverbindungen; Assoziationen; Paronomasien. Dabei ist es aber seiner Meinung nach möglich, die Assoziation auch stärker als die Stichwortverbindung zu gewichten, je nach Assoziation oder Stichwort. Letztlich plädiert er aber dafür, je nach Kontext die Kriterien zu gewichten (H.-J. Hermisson, Studien [s. Anm. 2] 181), womit kaum etwas gewonnen ist. Auch J. Krispenz, Spruchkompositionen (s. Anm. 2) 37f. will sich einer Gewichtung von Kriterien enthalten.
Vgl. R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) v.a. 160.
Vgl. K.M. Heim, Grapes (s. Anm. 2) 108.
Vgl. seine Besprechung zu Scoralicks Vorgehen bei K.M. Heim, Grapes (s. Anm. 2) 51–59.
Vgl. K.M. Heim, Grapes (s. Anm. 2) 105–108.
Vgl. R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 198f.237; H.F. Fuhs, Das Buch der Sprichwörter. Ein Kommentar (FzB 95), Würzburg 2001, 249.
Vgl. auch R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 111 mit Anm. 68, die zugleich hervorhebt, dass der Mittelspruch Spr 13,1 exakt in der Mitte der 183 Sprüche von Spr 10,1–15,32 liegt.
Der Gegensatz wird in Spr 14,20; 18,23; 22,2.7; 28,6 mit Partizip m.Sg. Qal von רושׁ und dem Adjektiv עשׁיר ausgedrückt.
Vgl. R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 234f.
Vgl. für den Aufbau des Abschnitts Spr 12,14–13,2 R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 201–207. Ihr folgt H.F. Fuhs, Sprichwörter (s. Anm. 9) 207f. Über den möglichen Beginn des Abschnitts mit Spr 12,14 herrscht Uneinigkeit. So sieht Meinhold eine Einheit in Spr 12,1–12. V.13–23 seien über das Thema des Redens miteinander verbunden (vgl. A. Meinhold, Sprüche [s. Anm. 2] 203.209). Während Meinhold für den Zusammenhalt von Spr 12,1–12 v.a. auf formale Beobachtungen wie Chiasmen zurückgreift, ist seine Zuordnung von V.13 zum Folgenden thematischer Natur und besitzt daher weniger Beweiskraft. Zwischen V.13 und den folgenden Versen ist keine formale Verbindung erkennbar. Waltke spricht Spr 12,13f. eine Scharnierfunktion zwischen Spr 12,1–14.15–28 zu (vgl. B.K. Waltke, Proverbs Chapters 1–15 [s. Anm. 2] 518f.). Waltke ist der Meinung, dass Spr 12,1.15 mit einem Erziehungsspruch eröffnen, in dem der Weise mit dem Toren kontrastiert wird. Beide Einheiten enden in Spr 12,14.28 auch mit einem synthetischen Parallelismus, der dem Gerechten ewiges Leben verheißt. Es ist zweifelhaft, dass Spr 12,1.15 und Spr 12,14.28 sowohl inhaltlich wie formal verbunden sind. Ferner seien nach Waltkes Meinung die Verhältnisse von Spr 11,31 zu Spr 12,1 und von Spr 12,28 zu Spr 13,1 gleich. Auch das ist nicht erkennbar. Auch wenn Waltkes Gliederungsvorschlag nicht überzeugt, so erkennt er einen möglichen Übergang zwischen V.13f. Knut Martin Heim sieht in Spr 12,8–12 einen Cluster, kann aber nur einen formalen Zusammenhang für Spr 12,9–11 vorweisen, die V.8.12 muss er über eine thematische Ähnlichkeit anschließen. (Vgl. K.M. Heim, Grapes [s. Anm. 2] 150.) Das mindert die Beweiskraft. Heim übersieht auch die Wiederholung von שׁרשׁ צדיקים in Spr 12,3.12, die seine Clusterbildung untergräbt. Die bislang überzeugendste Lösung für die Zuordnung von Spr 12,13 hat Ruth Scoralick vorgelegt (R. Scoralick, Einzelspruch [s. Anm. 2] 183f.). Sie beobachtet ferner, dass Spr 11,8a mit Spr 12,13b מצרה und צדיק als Stichworte teilt, die in ihrer Abfolge vertauscht sind und so einen Chiasmus aufspannen. Ferner besitzen in Spr 10–15 allein Spr 11,8; 12,13 in ihrer je zweiten Kolon ein wayyiqtol (vgl. R. Scoralick, Einzelspruch [s. Anm. 2] 182.). Die stärksten Argumente für einen Einschnitt zwischen Spr 12,13.14 sind damit die Wiederholungen in Spr 11,8; 12,13 und Spr 12,14; 13,2 (vgl. Tabelle 8). Zudem nimmt nach Spr 12,14 der Gegensatz von Gerechtem und Frevler ab, und auch der antithetische Parallelismus nimmt quantitativ ab (vgl. R. Scoralick, Einzelspruch [s. Anm. 2] 184f.).
Vgl. F. Delitzsch, Spruchbuch (s. Anm. 1) 207.235. Siehe auch R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 101.
In der ersten Teilsammlung Spr 1–9 ist diese Zusammenstellung häufiger anzutreffen (Spr 2,8.13.20; 3,16; 5,14; 9,15).
Vgl. A. Meinhold, Sprüche (s. Anm. 2) 166; B.K. Waltke, Proverbs Chapters 1–15 (s. Anm. 2) 452 mit Anm. 36; H.F. Fuhs, Sprichwörter (s. Anm. 9) 179; R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 172; F. Delitzsch, Spruchbuch (s. Anm. 1) 161; M. Sæbø, Sprüche (s. Anm. 2) 167; A. Scherer, weise Wort (s. Anm. 2) 50–53; H.-J. Hermisson, Studien (s. Anm. 2) 174.
Vgl. R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 172; M. Sæbø, Sprüche (s. Anm. 2) 167.
Vgl. B.K. Waltke, Proverbs Chapters 1–15 (s. Anm. 2) 454; M. Sæbø, Sprüche (s. Anm. 2) 167.
Vgl. B.K. Waltke, Proverbs Chapters 1–15 (s. Anm. 2) 454.
Vgl. B.K. Waltke, Proverbs Chapters 1–15 (s. Anm. 2) 454 Anm. 42.
Vgl. R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 172.
Vgl. für den Aufbau von Spr 10,1–5 H.F. Fuhs, Sprichwörter (s. Anm. 9) 178; O. Plöger, Sprüche (s. Anm. 1) 123f.; F. Delitzsch, Spruchbuch (s. Anm. 1) 163; R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 171–173 mit Anm. 28; B.K. Waltke, Proverbs Chapters 1–15 (s. Anm. 2) 451f.; A. Meinhold, Sprüche (s. Anm. 2) 165; D.A. Garrett, Proverbs, Ecclesiastes, Song of Songs (NAC 14), Nashville, Tenn. 1993, 117; R.N. Whybray, Proverbs (NCBC), London 1994, 156f.; T. Krüger, Komposition (s. Anm. 2) 417f.; R.N. Whybray, Composition (s. Anm. 2) 94; K.M. Heim, Grapes (s. Anm. 2) 111f.
Vgl. O. Plöger, Sprüche (s. Anm. 1) 159.
Vgl. A. Scherer, weise Wort (s. Anm. 2) 127; A. Meinhold, Sprüche (s. Anm. 2) 220f.; H.F. Fuhs, Sprichwörter (s. Anm. 9) 218; B.K. Waltke, Proverbs Chapters 1–15 (s. Anm. 2) 551.560. Den auffälligen Zusammenhang in V.5f.9 über die Stichworte צדק und רשׁע sehen nicht H.-J. Hermisson, Studien (s. Anm. 2); R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2); K.M. Heim, Grapes (s. Anm. 2); R.N. Whybray, Composition (s. Anm. 2); F. Delitzsch, Spruchbuch (s. Anm. 1).
Zu den Verständnisschwierigkeiten und textkritischen Problemen vgl. die Kommentare zur Stelle.
Spr 12,16–23 enthält einen doppelten Rahmen, denn in V.16.23 begegnen die gemeinsamen Stichworte אויל ,ערום ,כסה bzw. אולת und ידע bzw. דעת, die umgekehrt gereiht und so chiastisch angeordnet sind. Spr 12,17.22 bilden einen inneren Rahmen durch die chiastische Anordnung von אמונה und שׁקר.Vgl. zum Aufbau der Spruchgruppe Spr 12,16–23 A. Meinhold, Sprüche (s. Anm. 2) 209; K.M. Heim, Grapes (s. Anm. 2) 153f.; J. Krispenz, Spruchkompositionen (s. Anm. 2) 58; F. Delitzsch, Spruchbuch (s. Anm. 1) 201; B.K. Waltke, Proverbs Chapters 1–15 (s. Anm. 2) 533.
Hierzu ist die Beobachtung wichtig, dass Spr 12,24.27 und Spr 13,7f. je unterschiedliche Stichworte aus Spr 10,4 aufgreifen. Spr 12,24.27 haben mit Spr 10,4 den Gegensatz רמיה und חרוצים gemeinsam; Spr 13,7f. teilen den Gegensatz aus רושׁ und עשׁר mit Spr 10,4. Nimmt man an, Spr 13,7f. motiviere die Positionierung von Spr 10,4, so müsste mit Spr 10,4 zufälligerweise ein unglaublich passender Spruch vorgelegen haben, der sowohl Verbindungen zu Spr 12,24.27 als zu Spr 13,7f. hat und zugleich glücklicherweise unterschiedliche Stichwortverbindungen zu ihnen parat hält. Entweder ist Spr 10,4 daher ein richtiger Glücksfund für den Sammler/Redaktor oder sogar eine redaktionelle Eigenbildung. Nimmt man dagegen an, Spr 10,4 habe die Platzierung von Spr 13,7f. motiviert, so ist Spr 10,4 nicht mehr als „Glücksgriff“ oder eventuelle redaktionelle Eigenbildung aufzufassen: Spr 10,4 wird aufgrund seiner gemeinsamen Stichworte mit Spr 12,24.27 an seiner jetzigen Stelle positioniert. Mit Spr 13,7f. wird ein Spruchpaar gewählt und an seiner jetzigen Position eingefügt, das mit Spr 10,4 ebenfalls starke Gemeinsamkeiten hat, aber andere Stichworte mit Spr 10,4 teilt als Spr 10,4 mit Spr 12,24.27. Diese „einlinige Entwicklung“ (Spr 12,24.27 – Spr 10,4 – Spr 13,7f.) ist meiner Meinung nach wahrscheinlicher als die Auffassung, Spr 13,7f. motiviere die Platzierung von Spr 10,4, die eine „additive Entwicklung“, d.h. eine Entwicklung von Spr 10,4 aus Spr 12,24.27 und Spr 13,7f., für Spr 10,4 behaupten müsste ([Spr 12,24.27 – Spr 13,7f.] – Spr 10,4). Zudem ist Spr 10,4 im Verhältnis zu Spr 13,7f. besser in seinen unmittelbaren Kontext integriert. Dies spricht meiner Meinung nach auch eher dafür, dass Spr 13,7f. aufgrund von Spr 10,4 platziert wurde, um in Spr 13,5f.7f. die Abfolge Spr 10,2f.4 abzubilden.
Die Argumente für die Auffassung A. Scherer, weise Wort (s. Anm. 2) 66, Spr 10,2 sei gegenüber Spr 11,4 sekundär, sind nicht überzeugend.
Spr 12,28 nimmt mit צדיק ein Stichwort aus Spr 12,21 auf, aus dem Innenteil der ersten umklammerten Einheit Spr 12,16–23, und mit דרך ein Stichwort aus Spr 12,26, aus dem Innenteil der zweiten umklammerten Einheit Spr 12,24–27. Spr 12,28 hat nach Scoralicks Meinung eine resümierende Funktion für Spr 12,16–23.24–27; vgl. R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 205f.; so auch K.M. Heim, Grapes (s. Anm. 2) 159.
Einen Verdacht zu einer möglichen redaktionellen Herkunft von Spr 12,28 hegt auch A. Scherer, weise Wort (s. Anm. 2) 119. Dies hätte allerdings auch Folgen für eine redaktionelle Einordnung von Spr 11,19, der mit Spr 12,28 große Gemeinsamkeiten aufweist (vgl. Tabelle 2); diese Spur kann hier aber nicht weiter verfolgt werden.
Vgl. A. Scherer, weise Wort (s. Anm. 2) 136f.
Dafür spricht auch, dass Spr 12,14–13,2 ein sehr stark strukturierter Abschnitt ist, vgl. R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 201–207.
Vgl. R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 215–218
Vgl. R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 215.
Vgl. R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 231; A. Meinhold, Sprüche (s. Anm. 2) 256; K.M. Heim, Grapes (s. Anm. 2) 200; B.K. Waltke, Proverbs Chapters 1–15 (s. Anm. 2) 631; F. Delitzsch, Spruchbuch (s. Anm. 1) 253; J. Krispenz, Spruchkompositionen (s. Anm. 2) 74f.
Vgl. A. Meinhold, Sprüche (s. Anm. 2) 256; R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 231.
Vgl. A. Meinhold, Sprüche (s. Anm. 2) 253; B.K. Waltke, Proverbs Chapters 1–15 (s. Anm. 2) 628; J. Krispenz, Spruchkompositionen (s. Anm. 2) 74.
Vgl. K.M. Heim, Grapes (s. Anm. 2) 200; R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 231; A. Scherer, weise Wort (s. Anm. 2) 176.
Vgl. A. Meinhold, Sprüche (s. Anm. 2) 253; K.M. Heim, Grapes (s. Anm. 2) 197; B.K. Waltke, Proverbs Chapters 1–15 (s. Anm. 2) 624.628.631; J. Krispenz, Spruchkompositionen (s. Anm. 2) 71f.74f.
Dies vermutete schon vorsichtig H.-J. Hermisson, Studien (s. Anm. 2) 178.
Vgl. R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 228.
Vgl. A. Scherer, weise Wort (s. Anm. 2) 65f.
Weitere Überlegungen wären hierzu nötig, die Spr 11 ,4 mit einbeziehen, welcher mit Spr 10,2 große Gemeinsamkeiten aufweist (vgl. Tabelle 2). Dies kann hier aber nicht geleistet werden.
Vgl. R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 234f.; K.M. Heim, Grapes (s. Anm. 2) 203; J. Krispenz, Spruchkompositionen (s. Anm. 2) 77.
Vgl. hierzu R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 233; A. Meinhold, Sprüche (s. Anm. 2) 258; K.M. Heim, Grapes (s. Anm. 2) 203; J. Krispenz, Spruchkompositionen (s. Anm. 2) 77; B.K. Waltke, Proverbs Chapter 1–15 (s. Anm. 2) 6; M.V. Fox, Proverbs 10–31 (s. Anm. 1) 603.
Vgl. R. Scoralick, Einzelspruch (s. Anm. 2) 198f.
So z.B. W. McKane, Proverbs (s. Anm. 1) 413; ähnlich M.V. Fox, Proverbs 10–31 (s. Anm. 1) 477–479.